ADHS = schwere psychische Erkrankung?

Hallo,

wenn es um die Corona-Impfung geht, wird ADHS als schwere psychische Erkrankung anerkannt oder ist ADHS das sowieso?

Danke.

LG

Heißt: das entscheidet letztlich der Arzt - ich würde sagen: in den allermeisten Fällen eher nicht.
Der Fokus liegt ja hier auf „schwer“, heißt:

Die Frage ist ja, inwiefern Deine Erkrankung Einfluss hat auf körperliche Genesungsprozesse, Immunsystem etc., inwieweit Du Dich selbst versorgen kannst, ob Du auf Hilfe angewiesen bist (und Dich z.B. im Krankheitfall nicht isolieren kannst).
Ob die Gefahr besteht, dass Du kurzfristig in eine Klinik musst. ZB. weil Du aufgrund Deiner Erkrankung häufg durchdrehst oder in Zustände gerätst, in denen Du keine Kontrolle mehr hast.

Also ich bin froh, dass ich eine chronische und oft lästige Disposition, aber keine psychische Erkrankung - und schon gar keine schwere - habe.

Hallo Krämerchen,

schätzt du denn ein, dass deine ADHS deine Gefahr, dich mit Corona anzustecken, erhöht oder dass eine Corona-Erkrankung bei dir wegen ADHS (!) lebensbedrohlich(er) ablaufen würde.

Das zweite kann ich mir nur schwer vorstellen. Und das erste - ja wenn man besonders impulsiv ist, könnte das die Ansteckungsgefahr erhöhen, weil man mehr Risiken eingeht.

Besonders viel macht das aber nicht aus. „Psychische Erkrankungen“ im engeren Sinn setzen die Kontrolle viel mehr herab.

Ich bin 55 und sage mir zur Zeit, ich freue mich im Juni oder August vielleicht mal dran zu sein, aber bis dahin denke ich, Verkäufer im Supermarkt oder Fußpfleger oder Bus- und Taxifahrerinnen und ähnliche Berufsgruppen sollten viel eher dran sein, weil sie sich größeren Risiken aussetzen müssen, es wäre ungerecht vor diesen bevorzugt zu werden.

Also, ich hatte dazu gelesen, dass Menschen mit „psychischen Erkrankungen“ in Impfgruppe 2 sind. Dazu gehören wir ja sehr wohl, da ADxS als „psychische Erkrankung“ gilt (ICD 10 etc.). Eine Einladung zur Impfung habe ich bisher aber nicht erhalten.

Edit: Ich schrieb weiter oben, aus meiner Sicht haben ADHS-ler kein höheres Risiko. Ich habe allerdings beruflich mit einem jungen Erwachsenen mit ADHS zu tun, bei dem ich wegen leichtfertigen Verhaltens durchaus ein höheres Risiko für eine Ansteckung annehme, und wo ich es plausibel fände, wenn er bevorzugt geimpft wird.

Andererseits ist gerade bei jungen Erwachsenen natürlich das Risiko, sehr schwer zu erkranken oder sogar zu sterben, natürlich viel geringer als bei Älteren.

:stolzsschild

Ich denke im Bezug zu ADHS und einfach „normal“ davon im Alltag und Beruf geplagt ist, ist dies kein Grund vorrangig geimpft zu werden.
Oft genug sind wir ja auch ansonsten gesund.

Wenn ADHS dich jedoch grade erst frisch aus der Bahn gehauen hat oder dich voll auslaugt , dann ist das schon wieder was anderes.

EIn Argument wäre vielleicht noch , Hygiene und Maskenpflicht verpeilen?

Und ich denke ADHS ist nur dann eine schwere psychische Erkrankung wenn es dich schwer einschränkt.

@Nichtrichtig - nö, ich bin froh drüber. Aber es ist sicherlich nicht mein Verdienst und fällt eher unter „Schwein gehabt“.
Es ist ja nicht so, dass ich kein ADHS habe oder keine Einschränkung - ganz im Gegenteil - aber die Einschränkung, die z.B. jemand mit einer starken klinischen Psychose, Schizophrenie etc. hat, die habe ich sicher nicht.

Ich bin mir sicher, dass es einige mit ADHS gibt, die durchaus für die Impfung in Frage kommen.
Daher: es ist eine Frage der Einschätzung durch den behandelnden Arzt und kann so pauschal nicht beantwortet werden. @kraemerchen würde ich (zumindest auf Basis ihrer Vorstellungsbeschreibung) auch als nicht so stark betroffen einschätzen, das es eine vorzeitige Impfung rechtfertigen würde.

