ADHS: Medikinet? + chronische Erschöpfung

Hallo liebes Forum,

in unserer Familie scheint ADHS mehr oder weniger verbreitet zu sein. Wir Eltern haben viele aber leichte Symptome von ADHS - von Ärzten wurde das aber nie bestätigt.

  1. Dignose: Kein ADHS
    Unser Sohn war schon als Baby extem unruhig, machmal frech aber ansonsten seeehr glücklich. Sein strahlendens lachen viel allen Mitmenschen auf. Mit Grundschule begannen die Probleme. Unerkannte schwere Rechtschreibschwäche, stetiges motorische Unruhe, unbeschreiblich massiv mobbende Lehrer bis hin zur Traumatisierung. Er wurde von einer sehr guten Arztpraxis (spezialisiert auf ADHS) geprüft, er hätte eindeutig kein ADHS.
    Bei ihm wurde Schlafapnoe festgestellt, die Ursachen wurden in zwei Schritten beseitigt, die Symptome reduzierten sich dabei stufenweise um rund 80%, anschließend war es fast gut. Seine Symptome werden so exakt auch bei Schlafapnoe beschrieben, wir dachten, die Sache sei abgehakt. Aufgrund einer langen und komplexen Geschichte bekam er damals von der Arztpraxis, die „kein ADHS“ diagnostizierte 5-10mg/Tag Medikinet, was bei ihm auch sehr gut half. Wir gaben es aber nur für die Schule, Zuhause kam er sehr gut ohne aus.

  2. Diagnose: ADHS
    Nach der Grundschule zeigten sich zunehmend Zeichen von Traumatisierung, auf dem Gymnasium wurde er von einem Mitschüler gemobt. Er sprach von einem zunehmenden bedrückenden Gefühl.
    Er hatte einen monatelangen Horrortrip mit einer körperlichen Krankheit, er hatte einen schwere Gehrinerschütterung, er und der Vater hatten im Februar 2020 eine schwere Grippe (Corona?) mit anschließender monatelanger chronischer Erschöpfung.
    Beim ersten Lockdown kam es beim Sohn zur seelischen Erkrankung mit extremen Rückgang der Konzentrationsfähigkeit, massivsten Ängsten, Täuschungen der Sinneswahrnehmung und reschöpfung. Nach Therapie und Sommerferien waren die Symptome zu 98% weg.
    Im Herbst 2009 hat eine im Dorf bekannte offensichtlich emotional schwer gestörte türkische Mutter (sie ist unser nächster Nachbar) vor ihm und seinem Vater ihre Söhne aufgefordert in „abzustechen“, wenn er sich vor deren Haus noch mal zeigt, auch ihre Söhne sind extrem konfliktfreudig, in der Schule nahm das Mobbing des Mitschülers massiv zu, wir erfuhren das erste mal davon. Unser Sohn begann in den Noten abzustürzen, er ist seit dem bis heute chronisch erschöpft, es begann eine neue seelische erkrankung mit massivem Verlust des Selbstwertgefühls und Agressionen. Dank Therapie und massivem Einsatz der Eltern bzgl. Liebe und Zuwendung ist fehlendes Selbstwertgefühl und Depression wohl wieder weg. Die geleiche Arztpraxis, die ihm damals „kein ADHS“ dignostizierte, stellte ihm für den Nachteilsausgleich ein Attest „ADHS“ aus.

Diese Arztpraxis ist vor Ort die unangefochten besste Praxis für ADHS - auch wenn die Gesschichte (verkürzt dargestellt) sicher einen anderen Eindruck vermittelt.

Bei folgenden Punkten würden wir uns Unterstützung wünschen:

Wir sind wegen der Dignose ADHS noch unsicher:

