Elvanse Dosierung zu niedrig?

Hallo liebes Forum!

Ich habe von meiner Neurologin Elvanse 30 mg verschrieben bekommen.

Bisher hatte ich immer ca. 60 mg Ritalin unretardiert pro Tag genommen.

Nun habe ich Elvanse 30 mg vor ein paar Tagen probiert. Den Inhalt in einer Kapsel in 100 ml Wasser aufgelöst. Dann erstmal die Hälfte (15 mg Elvanse) getrunken. Habe dann 2 Stunden gewartet ohne eine Wirku g zu spüren. Dann die anderen 50 ml getrunken. Ehrlich gesagt habe ich leider auch bei 30 mg nicht wirklich eine Wirkung gespürt.

Durch das unretardierte Ritalin, dass bei mir einfach den „Schalter im Kopf“ drückt und ich die Wirkung sehr gut wirke bin ich etwas verunsichert, dass ich bei 30 mg Elvanse eigentlich nix merke.

Nach Rücksprache mit meiner Neurologin werde ich am Wochenende mal 45 bzw. 60 mg Elvanse probieren.

Gibt es hier Leute, die bei 30 mg auch kaum eine Wirkung verspüren, aber bei einer höheren Dosierung dann doch Erfolg hatten? Ich habe die Angst, dass Elvanse bei mir einfach nicht wirkt.

Danke und liebe Grüße

Tom

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Es ist durchaus möglich, dass 30 mg zu wenig sind. Ich gehe davon aus, dass du 60 mg Ritalin über den Tag genommen hast und nicht als Einzeldosis?
Allerdings wirkt Elvanse im Vergleich zu Ritalin sehr subtil, es knallt nicht so und vom Gefühl her ist es als ob du nichts genommen hättest. Aber man wird ruhiger, weniger impulsiv etc. Merkst du überhaupt keine positive Wirkung auf dein Verhalten bzw. Stimmung?

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Ok, danke für die Antwort!

Also bei Ritalin merke ich einfach sehr genau wenn die Wirkung anfängt und wieder aufhört.

Bei 30 mg Elvanse hatte ich das Gefühl dass es gar nicht wirkt.

Wobei ich schon recht lange keine Pause mehr gemacht habe von Ritalin, also quasi die ganze Zeit in der ich wach war recht klar im Kopf war, motiviert und meine Stimmung auch stabil ist.

Deshalb wäre es vielleicht schlau mal 3 Tage kein Ritalin zu nehmen und dann 30 mg Elvanse, sodass ich den Unterschied merke von Kein Medikament zu Elvanse. Ich weiß nur jetzt schon, dass wenn ich 3 Tage kein Ritalin nehme ich vermutlich sehr lethargisch

Was meinst Du?

Die 60 mg nehme ich über den Tag verteilt. Ich nehme ca alle 2 Stunden 10mg und habe damit eine konstante Wirkung.

Faszinierend, hätte erwartet das du dadurch eher nen Rollercoaster erleben musst. Einmal ist es zuviel, dann wieder zu wenig, dann genau richtig und das den ganzen Tag. Super das es so gut klappt. Wieso hast du keine Retard verschrieben bekommen?

Du schreibst du wirst lethargisch, magst du deine Schwierigkeiten ohne Ritalin ein bisschen aufführen? Ich bin immer so unerträglich neugierig, tut mir leid - also wenns dich nicht stört, würde ich es gerne wissen, aber ich respektier natürlich, wenn du dir das unangenehm ist!

Zum Topic kann ich nur sagen, dass bei sofort wirksamen Medikamenten natürlich ein stärkerer Anstieg körperlich zu spüren ist - abgesehen von der vermutlich zu niedrigen Dosierung kanns auch damit zutun haben, Elvanse wird ja scheinbar als etwas subtiler eingestuft

