EILIG ! - Eigenkündigung in Probezeit wegen ADHS - Ärztliches Attest vs. ALG-Sperre

Ich kann dir nur einen Rat geben:
Gehe für dieses Attest nochmals zu deiner Neurologin, denn in solchen Fällen werden Atteste vom Hausarzt oft nicht anerkannt, weil häufig ein Gefälligkeitsgutachten vermutet wird.

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Achja, wäre es denn für dich vielleicht eine Option, mal eine Tagesklinik oder so in Betracht zu ziehen? Ich hatte damals sehr gute Erfahrung damit und es gab Leute, die sich arbeitsrechtlich sehr gut auskannten und Unterstützung angeboten haben. Nur eine Idee.

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@MiMa Mal ne doofe Frage: Wenn, wie sich jetzt rausgestellt hat, die neue Aufgabe (Rechnungen prüfen) halt nichts für dich ist… kannst bzw willst du nicht einfach zurück ins Callcenter wechseln?

Auf gar keinen Fall solltest Du selbst kündigen oder einen Aufhebungsvertrag unterschreiben, dann riskierst du nur völlig überflüssig eine Sperre vom Amt. Außerdem: Du bist da anscheinend bei einem Arbeitgeber, der grundsätzlich mit dir zufrieden ist! Warum springst Du nicht über deinen Schatten und erklärst deinem Chef, wo dein Problem liegt… gut möglich, dass er Verständnis hat und eine gute Idee, dich deinen Stärken entsprechend im Unternehmen einzusetzen. Und wenn nicht, so what- du wolltest ja eh kündigen… was hast du also zu verlieren!?

Btw: Rechnungen prüfen wäre für mich, und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich für fast jeden sonst hier… auch der Horror! Selbst ohne nervenden Umgebungslärm. Stört mich aber reichlich wenig, mach ich eben was anderes…

greeting

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Hallo,
So viel guter Input und gute Tipps hier und nun kommt auch noch mein Senf:
Ich hatte es letztes Jahr mit einem Job ähnlich wie du, es ging mir richtig dreckig. War dann erstmal krankgeschrieben, kam zur Ruhe, konnte Bilanz ziehen… Gemerkt, dass der Job unter diesen Umständen tatsächlich nichts für mich war und dann konnte ich auch die Leuten, die meinten, es sei alles nicht so schlimm, liebevoll ignorieren und mein Ding machen.
Will es nicht schön reden, es war sauschwer und immer wieder ne Überwindung; erstmal das Krankmelden, dann länger kranksein etc…
Aber der Abstand und die Sicherheit tun erstmal gut und holen runter von dem Stress/der Verzweiflung/Überforderung.
Sammle dir Leute um dich herum, die dir gut tun und dich unterstützen, und wenn es nur zwei sind oder so.

Kurzum: Schau auf dich, aber reiß nicht sofort alle Zelte ab. Du darfst erstmal kranksein, das ist voll ok so.
Wünsch dir alles Gute.

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Ich habe doch ein Attest von der Neurologin !
Dies ist bereits vom 20.10.22.
Ich will aber dies dem Arbeitgeber nicht vorliegen, weil „Neurologie“ für ihn einfach verdächtig klingt. Ist ein Betrieb auf dem Land. Außerdem habe ich ja nach dem Attest bereits vergeblich Ohrstöpsel und Scheibtisch in Ecke probiert. Beides reicht aber nicht aus - SOMIT HABE ICH UND DER ARBEITGEBER DOCH ALLES PROBIERT, ODER !?
Hier der Textauszug des Attest (reicht das fürs Arbeitsamt aus ?)

Auszug:
Herr XXXXXX befindet sich seit mehreren Monaten bei mir in ärztlicher Behandlung. Bei ihm liegt eine chronische Erkrankung vor, nach der es ihm nicht möglich ist in Großraumbüros zu arbeiten. Ich bitte daher darum, dies bei der Zuordnung des Arbeitsplatzes zu beachten, oder ihm die Arbeit im home office zu ermöglichen."

Was meint ihr ?

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Nein!

