Eindosierung Elvanse - Ja was denn nun?

Moin Leute!

Ich nehme jetzt seit 9 Tagen Elvanse, angefangen mit 20mg.

Die ersten zwei Tage hatte ich definitiv einen Euphorie-Kick, der dann nach ca 3-4h durch Kopfschmerzen abgelöst wurde. Als das Down durchgestanden war, hatte ich eine gute Restwirkung. Bis zum Abend war mein Overthinking weg.

Ab Tag 3 war der Euphorie-Kick dann weg und am 4. Tag war ich mir sicher, dass mir 20mg zu wenig sind, weil ich auch wieder mit dem Overthinking angefangen habe (meine Freundin meinte: Du bist wieder voll in deinem ADHS Kopf).

Also bin ich auf 30 hoch. Das hat mich dann aber total verklatscht. Ich könnte mich kaum noch konzentrieren, hab total geschwitzt und war danach ziemlich ausgelaugt.

Ich habe es dann mit 20 morgens und 10 am Mittag probiert. Das ging eigentlich ganz gut, aber das Timing und ich hatte manchmal quasi 2 “Downs” mit Kopfschmerzen.

Ich habe dann mit einem Freund geredet, der meinte, bei ihm wirkt es 8-10 Stunden gleichzeitig und er merkt es kaum (er nimmt 50mg). Das hat mich total überrascht, weil ich es bei mir halt definitiv spürbar ist und ich es ganz klar in einen Peak und einen Afterglow unterteilen kann.

Ich dachte mir, vielleicht war selbst 20 zu hoch, vielleicht sollte ich gar keine Euphorie kriegen. Heute habe ich mal 15 genommen und es hat sich zwar natürlich angefühlt, aber hat für meinen Brain Fog rein gar nichts bewirkt.

Ich Frage mich jetzt, ob ich falsche Erwartungen habe. Ich hätte irgendwie gedacht, dass ich mich auf Elvanse viel wacher und klarer fühle, aber um ehrlich zu sein fühle ich mich vor allem motivierter, euphorischer und weniger ängstlich - es erinnert an ein sanftes Kratom High.

Habe ich meine richtige Dosis noch nicht gefunden? Könnte es sein, dass ich sogar doch mehr nehmen muss? Bin ich zu ungeduldig (das steht eigentlich außer Frage)? Was würdest ihr mir raten? Fragen über Fragen.

BTW kurz noch zu mir:

Ich bin 1,90 und über 90kg und habe eine Sucht Vergangenheit. Stimulanzien haben da definitiv auch eine Rolle gespielt, wenn auch nicht als Präferenzdroge. Daher bin ich für Highs jeglicher Art sehr sensibel.

Hallo @BongLennon,

ich befinde mich selber noch in der Findungsphase mit Elvanse und bin noch nicht wirklich angekommen.

Ein bisschen kann ich aber trotzdem beitragen und hoffe, es ist nützlich :smiling_face:

Mal abgesehen davon, wie spannend ich es finde wie unterschiedlich die Wirkung wahrgenommen wird, ist es aber wohl so, dass sie Wirkung erst so ab Tag 5 gleichmäßig ist. Das ist der Steady state. Also die Zeit, die der Körper braucht, nach Abbau und wieder Zuführung des Medikaments, die Konzentration im Blut gleichmäßig ist. Vorausgesetzt man nimmt es wirklich zur festen Uhrzeit.

Also, wenn du morgens die neue Tablette nimmst, ist noch Restwirkstoff im Blut, worauf du jetzt wieder neu zuführst. Wenn der Steady state erreicht ist, hat der Körper es raus. Also es wird genauso viel Wirkstoff verstoffwechsel wie aufgenommen wird und ist gleichmäßig. Das dauert so 5 Tage. Und dann kann man die Wirkung auch erst bewerten.

Daher bin ich zb erst nach 10 Tagen, als ich merkte, dass passt überhaupt nicht, höher gegangen in der Dosierung.

Du bist auch hoch, und dann hast du auch schnell auf zwei Dosen über den Tag gewechselt, somit hatte dein Körper bisher nicht die Möglichkeit, den Steady state zu erreichen, es war ja immer noch Wirkstoff in deinem Blut, zu dem dann mehr kam, dann wieder weniger.

