ADHS und Schizophrenie bzw. Psychosen

Die jeweiligen Hirnentwicklungsstörungen überlappen genetisch miteinander… so auch die Hirnentwicklungsstörung ADHS mit der Hirnentwicklungsstörung Schizophrenie (der Oberbegriff heißt Schizoaffektive Störung), dazu ein Beitrag von neulich (vorhin gesehen auf ADHS Deutschland Facebook) dazu: <LINK_TEXT text=„https://www.medical-tribune.de/medizin- … ssoziiert/“>https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/adhs-mit-psychosen-und-schizophrenie-assoziiert/</LINK_TEXT>

offensichtlich überlappen auch Autismus, Bipolare Störung, Unipolare endogene Depression, Epilepsie, Zwangsstörungen, Tourette-Syndrom, genetisch miteinander… ADHS sticht dabei in einem Punkt aus den anderen hervor: der Quantität. Grund dafür: Die evolutionären Vorteile von ADHS-Genen, die nicht nur dazu führen, dass ADHS mit bis zu 10% Anteil an der Gesamtbevölkerung (abhängig vom cut off, laut Prof. Lesch aus Würzburg ist es etwa 1/5 der Bevölkerung, das im erweiterten Sinne dem ADHS-Spektrum zuzurechnen ist) die klar häufigste Hirnentwicklungsstörung ist, sondern auch die anderen Hirnentwicklungsstörungen in ihrem Fahrwasser genetisch bzw. evolutionär ein Stück weit mitzieht, so auch eben die Schizophrenie…

Und was ist der evolutionäre Vorteil von ADHS-Genen?

Das Thema Evolution und ADHS fassen folgende Sätze des deutschlandweit führenden Genetikers (und auch einer der weltweit führenden Genetiker) zu ADHS Prof. Klaus-Peter Lesch von der Psychiatrie der Uniklinik Würzburg zusammen:”…Früher vermuteten die Forscher, einige wenige Gene würden ADHS auslösen; doch das trifft, wenn überhaupt, nur auf ganz wenige Familien zu. Für die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung gilt: Vermutlich sind es 500 bis 1000 Gene, die einen – jeweils minimalen – Einfluss auf das Temperament und die Konzentrationsfähigkeit des Menschen haben. Diese sind mithin auch keine Krankheitsgene, vielmehr gehören sie zur natürlichen Ausstattung des Menschen. “ADHS ist ein Extrem einer Persönlichkeitsvariante, das zunächst einmal gar keinen Krankheitswert besitzt”, bestätigt auch Klaus-Peter Lesch. Diese milden Ausprägungsformen von ADHS seien in einem Fünftel der Bevölkerung vorhanden und hätten sich im Laufe der Evolution des Homo sapiens immer wieder als vorteilhaft durchgesetzt. Lesch: “Der hohe Energiepegel, der Enthusiasmus, sich mit einer Sache auseinanderzusetzen, die große Kreativität, die Fähigkeit zum Querdenken und der Gerechtigkeitssinn – all das sind Ressourcen, die für unsere Gesellschaft wichtig sind.” zu finden in dem Artikel des ADHS-Gegners Jörg Blech im Spiegel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-99311928.html

Näheres hier: <URL url="59% Häufigkeit von ADHS in der stationären Psychiatrie laut Studie text=„viewtopic.php?f=7&t=124“>59% Häufigkeit von ADHS in der stationären Psychiatrie laut Studie

Bedeutet dass das ADHSler ein erhöhtes Risiko haben eine Schizophrenie zu entwickeln?

Ob man mit ADHS ein höheres Risiko für den Ausbruch einer Psychose hat, statistisch ja, aber letztendlich maßgeblich ist der Gen-Mix, den man abbekommen hat… auch wegen dem Psychose-Risiko bin ich so gegen Cannabis bei ADHS.

Hallo, guten Abend, und danke für die Annahme meiner Registrierung.

Ein Wikipedia-Artikel zu AD(H)S Foren hat mich hierher geführt, die oben stehende Adresse versprach die größte Anzahl an Teilnehmern, so das ich meine Frage am liebsten hier absetzen möchte. Um mögliche Einwände gleich vorwegzunehmen, war ich bereits ebenfalls auf https://www.doktorfragen.com/, aber offen gestanden halte ich das Geld für Beantwortung der Fragen auf solchen Seiten für fast rausgeschmissen, weil ich bei letzter Gelegenheit bei einem vergleichbaren Service den Eindruck hatte, dass Ärzte(?)personal läse vor seiner medizinischen Beantwortung auch nur Wikipedia-Artikel :smiley: , so wie ich sowohl in Vorbereitung als auch im Nachgang selbst.
(M)einen Psychiater kann ich hierzu leider nicht konsultieren. Also halte ich mich kurz. Und verschone ich euch mit weiteren anamnestischen wie biographischen Details.

