Angehörige und Medikation

Hey Leute, Bernd hier!

Ich wollte mal fragen, ob ihr euch von euren Angehörigen in eure Medis reden lasst, oder nicht.

Also wenn bspw. jemand sagt, dass ihr doch nicht immer so viel Medikinet (o. Elvanse, etc) nehmen sollt aufgrund der Nebenwirkungen, sagt ihir dann eher sowas wie, dass ihn/sie das nichts angeht und das eure Sache sei, oder gebt ihr dann nach?

Danke schonmal für Eure Antworten! :slight_smile:

Bernd

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Ich bin der Betroffene und Patient.
Ansonsten haben Arzt / Therapeut Mitspracherecht.

Ich würde doch nicht meine Medikation anpassen, nur, weil mir da irgendjemand von außen reinredet (abgesehen von Arzt / Therapeut, die einen fachlichen Blick auf mein Verhalten oder sowas hätten).

Andere, die keine Ahnung und (bedingt durch Medienberichte) eine laienhafte Meinung haben, haben sich rauszuhalten *Vögelchen zeisch

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Da kann ich @SneedleDeeDoo nur zustimmen. Ein außenstehender Laie hat doch kein Mitspracherecht bei meiner Medikation.

Etwas anderes ist es, wenn mein Mann mir beispielsweise sagt, dass er das Gefühl hat ich würde aggressiv oder zombiehaft daherkommen. Dann wäre das definitiv für mich ein Anlass mit meiner Psychiaterin über die Dosierung usw. zu sprechen.

Aber lediglich weil jemand findet, dass das Medikament nicht „gut“ wäre, würde ich nicht drauf eingehen. Zumal die meisten Leute die „so was“ sagen eh meist kein fundiertes Wissen haben.

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Und selbst nicht betroffen sind und somit nicht wissen, wie sich die Betroffenen fühlen.

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Vielleicht mal fragen, ob die Bluthochdruck-, Diabetes-, schwer depressiven, oder anderen Patienten, die auf Medikamente angewiesen sind, auch empfehlen würden, doch mal weniger Medikamente zu nehmen.

Das dürfte ne Diskussion doch eigentlich flott beenden.

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:adxs_wink:
Weshalb sollte ich nachgeben und dann eventuell die von medizinischer Seite angeordnete Medikation, die mir im Idealfall hilft, sein lassen, weil es jemandem missfällt?

Ich bin offen für Input, möge er konstruktiv und nährend sein, aber nicht wenn sich, wer auch immer, bloß unqualifiziert einmischen möchte.

Danke für deine Anteilnahme an meiner Gesundheit, aber sie bleibt genau das, meine Gesundheit.

Somit sollte, wem auch immer, klar sein, daß keine Einmischung erwünscht ist.

Der Ton macht für mich sowieso die Musik, also von höflich dankend ablehnen, bis klar, deutlich und unmissverständlich passe ich mich meinem Gegenüber an.
:adxs_zwinker:

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Wieso möchtest du dir von Bekannten oder Angehörigen den Verzicht auf Stimulanzien einreden lassen?

Dazu gabe es bei mir mehrfach eine lange Diskussion, meinen Eltern gefällt plötzlich alles vor der Medikation so gut…

Haben die sich da beschwert und versucht rumzuerziehen, dabei kommen sie mit der neuen Situation, den klaren Grenzen und co nicht zurecht.

Mein Vater ist nicht mal beim zweiten Hirnschlag in die Klinik, …, das merkt man auch heute deutlich, seit dem geht es dort abwärts, sowie meine Mutter einfach nich wahr haben will, das ihre Vergesslichkeit und anderes wahrscheinlich auch eine spät diagnostizierte Adhs zu sein schein, denn Alzheimer und Demenz konnten zu 100% ausgeschlossen werden, aber sie verzweifelt an ihrem Hirnsieb, lesen fällt ihr immer schwerer, Rechtschreibung und vieles mehr.