Anzeichen von schwachem ADHS in der ganzen Familie.
Ruhe ist für ihn belastend, macht ihn angespannt.
Phasenweise hat er Zeiten, wo die Agression/Anspannung auf ihn zu kommt, ohne das er was dagegen machen kann. Dann sagt und macht er Dinge, die er nicht will und nicht unterdrücken kann. Er ist wie im Rausch, so sagt er.
In Ausnahmesituation ist er oft symptomfrei.
30-60 Minuten nach dem Aufwachen ist er komplett symptomfrei.
In sehr glücklichen Situationen ist er komplett symptomfrei.
Er hat typische Begleitsymptome von ADHS wie hohe Inteligenz, Rechtschreibschwäche und Hochsensibilität.
Motorische Unruhe - er liebt „Aniti ADHS Spielzeug“ Er braucht ständig etwas in den Händen, was er kneten, biegen oder drücken kann.
Medikinet hilft super - bei 5-10 mg (12 Jahre) sind die Probleme wie weg geblasen.
Kurze Phasen von Hyperkonzentration wechseln sich mit längern Phasen fehlender Konzentration und leichter Ablenkbarkeit ab.
Er kann manchmal Freundschaften führen, teilweise auch tiefe und eng verbundende Freundschaften. Wenn er sich wohl fühlt, sind seine Symptome praktisch weg. Ihm fehlt aber etwas das Mitgefühl.
Bzgl Eltern wechseln sich Phasen von Einfühlungsvermögen und Mitgefühl mit Phasen von provozierendem, verletzendem und unagemessenem Verhalten ab. Er fühlt sich bei letzterem aber extrem unwohl.

WIr wissen nicht, was wir von Medikinet halten sollen:
Seine Mutter hat in einer beruflichen Ausnahmesituation (Mobbender Vorgesetzter+extreme Arbeitsbelastung) zeitweise Medikinet genommen. Es half super, die ADHS typischen Probleme zu beseitigen. Anschließend kam es zu einer starken Depression für rund 6-9 Monate. Unser Sohn bekam nach ebenfalls in Zeiten ohne Medikinet starke Depressionen. Im Internet liest man teilweise von Betroffenen, das Medikinet Depressionen auslösen kann. Mutter und Sohn berichten, das Medikinet neg. Gefühle verschwinden lässt (das Unterdrücken neg. Gefühle ist ja quasi die Definition von Depression).
Bei beiden kann man natürlich die Depressionen mit äußeren Umständen erklären – trotzdem ist eine Depression so unangenehm, das beide das Medikament nicht mehr nehmen wollen.

Chronische Erschöpfung:
Unser Sohn ist aus der Depression wieder draußen, aber er leidet unter so starker chronischer Erschöpfung, das er praktisch nicht am Unterricht teilnehmen kann. Seit rund 8 Monaten hat er zwischen 5% und 20% seiner (der) normalen geistigen Leistungsfähigkeit. Ohne Corona hätte er schon längst das Gymnasium vergessen können. Momentan tät es kaum für die Hauptschule reichen. Seine Mutter hat berichtet, das sie nach dem Absetzten von Medikinet genau die gleichen Symptome hatte.

Vielen Dank

Hallo und herzlich willkommen,

laut der Beschreibungen klingt es sehr eindeutig nach Adhs.

Ja, das Internet! Medikinet löst Depressionen im Rebound aus, eher depressive Verstimmung. Da es kein Spiegelmedikament ist, kann ich mir sehr schwer vorstellen, dass es nach dem Auslassen zu monatelangen Depressionen führt.
Ich habe zeilang Medikinet genommen, hatte depressive Verstimmung im Rebound, nach dem Weglassen sind die immer verschwunden.

Zwei Fragen: ist die Depression tatsächlich weg und wurde der Junge körperlich untersucht: Blut, Organe etc.
Was macht er auf dieser Schule, wenn es ihm da so schlecht geht und er gemobbt wird? Wart ihr beim Sozialarbeiter vor Ort?

Ihre Herkunft ist wie für die Geschichte relevant? Hättest du womöglich die Herkunft bei einer deutchen Mutter nicht erwähnt, oder sind nur wir die Ausländer die Asis?
Sorry, aber da ich im Moment extrem mit Vorurteilen, die sich momentan sehr negativ auf unsere Existenz auswirken, konfrontiert bin, bin ich echt sensibel und angepisst, wenn ich solche Sätze im 21 Jahrhundert lese.

Alles Gute dem Jungen wünsche ich!

1 „Gefällt mir“

Hallo und herzlich Willkommen,

Ersteinmal: mein herzliches Mitgefühl - Ihr habt da einen harten Weg hinter Euch!

Ich schildere mal einfach meine Gedanken dazu - vielleicht bringt Dich der eine oder andere etwas weiter…

Was mich interessieren würde:


Was heißt anschließend - wurde Medikinet abgesetzt und wenn ja, aus welchem Grund?
ADHS ist eine Disposition und nicht heilbar.
Von daher gibt es eigentlich kein „danach“, es gibt ADHS mit und ohne Medikation, mit und ohne Therapie, mit mehr oder weniger Leidensdruck.

