Arztbesuch/Diagnose sinnvoll?

Hallo liebes Forum :slight_smile:

Ich bin neu hier & habe mich angemeldet, weil ich Rat bräuchte. Kurz zu mir: Ich bin weiblich, 26 J. & bin vor einigen Jahren durch Zufall mal im Internet auf eine Symptomliste bzgl. Ad(h)s gestoßen, was für mich tatsächlich eine Art „Erweckungserlebnis“ war, da ich mich in nahezu allen Punkten wiedererkannte. Da ich keinerlei Erfahrungen mit Psychologen habe und das für mich - zumindest damals - mit großen Hemmungen verbunden war, habe ich meine Vermutung aber erstmal für 5 Jahre in die hinterste Hirn-Schublade verdrängt. Seit meinem Berufseintritt vor vier Jahren beschäftigt es mich aber doch wieder mehr … Mein Chaos, das ich im Studium noch einigermaßen kompensieren konnte, wurde mir immer mehr zum Verhängnis (Termine und Aufgaben vergessen, Ablenkbarkeit, Nervosität beim Stillsitzen in der Arbeit, Bedürfnis ganz viel zu Reden und die Ruhe des Arbeitstages zu kompensieren, wenn ich Feierabend habe, zu spät kommen, Dinge aufschieben, etc…) Dazu muss ich sagen, dass ich in einer Behörde tätig bin & mich mein Arbeitsumfeld einfach nicht wirklich interessiert. Werde auch die Stelle wechseln, aber habe doch Angst, dass ich diese Probleme in jedem künftigen Job haben werde :frowning:
Ich habe heute mal den Online-Test gemacht und mit 38 zutreffenden Symptomen ist die Wahrscheinlichkeit bei mir schon recht groß. Habe mich auch zu Schulzeiten immer „irgendwie anders“ gefühlt, in jedem meiner Zeugnisse steht, dass ich sehr verträumt war, scheinbar „geistig abwesend“. Lehrer wollten mich damals auch zum Doc schicken, da ich irgendwie trotzdem meist wusste was Sache ist, als ich aufgerufen wurde. Allerdings konnte ich organisatorische Dinge schon damals schlecht, habe irgendwann begonnen, meine Zeugnisse selbst zu unterschreiben, weil ich immer vergessen habe, meine Eltern unterschreiben zu lassen :smiley:
Habe dann irgendwie trotzdem ein sehr gutes 1,x Abi geschafft und auch mein Studium mit 1,x abgeschlossen - jetzt im Beruf fühle ich mich allerdings trotz scheinbar normaler Intelligenz total nutzlos und unbrauchbar. Mir fehlen die Erfolgserlebnisse & ich bin leider immer öfter einfach nur traurig und zweifle am Sinn des Daseins …
Was ich vielleicht noch erwähnen sollte, ist, dass ich seit ca. meinem achten Lebensjahr unter Zwängen/ Zwangsgedanken leide, was leider auch nicht diagnostiziert und dementsprechend auch nicht behandelt ist. Ich kann soetwas sehr gut kaschieren, glaube ich, und habe mich bislang einfach nicht getraut, meine Probleme „schwarz auf weiß“ als Diagnose vor mir zu haben.
Da ich in Schule und Abi auch ganz gut war, konnte ich damit auch meinen Selbstwert immer noch recht stabil halten. Seit Vollzeitjob (und anstrengender narzisstischer Ex-Beziehung) ist mein Selbstbewusstsein aber etwas angegriffen bzw. fühle ich mich extrem überanstrengt, müde, antriebslos, unkreativ (was für mich als eigentlich sehr kreativer Mensch der Horror ist) und auch ganz oft intellektuell „dumm“. Ich habe Angst auch meine neue Arbeit nicht zu können und dass die mich dann rauswerfen, wenn sie merken, dass ich nichts kann :frowning:
Jetzt überlege ich mir vorher zum Arzt zu gehen und mich dem ganzen zu stellen, um evtl. auch besser mit mir selbst klar zu kommen.
Ich würde auch gerne mit Rauchen aufhören, da ich leider extrem viel rauche, aber ein paar Stunden ohne Zigaretten und die innere Anspannung wird kaum aushaltbar. Zudem knirsche ich mit den Zähnen und beiße mir die Backen wund bzw. presse ständig die Zähne aufeinander. Auch das versuche ich mir ständig abzugewöhnen, aber schaffe es nicht …
:sweat_smile: Sooo - langer Text geworden. Meine eigenzliche Frage wäre, wie ihr meine Situation einschätzt und ob ihr glaubt, dass mir ein Arzt helfen könnte. Und vllt. auch etwas Mut machen, mich mal zum Psychologen zu trauen, davor habe ich leider sehr viel Angst (habe wohl ein Problem damit „hilfsbedürftig“ zu sein).