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@Coooyah

Ich habe ein halbes Jahr Medikinet genommen, Tagesdosis 20-30mg.
Beim Medikinet habe ich immer mit einem Lichtschalter verglichen: „bamm - an“ und „bamm - aus“, mittlerweile nehme ich seit Dezember 2021 Elvanse und vergleiche eher mit einem Dimmer, es schleicht sich ein und geht auch langsam wieder, nach einigen Wochen spürt man dennoch genau wann es kommt und geht.
Beim Medikinet 10mg retard war 45min. nach der Einnahme Feuer frei und Vollgas, weitere 3,5 Stunden später wollte ich nur noch ins Bett, ich fiel ins Loch, Licht aus.
Beim Elvanse dauert es ziemlich genau 90min. bis die Wirkung einsetzt und diese hält dann für ca. 10Std., aber selbst jetzt nach über 2 Monaten Einnahme muss ich überlegen, ob es noch wirkt oder nicht.
Auf der Arbeit im Spätdienst merke ich es am meisten, dann fällt schleichend die Konzentration weg.
Manchmal denke ich, das Elvanse wirkt nicht oder ist zu wenig, weil ich es nicht spüre, mich wie ohne fühle…aber dann fällt mir auf, dass ich konzentriert bin und absolut ruhig, keine Aggressionen verspüre und die negativen Gedanken nicht auftreten, also eigentlich ein wünschenswerter Zustand. Beim Medikinet habe ich mich gefühlt, wie unter Dauerfeuer, immer auf Attacke in alle Richtungen, positiv wie negativ.
Wenn Du gar nichts spürst, erhöhe mal die Dosis, etwas drüber zu sein, empfand ich beim Elvanse auch nicht so „schlimm“ wie beim Medikinet. Da war ich froh, als die Wirkung nachließ, ich fühlte mich wie in die Steckdose gegriffen , beim Elvanse wurde ich nur hibbelig und übereuphorisch.

Ja, selbst die Medikinet retard kamen mir zu heftig, zum Schluss sogar die 5mg. Beim Elvanse dachte ich mittags, ich sei aus der Wirkung raus, war es aber gar nicht, bei dem Medikament muss man schon etwas genauer hinschauen. Wenn ich morgens beschäftigt bin und nicht darauf achte, bemerke ich nichtmal den Wirkeinsatz vom Elvanse. Das Medikinet fällt ja eher mit der Tür ins Haus…„klatsch, hier bin ich“! Hat aber auch was Gutes, man weiß eher wo man dran ist, die Signale sind bei weitem deutlicher. Schwierig zu erklären…

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Danke für Eure Antworten!

Dieses Gefühl bei Ritalin gerade in eine Steckdose gelangt zu haben kenne ich nur zu gut.
Das hatte ich schon bei 5mg Medikinet. Das verrückte ist, dass ich es bei Ritalin (Original von Norvatis) nicht habe.
Die hatten mal in der Apotheke kein Medikinet und haben mir das Ritalin von Novartis gegeben und seit dem nehme ich nur noch das. Es ist ja eigentlich der gleiche Wirkstoff, aber bei Medikinet merke ich dieses OnFire sein total und bei Ritalin stellt sich eher eine Entspannung ein.

Ich probiere jetzt am Wochenende mal eine höhere Dosis von Elvanse und schaue wie es damit ist.

Theoretisch würde ich einfach bei Ritalin bleiben, da es ja gut wirkt. Aber recht lästig alle 2 Stunden eine Tablette zu nehmen.

Was bei mir auch ganz gut wirkt ist Ritalin Adult. Lustigerweise hatte ich vorher Medikinet Adult probiert und damit wieder dieses Steckdosen-Gefühl. Bei Ritalin Adult (auch von Novartis) habe ich das wieder gar nicht.

Eventuell ist es auch nur Placebo (da ja gleicher Wirkstoff), aber der Unterschied von Medikinet und Ritalin ist bei mir wirklich krass.

Ich berichte dann die Tage nach dem Elvanse-Versuch nochmal.

Zu den Problemen ohne Medikamente:
Ohne Ritalin bin ich einfach super unmotiviert irgendwas produktives zu machen. Richtig depressiv wäre übertrieben (Hatte ich schon mal und zum Glück schon länger recht stabil), aber lethargisch triffts am besten. Ich könnte dann den ganzen Tag auf der Couch sitzen und TV schauen. Mit Ritalin werde ich deutlich aktiver und habe richtig Lust Aufgaben zu erledigen, zu Putzen, Freunde zu treffen usw.
Muss dazu sagen, dass ich kein ADHS habe sondern ADS. Also ich hatte nie den Drang mich übermäßig zu bewegen oder so. Konnte mich einfach nicht konzentrieren und hab immer etwas angefangen und nie zu Ende gebracht. Muss aber auch sagen dass es nicht nur das Ritalin ist, dass mir geholfen hat im Leben besser klar zu kommen. Ich würds so beschreiben: Das Ritalin gibt mir so den ersten Arschtritt, aber die Entscheidung zu treffen produktiv zu sein muss man immernoch selbst. Habe aber auch eine Therapie gemacht, das hat mir auch sehr geholfen.