Ich würde erstmal zurück rudern, und noch mal mit 20 mg anfangen, abwarten und dann ggf was ändern oder Rücksprache mit deinem Arzt halten.

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Ein ständiges experimentieren und ein auf und ab in der Dosis ist bei Elvanse total kontra und kann noch mehr Chaos verursachen .

ADHS medikanente sind nicht immer direkt ein Gamechanger, deswegen heißt es ja auch Eindosierung. Leider muss man manchmal ein paar Tage durch Nebenwirkungen durch .

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Mit dem “da durch müssen”, bin ich grad sehr überfordert. Sagt das eine Fachkraft auch, wenn man u.a. so starke Schädelschmerzen hat und das Schmerzmittel nicht wirkt und man über 6 Stunden mega unter der Bettdecke leidet und sich der Körper vor dem Schmerzhöhepunkt komplett entleert hat in beide Richtungen? Mit “etwas aushalten/durchstehen” kann für jeden etwas anderes heissen. Für mich hiesse dass Krankschreibung (& gefühlt bitte an einen Schmerztropf bitte), da ich ja so nicht arbeiten könnte, wenn ich es “durchziehe”. Gab es hier schon mal eine Diskussion, was Fachleute und Betroffene als “erleidbar” definieren und wo da die Grenze ist? Herzlichen Dank für Hinweise.

Hi @Dela, danke für dein Antwort.

Vom Steady State habe ich gelesen, ich war da vielleicht wirklich etwas ungeduldig.

Das klingt nach einem Plan.

Das wird leider gar nichts bringen, der ist einer von der Sorte “nehmen Sie ihre Pillen und verschwinden Sie” (was ich aber in Ordnung finde, weil sonst hätte ich da, wie bei den 50 anderen Praxen, wo ich angerufen habe, keinen Platz bekommen). Der hat auch literally gesagt “nehmen sie das Mal 3 Tage und wenn es nicht passt, gehen sie auf 30 hoch”.

Ich muss sagen, ich bin halt auch überrascht, dass ich meiner Größe und Gewicht bei so einer Mini-Dosis schon was merke. Aber das ist wohl wirklich komplett individuell. Ich hatte früher nicht den Eindruck, dass ich besonders empfindlich auf Speed reagiere, eher im Gegenteil :joy:

Würdest du auch sagen, dass es eine Nebenwirkung sein kann, dass es sich erstmal “zu viel” anfühlt? (Also einen Rausch erzeugt)?

Ich wollte genau das gerne vermeiden, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen.

Natürlich gibt es da eine Grenze. Man muss und sollte nicht alles aushalten müssen . Vor allem können heftige Nebenwirkungen auch ein Indiz sein das was nicht in Ordnung ist und man besser absetzen sollte

Letztendlich bin ich kein Arzt und kann nur „allgemein“ was sagen und bin vor allem nicht befugt stärker Nebenwirkungen als „normal“ oder kritisch zu erfassen.

Das doofe ist einfach das Ärzte nicht immer fit sind in der Thematik wir sind hier nur Laien.

Von daher kann und möchte ich deinem Falle überhaupt nichts sagen.
Das ist eine Reaktion an Nebebwirkung , die man nun wirklich nicht braucht . :scream:

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Ich weiß nicht , wie sich ein Rausch anfühlt :sweat_smile:?

Elvanse ist tricki weil unter oder Überdosierung unangenehm sein kann.

Vielleicht wirklich erstmal auf 20mg bleiben und dann schauen wie es sich in 5 Tagen anfühlt.

Bitte kein Koffein zur Eindosierung und auf ausreichend Versorgung mit Essen und Trinken achten, dass sind Faktoren, die nicht zu unterschätzen sind .

es scheint ein echter spagat zu sein… das thema schmerzskala wäre bei schmerbeschreibungen echt hilfreich oder ob man sie mit (welchem) medi in schach halten konnte…

Ich hoffe du hattest wenigsten Fachkräfte die dir geholfen haben?!:folded_hands:

Schmerzskala wäre bestimmt ne hilfreiche Option .

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