Liebe Grüße und DANKE :blush:

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Hi liebe Chaosqueen!
schön das du zu uns gefunden hast.
Wenn ich das oben so lese sagst du zu einem das du dein Selbstwertgefühl noch stabil halten konntest aber denkst gleich das die anderen denken müssen das du nicht kannst… das passt irgendwie nicht wirklich zusammen… und ja ich kenne das auch…
Ich habe es selber erst mit 52 Jahren herausgefunden. Ich wußte zwar immer das ich einiges auf dem Kasten habe, aber ich wusste auch immer das ich es beruflich oft nicht umsetzen konnte. Zumindest nicht so richtig… ich konnte zwar meine Arbeiten rechtzeitig erledigen, habe aber effektiv oft 2.5 Wochen NICHT gemacht und die Arbeit dann in den letzen 3 Tagen vor dem Ende der Deadline im Panikmodus doch nocht hinbekommen. gemerkt hat es keiner (ausser mir). Die Ergebnisse waren sogar überdurchschnittlich gut, aber ich selbst habe mich 2.5 Wochen gequä#lt mit schuldgefühlen weil ich nicht anfangen konnte und die letzten 3 Tage nur im Stress/Panik Hyperfokus Modus gearbeitet… und bei jedem neuen Projekt sagt ich mir… "Diesmal fängst du direkt an… mach nicht wieder den gleichen Fehler wie sonst… half aber nicht.
Darunter litt dann mein Selbstwertgefühl. Warum können die anderen so etwas ohne Stress und ich nur so??
so habe ich mich 30 Arbeitsjahre regelmäßig gequält.
Was würde ich heute darum geben wenn ich die Diagnose schon früher gehabt hätte. Ich hätte mir so viel ersparen können.
Daher mein Tipp: mach die Diagnose. es kann eine richtig grosse Hilfe zu sein zu verstehen was mit einem los ist und dann auch effektiv daran arbeiten zu können.
LG
Hagbard

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Hallo Liebe,
Deine Geschichte kommt mir sehr ähnlich wie meine vor - sehr gute Schulleistungen, 1er-Abi, und trotzdem war alles immer mit einem riesen Drama verbunden. Irgendwann kam dann das Gefühl dazu, einfach nicht mehr zu können - als es soweit war, bin ich dann endlich zu einer Psychologin, die mich nach ca. einem halben Jahr weiter zu einer Psychiaterin geschickt hat.
Ich bin gerade in der Testphase der Medikamente und kann wirklich nur sagen: es ist eine wahnsinnige Verbesserung der Lebensqualität, und das meine ich nicht nur auf das Arbeiten bezogen. Ich bin deutlich ausgeglichener und fühle mich insgesamt deutlich wohler.
Selbst, wenn für dich Medikamente nicht in Frage kommen, kann ich dich nur ermutigen, zu einem Psychologen oder Psychiater zu gehen. Ein Psychologe, der sich auch mit Verhaltenstherapie bei ADHS auskennt, könnte ein guter erster Schritt sein, wenn es dir darum geht, erstmal eine Reihe von Dingen zu besprechen.
Wenn du aber der Meinung bist, dass es sehr wahrscheinlich ADHS ist (und bei deiner Beschreibung würde es mich zumindest als Laie nicht überraschen), kann ich dir nur empfehlen, zu einem Psychiater zu gehen. Es kostet Überwindung, aber zu wissen, warum man so ist, wie man ist, und entsprechend darauf reagieren zu können (mit oder ohne Medikamente) ist eine riesen große Erleichterung. Ich habe seit der Diagnose das Gefühl, zum ersten Mal so wirklich im Leben zu stehen und das ist wirklich toll :blush:
Langer Rede kurzer Sinn: ein Besuch bei einem Psychologen oder Psychiater würde dir bestimmt weiterhelfen und dich wirklich nur ermutigen, das auch zu machen.

