Eindosierung Medikinet, Wirkung sehr wechselhaft

Hallo erstmal,

ich bin neu hier - Josi mein Name, 34 Jahre,
2 -fach Mama.
Tadelt mich gern aber bitte zärtlich, falls ich gegen irgendwelche Regeln verstoße :sweat_smile:

Kurz vorab. Meine Diagnose bekam ich 2018, doch erst jetzt habe ich beschlossen, mich auf Medikamente einzulassen. Schon damals war ich offen dafür, doch mein Mann war dagegen. Also ließ ich es.

Nun bin ich in der Eindosierung, Tag 5.
Ich wiege 59kg.
Am ersten Tag hatte ich 5-5, bemerkte aber gar nichts davon. Auf meinem Plan steht, ich soll alle 3 Tage erhöhen. Ich habe dann aber direkt erhöht auf 10-5 und das habe ich bis heute beibehalten. Die Wirkung hält bei mir 4-5 Stunden an, allerdings schwanke ich ständig zwischen Unruhe und Angenehm. Den Kaffee habe ich schon weggelassen. Von Stille im Kopf, wovon viele berichten und was mich so neugierig macht, kann ich noch nicht reden. Allerdings macht mir die innere Unruhe, die immer mal wieder aufkommt, auch zu schaffen. Theoretisch könnte ich ab morgen auf 15 noch gehen, ich möchte so gern diese Ruhe spüren. Sorge habe ich jedoch davor, dass es dann eher mehr Unruhe wird.

Ich bin generell etwas sensibel. Beispielsweise bekomme ich tatsächlich schlecht Luft, wenn ich Sorgen habe, also durch Psyche ausgelöst.
Ich neige dazu, mir die schlimmsten Szenarien auszumalen und bekomme dann manchmal Panik :sweat_smile: also ich bin unsicher, ängstlich, aber generell ein fröhlicher Mensch.
Eventuell kommt die Unruhe ja nur von der Psyche, weil ich mich noch nicht ganz wohl dabei fühle, jeden Tag ein Medikament zu nehmen und mich ständig frage, ob ich meinen Körper damit zu sehr belaste.

Nächste Sache noch, habt ihr einen guten Rebound-Plan? Die Wirkung hilft mir sehr gut durch den Arbeitstag, allerdings komme ich so nicht bis Abends hin. Und ich kannes wenig gebrauchen, wenn der Rebound anklopft, während ich doch gerade Zeit mit meinen Kindern verbringe. Theoretisch bräuchte ich eine Wirkung von 7.00 bis 20.00 :sweat_smile:
Nehmen manche von euch auch erst gegen Mittag ein und nachmittags nochmal?

Liebe Grüße

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Hallo und willkommen,
nach meinen 12 Jahren Erfahrungen als Spätdiagnostizierte, nur Medikamente und TARA alle „Probleme“ sind gelöst, ist nicht. Sonst würden alle Neurotypischen Menschen keine Probleme haben.

Ich rate zur Psychoedukation, Akzeptanz- und Entspannungsübungen, ggf. Eine Verhaltenstherapie. Bei Panikattacken (die Luft bleibt weg) gibt es gute Übungen, z, B, einfache Atemübung, Anker werfen. Ich habe sie in Therapien oder Kursen kennengelernt und geübt. Und dann merkt man was zu einem!!! passt.

Es ist immer eine sehr individuelle Sache, aber ich schaffe es mittlerweile sogar „entspannt“ in überfüllten, lauten Straßenbahnen zu bleiben. Früher mein persönlicher Horror.

Auch sehr viele andere "Stress"situationen kann man entschärfen. Wie auch den Umgang mit dem Rebound. Ich z.B. merke ihn, er nervt für 10 bis 20 min und dann ist gut. Er ist so nervig und selbstverständlich wie die Tatsache, dass ich nach dem Radfahren immer eine Hitzewelle bekomme.

Es ist aber nicht falsch auszuprobieren, ob die Medikation zu verbessern ist. Aber wir alle haben gute und schlechte Tage. Die Medikation hilft, aber wir können uns das Leben durch weitere Tricks, ADHS freundliche Umgestaltungen und Verhaltensänderungen extrem vereinfachen.

Bleib am Ball. Alles Gute.

Warum nimmst du nicht statt der Erhöhung die 5 mg nach den beiden Dosen, kommst du dann nicht weit genug? Oder hadt du dann ein Problem einzuschlafen. Mit Medikinet nehmen hier viele eine dritte Dosis.

Ich kombiniere es. In der Regel soll Medikinet ja Mobilisieren, hat es auch bei mir - Tatendrank etc. aber ich konnte mich konzentrieren- ich gehe mal davon aus, daß du ein Retardpräperat hast und wenn du unruhig wirst, kannst du ungefähr bestimmen nach welcher Zeit?