Und selbst sollte sie auch ADHS haben würde sie niemals Medikamente nehmen… sie hatte angeblich auch nie schwere Polyneuropathien, bis es dann ein Befund in einer Uniklinik war, wo sie meinten, daß sie es ja sicher wissen. Sie ließ sich nichts anmerken, war entsetzt, denkt sie braucht eine neue Hüfte nur weil sie das mit den Polyneuropathien wahrhaben will und schon gar nicht die Medikamente nehmen. Gut, die meisten dieser Medikamente brachten mich auch um haaresbreite um, wegen ihrer extremsten Nebenwirkungen und der mangelnden Einsicht, das nach 2 Jahren behauptet würde, sie würden irgendwann aufhören…

Seit dem ist meine Mutter grundsätzlich gegen jedes Medikament, das bleibt dann aber ihre Entscheidung

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Ich würde mir da nicht reinreden lassen.

Das ist extrem Übergriffig und geht so richtig „Sei doch einfach normal“
Mal anders… Käme irgendwer auf die Idee einem Krebspatienten die Chemo abzusprechen?
Bei solchen Dingen ist es aber ok.

Auf der anderen Seite trifft mich sowas aber immer. Weil ich mich dann nicht ernstgenommen fühle.

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Oder einem Diabetiker das Insulin ausreden ist wohl auch mehr als gefährlich, denn die Konsequenzen die daraus rühren sind nicht absehbar.

Wahrscheinlich wäre es nicht zur Diagnose gekommen, wenn nicht massive Probleme vorgelegen hätten und die gehe nicht von alleine weg.

Es gibt auch nichts in der Psychiatrischen Behandlung mit Medikamenten, wo der Nutzen, der Vorteil und die Beseitigung der meisten Probleme einer Erkrankung

Zitat von Tagesschau.de mit Link:

…>>>> Bei allen Medikamenten wurden sowohl die Betroffenen selbst als auch die behandelnden Ärzte nach der Wirksamkeit befragt. Insgesamt wird sie von beiden Gruppen als höchstens „moderat“ beurteilt. Konkret bedeutet das am Beispiel Atomoxetin: Nach 12 Wochen verbessern sich die Kernsymptome um 22 Prozent, nach einem halben Jahr um 32 Prozent. Ähnlich sind die Werte bei Stimulanzien. Im Vergleich dazu verringert ein Placebo die Symptome je nach dem beobachteten Zeitraum um 13 beziehungsweise 20 Prozent. Der Unterschied zum Präparat klingt nicht groß, ist aber statistisch eindeutig auf dessen Wirkung zurückzuführen …<<<<<< Quelle Ragesschau.de

Hier Effektstärke von Stimulanzien bei Adhs


Link zu dem Bildauszug von Adhs-forum

Da ist es schon fahrlässig vor irgendwas bei der Medikation von möglichen Behauptungen dritter, gleich wer es ist, der gegen Medikation spricht über den Arzt, Artikel im Netz und der eigenen Wahrnehmung stärker zu bewerten/ zu befolgen

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Das kommt mir sehr wenig vor. Ich persönlich empfinde die Besserung schon nach 4 Wochen als 70-80%.

Sorry für OT - aber auch insgesamt scheint Mitbürger Tenor hier im Forum zu einer besseren Wirksamkeit zu deuten, als in dem Artikel genannt.

Ich lasse mir von niemandem in meine Medikation reinquatschen, außer von meinen Ärzten. Und selbst mit denen diskutiere ich noch. :adxs_zwinker:

Die meisten meiner Angehörigen wissen gar nicht, was ich für Medikamente nehme. Die kennen auch nicht alle meine Diagnosen. Geht sie nix an. Der einzige, der über alles Bescheid weiß, ist mein Mann. Und der kann sich nicht merken, welche Pillen ich so in mich reinfuttere. :joy: Also quatscht der mir da auch nicht rein.

Und wenn mir einer sagen würde, ich soll von einem Medikament weniger nehmen, „wegen der Nebenwirkungen“, dann würde ich fragen, ob er unter Nebenwirkungen leidet, wenn ich das Medikament nehme. Weil wenn das nicht so ist, verstehe ich nicht, wieso derjenige meint, da irgendwas zu sagen zu müssen.

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Also ich persönlich lasse mir von niemand in Sachen rein quatschen die mich persönlich betreffen, schon garnicht wenn es um Medikamente geht die mir helfen, aber auch wenn es um andere Dinge in meinem Leben geht, die nur ich selbst für mich entscheiden kann.