Ganz viele Grüße und alles Gute! :blush:

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Ja, aber nicht zu irgendeiner Psychiaterin (männliche mit gemeint). Sondern zu einer, die etwas von ADHS versteht.

Für eine Behandlung gibt es viele Gründe. Einer wäre, dass ein ADHS-Medikament die Funktion übernehmen könnte, die für dich zur Zeit das Rauchen erfüllt. Denn auch wenn du ein Medikament nimmst, kann ich dir zwar nicht garantieren dass du es schaffen wirst aufzuhören, es ist schließlich eine Sucht, aber zumindest bräuchtest du dann das Rauchen nicht mehr dafür.

Und dann verstehe ich nicht dass du nicht schon viel früher diagnostiziert und behandelt worden bist, bei der Vorgeschichte. Aber leider werden Mädchen und Frauen mit ADHS immer noch häufig übersehen, das ist sehr tragisch.

Herzlich willkommen im ADXS-Forum und alles Gute
Falschparker

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Erstmal vielen lieben Dank für Eure Antworten :blush:
@Hagbard Das mit dem Selbstwertgefühl ist sp ne Sache bei mir. Ich mache es extrem davon abhängig ob ich Leistung bringe. In der Schule hatte ich mit den anderen Kids eher Probleme und wurde halt gehänselt, weil ich so ruhig war und immer verpeilt etc. Da hat sich das entwickelt, dass gute Noten für mich halt extrem wichtig wurden und das irgendwie stabilisiert haben.
Da ich im Job ungewollt eher unter meinem Potential bleibe, fällt der Leistungsfaktor momentan weg und ich fühle mich seit dem Eintritt ins Arbeitsleben irgendwie unfähig und nutzlos. Das frühere Selbstbewusstsein, dass ich „was auf dem Kasten habe und was kann“ ist mittlerweile total weg & es fühlt sich oft so an, als hätte ich mir z.B. den guten Studienabschluss nur „erschlichen“ oder durch Zufall bekommen.:see_no_evil:

@Otterin Lieben Dank für deine Erfahrungen und fürs Mut machen. Werde das auf alle Fälle on Angriff nehmen! :blush:

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@Falschparker Das ist sehr tragisch, das stimmt. Die Anzeichen wären bei mir auf jeden Fall da gewesen. Ich denke, dass ich vielen Lehrern ab der 3. Klasse nicht groß aufgefallen bin, da ich ja ruhig war und nicht gestört habe. Im KiGa und in den ersten beiden Klassen war das anders, da hatte ich beste Erfahrungen mit dem hinteren Eck des Raumes, in das man mich zwangsversetzt hat, weil ich rumgekaspert hab. :sweat_smile: irgendwie habe ich daraus geschlossen, dass es besser ist, nicht mit der Umwelt zu interagieren, um nicht geschimpft zu werden, deshalb war ich dann bis zur 12. Klasse träumend in meiner Welt :see_no_evil: Dazu kommt dass psychologische Diagnosen in meinem Umfeld nicht vorhanden waren, weswegen auf die Idee whsl keiner kam. Und die Schulnoten passten meist auch irgendwie … :woman_shrugging:t2:

@Falschparker Bezüglich Rauchen sehe ich in meiner derzeitigen Verfassung keine Chance aufzuhören - ich würde mir wirklich wünschen dieses Suchtmittel nicht mehr zur Beruhigung zu brauchen. Von daher wäre das mit den Medikamenten sicher sinnvoll auszuprobieren …

Hallo @Chaosqueen96, auch von mir herzlich willkommen!

Das mit dem Rauchen kann ich so gut nachvollziehen! Seitdem ich arbeite, ist mein Nikotinkonsum von ‚nur während Lern/Abgabephasen fürs Studium oder auf Partys mit Alkohol‘ auf ‚jeden Tag, am liebsten stündlich während der Arbeit‘ gestiegen. Selbstmedikation halt.