Dass Medikinet Depressionen auslöst ist m.E. eher so zu verstehen, dass während der Behandlung mit Medikinet, z.B. abends im Rebound, depressive „Spitzen“ auftreten können. Von Depressionen als Langzeitfolge ist mir nichts bekannt.


Wie unterscheidest Du Depression und Erschöpfung? ich hatte mal eine Erschöpfungsdepression - da war nicht nicht traurig, sondern saß auf dem Sofa und war handlungsunfähig.

Wenn ich mir so durchlese, was Ihr so durchlebt habt, wundert es mich, dass Du die Erschöpfung, Depression so stark von der Medikation abhängig machst, zumal Du ja schilderst, dass bei beiden eigentlich eine gute Wirkung da war.
Damit überschätzt Du die Wirkung - auch die negative.

Dein Sohn ist nach Deiner Schilderung seit der Schulzeit schwer am Kämpfen.
Deine Frau hat, wie Du schilderst, auch massive, anderweitige Probleme - und hat zudem ja auch noch ein traumatisiertes Kind.
Dass bei beiden die Batterien total alle sind finde ich in der Situation nicht ungewöhnlich. Das war bei uns auch so!
Eher ungewöhnlich, dass Du noch aufrecht stehst!

Für mich (das ist mein Eindruck) klingt das so wie eine Familie mit einer klassischen ADHS-Problematik und den „üblichen“ Folgen.

Darauf deutet aus meiner Sicht vor allem die Mobbing-Thematik sowohl bei Deiner Frau und Deinem Sohn hin.
Wenn Du hier unsere Berichte durchliest, gerade bei den Neuankömmlingen, dann wirst Du viel davon lesen, dass man sich fremd fühlt, sich anders fühlt, unverstanden, als Outsider.
Das liegt zum einen dran, dass man anders kommuniziert aber auch, dass man extrem sensibel gegenüber (scheinbarer oder tatsächlicher) Zurückweisung ist. Das nennt sich „rejection sensitivity“ - und kommt sehr häufig vor. Meist reagiert man dann entsprechend, und dann hat man wirklich jeden verfügbaren Rüpel gegen sich. Dann ist das Leben ein Kampf.

Daher denke ich, es könnte sehr wichtig für Euch sein, Euch mit ADHS tatsächlich auseinanderzusetzen und Euch kompetente Unterstützung zu suchen.
Das klingt mir sehr nach einem Teufelskreis!
Nicht umsonst gilt als Goldstandard in der ADHS-Behandlung: Psychoedukation (= Aufklärung) + Therapie (besser: Coaching) + Medikation.

Die Medikation wirkt sich bei vielen sehr gut eben auf diese Empfindlicheit aus.
Und sobald das Medikament abgesetzt wird (oder nicht wirkt, gerade bei Frauen bei PMS), ist die Empfindlichkeit wieder extrem da…

Insofern - lasst Euch vernünftig beraten und geht das Ganze neu an.
Ich halte Dir fest die Daumen, dass Ihr eine Lösung findet!

Danke für die guten und ausführlichen Rückmeldungen!
@Hibbelanna:
Sorry, da habe ich mich falsch ausgedrückt - sobald Medikinet genommen wurde, waren die Symptome weg - am Abend waren sie wieder da (sogar etwas stärker)
Nun ja, im Grunde unterscheide ich etwas blödsinnig zwischen Depression(Seelenschmerz) und Erschöpfungsdepression (erschöpft) was eher umgangsprachlich zu sehen ist als dennn medizinisch korrekt.
Und ja, wir werden die Dinge neu angehen - das Forum ist der erste Schritt!

Wo bekommt man denn das Couching/Aufklärung bzgl. ADHS? Seine Praxis für ADHS ist zwar super für die Diagnose und hat hier eine gute Reputation. Bzgl. Therapie sind die erstens nicht so gut und haben wir zu allem Übel auch die schlechteste Therapeutin von den ca. 8 angestellten Therapeutinnen zugewiesen bekommen. Zur zeit zahlen wir eine Hypnotherapeutin privat, da durch Corona alles hoffnungslos belegt ist was irgendwie mit Kindern und Seele zu tun hat.