Als ich Medikinet nahm wurde ich so nach ca. 2 / 2 1/4 Stunde unruhig für knack 1/2 std und dann war es wieder gut. Es wirkte so 4 1/2 / ggf. 5 std. Für mich kam die Unruhe wenn die erste Dosis der Retardierung abnahm und die zweite Dosis quasi anflutete.

Ich war vorher bei Methylfinidat Aluid, dann Medikinet, dann zu Ritalin Infecto Pharm, da war ich sehr ruhig und mir fehlte doch sehr der Antrieb, dafür aber sehr gechillt und entspannt, was mich in den Semesterferien ausgebremst hat und seit ein pasr Wochen bin ich aus einer Mischung Ritalin mit einer kleinen Dosis Medikinet für den Antrieb. Seitdem Finde ich es super

Vielen dank für deine Antwort.

Ich kann meine Panik mittlerweile schon ganz gut erkennen und realisiere schnell, dass sie mir nicht dient - dann atmen und so und alles wird wieder gut.
Wahrscheinlich bin ich auch etwas verunsichert, weil ich von meiner Diagnose auf seltsame Art erfahren habe. 2018 war ich zur Diagnostik und als dann sehr schnell von Medikamenten gesprochen wurde, hielt man mir Zuhause einen Vortrag, nachdem ich nicht mehr hingegangen bin. Nun kontaktierte ich den Diagnostiker vor ein paar Wochen per Mail und bat ihn darum, mich wieder aufzunehmen und darauf kam die Info, dass meine Diagnostik schon 2018 geschlossen war, um Anhang ein Schreiben für den Psychiater. Mir war gat nicht bewusst, dass ich die ganze Diagnostik bereits durchlaufen haben sollte. Da ich auch da Glück hatte, schnell an einen Termin zu geraten, kam ich nun sehr schnell zum Rezept.

Wahrscheinlich bin ich auch unsicher, weil ich EKG noch nicht hatte. Der Psychiater meinte, das wäre für mich und nicht für ihn. Ich könne ruhig schon anfangen mit der Einnahme. Auch beim Thema Alkohol war er ganz locker und da waren so ein paar Dinge, die er sagte, die mir suspekt vorkamen. Schätze, auch daher die Unsicherheit.
Er war einfach sehr locker fand ich.

Das werde ich versuchen. Gestern hatte ich mal 10-5 gemacht und dachte ich „komm dann langsam runter“ und stattdessen traf mich der Rebound genau als ich auf meinen Mann traf. Ich war sehr sensibel, leicht reizbar…impulsiv. Schnurstracks hatte ich einen Streit an der Backe und nun tut mir natürlich alles leid. Deswegen, vllt mal noch ne dritte Einnahme, hast schon Recht. Hatte bloß Bedenken ob das den Körper nicht zu sehr belastet, dieser erhöhte Puls über 3 Dosen verteilt.

Und ja, es ist retardiert.

Ich war heute nach 3 Stunden ungefähr unruhig, also ähnlich bei dir. Da hatte ich grad Pause und konnte kaum sitzen bleiben. Und dann wieder beim abklingen, das war so nach 5 Stunden. Da kamen so Panikartige Gedanken, auch etwas Schwindel, was die Panik natürlich befeuert hat.

In der ersten Zeit war bei mir der Rebound auch schlimm und Konflikte vorprogrammiert. Meist ne Sache von ½ h . Ich hatte dann jeden Kontakt oder nervige Aufgabe versucht zu vermeiden.
Was natürlich nicht immer geht und mit Kindern schon gar nicht .

Mittlerweile ist der Rebound meist nicht mehr so schlimm bzw. bin ich gut abgedeckt durch dreimaliger Einnahme oder 2x und unretardierter Tablette.

Nahrungsaufnahme kann auch noch helfen.

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Hi Jos,
ich nehme seit 12 Jahren Medikinet. Ich messe regelmäßig meinen Blutdruck und kontrolliere meinen Ruhepuls. Meine Psychiaterin fragt regelmäßig nach bzw. läßt sich die Liste mit den Werten geben. Aufgrund meines Alters gehe ich mittlerweile alle zwei Jahre eine Routineuntersuchung (inklusive EKG) zum Hausarzt. Trotzdem schickt mich meine Psychiaterin alle zwei Jahre zum Kardiologen. Die Ergebnisse bzw. Arztbriefe gebe ich meiner Psychiaterin.

Wie umfangreich eine ärztliche Überwachung sinnvoll ist, ist individuell. Aber auf jeden Fall geboten. Aber wenn ich lese, Hoher Puls, denke ich, eine Untersuchung wäre sinnvoll. Ich weiß von meinem Kardiologen, ab welchen Werten ich intensiver beobachten muss und ggf. zum Arzt gehen sollte.

Pass auf dich auf.

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