Ich glaube, @Falschparker schlägt nicht vor, ohne Diagnose und medikamentöse Behandlung aufzuhören, sondern danach. Ggf. müssen wir nach der Ersteinstellung, bei einem Rauchstopversuch noch einmal nach- eingestellt werden.

LG
FrauMaske

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Gude @Chaosqueen96,

nach meiner Erfahrung kam das Thema mit dem Rauchstopp erst richtig hoch. Ich hab am Ende 40 Zigaretten pro Tag gehabt und Zeitweise auch Nachts dann wach geworden und bin dann 1-2 rauchen gegangen. Dann konnte ich weiter schlafen. Auch morgens war dann erstmal so 5-6 Kippen nötig um überhaupt auf normal Level zu kommen.

Nach der Diagnose und der Einstellung auf den Tabletten bin ich viel ruhiger. Verlangen nach Zigaretten habe ich immer noch mal. Ich schnupper dann bei den Rauchern mal mit und dann ist ok. Und das Zähneknirschen würde ich mit dem Zahnarzt mal klären lassen. Es gibt da tolle Schienen die helfen. Die lösen es nicht, aber in der Nacht kann man besser schlafen.

Viel Erfol. VG Lucky81

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Jetzt sitze ich gerade in der Arbeit und es ist mal wieder NICHTS los :face_exhaling: Und jetzt ist mir noch ein Punkt gekommen, weswegen ich mich bislang immer gescheut hab, bei einem Psychologen vorstellig zu werden … Und zwar war ich mal bei der psychosozialen Beratung an der Uni, da ich da damals eine depressive Episode mit suizidalen Gedanken hatte und mir wurde halt einfach gedagt, dass mit mir alles i.O. ist & es in meinem Alter (damals 20 J.) vollkommen normal ist, dass man nicht genau weiß wo das Leben hinführt und man an sich selbst zweifelt, verschiedenes infrage stellt etc. Kam mir damals sehr verarscht vor.
Ich bin seit meinem 18. LJ 9 (!) Mal umgezogen … ausgezogen von daheim, wieder zu den Eltern zurück als es mir schlecht ging, wieder ausgezogen, wieder zu den Eltern etc. pp.
Trotzdem denkt jeder in meinem Umfeld ich bin selbstsicher (manche Fremde meinen sogar arrogant, obwohl ich so gar ned bin), lebenslustig, quirlig, aktiv, fröhlich. In Vorstellungsgesprächen bin ich super fokussiert und wirke taff und professionell. Im Privaten bin ich die „Unterhalterin“ und werde als unbeschwert wahrgenommen. Aber ich mag nicht gerne allein sein, konnte ich noch nie … Bin im Juni umgezogen und die Wohnung ist noch nicht mal eingeräumt weil ich zwanghaft immer unterwegs sein muss. Wenn ich allein bin, bricht irgendwie meine Persönlichkeit, die ich nach außen zeige, über mir zusammen. Fühle mich nur noch entkräftet.
Aber leider befürchte ich dass man mir das auch beim Psychologen nicht abnimmt, weil ich halt super funktionieren kann (zumindest für kurze Zeitintervalle).

Trotzdem habe ich gestern mit meinem Partner gesprochen (in Kindheit diagnostizierter Adhs-ler) und er meinte, dass es bei mir schon in die Adhs Richtung gehen könnte, dass das sehr wahrscheinlich sei …

Hi @Lucky81 :slight_smile: Lieben Dank für deine Antwort!
Ja das rauchen ist so ne sache. Es fehlt mir halt auch an Willensstärke und hinzu kommt dass ich auf so gut wie alles süchtig werden kann. Hab schon probiert statt rauchen kaugummis zu kauen, aber da reichen 5 Päckchen am Tag nicht und mein magen spielt dann auch verrückt :sweat_smile:
Ich hoffe sehr dass ich mit Medikamenten ne bessere Ausgangslage hab um aufzuhören …

Knirschschiene habe ich - nur dummerweise mache ich die im Schlaf (?!) immer raus, sodass ich sie am Morgen irgendwo im Bett finde, ohne dass ich mich erinnern könnte, sie entfernt zu haben. :joy::see_no_evil:

