ADHS und Soziales Kapital

Interessanter Beitrag in der Washington Post zu ADHS und Soziales Kapital:

https://www.washingtonpost.com/wellness/2022/02/03/adhd-relationships-social-capital-tips/

Findest Du Dich da wieder?

Auf mich passen die Ausführungen gefühlt gar nicht, im Gegenteil. Und auch die vielzitierte Hilfsbereitschaft („für andere geht alles“ - sei es auch nur aus schnöden Dopamin-Gründen…) führt doch zu jeder Menge Sozialkapital. Theoretisch jedenfalls. Fraglich finde ich vielmehr, ob das Angesparte je geltend gemacht werden kann oder eingefordert wird.

Ausnahme ist die Zeitblindheit und in der Konsequenz das Overpromising („Alternatively, they may overpromise to make up for past mistakes. But that sets people up for failure“). Insofern… hätte ich vielleicht den Flug verpasst, aber niemals das dopaminerg verheißungsvolle „group gift“ vergessen.

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Ich finde mich da nicht wieder… aber wie ist Licht und Schatten, auch bei ADHS. Lg

Und was Ich sowieso immer so scheiße finde, das ist ein negativistisches Weltbild von ADHS, eine Reduktion von ADHS auf pathologische Aspekte (unter anderem auch deshalb die dramatische Unterschätzung der Häufigkeit von ADHS)…

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Diagnoserelevant fände ich vielmehr, dass sie sich diese Aufgabe hat aufhalsen lassen:

„nominated Sasha Hamadi to create a memory book for their pregnant classmate. Hamadi worked hard on the task for several weeks.“

Also wochenlang zeitblind basteln und am Ende noch der Arsch sein und sich von irgendwelchen Grazien, die keine Arbeit damit hatten, einen Anschiss oder hochgezogene Augenbrauen abholen… und den Fehler nur bei sich suchen. Das kann passieren…

Und die Stewardess, die ihr Heulen auf dem Flug mitkriegt, und mit ihr - wie auch immer - noch ein Ersatzgeschenk bastelt bis zur Landung aus ein paar Flyern und dem Verbandskasten… Die könnte auch betroffen sein. Sie kommt während dieses Bastelfeuerwehreinsatzes nicht mehr zum Tomatensaft-Ausschenken, aber sie rettet Sasha. In einem Paralleluniversum.

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