Laut verschiedener Studien haben ja viele erwachsene ADxSler mit oder auf Grund von ADxS noch weitere psychische Erkrankungen wie Depressionen, Ängste, Persönlichkeitsstörungen, Süchte…
Mich würde mal interessieren ob diese „weiteren Erkrankungen“ bei Euch im Fokus stehen oder trotzdem das ADHS?
Bisher wurde ich jahrelang wegen Angststörung, leichte rezidivierende Depressionen, soziale Phobie und Zwangsstörung behandelt. Eigentlich schon seit mehr als 10 Jahren ohne wirkliche Besserung.
Dieses Jahr wurde bei mir ADHS diagnostiziert und im Mai fange ich eine Therapie, welche auf ADHS spezialisiert ist, an. Jetzt wird die Ursache angegangen und ich hoffe, dass sich die Begleiterkrankungen damit erledigen oder besser werden. Behandelt werden diese dennoch weiterhin, aber ADHS rückt nun in den Vordergrund.
Leider bin ich noch auf der Suche nach einem Psychiater bzgl. medikamentöser Behandlung (bisher nehme ich „nur“ Antidepressiva).
bei mir wurden begleitende Probleme wie Depressionen, Erschöpfung und Ängste mit der ADHS Diagnose und der gezielten Behandlung um Welten besser. Als einzige „Baustelle“, die noch eine Extrabehandlung erfordert, ist PMS übrig geblieben.
Ich bin Jahre mit einer schweren chronischen Depression, PTBS, Sozialphobie, Erschöpfungssyndrom, schwerer Migräne, schwerer Schlafstörung/Insomnie recht erfolglos behandelt.
Die Diagnose ADHS kam, und seit der Medikamentation gegen ADHS sind die Depressionen weg, die Schwermut weg, bisher keine Panikattacken mehr gehabt, die Schlafstörungen, die Erschöpfungen nicht mehr spürbar, die Sozialphobie nicht mehr spürbar und ich gehe wie früher auf Leute zu und ich ertrage es auch wieder an lauten Orten mit vielen Leuten in der Öffentlichkeit zu sein.
Was mein Psychiater und Neurologe sagen wird, erfahre ich Dienstag nächste Woche, die neue Neurologin mit ADHS Spezifikation meinte das wäre normal und typisch, ich dürfte dem trauen, was ich wahrnehme.
Es fühlt sich auch so an, als ließe sich jetzt die PTBS viel, viel besser durch die Traumatherapie aufarbeiten, doch dazu kann ich wohl wirklich erst etwas in einem halben bis einem Jahr sagen, denn derzeit bin ich in der Phase wo die Kasse nur 1 Termin im Monat zahlt bis die 2 Jahre Ruhephase überstanden ist.
Als ich meine ADHS Diagnose bekommen habe, sagte die Therapeutin (die Praxis machte nur Diagnostik, keine weiterbehandlung für Kassenpatienten) zu mir: „Sie sollten sich mal mit dem Thema Depression auseinandersetzen. Das wäre denke ich sehr wichtig.“ Das habe ich noch nicht getan, aber es steht auf der Liste und ich kann den Verdacht definitiv nicht abstreiten.
Ich habe einige Freunde, die genau das selbe Problem haben, bei denen Depression im Zusammenhang mit ADHS auftritt, die zum Teil lange und erfolglos für Depressionen behandelt wurden und denen es besser geht, sobald sie therapeutisch und medikamentös im Bezug auf ADHS behandelt werden. Bei ihnen wurden sowohl die ADHS Symptome besser, mit der richtigen medikamentösen Behandlung, und dann mit der Zeit auch die Depression.
Soweit ich weiß gibt es relativ viele dieser „Cluster“ Erkrankungen, bei denen ADHS die eigentliche Ursache ist aber oft nicht erkannt wird, die Betroffenen also für Depressionen, Zwangsstörungen, Schlafstörungen etc. behandelt werden, aber da die eigentliche Ursache bleibt wie sie ist keine Besserung erfahren.
