Hallo liebes Forum,
in unserer Familie scheint ADHS mehr oder weniger verbreitet zu sein. Wir Eltern haben viele aber leichte Symptome von ADHS - von Ärzten wurde das aber nie bestätigt.
-
Dignose: Kein ADHS
Unser Sohn war schon als Baby extem unruhig, machmal frech aber ansonsten seeehr glücklich. Sein strahlendens lachen viel allen Mitmenschen auf. Mit Grundschule begannen die Probleme. Unerkannte schwere Rechtschreibschwäche, stetiges motorische Unruhe, unbeschreiblich massiv mobbende Lehrer bis hin zur Traumatisierung. Er wurde von einer sehr guten Arztpraxis (spezialisiert auf ADHS) geprüft, er hätte eindeutig kein ADHS.
Bei ihm wurde Schlafapnoe festgestellt, die Ursachen wurden in zwei Schritten beseitigt, die Symptome reduzierten sich dabei stufenweise um rund 80%, anschließend war es fast gut. Seine Symptome werden so exakt auch bei Schlafapnoe beschrieben, wir dachten, die Sache sei abgehakt. Aufgrund einer langen und komplexen Geschichte bekam er damals von der Arztpraxis, die „kein ADHS“ diagnostizierte 5-10mg/Tag Medikinet, was bei ihm auch sehr gut half. Wir gaben es aber nur für die Schule, Zuhause kam er sehr gut ohne aus. -
Diagnose: ADHS
Nach der Grundschule zeigten sich zunehmend Zeichen von Traumatisierung, auf dem Gymnasium wurde er von einem Mitschüler gemobt. Er sprach von einem zunehmenden bedrückenden Gefühl.
Er hatte einen monatelangen Horrortrip mit einer körperlichen Krankheit, er hatte einen schwere Gehrinerschütterung, er und der Vater hatten im Februar 2020 eine schwere Grippe (Corona?) mit anschließender monatelanger chronischer Erschöpfung.
Beim ersten Lockdown kam es beim Sohn zur seelischen Erkrankung mit extremen Rückgang der Konzentrationsfähigkeit, massivsten Ängsten, Täuschungen der Sinneswahrnehmung und reschöpfung. Nach Therapie und Sommerferien waren die Symptome zu 98% weg.
Im Herbst 2009 hat eine im Dorf bekannte offensichtlich emotional schwer gestörte türkische Mutter (sie ist unser nächster Nachbar) vor ihm und seinem Vater ihre Söhne aufgefordert in „abzustechen“, wenn er sich vor deren Haus noch mal zeigt, auch ihre Söhne sind extrem konfliktfreudig, in der Schule nahm das Mobbing des Mitschülers massiv zu, wir erfuhren das erste mal davon. Unser Sohn begann in den Noten abzustürzen, er ist seit dem bis heute chronisch erschöpft, es begann eine neue seelische erkrankung mit massivem Verlust des Selbstwertgefühls und Agressionen. Dank Therapie und massivem Einsatz der Eltern bzgl. Liebe und Zuwendung ist fehlendes Selbstwertgefühl und Depression wohl wieder weg. Die geleiche Arztpraxis, die ihm damals „kein ADHS“ dignostizierte, stellte ihm für den Nachteilsausgleich ein Attest „ADHS“ aus.
Diese Arztpraxis ist vor Ort die unangefochten besste Praxis für ADHS - auch wenn die Gesschichte (verkürzt dargestellt) sicher einen anderen Eindruck vermittelt.
Bei folgenden Punkten würden wir uns Unterstützung wünschen:
Wir sind wegen der Dignose ADHS noch unsicher:
Anzeichen von schwachem ADHS in der ganzen Familie.
Ruhe ist für ihn belastend, macht ihn angespannt.
Phasenweise hat er Zeiten, wo die Agression/Anspannung auf ihn zu kommt, ohne das er was dagegen machen kann. Dann sagt und macht er Dinge, die er nicht will und nicht unterdrücken kann. Er ist wie im Rausch, so sagt er.
In Ausnahmesituation ist er oft symptomfrei.
30-60 Minuten nach dem Aufwachen ist er komplett symptomfrei.
In sehr glücklichen Situationen ist er komplett symptomfrei.
Er hat typische Begleitsymptome von ADHS wie hohe Inteligenz, Rechtschreibschwäche und Hochsensibilität.
Motorische Unruhe - er liebt „Aniti ADHS Spielzeug“ Er braucht ständig etwas in den Händen, was er kneten, biegen oder drücken kann.
Medikinet hilft super - bei 5-10 mg (12 Jahre) sind die Probleme wie weg geblasen.
Kurze Phasen von Hyperkonzentration wechseln sich mit längern Phasen fehlender Konzentration und leichter Ablenkbarkeit ab.
Er kann manchmal Freundschaften führen, teilweise auch tiefe und eng verbundende Freundschaften. Wenn er sich wohl fühlt, sind seine Symptome praktisch weg. Ihm fehlt aber etwas das Mitgefühl.
Bzgl Eltern wechseln sich Phasen von Einfühlungsvermögen und Mitgefühl mit Phasen von provozierendem, verletzendem und unagemessenem Verhalten ab. Er fühlt sich bei letzterem aber extrem unwohl.
WIr wissen nicht, was wir von Medikinet halten sollen:
Seine Mutter hat in einer beruflichen Ausnahmesituation (Mobbender Vorgesetzter+extreme Arbeitsbelastung) zeitweise Medikinet genommen. Es half super, die ADHS typischen Probleme zu beseitigen. Anschließend kam es zu einer starken Depression für rund 6-9 Monate. Unser Sohn bekam nach ebenfalls in Zeiten ohne Medikinet starke Depressionen. Im Internet liest man teilweise von Betroffenen, das Medikinet Depressionen auslösen kann. Mutter und Sohn berichten, das Medikinet neg. Gefühle verschwinden lässt (das Unterdrücken neg. Gefühle ist ja quasi die Definition von Depression).
Bei beiden kann man natürlich die Depressionen mit äußeren Umständen erklären – trotzdem ist eine Depression so unangenehm, das beide das Medikament nicht mehr nehmen wollen.
Chronische Erschöpfung:
Unser Sohn ist aus der Depression wieder draußen, aber er leidet unter so starker chronischer Erschöpfung, das er praktisch nicht am Unterricht teilnehmen kann. Seit rund 8 Monaten hat er zwischen 5% und 20% seiner (der) normalen geistigen Leistungsfähigkeit. Ohne Corona hätte er schon längst das Gymnasium vergessen können. Momentan tät es kaum für die Hauptschule reichen. Seine Mutter hat berichtet, das sie nach dem Absetzten von Medikinet genau die gleichen Symptome hatte.
Vielen Dank