Eindosierung - Kennt ihr das?

In einem Test wurde emotional instabil diagnostiziert. Habe viele Jahre Psychoanalyse hinter mir und mein Leben hat sich vollkommen verändert.
So weit so gut…
Das Problem chronische Leere im Kopf sowie unstruktiert im Tagesablauf, sowie keine Erinnerungen, auch wie aus Raum und Zeit geschnitten besteht aber weiterhin.
Nun hat mir mein Dok zuerst 150mg Bupropion gegeben, antriebssteigernd und gegen Adhs soll es helfen. Es hat sehr gut funktioniert aber viel habe ich nicht gespürt. Dann sind wir auf 300mg rauf aber da habe ich nur noch ein bleierndes Gefühl sowie einen dumpfen Druck und Unwohlsein…Also gut zurück auf 150mg…
Voll okay aber viel Unterschied zu nichts nehmen habe ich wie gesagt nicht vernommen.
Nun habe Ich mit Ritalin angefangen. Einen Ausflug zu Strattera gab es mal vor Jahren - Fazit damals: Nie wieder!
Also gut, der Doc verschrieb 10-10-0 parallel zu 150mg B. Die erste genommen und ich sag euch, voll die Hölle! Wollte schon weg damit bis ich diese Seite fand und mit 2,5mg begann. Siehe da, tip top…Nun bin ich mittlerweile bei der Zieldosis voll 10-10-0 angelangt nach drei Wochen Steigerung und heute ist Tag 4 und nichts ist anders. Seit Ich vor 4 Tagen die erste 10er nahme habe ich jedesmal einen Druck am Herz, bin unruhig, reizbarer, geräuschempfindlicher und sehr gepuscht…
Ich vermute meine Problematik eher im Bereich PTBS als ADHS…Was meint ihr dazu, soll ich Bupropion mal auschleichen lassen oder was anderes probieren? Und kennt das jemand?
Lg

Vielleicht ist 10mg (unretadiert I guess?) einfach zu viel. Das klingt auf jedenfall nach keiner guten Passung oder Überdosierung. Wenn du unter den 10mg aber auch keine positiven Wirkeffekte merkst, scheint es zumindest nicht das richtige Präparat zu sein. Also das wär vllt. erst mal ne Frage: Was machts denn mit 2,5 oder 5 oder 7,5 für dich?
Unretardiert knallt es find ich aber eh ziemlich dolle rein, finds mit Retardierung schon „weicher“. Hab mal als Jugendliche ganz kurzzeitig unretardiertes MPH bekommen und war mit 5mg schon „gesättigt“. Retardiert bin ich bei 20-40mg und merke bei 50mg eine Überdosierung.

Bupropion ging bei mir auch dolle aufs Herz (also subjektives Herzrasen bloß), ka wie das mit MPH/LDX zusammen gewesen wäre, habs nie zusammen genommen. Allerdings hab ich sonst Bupropion super vertragen, auch die 300mg. Hatte bzgl. ADHS-Symptomen da einen leichten positiven Effekt gespürt, aber MPH/LDX ist schon viel deutlicher. Aber die Antriebssteigerung und Stimmungsaufhellung durch B. hatte mir einfach auch für meine depressiven Symptome sehr geholfen, ehe ich meine ADHS-Diagnose „erneuern“ konnte und mein Psychiater mir dann auch MPH verschrieben hat.

Zur Frage ob PTBS oder ADHS - kann ja beides sein bzw sich gegenseitig bedingen oder verstärken. Und es verträgt halt nicht jeder jedes Präparat. Ob es sinnvoll ist die MPH-Präparate lieber ohne Bupropion einzudosieren/durchzutesten, kann dir dein Arzt/deine Ärztin tendenziell besser beantworten. Wichtig sind da halt die Fragen: Was ist grad das Ziel der Medikamente? Was bringt dir Bupropion dabei? Was macht das MPH unter 10mg für dich? Achtest du auf gute Einnahmebedingungen (Essen, Magensäure, Koffein?) Und dann abwägen. Aber safe ist nach deiner Beschreibung wohl, dass 10mg zu viel sind.

Hallo Yazzberry, vielen lieben Dank für deinen Insight, sehr interessant. Ja MpH unretadiert und kaffee etc. halte ich penibel fern. Mein Ziel ist es diese emotionalen Blackouts zu decodieren. Wo bin ich off und wo on. Und vor allem überhaupt zu erkennen dass ich gerade on und nicht off bin wenn Reize auf mich einprasseln, sprich richtige Dosis an Filter. Und dementsprechend zu korregieren, bzw eine Aktion zu setzen. Gerade im Job zieht wahnsinnig viel an mir vorbei, so wie wenn ich nie wirklich am Leben teilnehmen würde. Ich bin ursprünglich wegen Zwangsgedanken in Analyse, deswegen würde ich mich eher bei PTBS/Dissoziation verorten. (würde ich als Laie meinen)
Also die 7,5-5-0 waren in Kombi mit den 150mg B letzte Woche bis jetzt am Besten. Ich reagiere schon drauf. Hab zwar heute mal B halbiert auf 75mg und nochmal 10 in der Früh eingeworfen um zu schauen woran es liegt, weil ich vermute das B pusht das MPH. Richtig, deutlich besser, trotzdem war diese Grundängstlichkeit wieder spürbar, die ich bei 150mg B und weniger MPH (7,5mg) nicht hatte. Ich habe das B von Anfang an super vertragen. Vielleicht passen Amphetamine grundsätzlich (Elvanse) besser. Natürlich wird das mit dem Dok besprochen, trotzdem bin ich scharf auf eure Einschätzungen, wie seht ihr das?