Wenn man die Wirkkurven der Präparate vergleicht ist hier schon ein Unterschied. Die erste Portion von Ritalin Adult ist etwas schwächer bzw. wird sanfter freigesetzt verglichen mit Medikinet Adult. Würde also nicht von Placebo sprechen :slight_smile: Habe selber keinen Vergleich, da ich bisher nur Ritalin Adult nehme.

Thema Elvanse:

Da sich dies widersprüchlich lesen könnte, wollte ich es nochmal erklären: es kommt auf den Fokus an…achte ich auf den Wirkeinsatz, spüre ich ihn nach 90min., bin ich beschäftigt, durch Arbeit oder Freizeit, denke ich: oh hoppla, bist ja auch da, stimmt.
Gerade wenn ich morgens die Elvanse Kapsel spät nehme, wegen dem Schichtdienst, bin ich froh, wenn die Wirkung endlich einsetzt. Die ersten 45-60min. gehen meist noch, bis ich richtig wach bin, dann wird es aber sportlich im Oberstübchen. Es kommt aber auch nicht selten vor, dass ich mir die Elvanse Wirkung sofort nach dem Aufstehen schon wünschen würde. Das hat auch nichts mit Sucht zu tun, sondern damit, dass mein Alltag immer wieder stressig ist und ich morgens schon total verstrahlt bin. Ich muss da unbedingt was ändern, mein Therapeut meinte in der letzten Sitzung, dass er mir so nicht helfen kann, wenn ich keine Bereitschaft zur Veränderung durch meine Stresstrigger zeige. Die Depression ist ein ganz klarer Schutzmechanismus bei Überforderung, so seine Aussage. Wie recht er hat…

@MaSc ich mache es oft so, wenn ich morgens nicht aus dem Bett komme (Spätdienst geht bei mir bis 0 Uhr und ab und an hab ich am tag danach schon um 9 Uhr Termine) dass ich mir den Wecker eine halbe Stunde bis ganze Stunde früher stelle, meine Medis nehme und weiter schlafe. Wenn ich dann aufstehen muss ist die Wirkung schon da und es läuft deutlich entspannter und leichter ab

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Wenn ich das könnte, dass wäre ein Traum, aber leider ist es so, wenn ich wach bin, bin ich wach. Ich stehe beim Frühdienst so früh auf, das pünktlich zum Arbeitsbeginn die Wirkung einsetzt, sprich da nehme ich das Elvanse dann kurz nach 4.00 Uhr morgens. Leider ist es dann gegen 14.00 Uhr auch schon wieder vorbei mit der Wirkung. Ich muss mir da mal Gedanken um eine Zweitdosierung mittags machen, aktuell „rette“ ich mich mit 5mg Medikinet retard. Eigentlich hatte ich das Medikinet nicht mehr gut vertragen, aber nach einer Kapsel Elvanse funktioniert es recht gut, ich darf es nur nicht während der Arbeitszeit nehmen…ich habe es letztens einmal während der Pause im Spätdienst genommen…ich war nach einer Stunde total verstrahlt, habe nichts mehr auf die Reihe bekommen und war froh, als Feierabend war. Das mache ich nicht mehr! Vielleicht sollte ich mal Attentin versuchen…

Ich finde es echt erstaunlich wie bei Euch die Dosis von 5mg Retard schon wirkt.

Die beste Wirkung ohne überdosiert zu sein sind bei mir ca. 15 mg unretardiertes Ritalin.

Eventuell habe ich aber auch schon eine gewisse Toleranz gegenüber Ritalin aufgebaut. Vor ca. einem Jahr haben bei mir 10 mg schon gut gewirkt. Vor 3 Jahren 5 mg Medikament.

Apropos Toleranzentwicklung:
Habt ihr das auch erlebt, dass man irgendwann die Dosis steigern muss um die gleiche Wirkung wie zu Beginn zu haben? Wenn ja, macht es Sinn mal für eine Woche eine Ritalinpause zu machen um die Rezeptoren „sauber zu machen“ ?

Ich hab’s immer mal wieder für ein paar Tage versucht. Die Tage war ich dann aber brutal verstrahlt drauf und lag eigentlich nur im Bett rum.

Wie ergeht es euch damit?