Die AA akzeptiert zwar psychische Gründe als triftig bei Eigenkündigung, allerdings sehe ich in deinem Fall schwarz, denn hast deinem AG dein Attest nicht vorgelegt, um dir

oder eine akzeptable Lösung für euch beide Seite zu finden.
D.h. in deinem Fall wird die AA keine Bemühungen deinerseits sehen, deine Stelle zu behalten, denn du hast deinem AG keine Möglichkeit gegeben, an deiner Situation etwas zu ändern. Ohrstöpsel etc. reicht definitiv nicht aus.

Dazu, es gilt in Deutschland die Schweigepflicht, egal ob Land oder Großstadt, d.h. deine Krankheit muss vertraut behandelt werden.

Was war zwischen 2016 und jetzt? Hier würde ich prüfen, ob du überhaupt Anspruch auf ALG I hast oder doch ALG II. Eigenkündigungen werden bei ALG II mit mindestens 30% der Leistungen sanktioniert.

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Moin.

Hoffe dass du bisher keine unüberlegte Entscheidung getroffen hast die du bereuen wirst.

Ich möchte dir nur kurz meine persönlichen Erfahrungen mitteilen:

Ich bin ja noch „verhältnismäßig“ frisch diagnostiziert (offiziell liegt das Ereignis seit Januar vor glaube ich).

Nachdem ich wusste was das für mich bedeutet mit Medikamenten und so weiter habe ich mit meinem Chef und jemandem aus der Personalabteilung ein vertrauliches Gespräch gehabt in dem ich ihm dargelegt habe was das nun für mich bedeutet, wo meine Probleme und auch definitiv meine Stärken liegen. Und vor allem wie meine Stärken am besten genutzt werden können.

Das war die beste Entscheidung die ich treffen konnte.

Mein Chef war sehr dankbar dass ich ihm reinen Wein eingeschenkt habe und dass ich ihm dieses nicht selbstverständliche vertrauen entgegengebracht habe.

Im Gegenzug dazu wurde mir an 4 von 5 Arbeitstagen Homeoffice zugestanden und für den einen Tag an dem ich ins Büro muss (war vorher auch in einem Großraumbüro) ein Einzelbüro zugewiesen.

Und bevor du jetzt denkst dass ich in der Großstadt arbeite… Weit gefehlt.

Ich bin bei einem Unternehmen was eher im ländlichen Raum angesiedelt ist.

Meine Empfehlung an dich wäre definitiv dass du mit deinem Chef und einer Vertretung aus der Personalabteilung (Absicherung Vertraulichkeit und so) ein Gespräch zu führen in dem du die Karten auf den Tisch legst.

Wenn die in der Vergangenheit mit dir bereits so zufrieden waren und es jetzt auch noch sind dann hast du vermutlich gute Chancen dass dein AG Willens sein wird dich zu unterstützen um dich nicht zu verlieren. (Der Arbeitsmarkt ist langsam aber sicher in einem strukturellen Wandel (demografischer Wandel), die geburtenstarken Jahrgänge gehen nach und nach in Rente und es kommt „nicht genug Personal“ nach…)

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Ja, ich weiß. Und warum willst du da denn noch zum Hausarzt, wenn er dich nicht krank schreiben soll?

Und das Attest ist für das Arbeitsamt noch viel zu frisch für eine generelle Untauglichkeit fürs Großraumbüro.
Da wird man beim Arbeitsamt schon daran zweifeln, ob du auch alle Möglichkeiten ausgeschöpft hast. Du kannst nicht ein Attest vom 20.10. vorlegen und 8 Tage später kündigen.

Du bist gerade ziemlich kopflos und mir ist wirklich nicht klar, was du jetzt überhaupt willst.

Lass dich krankschreiben und überlege in Ruhe mit guten Ratgebern, wie es weitergehen kann.

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Hat es schon stattgefunden?