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Meine Vermutung ist, dass das auch in die Richtung einer agitierten Depression gehen könnte. Sobald ich frei habe und Ruhe „droht“, bricht meine Stimmung ein (sofern ich meine Freizeit nicht mit Aktivitäten vollgestopft habe). Ich bin nur mehr zum Schlafen allein in meiner Wohnung, ansonsten ständig unterwegs, da ich dann keine Sinnlosigkeit und schlechte Laune spüre.
Wenn ich Ruhe habe, fühle ich mich innerlich zum zerreissen angespannt und zugleich komplett leer und erschöpft.
Das gibt für mich alles keinen Sinn mehr, da ich ja alles habe, was man für ein zufriedenes Leben braucht (jetzt bald einen gut bezahlten Job, tolle Familie, lieben Partner).
Aber ich fühle mich einfach so sinnlos auf der Welt :confused:

Sorry sorry an alle die mitlesen, ich schreibe einfach viel zu viel.

Was ich zu dem Punkt Agitiertheit noch sagen muss, ist, dass ich auch in Bezug auf Alkohol seltsame Verhaltensweisen bemerke. Ich habe letztes Jahr (schwierige Zeit) täglich bis zum Rausch getrunken. Das habe ich eingestellt, weil ich das einfach nicht bin und mich geschämt habe, … habe stattdessen dann exzessiv Diät gemacht :see_no_evil:

Allerdings fällt mir auf dass ich immer so nach 5-6 Tagen ohne Alkohol einen Einbruch habe, wo ich dann bewusst wieder viel trinke, unendlich viel labere, super suuuuuper tolle Laune hab & mich danach dafür hasse, aber in dem Moment einfach total ruhig und entspannt bin, als hätte ich keine Probleme. Ich neige zu extremer motorischer Unvernunft wenn ich zu viel trinke d.h. auf Geländer klettern was auch immer … total bescheuert.

Jedenfalls gelingt es mir im Moment noch nicht diese „Einbrüche“ meiner Prinzipien in Bezug auf Alkohol zu vermeiden.

Ich trinke da auch nicht mega viel, da reichen 2 Bier im Moment, eben so dass es in den Kopf steigt.

Dafür schäme ich mich auch extrem.

Hey liebe @Chaosqueen96 Du schreibst hier überhaupt nicht zuviel, immerhin sind wir in einem Forum, hier dürfen wir uns miteinander austauschen, wie oder wo sonst sollten wir so viel über Adhs und Menschen wie uns erfahren, wenn nicht hier?, also mache Dir bitte deshalb keine Sorgen, und ich knuddle Dich erst mal. :hugs:
Früher hatte ich auch mal kurzzeitig ein Problem mit Alkohol, ja ich kenne diese beschissenen Gefühle die Du beschrieben hast auch aus diesen Zeiten.
Mich hat dort auch oft die Scham überkommen, vor allem gegenüber meiner Kinder die ich über alles Liebe, aber zum Glück war das damals nur eine Phase, trank dort meist am WE zuviel Alkohol.
Als ich dann meine Diagnose hatte, Medikamente und Therapie bekam, war das dann Gott sei dank für immer vorbei. Unter anderem auch durch die Medikamente, denn als ich dann das Concerta einnahm, da muss man ja vollständig auf Alkohol verzichten, kam ich ganz davon weg nochmals in meinem Leben Alkohol anzurühren. Heute trinke ich nur noch ganz selten mal ein Gläschen Wein oder Champus, vielleicht mal ein Bierchen oder Radler.
Und ich bin glücklich und zufrieden ohne Alkohol, wenn ich nichts trinke „fehlt“ mir nichts.
Wie gesagt der positive Nutzen von Methylphenidat bei Adhs wirkt sich also für Adhs’ler in mehrfacher Hinsicht positiv aus, also verzweifle nicht, es kann nur besser werden. :heart:

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Liebe @Chaosqueen96 ,

Je mehr du schreibst, desto mehr finde ich mich in deinen Erzählungen wieder. Halte und gern auf dem Laufenden, wie es bei dir weitergeht! Ich wünsche dir wirklich, dass du den für dich richtigen Weg findest :slight_smile:

Alles Gute!

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@Chaosqueen96 alles gut. Ich erkenne mich da wieder… Kippen und Willensstärke kamen erst als ich selbst nicht mehr Rauchen wollte. Selbst der Krebs Tod meiner Mum (BDSk) hat da nichts geändert…
Dann war es zuviel und ich wollte nicht mehr.