Finde deine Aussage sehr zweitklassig… wie diese ganze Diskussion um Impfen.

Ist „zweitklassig“ jetzt eine Kritik - und was würde eine erstklassige Diskussion auszeichnen? Oder wird jetzt die Diskussion über die Diskussion … mehrklassig … ?

Ohne Scheiß jetzt:
Es wurde eine Frage gestellt, die nicht klar mit ja oder nein zu beantworten ist.
Wenn Dich das triggert oder stört, dann tut mir das leid. Aber wenn es Dir so wichtig ist, dass Du das schreibst - und ich hatte Deine letzte Bemerkung schon als Ironie wahrgenommen - dann führ es doch bitte aus.

Ich habe vor ca. 3 Wochen meinen Hausarzt darauf angesprochen und anschließend mit meinem behandelnden Psychiater telefoniert.

Dieser machte sehr deutlich, dass AD(H)S nicht als schwere psychische Erkrankung gilt…

:winken

In NRW sind es nur Personen mit sehr schweren Depressionen, Schizophrenie und warum auch immer Borderline in der zweiten Gruppe.

@Nichtrichtig
Kannst du mal deine Sticheleien etwas konkretisieren? Paar mehr Worte würden dich bestimmt nicht umbringen, schätze ich mal.

@allmighty Danke für die Info. Ich kenne tatsächlich Menschen mit schweren Depressionen und auch Schizophrenie, die medikamentös aber gut eingestellt sind. Mir leuchtet es daher nicht ein, warum sie grundsätzlich vorrangig geimpft werden (sollen). Wahrscheinlich wurde da eher an „Heimbewohner“ gedacht, also Menschen, die in einer Anstalt leben, oder sich für längere Zeit stationär in einem Krankenhaus befinden. So ergäbe es für mich jedenfalls Sinn.

Japp… So sieht es (zumindest hier in NRW) aus…

Damit sind Betroffene mit sehr schweren Formen der Depressionen/Manien, Bewohner von z.B. Pflegereinrichtungen/Betreutes Wohnen mit „schweren“ psychischen Erkrankungen gemeint… Allerdings kenne ich jemand aus meinem näheren Umfeld, auf den diese Kriterien durchaus zutreffen sind, der von sich aus sagt, er möchte momentan noch nicht (nur wegen seiner „schweren psychischen Erkrankung“) vor etwaige anderen „Hochrisikopatienten“ dran kommen…

Was mich persönlich interessieren würde, wie diese Kriterien zustande gekommen sind und warum da tatsächlich Menschen mit „schweren psychischen Erkrankungen“ in Gruppe 2 genannt worden sind…

Doch, es gibt durchaus Menschen, die unter einer Psychose, Depression oder auch einer Suchterkrankung leiden und durch ihre Störung kaum in der Lage sind, sich Corona-konform zu verhalten. Auch außerhalb von Heimen.

Also keine 30-jährigen mit Depression, und ADHS-ler ohne weitere Komorbiditäten auch nicht.

Nun gut, aber die Impfung führt ja nicht dazu sich „Corona-konformer“ zu verhalten…

Es geht wahrscheinlich nicht nur darum, ob man sich Corona konform verhält, sondern um das Immunsystem an sich. Es gibt leider Menschen mit Depressionen und co., bei denen Medikamente nicht helfen oder die Medikamente an sich zu stark sind und das Immunsystem sehr schwächen.

Wer eine Depression erlebt hat, weiß dass man kaum Kraft hat Sport zu treiben oder sich gesund zu ernähren, oder oder.

Durch die Impfung ist der geimpfte halt selbst geschützter und ggf. sind dann andere vor ihm sicherer.

Ich denke so Hammer Medis können auch noch mal das Imunsystem schwächen bzw. wer total unten ist und labil ist der ist auch anfälliger für Krankheiten.
Sicherlich wäre es auch ungünstig wenn man unter einer starken psychischen Störung leidet Corona zu bekommen und in Quarantäne zu landen , bzw. Mit schweren Verlauf auf der Intensivstationen . Für psychische Belange, Dramen oder gar Krisen gibt es da bestimmt keinen Raum bzw. wenn da einer komisch kommt haben die Ärzte nun wirklich anderer Sorgen. Sicherlich ist einen Intensivbehnadlung mit einem Patienten der unter starker Medikation steht auch noch medizinische eine Herausforderung.

je nach Problemlage könnte so eine Situation auch viele Trigger beinhalten was für psychische Kranke der Supergau wäre , zumal die Behandlung aktuell ja auch schwerer ist.