Biographie

Ich wollte eigentlich einen anderen Thread kommentieren… Irgendwas ist aber schief gelaufen, ich bin komplett eskaliert und es wurde irgendwann unpassend.

Ich würde gerne meine Biographie mit euch Teilen, vlt kann mir jemand Tipps fürs leben geben oder jemand fühlt sich dadurch nicht alleine.

Falls ihr bereit seid eure Biographie mit mir zu teilen wäre ich euch mega dankbar. Ich kann euch nur nahe legen… es ist ein unglaublich gutes Gefühl sein Leben Kurz mal so Revue passieren zu lassen.


Servus liebe Leute.

Ich bin 25 Jahre alt und als Kind wurde ich Ambulant auf ADHS Getestet.
Ich war ca.12 Jahre alt als ich diverse Tests durchführen musste.
An was ich mich erinnern kann, waren IQ-Test(mit mehreren Kindern in einem Raum), EKG, Diverse Gespräche mit einem Psychologen.
Als Kind habe ich mich vehement dagegen gewehrt. Ich weis noch als ich mit den anderen Kindern in einem Raum war, habe ich sie beobachtet und genau das nicht gemacht, was mir bei ihnen aufgefallen war, wie zb Schenkel hin und her wippen, mit dem Fuß wackeln.(Das mache ich übrigens jetzt gerade auch … also immernoch :smiley:) Aber als Kind wusste ich schon, dass bei mir irgendwas nicht Stimmt. Ich wollte es nur nicht wahrhaben

Damals litt ich sehr unter Häuslicher Gewalt.(ich konnte manchmal Wochenlang nicht in die Schule und wurde daheim eingesperrt weil ich so grün und blau geschlagen wurde…Ich band mir sogar manchmal einen Gürtel um den hals und zog so fest ich konnte, weil ich da unbedingt raus wollte. Gott sei dank hatte ich nicht genug Kraft). Die ersten Termine war ich immer mit meiner Mutter da und demensprechend wurde nicht alles ehrlich offenbart, einfach um die Häusliche Gewalt zu vertuschen.

Es konnte keine klare Diagnose gemacht werden, aber mir wurde etwas verschrieben ( keine Ahnung was das war, aber kein Ritalin oder Methylphenidat)

Sie wollten mich dann weiter beobachten, aber die Termine zu denen ich alleine erscheinen sollte, habe ich genutzt um nicht zu erscheinen und die Therapie im Sande verlaufen zu lassen.

Meine Mutter (die wie ich denke auch unter Adhs) leidet, war nicht wirklich Interessiert was da passiert.

Mein Leben nahm sein Lauf. Ich machte mein Abitur auf Unzählig verschiedenen wegen und fing mit 18 an im Nachtleben zu Arbeiten.
Für einen Menschen mit einem Großen Suchtpotenzial nicht der beste Ort … :lol: :lol: :lol:

von Graß zu Alkohol zu probierte ich auch mal Kokain.

mit 21 hatte ich dann einen Job im Vertrieb. Ich verdiente mehr Geld als jeder in meinem Umfeld und hatte nach 3 Monaten schon bessere Provisionen wie Mitarbeiter die 4 Jahre im Geschäft sind… folglich bekam ich einen Höhenflug und habe angefangen mich für das größte der Welt zu halten und meinen Mitmenschen habe ich das auch klar gemacht. Jeder wandte sich von mir ab(völlig zurecht). Als ich dann merkte wie dreckig das Geschäft ist in dem ich mich befinde, kam ich dann zurück auf den Boden. Ich kündigte und alle lachten sich ins Fäustchen. Ich fing an mein Gewissen mit Kokain zu Therapieren und machte mir nach und nach meine komplette Lebensgrundlage und meine Psyche kaputt.

mit 22 - 23 war ich dann komplett am Ende. 1 Semester Studium hatte ich komplett verkackt. Ich wachte jeden morgen(16/17Uhr) in meinem komplett Verwahrlosten Zimmer auf und nahm mir fest vor keine Drogen zu nehmen… Kaufte mir aber dann gegen Abend Kokain und Gras, bunkerte mich in meinem Zimmer, war dann 10 min glücklich und den Rest der Nacht habe ich dann nur noch Hass mir selber gegenüber gespürt und Stimmen gehört die mir sagten was für ein Vollidiot ich bin, wie erbärmlich ich bin und was für ein Versager ich bin, während ich einfach nur im Kreis gelaufen bin und in meinem Kopf gefangen war . ( Als Kind und in dieser Zeit bin ich wirklich durch die Hölle gegangen)

Als mein Dealer Kein Kokain da hatte , aber dafür Speed, Kaufte ich gleich 2 Gramm weil ich dafür nur 10€ statt 80€ zahlen musste.