@allmighty
Erst mal sorry wegen der unpassenden und unnötigen Bemerkung zur Nationalität der Mutter. Das war (ungewollt) fremdenfeindlich und hat in einem Forum so nichts zu suchen.
Ob die Depression weg ist, weis ich nicht. Ich versuch gerade zu trennen ob Depression oder ADHS oder beides. Seine recht gute Therapeutin hat erst mal eine Pause vor geschlagen da sie momentan keine Unterstützungsmöglichkeiten mehr sieht - aber auch Experten können irren…
Die Schule hat bestmöglichst reagiert als das Mobbing bekannt wurde, er hat sich weiter entwickelt und würde heute sich nicht mehr so viel gefallen lassen. So das das erst mal kein Thema mehr ist.
Ja, habe auch schon überlegt, die Sache organisch überprüfen zu lassen - der Kinderarzt wirkt mir hier etwas zu breit aufgestellt - ggf. Neurologe oder innere Medizin?

Bzgl. Medikinet: Die beiden würden heute kein Medikinet mehr anfassen, und auch ich habe von Berichten gehört, wo es durch Medikinet zu Depressionen kam. Da muss ich schon sehr gut informiert sein, wenn ich mit dem Thema wieder in die Familie komme - um die beiden überzeugen zu können und vor allem will ich nichts empfehlen, was sich am Ende als schlimmer Fehler erweisen könnte… Da will ich mir 100% sicher sein!
aus dem Grund wünsche ich mir gerne weitere Erfahrungsberichte bzgl. langjähriger Medikinet einnahme.

Ein „Rebound“ ist normal - nur, dass er derart schwer ausfällt?
Hat der Therapeut keine Alternative angeboten? ich mein - das ist ja ein unhaltbarer Zustand, und es gibt
a) die Möglichkeit anders zu dosieren, also evtl. etwas geringer, oder vielleicht noch eine kleinere Dosis gegen Abend um den Rebound abzufedern oder zu verzögern…
und b) die Möglichkeit ein anderes Medikament auszuprobieren.

Ich nehme jetzt seit knapp 1,5 Jahren Elvanse (Medikinet hatte ich auch schlecht vertragen) und ich bin mir recht sicher, dass es mir nicht gut ginge, würde ich es weglassen.
Was einfach was damit zu tun hat, dass es mir hilft - und dass es da natürlich eine gewisse „Fallhöhe“ gibt. Mir gehts ja auch nicht gut wenn ich ohne Brille unterwegs bin. Im Haus wäre es mir egal, aber draußen hätte ich Probleme.

Und wenn dann noch eine hohe Empfindlichkeit dazu kommt, was Äußerungen anderer betrifft oder eine extrem leichte Kränkbarkeit, dann knallt das u.U. abends oder nach dem Absetzen dann besonders rein…

Ich hatte das in den letzten Tagen auch - viel Stress und ein hoher Aufmerksamkeitsbedarf. Dann habe ich gegen 16 Uhr noch eine kleine Dosis nachgenommen, weil ich sonst abends extrem knarzig und empfindlich wurde. Trotzdem habe ich sehr gut geschlafen, was für mich die Richtschnur ist.

Aufklärung: über Erfahrungsberichte, Fragen Stellen und über Literatur.
Schau Dich mal in aller Ruhe hier um.

Also, ich würde über einen Medikamentenwechsel nachdenken.
Für den Jungen Attentin, es ist sehr leicht zu dosieren und wirkt auch antidepressiv. Der Rebound ist zumindest bei mir nicht spürbar bzw. eine leichte sehr angenehme Müdigkeit.
Für die Mutter würde ich Elvanse vorschlagen. Wirkt länger und antidepressiv. Der Rebound empfinde ich wie bei Attentin.

Und nein, Medikinet führt eindeutig nicht zu Depressionen nach dem Ansetzen.

Ich finde, wenn die beiden so sehr von einer Medikation profitieren, eindeutig weitermachen. Ein unbehandeltes Adhs im Kindesalter kann zu sehr negativen Spätfolgen führen, wie Sucht, Depressionen, Zwängen etc.

Bitte überzeuge die Eltern, das Kind zu behandeln.