Heisst in meinem ganz persönlichen Fall, lasse ich mir z.B. in gewissen Dingen, egal wie sehr ich auch meinen besten Freund und Seelenverwandten liebe, nicht in mein eigenes Leben, oder in Bereiche die nur mich und meine Kinder betreffen, in diese Beziehung die nur zwischen mir und meinen geliebten Kindern besteht, von ihm in diese einzigartige und ewige und durch tiefste Liebe geprägte Bindung, zwischen mir und meinen Kindern, weder jetzt und heute, noch Morgen oder in ferner Zukunft, jemals „rein reden“.

Meine Kinder stehen jetzt und für alle Ewigkeit für mich immer an erster Stelle, und erst danach kommen andere Menschen die mir auch wichtig in meinem Leben sind.

Und auch wie sehr ich meinen besten Freund und Seelenverwandten liebe, und auch zu ihm immer stehen werde solange er mich nicht betrügt, oder irgendwie hintergeht, solange werde ich auch immer treu und zuverlässig zu ihm stehen, komme was will.

Allerdings nicht, falls er glaubt das ich meine Kinder wegen ihm vernachlässigen werde, denn sowas geht für mich garnicht, und falls er jemals, vielleicht heimlich, so etwas von mir erwarten würde, dann könnte er mir ab diesem Moment, wo er mir gegenüber so was offenbaren würde, ab sofort den Buckel runter rutschen, heisst unsere Freundschaft wäre vorbei.

Ich persönlich bin ein sehr straighter Mensch, heisst ich mag keine Lebensumstände wo irgendwie „Larifari“ sind, ich möchte wissen woran ich bin.

Jedenfalls, NEIN „NIEMAND“ quatscht mir rein wenn es um meine Gesundheit geht, und wenn ich Medikamente benötige dann betrifft das MEINE Gesundheit, und MEIN persönliches Wohlergehen, und wie gesagt, da quatscht mir niemand rein.

Falls es natürlich eventuell so ist, dass Du @Bernd_Knipperdolling noch zuhause bei Deinen Eltern lebst, und eventuell noch nicht volljährig bist?, dann sieht es natürlich anders aus, denn dann musst Du abwarten bis Du vor dem Gesetz Volljährig bist.

Danach bist Du aber gegenüber Deinen Eltern keine Rechenschaft mehr schuldig, heisst Du entscheidest selbst ob, oder zu welchem Arzt/Ärztin Du gehst, und genauso ob Du eventuell eine Therapie benötigst, oder ob Du Dir eventuell Medikamente verschreiben lassen willst, sei es wegen Deines ADHS, oder wegen etwas anderem.

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Es wissen im näheren Umfeld nur mein Bruder, mein Freund und meine beste Freundin von meiner Diagnose, von daher gibt es da niemanden der mir was dazu sagen könnte. Mein Freund weiß nur das ich Medikamente nehme , aber nicht was und wieviel.
Hab es damals bewusst gewählt niemanden davon zu erzählen, aufgrund der ganzen Meinungen zum Thema ADHS ohne irgendein Wissen.

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die 22 % sind auf Probleme und Symptome nicht auf Personen bezogen

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Ja, genau so habe ich es auch gemeint. Dass eher 70-80% der Symptome sich bessern und nicht „nur“ 22-32%.

Mir erscheint diese Angabe wie gesagt viel zu wenig.

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Ist nicht ganz zutreffend. Wenn ein Arzt den minderjährigen Patienten (ab 14) für reif genug und entscheidungsfähig hält, dann darf der Minderjährige über seine Behandlung und Medikation auch selbst entscheiden.

Wenn die Eltern dagegen arbeiten und ärztliche Behandlung verhindern, kann sich der Minderjährige ans Jugendamt wenden.

Ich musste bei meiner 17-jährigen Tochter nicht mal bei einer OP mit Vollnarkose zustimmen, weil die Ärzte sie für reif genug gehalten haben, diese Entscheidung selbst zu treffen.

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Wenn du 5 Jahre alt bist, musst du deine Eltern entscheiden lassen, ob und welche Medikamente du nimmst. Selbst dann könntest du weglaufen und den Mund zuhalten, wenn du nicht möchtest.

Aber als Erwachsener? Meiner Mutter habe ich, als sie noch lebte, von meiner ADHS-Diagnose erzählt, aber nicht dass ich Medikamente nehme. Mein Bruder weiß es auch nicht. Aber selbst wenn, dann wäre es deren Problem, ob sie es gut finden oder nicht, nicht meines.