Ich vernichtete alles innerhalb von 4h womit die Wende für mein Leben begonnen hat.

Erst war ich bei Leuten, mit denen ich ab und zu Zusammen Drogen genommen habe und als ich um 8 Uhr morgens im Bett lag, merkte ich was da grad in meinem Kopf abging, ich konnte komplett klar denken. Alles erschien so logisch und einfach. Ich fand für jedes Problem eine Lösung. Das ich zu 100% ADHS hab wurde mir dort klar. nach 2 Tagen ohne schlaf traf ich mich mit einem Freund, wir rauchten einen Joint und ich bekam eine Psychose. für ihn war es Mega abschreckend … für mich eine der wichtigsten Nächte in meinem Leben…ich habe mich und mein ganzes verhalten verstanden. Mein komplettes Weltbild hat sich in dieser Nacht verändert.

Seit diesem Tag( vor 2 Jahren) , bin ich einmal für eine Nase rückfällig geworden… und ansonsten komplett clean.

Nach dieser Manie, kam natürlich eine Depression die sich gewaschen hat. Ich wusste aber, ich muss kämpfen clean zu sein egal wie eklig es ist… wenn ich Heilung will darf ich keine Drogen nehmen.

Ich saß in meinem Zimmer und heulte weil alle meine unterdrückten Gefühle auf mich eindroschen. Ich bat zu Gott er solle mir einen Engel schicken der mich rettet.

am nächsten Tag klopfte es an meiner Tür und mein Bruder fragte mich ob ich Hilfe brauche.

Er wusste nichts von den Drogen, dachte ich bin einfach sehr depressiv, informierte sich und machte mir einen Termin beim Neurologen.

Mir ging es bei diesem Termin null um ADHS und ich hatte es nur angesprochen weil er fragen stellte, aber nach und nach steigerte er sich selber in diese Thematik rein, forderte die Akte von damals an, las dort, dass ADHS bei mir nicht sicher Diagnostiziert wurde und sagte dann er könne mir nicht helfen er denke nicht dass ich ADHS habe ( der dümmste und Verantwortungsloseste Arzt den ich in meiner ganzen Laufbahn erleben durfte)

Mein Leben aber ging Berg auf. ich kämpfte mich alleine aus den Depressionen. Ich gewann jeden Tag den Kampf gegen mich selber und Verarbeitete alles was ich zu verarbeiten hatte und ich entwickelte wieder Hoffnung. Mir glaubt kein Mensch wie viel ich in dieser Zeit reflektiert habe, Lösungen gesucht habe , einfach um mein Leben in den Griff zu kriegen.

Es ging einfach nicht… es schien so als ob die Sucht nur eine Frucht war, die Wurzel aber war das ADHS. Immer mehr Informierte ich mich, wollte aber keine Medikamentöse Behandlung.

Dann, in diesem Januar unterhielt ich mich mit einem guten Freund der ADHS hat und auch medikamentös behandelt wird. Ich sagte ihm dass mein Studium jetzt dann vorbei ist weil ich es nicht auf die Reihe bekomme zu lernen. Egal wie sehr ich es will.

Er gab mir eine Packung Methylphenidat und sagte ich solle mir Gedanken machen, aber er denke es könnte mir weiterhelfen.

Ich habe seit 5 Jahren keine Dokumente, mein ganzes Leben war ein Chaos, mir fehlte jegliche Struktur, Ich bin zwar ein intelligenter Mensch aber ich war die ganze zeit in mir selber gefangen.

In der ersten Woche mit Ritalin habe ich alle Institute angerufen bei denen ich schulden habe, jedes Dokument beantragt, mein Zimmer ordentlich gehalten… Meine Impulsivität im Griff gehabt und realisiert dass ich dringend Hilfe brauche weil es nur eine frage der Zeit ist bis ich alles kaputt mache was ich mir wieder aufgebaut habe. Es verleiht mir keine Wunderkräfte aber ich versinke nicht so in dem Strudel aus Gedanken. Ich komme meinem pflichten nach… das habe ich nie hinbekomme obwohl ich es jeden tag mit aller Kraft versucht habe.