Aufgehört und dann kam das ADS erst richtig raus. Also mach dir da keinen Kopf kommt Zeit kommt Rat.

Innere Ruhe ist für den Alk und die kippen nötig, sonst wird es nur sehr schwer und die Rückschläge frusten.

Und die Depris gehören zum Teil leider dazu. Meine erste depri Runde war mit 27…

Aber es gibt Hoffnung… Also kümmer dich um dich.

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38 ist ein Full House.
Du solltest unbedingt eine Diagnose machen lassen.

Dein Leben dürfte sich mit Medikamenten sehr verändern. Du wirst viel mehr Du sein - und es wird gut sein, dass Du Du bist :-)))

So wie Du es beschreibst, ist eine Verhaltenstherapie eine Zusatzoption. Alleine wird sie nicht reichen. VT kann nicht das AD(H)S selbst behandeln (den inneren Druck), nur den Umgang damit.

Lies bitte mal „Impostor“ nach.

Beste Grüße

UlBre

P.s.: Medikamente bei AD(H)S sind nicht mit Medikamenten bei anderen psychischen Problemen vergleichbar. Die Effektstärke von Medis bei AD(H)S ist in der gesamten Psychiatrie einzigartig und ungeschlagen - mit weitem Abstand.

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Vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte an alle! :heart:

@UlBre Werde mich gleich am Montag um einen Termin beim Arzt kümmern. Denke ein Neurologe wäre da der richtige Ansprechpartner oder? Oder erst Hausarzt? Oder Psychologe? :sweat_smile::woman_shrugging:t2::see_no_evil:
Meine Grundschulzeugnisse hab ich schon mal rausgekramt, da sind jedenfalls schon deutliche Anzeichen zu finden.

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Nein, nicht „ein XY“, sondern ein ADHS-Spezialist (weibliche mit gemeint). Also einer, der auf seiner Homepage, falls vorhanden, ADHS-Behandlung als Schwerpunkt angibt, oder von dem es in den Beurteilungen heißt, dass er diesen Bereich abdeckt, oder von dem du durch Aussagen in deinem Bekanntenkreis oder durch Auskünfte einer (örtlichen) Selbsthilfegruppe weißt, dass er das macht.

Den Weg zum Hausarzt kannst du auch sparen, oder wenn doch dann erst wenn du den Termin beim Spezialisten hast und dieser sagt, du brauchst eine Überweisung vom Hausarzt.

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Ich habe jetzt mal bei diversen Ärzten wg. Termin angefragt. Zum Glück habe ich doch ein paar in der Nähe gefunden, die auf dem Gebiet „Adhs im Erwachsenenalter“ spezialisiert sind.

Heute bin ich den ersten Tag wieder in der Arbeit und es fällt mir halt unglaublich schwer mittlerweile länger als 9 Minuten konzentriert zu bleiben. Gut, liegt vielleicht auch daran, dass ich nur noch 3 Wochen hier in der Firma arbeite …

Zumindest ist mir klar geworden, dass ich eigentlich nicht „depressiv“ sein kann, da diese Negativ-Stimmung nur auftritt, wenn ich mich gelangweilt fühle und nichts zu tun habe. Wenn ich mich bewege o. was mache, fühle ich mich sofort besser!

Ich hatte ja bereits in meinem Eingangspost von meiner eher schwierigen Ex-Beziehung erzählt - auch dieses Thema werde ich versuchen bei einem Psychologen aufzuarbeiten, da es im Zuge dieser Bez. leider zu einigen traumatischen Erlebnissen gekommen ist, die ich scheinbar doch nicht so ohne weiteres einfach aus meinem Gedächtnis löschen kann. Eventuell überlagert da auch eine PTBS … aber keine Ahnung, bin ja keine Psychologin :see_no_evil:

Ich denke, dass aus dieser Zeit mein Problem der inneren Leere kommt, da ich meine Identität noch nicht ganz wiederaufgebbaut habe. Die wurde mir kaputt gemacht …

Ich weiß nur nicht worauf ich meinen Fokus eher legen soll - eher erstmal das Adhs abklären oder Fokus auf eine etwaige PTBS?

Grüße und Danke! :blush:

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