Auch wenn ich mich vielleicht wieder unbeliebt mache, aber was versteht ihr unter „schwachem“ ADHS?
Vielleicht die typische Reaktion auf die Kommunikation typischer AD(H)S-Symptome, wie z.B. Vergesslichkeit, Unaufmerksamkeit, Aufschieben von Routinearbeiten : „Das habe ich auch irgendwie!“

Die gesamte Beschreibung liest sich wie aus dem ADHS-„Bilderbuch“. Aber: Ist das Kind auf Hochbegabung getestet? Hochbegabung, Hypersensibiliät und Rechtschreibschwäche sind zwar häufige, aber nicht unbedingt typische Komorbiditäten bei AD(H)S.

Was mich etwas stutzig macht, sind die recht schnellen Symptomfreiheiten nach den diversen Behandlungen. Das starke Verbesserungen auftreten ist normal, aber dass die Symptome erstmal wie „weggeblasen“ sind und dann erst wieder bei psychischen Belastungen auftreten ist in der Tat etwas seltsam.

Meiner Meinung nach ist die Diagnose ADHS in der Tat etwas fragwürdig.

Ich würde jedem raten Adhs so früh wie möglich zu behandeln!
Meine Eltern wollten nicht wahrhaben das ich Adhs hatte obwohl alle Anzeichen dafür sprachen.
Ich habe durch das Adhs zwar keine Sucht entwickelt aber einen Ordnungszwang und den Zwang alles perfekt zu machen daher hatte ich auch immer ein gestörtes Selbswertgefühl mit dem ich heute noch stark kämpfe.
Und weshalb ich im Berufsleben jetzt Schwierigkeiten habe.

Ich kann sehr gut Zeichnen bzw Aquarelle malen.
Ich wollte damals etwas künstlerisches machen meine Eltern haben mir das verboten und gesagt ich soll einen vernünftigen Beruf ergreifen

1 „Gefällt mir“

@Wildfänge

Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nah, wenn ich danach frage, ob du nun ein Teil der beschreibenen Familie bist oder nicht?
Finde es nämlich etwas verwirrend, dass du einmal von „unserem Sohn“ sprichst, dann aber wieder den Eindruck erweckst, als wärest du ein „beratender“ Außenstehender.

Du bist hier anonym und wirst es auch bleiben! Ich frage nur, inwieweit du überhaupt in der Lage bist, die Situation richtig einzuschätzen, wenn du kein direktes Familienmitglied bist. Aber dein recht emotionaler Bericht spricht eher dafür, dass du direkt betroffen bist…

PS: Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Medikinet gemacht und kenne auch einige andere, denen es sehr gut hilft. Von Depressionen als Nebenwirkung habe ich noch nie etwas gehört. Aber die Wirkung eines Medikaments ist immer eine sehr subjektive Angelegenheit. Da können dir hier noch so viele Betroffene von positiven oder negativen Wirkungen berichten, es kommt immer auf die Wirkung bei der einzelnen Person an.

Vielleicht lasst Ihr auch mal klären, ob es tatsächlich Corona war, wie Du mit dem „?“ andeutest. Das scheint ja im Februar 2020 nicht ausgeschlossen und müsste doch ein Antikörper-Test noch zeigen, vermutlich besser früher als später.

Wenn man von „Late Covid“-Symptome in den Medien liest, dann klingt da auch vieles „wie ADxS“ mit Fatigue, Erschöpfung, Konzentrationsproblemen, etc. Die Spätfolgen rollen auf die Gesellschaft vermutlich erst noch zu als x-te Welle.

Viele ADxS-Symptome sind doch so unspezifisch… Oftmals hat man Läuse und Flöhe. Jemand kann Vitamin-D- oder Eisenmangel haben und gleichzeitig ADxS - und wenn man dann alle Symptome auf ADxS schiebt, verschleppt man den evtl. viel leichter therapierbaren Mangelzustand. Klar, man hat dann immer noch ADxS, aber vielleicht mildere Symptome. So ähnlich wird es auch bei „Borreliose und ADxS“-Kombi und sonstwas sein.

So könnten sich doch auch Late Covid-Symptome auf eine ohnehin schon belastete ADxS-Konstitution gelegt haben und die Erschöpfung potenzieren. Ich würde das auf jeden Fall klären lassen. Gerade weil das ein Massenphänomen werden kann, gibt es dafür bestimmt bald viel leichter zugänglichere Nachteilsausgleiche, Förderungen, Reha oder ähnlich.