Ich bin zu meiner Hausärztin, diese hat mich weitergeleitet zu einer Psychologin, diese konnte mir nicht helfen, hat mich weitergeleitet zu eine Psychotherapeutin
, diese hat ganz klar ADHS diagnostiziert und am 26.04 habe mich einen Termin beim Psychiater der mir dann hoffentlich auch etwas verschreibt.

Mir geht es so viel besser. Selbst wenn er es mir nicht gibt. ich werde alles dafür geben genau so weiter zu machen wie ich es momentan mache!

Der Text ist irgendwie ein bisschen eskaliert. Das war mein Erster Beitrag und ich war plötzlich voll im Film

i´m sorry :smiley: :knuddel

Toller Beitrag!!! :+1:

Zu der leider immer noch grassierenden Inkompetenz und Ignoranz großer Teile der Ärzteschaft und eben auch der Psychiater und Neurologen hinsichtlich ADHS (wie wohl dieser Neurologe bei dir zuvor) hier: <LINK_TEXT text=„DocCheck … psychiater“>ADHS : Geballte Inkompetenz und Ignoranz der Psychiater - DocCheck</LINK_TEXT>

Der Bericht über deine bisherige Biographie ist jedenfalls out of the heart und im flow… ich kenne das auch, das hier hab ich our of the heart und im flow einst geschrieben: <LINK_TEXT text=„https://steemit.com/adhs/@nightshadow12 … -begegnung“>ADHS auf der Intensivstation - eine Begegnung — Steemit</LINK_TEXT>

In diesem Forum ist übrigens jemand als Nightshadow-Parodist(in) angemeldet, bei dem nur eine Person dahinter in Frage kommt… um mal die Maske fallen zu lassen bzw. herunter zu ziehen…

"out of the heart und im flow beschreibt es ziemlich gut. Danke für deinen Beitrag :slight_smile:

Hallo Passana und herzlich willkommen, :knuddel

zum „Biographie-Teilen“ gibt es den Neuvorstellungs-Thread. Lies doch da mal rein, da wirst du viele traurige oder weniger traurige Lebenswege betrachten.

Danke für den Hinweis… wusste nicht nach was ich suchen sollte. Kurze frage noch.

Heißt du Falschparker weil du extra dafür da bist Leute darauf hinzuweisen wenn sie Offthread sind … oder ist das nur ein sehr Ironischer Zufall ? :smiley:

Ich würde mal tippen, er heißt Falschparker, weil ADHSler es mit dem regelkonformen Parken tendenziell nicht so genau nehmen :sweat_smile:

ich gehe dann damit in die Vorstellung . Ich habe keine Möglichkeit gefunden, aber evtl gibt es eine Möglichkeit diesen Thread zu schließen

Habe ich noch nicht so gesehen, danke für den Hinweis. :lol:

Nee, es geht mir hier eigentlich nur darum, dass du im Neuvorstellungsbereich etwas sicherer bist, alle Bereiche mit Stern davor kann man auch von außen lesen.

Aber vielleicht hast du ja recht, und ich entwickle mich zu einem Spießer, der andere darauf hinweist wo sie was zu machen haben. So wollte ich eigentlich nicht werden. :oops:

Das hängt damit zusammen, dass wir früher in einer Straße mit „Anwohnerparkzone“ gewohnt hatten. Da durfte man sein Auto vor die Tür stellen, aber nicht dienstags von … bis … Uhr. Weil dann das Bürstenauto kam. Habe ich natürlich immer wieder vergessen.

Und als in unserer Straße gebaut wurde, wurde uns mitgeteilt, dass die Bewohner der A-Straße jetzt ihre Autos in der B-Straße abstellen dürfen. Dann kriegte ich aber wieder ein Knöllchen, denn das war nicht die B-Straße, wo mein Auto stand, sondern der B-Platz. :nothere

Im Kopf parkst Du als A-Platz-Moderator hinreichend oft um, nach meinem Eindruck.

Bitte sagt Bescheid wenn es unpassend ist.


Du kannst ja da einen neuen Tread aufmachen, dann kann man diese Beiträge rüberkopieren.
Hat den Vorteil, dass wir da mehr „unter uns“ sind.