Ich hatte vorher über zwanzig Jahre hinweg alle Diagnosen von Depression über narzisstische Störung über Angststörung bis bipolar, konnte das damals aber schon diagnostisch nicht nachvollziehen / mich nicht damit identifizieren und hatte meistens das Gefühl, dass sich die Ärzt:innen die Diagnosen mehr oder weniger mit breitem Pinselstrich aus dem Ärmel geschüttelt haben, ohne wirklich hinzuschauen - nicht förderlich, wenn es ums Vertrauen in Ärzt:innen oder die Konstruiertheit von Diagnosen geht, aber ich habe weitergeforscht, bis ich auf ADHS als mögliche Ursache kam. Seit ich gut mit Elvanse eingestellt bin, geht es mir wie @Ada - bis auf PMS ist bei mir nichts übriggeblieben, was sich in irgendeiner Form als den oben genannten zuordnen ließe. Ich bin heiter, sozial und funktionsfähig, schwierigen Phasen kann ich resilient und realistisch begegnen.
Meiner Partnerin geht es übrigens genauso. Sie wurde über zwei Jahrzehnte als bipolar behandelt, bis das gesamte Spektrum an Medikamenten ausgeschöpft war, ohne zu helfen. Die letzten zwei Jahre waren besonders perfide. Da hatte sie die ADHS-Diagnose schon, es wurde aber nur die angebliche komorbide Depression medikamentös behandelt (ohne Erfolg, ganz im Gegenteil, es ist wirklich eine riesige Leistung, dass sie trotz dieser zwei Jahre noch hier ist). Später fanden wir heraus, dass die Praxis das so gemacht hat, weil sie keine Lizenz zum Verschreiben von ADHS-Medikamenten hatte (wir lebten damals im Ausland). Seit sie ADHS-Medikamente nimmt, sind diese Symptome wie weggeblasen.
Also: Bestimmt haben viele auch Komorbiditäten (und jahrelang damit zu leben, sich medizinisch nicht ernstgenommen / im Stich gelassen/ gegaslightet zu fühlen und zusätzlich ohne Medikamente nur schlecht für sich einstehen zu können, erzeugt definitiv bei vielen nochmal eigene Konsequenzen), aber bei uns persönlich war echt ALLES auf ADHS zurückzuführen und hat sich durch die Medikation und ADHS-spezifische Psychoedukation gelöst - vom Zähneknirschen über depressive Verstimmungen bis hin zur gelungenen Beziehungsgestaltung.
Wow das klingt toll. Ich hab über 10 Jahre von Angststöung, über Depressionen, Borderline, Bipolar…so ziemlich alle Diagnosen durch. Meine ADHS Diagnose hab ich schon vor 13 Jahren bekommen. Hab dagegen auch keine Medikamente genommen. Habe mich wegen der Panikattacken nicht getraut. ( nehme ein SSRI, allerdings wenig hilfreich).
Jetzt dosiere ich seit ca 2 Monaten Medikinet adult ein. Habe eine neue Psychiaterin und da kam das Thema Medikamente wieder auf. Da ich unter extremer innerer Anspannung und Unkonzentriertheit momentan leide.
Ich bin mir nicht sicher ob ich mir nicht zu viel vom Medikinet verspreche. Vielleicht hat das unbehandelte ADHS ja schon zu große Schäden angerichtet.
eher in deinem Leben durch unkontrollierte Taten oder sowas. Im besten Fall hast du einfach Lebensjahre verschenkt. Ich denke du wirst uns berichten können, was sich dann verändert
Bei mir wurde eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung oder schizoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert kombiniert mit rezidivierender Depression, Ängsten und Zwangsverhalten.
Natürlich auch Suchtverhalten.
Also die ganze Palette.
Ich laboriere schon mein ganzes Leben damit herum.
Jetzt werde ich 60 und kann einfach nicht mehr, ich bin nur noch erschöpft und lebe zurückgezogen und habe gar kein Vertrauen mehr in die Ärzteschaft.