Hallo, ich habe vor kurzem meine Diagnose erhalten und versuche nun mit 10mg Medikinet am Morgen meine Dosis zu finden.
Erste Eindrücke:
alles ist auf einmal ruhig, als hätte jemand die Fenster geschlossen
etwas das mich gerade interessiert wird deutlich fokussierter angegangen (fühlt sich aber auch etwas wie ein Hyperfokus an)
ich fühle mich ruhig und nicht die ganze Zeit auf der Suche nach der nächsten Sache, die etwas in mir auslöst
mir wurde schon im Gespräch gesagt, ich würde weniger von Punkt zu Punkt springen und Konversationen hätten einen roten Faden
auf soziale Interaktion habe ich weniger Lust, ziehe mich zurück und bin mehr bei mir, fühle mich damit auch wohl. (Kennt das jemand?) - das Gefühl von einem „klaren Kopf“ kann ich nicht gut nachvollziehen, da ich mich trotzdem leicht benebelt bzw. sehr leicht betäubt fühle… (kennt ihr auch das?), es fühlt sich eher an als würde ich noch mehr in meinem Kopf stecken und wegträumen, aber irgendwie ruhiger und fokussierter. Wie könnte das zustande kommen?
Da ich trotz eindeutiger Diagnose noch immer das Imposter-Syndrom habe und oft denke, „aaach ich hab doch eigentlich gar kein ADHS“, würde ich so gerne wissen wie sich diese Dosis für eine neurotypische Person anfühlt und was ihr zu den jetzigen Symptomen sagt. Kennt ihr das leicht benebelt fühlen und evtl. noch mehr in den eigenen Kopf eintauchen?
Mein Kopf war anfangs auch „benebelt“ und ich fühlte mich sehr runter gefahren. Mein Kopf war ruhig und ich hab die Entspannung genossen.
Aber so richtig alltagstauglich war das jetzt nicht.
Ab Tag 5 wurde es besser sowie mit der Dosiserhöhung.
Darauf gibt es keine Antwort, denn bei jedem wirken Medikamente unterschiedlich. Egal, ob ADHS oder nicht. Die einen putscht das auf, die anderen werden ruhiger und wieder andere merken gar nichts.
das kann dir hier niemand sagen, weil jedenfalls alle von uns, die regelmäßig MPH nehmen, auch ADHS-ler sind. Und wer es mal genommen hat und die Diagnose hat sich als (vermeintlich?) falsch erwiesen, wird auch nicht (mehr?) in einem ADHS-Forum sein.
Aber ich denke, die Reaktionen auf das Medikament werden so unterschiedlich sein wie Neurotypische unterschiedlich sind. Zumal es auf die Dosis ankommt.
Ich würde mal vermuten, sie haben potenziell alle Nebenwirkungen wie ADHS-ler auch, aber keine oder kaum positive Wirkung.
Alle Punkte, die vor dem von dir dick gedruckten kommen, weisen eigentlich eher darauf hin, dass das Medikinet bei dir gut wirkt. Und das dick gedruckte ändert sich vielleicht noch bei passender Dosis, oder du findest neue Einordnungen und Anpassungsstrategien.
Dein Beitrag ist schon etwas älter, aber ich springe mal trotzdem kurz rein Bin gerade in der Eindosierung (8. Tag) mit 10 mg Medikinet adult und fühle mich haargenau so wie du es beschreibst! An sich ein gutes Gefühl, aber da ich gerade jeden Tag in der Schule bin (Ausbildung) ist das schon etwas anstrengend. Bei mir ist das so, dass diese Unlust auf soziale Kontakte in gedrückter Stimmung mündet. Nach paar Stunden ist alles wieder tutti und nach noch paar Stunden kommt der Rebound. Mir wird bisschen flau im Magen, leicht schwindelig, alles nervt, wieder gerückte, depressive Stimmung . Insgesamt ist der Rebound (ca.2 Stunden) aber gut aushaltbar. Ohne Medikamente ging’s mir öfters mal vieeeeeeeel schlechter, daher Augen zu und durch.
Morgen nehme ich noch mal 5 mg nach. Also 7 Uhr 10 mg und gegen 11 Uhr noch mal 5. Mal schauen was passiert🤓
Ach ja, ich kann währen der Wirkung super konzentrieren und bin fokussiert und gut organisiert. Nur mir fehlt echt schwer Freundlichkeit zu „faken“… schwer zu beschreiben😅 Sonst bin ich immer suuuuper freundlich, lustig und einfach ein bisschen people pleaser.