Nochmal: Das wird logischerweise nicht die Erklärung für die Grundschulprobleme sein, ist mir auch klar. Aber man kann sicher „beides“ haben, und gerade dann braucht man von allen denkbaren Seiten Hilfe.

Wir haben vor 25 Jahren geheiratet, uns Sohn ist 12 - habe mioch wohl einfach etwas ungeschickt ausgedrückt.

Danke für die Rückmeldungen bzgl. Medikinet!
Das ist uns wichtig, denn wir wollen keine Fehler machen! Meine Frau und ich haben heute lange über Medikinet und die Forenrückmeldungen gesprochen. Wenn da wirklich kein Zusammenhang ist und das bei den beiden nur Zufall war, wärde das natürlich ein großer Fortschritt. Bei dem Gespräch kam raus, das der Arzt von meiner Frau kürzlich gesagt hat, das Medikinet bei nicht ADHS-lern tatsächlich zu Depressionen führen kann. Umgekehrt hätten in einer ADHS - Gruppe von unserem Sohn die Etern alle positve Erfahrungen gemacht. Wir haben halt fürchterliche Angst, wenn eine Familie mal 3 handfeste Depressionen durchgemacht hat dann nimmt einen das schon heftig mit.

Lieber Wildfänge,

tut mir leid dass ich jetzt erst antworte, ich hatte den Thread noch nicht gesehen.

Wenn überhaupt Medikinet Depressionen auslöst, dann wenn man es nimmt und nicht wenn man es nicht mehr nimmt, oder bestenfalls unmittelbar danach, aber nicht wochenlang. Dass es bei Nicht-ADHS-lern Depressionen oder sonstwas auslösen kann und bei ADHS-lern nicht, ist eine urbane Legende.

Ich vermute aber, ihr habt nicht richtig verstanden, wie Methylphenidat genommen werden sollte. Wer ADHS hat, hat es nicht nur manchmal. MPH „nur für die Schule“ zu nehmen ist suboptimal, denn ADHS verzerrt die Wahrnehmung und Stimulanzien gleichen das aus. Das heißt in der ersten Zeit sollte man sich an die neue Wahrnehmung gewöhnen können und deswegen das Medikament morgens und nachmittags und auch am Wochenende nehmen. Und was deine Frau betrifft, klingt es noch absurder - Methylphenidat nimmt man nicht in einer beruflichen Ausnahmesituation zeitweise, um die ADHS typischen Probleme zu beseitigen.

Klar, Medikinet beseitigt ADHS-Probleme. Wenn man es nimmt. Wenn man es nicht mehr nimmt, sind die Probleme wieder da. Nicht schlimmer als wenn man nie etwas genommen hätte, aber es kommt einem leicht so vor. Offenbar war „zeitweise“ einfach zu kurz, und die Depression war eine Reaktion auf die Belastung und nicht Auswirkung des Medikinet. Wenn Medikinet so gut wirkte, hätte sie es vielleicht besser weiter genommen. Nicht ein Leben lang unbedingt, aber ein halbes Jahr bis zwei Jahre sollte man sich schon drauf einlassen, wenn man es anfängt.

Das was ihr beschreibt, das Mobbing gegen euren Jungen und das gegen deine Frau in ihrer Firma, reicht schon um ganz schön abzusacken. Durch das schnelle Wiederabsetzen des Medikinet bekamt ihr den Eindruck, es habe etwas damit zu tun, nehme ich mal an.

Oh, das gefällt mir. Wir haben nach 20 Jahren Ehe (noch mal) ein Kind gekriegt. :lovedumb

Umstellung von Elvanse auf Medikinet adult

Neme seit 3 Wochen Medikinet adult .
Habe mit 2× täglich 20 mg amgefangen.
Jetzt bin ich bei morgend 40 mg und mittags 20mg.
Ich habe schreckliche Nebenwirkingen!
Müdigkeit, Schwindel, Kreislaufprobleme und teilweise auch Kopfschmerzen.
Werde mir einen Termin bei meinen Neurologen besorgen
Mit Elvanse bin ich besser klargekommen.
Ach ja Übelkeit habe ich auch von Zeit zu Zeit.
Mir gejt es damit gar nicht gut

Ah, das hatte ich gar nicht gesehen, dass du hier geschrieben hast. Mach doch besser einen eigenen Thread auf, dieser ist ja schon älter.