Meine Frage, zu der es möglicherweise -bei der Vielzahl der Nutze hier- zumindest brauchbare Erfahrungswerte geben könnte:

Birgt die Kombination von Methylphenidat (hier: Medikinet, 10-20 mg) als Stimulans und Neuroleptikum (hier Reagila, 1,5 mg) außer vielleicht einer aufgrund der ‚antagonistischen‘ Wirkweise aufs Dopamin „aufhebenden“ Wirkung darüber hinaus weitere nennenswerten und möglicherweise zu beachtenden Wechselwirkungen?

Vielen Dank im Voraus :knuddel , einen geruhsamen Samstagabend und schönes Wochenende!

Liebe/r Flobert,

herzlich willkommen in diesem Forum!

Nein, Einwände gegen Fragen haben wir keine. Außer dass wir sie möglicherweise nicht beantworten können. :wink:

Aber dieses Forum ist eigentlich keines, in dem wir einander mit anamnestischen wie biographischen Details verschonen. Im Gegenteil, wir pflegen Austausch zwischen realen Menschen. Du kannst dich gerne vorstellen, wir lesen das immer sehr gerne.

Was selbstverständlich nicht heißt, dass du gezwungen wärest, etwas zu offenbaren, was du nicht möchtest.

Eine aufhebende Wirkung gibt es auf den ersten Blick bei Neuroleptika und Stimulanzien immer, aber das ist auf den zweiten Blick zu einfach gedacht. Es gibt Neuroleptika, die sich zur Kombination mit Stimulanzien eignen, wie bspw. Risperidon, und dann andere, die dafür nicht sinnvoll wären.

Von Reagila lese ich gerade zum ersten Mal. Also, keine Ahnung. Aber vielleicht weiß jemand anders hier darüber Bescheid.

Viele Grüße
Falschparker

Hallo Falschparker,

danke für den überaus freundlichen Empfang. Flaubert bzw. Flobert männlich hier.
Das klingt interessant. Dass ausgerechnet Risperidon, das ich selbst vor Jahrzehnten, zumindest in der Dosierung, bedauerlicherweise gar nicht vertragen habe, sich zur Kombination mit einem Stimulans eignet. Was für eine Konstellation mag das sein?

…Lässt sich übrigens ein eigener Beitrag hier noch nachträglich editieren?! Gerade eben fiel mir beiläufig auf, dass ich in meinem Post oben einen falschen grammatischen Fall wählte. Aber dem, was ich eigentlich fragen wollte, scheint das keinen Abbruch getan zu haben.
A propos…


Schizoaffektive Störung ist nach meinem Dafürhalten kein Oberbegriff für die Schizophrenie, sondern, und sofern überhaupt, eher noch ein Unterbregriff, eine Differenzierung. Sie bezichnet, diagnostisch nicht immer wohlgelitten, denn manche sehen sie als Verlegenheit, eine Mischform aus eben affektiver Störung („manisch-depresssiv“ → bipolare Störung) und schizophrener Psychose.


Ich wollte dafür zu Beginn nicht gleich verprügelt werden :smiley: . Gleichwohl ich bei der ganz frischen Diagnostizierung hinsichtich ADS(/ADHS) nicht ansatzweise die Unwahrheit gesagt, d.h. etwas erlogen habe. Lediglich die Sorge, mich in meinem lebenslangen Leidensdruck abermals nicht ernst genommen zu sehen, war mein steter Begleiter.

Hallo @Flobert und herzlich willkommen!

Darf ich fragen warum du deinen Psychiater nicht fragen kannst?
War er derjenige, der dir die Kombination beider Medikamente verschrieben hat? Wenn ja, dann weiß er hoffentlich was er tut und somit soll die Kombination passend sein?

Oder hast du MPH illegal erworben? Wenn ja und wenn du unter Psychose leidest, bitte ich dich vom MPH abzusehen bis du die Sache ärztlich geklärt hast.

Schau auf das Packungszettel vom Medikinet, meistens steht auch worauf man achten soll und mit welchen anderen Medikamenten es sich verträgt bzw. nicht verträgt.

Hallo und danke,

Nein, alles zu 100 % legal. Diagnose vorliegend.
Einmal zuvor im Leben, noch vor der Diagnostizierung, habe ich tatsächlich über die „Internetapotheke“ Atomoxetin bestellt. Das kam wohl aus Indien - und wurde in Frankfurt Flughafen direkt vom deutschen Zoll eingezogen. Ausgaben weg, dafür Verwarnungsgeld, um kein Bußgeld zu risikieren. So etwas funktioniert nicht, zumindest nicht bei mir. Waschzettel ist bekannt.
Wenn es die Zeit zulässt, kann ich irgendwann mal berichten. Lässt sich nicht in einem Dreizeiler wiedergeben.