Ich leide seit Kindheit an schwerem ADHS. Als Kind wurde Ich oft gehänselt, da Ich zusätzlich an einer Hautkrankheit leide. Medikamente habe Ich immer wieder ab- und angesetzt, sowie Besuche beim Psychologen. Ich bin 33-jährig, ewiger Single und habe Mühe mit dem Haushalt, der Tagesstruktur, dem Job und emotionalem Ausgleich. Mit Mühe und viel Kulanz seitens meines Ausbildungsbetriebes schloss Ich eine Grundausbildung ab. Viele Jobwechsel und Anstellungen in Gelegenheitsjobs prägen seither meine berufliche Karriere - inkl. 2 Abbrüchen eines Studiums. Ich wohne in einem kleinen, günstigen Zimmer, eine Wohnung kann Ich mir nimmer leisten. Ich bleibe eigentlich überall stehen im Leben, obschon Ich mich als intelligent, gutaussehend, sozialerträglich und anständig bezeichne. Mittlerweile distanziere Ich mich stark von Familie und Freunden. Ich merke zunehmend, dass Ich wertlos und anders bin in dieser Gesellschaft. Ich habe riesige Probleme, um über meine Probleme offen zu reden, egal bei wem. Ich schäme mich extrem. Ich isoliere mich zunehmend und habe das Gefühl, dass mich niemand wirklich versteht und sogar auslacht, da Ich gegen aussen oft „normal“ wirke. Tief innendrin quälen mich schlimme Gedanken und die totale Angst vor der Zukunft.
Könnt ihr nachvollziehen, was Ich meine und/oder habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Hat jemand eine Idee, um dieses Problem zu lösen?
tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht. Das kann man aus jeder Deiner Zeilen lesen.
Für mich liest sich das sehr depressiv, aber ich kann und möchte natürlich keine Diagnose stellen. Hast Du einen Hausarzt, dem Du Dich erst mal anvertrauen kannst?
Der nächste Schritt wäre für mich, einen Therapeuten (m/w/d) zu suchen. Evl. jemand mit Erfahrung in Traumabehandlung. Du scheinst in Deiner Kindheit einiges in der Richtung erlebt zu haben. Auch wenn das keine „großen Katastrophen“ waren, viele kleine Verletzungen (auch seelische!) über längere Zeit können in Summe auch traumatisch sein. Dann brauchst Du einen Therapeuten, der das erkennt und sehr vorsichtig vorgeht.
Das geht mir auch so. Ich habe eine sehr empathische Therapeutin gefunden, bei der ich langsam „auftaue“ (nach über 3 Monaten regelmäßiger Sitzungen…). Ich fühle mich bei der Therapeutin verstanden und ernst genommen.
Auch wenn ich ihr längst noch nicht alles erzählen kann, verstehe ich mich trotzdem immer besser. Begreife immer mehr, warum ich so bin, wie ich bin. Lerne, was ich für mich ändern kann und auch, was ich nicht ändern muss, weil es völlig o.k. ist.
Ja, Du bist anders. Und trotzdem bist Du wertvoll!
Du bist nicht nur gescheitert. Du hast auch schon viel geschafft!
Du hast einen Schulabschluss.
Du hast eine Ausbildung abgeschlossen. Das war Deine Leistung - kein Geschenk des Ausbildungsbetriebes. Es ist völlig o.k., Hilfe („Kulanz“) anzunehmen, wenn man sie braucht. Man muss nicht alles allein schaffen.
Du hast ein Dach über dem Kopf und kannst selbst für Deinen Lebensunterhalt sorgen.
Im Moment sehnst Du Dich nach mehr und weißt nicht, wie Du es erreichen kannst. Lasse Dir dabei helfen. Das ist in Ordnung! Wer seine Schwächen erkennt und um Hilfe bittet, zeigt Stärke!
Erstmal respekt das du dich hier traust darüber zu sprechnen, ich denke der erste grose schitt ist damit schon mal gemacht.
Für mich war das am anfang hier auch schwer, aber die community ist hier wirklich super.
Das kenne ich nur zu gut.
Vorallen das mit der isloation und diesen wechselnden phasen.
Ich denke fange doch erstmal hier im forum an dich aus zutauschen, und wenn du dan berteit bist mache einen schritt nach dem anderen. Ganz in deinem tempo.