Hallo liebe @MiMa

Du hast schon soviele gute Ratschläge erhalten, ich möchte nur kurz etwas beitragen, da mir sehr am Herzen liegt, dich vor einem Fehler zu bewahren:

Schau mal, bevor du die ganz grossen Geschütze auffährst, was hältst du davon:
setz dich am Wochenende mal un Ruhe hin oder geh joggen oder an einen See, in den Wald, was du willst, Hauptsache du bekommst den Kopf frei. Du wirst sehen, dann sortieren sich die Gedanken ganz von selbst.

Überlege mal in 3 Schritten:

  1. Möchtest du in der Abteilung bleiben, macht dir die Arbeit Spass?
  2. Wenn ja, ist der Weg klar und dann wäre zB der Gedanke, den Chef um Homeoffice zu bitten (ohne das Attest vorzulegen) eine gute Idee
  3. Möchtest du mittelfristig also zB 2-5 Jahre den Job in dem Unternehmen machen? Wenn auch ja, dann weisst du, dass es sich lohnt zu kämpfen.

Wenn nein, dann würde ich mit dem Chef sprechen und gemeinsam nach Alternativen im Unternehmen suchen. Du machst die Arbeit gut und das kannst du für dich positiv verbuchen, wenn du mit ihm sprichst. Einem Chef ist daran gelegen, gute Mitarbeiter zu halten und sie ggf anders einzusetzen, damit sie bleiben (ist bei uns im Arbeitsbereich zB so)

Du siehst, es gibt Möglichkeiten und Auswege, immer! Die siehst du aber erst, wenn du etwas zur Ruhe kommst (garnicht so leicht für uns Adhsler :wink:)

Bitte mach nur eins nicht: selbst kündigen. Das bringt wirtschaftliche Probleme mit sich und das ist ja vermeidbar an der Stelle :blush:

Und: ich werde nicht müde zu betonen, weil es mMn ein absolutes Plus dieser Zeit ist:
Wir haben überall Arbeitskräftemangel, es wird quasi in allen Branchen gesucht! Nicht nur Fachkräfte, sondern quasi alle Arbeitskräfte!
Ist das nicht ein Hoffnungsschimmer? Es ist für jeden etwas dabei…auch für dich :partying_face:

Fühl dich von mir lieb aufgemuntert und umarmt.
Du schaffst das!
Und jetzt…durchatmen & den Abend genießen :dizzy:

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Da kommt ganz darauf an, wie man grundsätzlich im Unternehmen zum Thema „Homeoffice“ steht und ob der Job überhaupt vom Homeoffice aus machbar ist.

Die einzige Möglichkeit, eine dauerhafte und befriedigende Lösung herbeizuführen, ist die Vorlage des Attests beim Arbeitgeber.
Sie hat doch gar nichts zu verlieren. Wenn sich nichts ändert, will sie doch sowieso kündigen, und die einzige Möglichkeit, dass ihr wirklich geholfen wird, ist die Vorlage des Attests. Ansonsten legen das Arbeitgeber gerne so aus, dass man sich mit der fehlenden Konzentration ein Einzelbüro ergattern will.
Bei uns hat man schon sehr viel Verständnis und macht sehr viel möglich, aber das ist ein ganz sensibles Thema und wir machen so etwas nur möglich, wenn die Problematik vom Arzt bestätigt wird.

Mir steht zum Beispiel auch kein Einzelbüro zu und ich habe trotzdem eines, weil ich mit meiner ADS sehr offen umgehe. Da weiß dann jeder, dass ich den Konzentrationsmangel nicht nur vorschiebe, sondern der auch wirklich besteht.

Mein Rat wäre, alles auf eine Karte setzen und das Attest vorlegen und wenn der Arbeitgeber sich nicht darauf einläßt, die Kündigung einreichen.
Nur dann hat sie alles probiert und kann das beim Arbeitsamt so kommunizieren.

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Willst Du das nicht beim Amt fragen? Ich nehme mal an es geht Dir darum nicht gesperrt zu werden?

Geht aus dem Titel des Threads deutlich hervor. :wink:

Ja darum nehm ich es an, dass es „nur“ drum geht.
Da würde ich eben auch dort anfragen, ev. müsste dann nur denen das gegeben werden?