Elvanse - eher Über-oder Unterdosierung?

Hey,

ich werde gerade mit Elvanse eingestellt. Ich hatte es früher schon mal genommen und zwischen dem Zeitraum und diesen erneuten Ansetzen sind einige Wochen vergangen.
Ich habe damals nicht die richtige Dosis gefunden. Meine Erfahrungen damals:

-es ging mir mit 30 und 40 mg dreckiger - viel dreckiger- als mit 60 mg!
-die Symptome, die ich bei 30 und 40 mg nach einigen Stunden als unangenehm erlebten, traten bei 60 mg nicht mehr auf. Diese Symptome waren, dass so nach 3-4 Stunden eine Niedergeschlagenheit einsetze (lustlos, niedergeschlagen, sozialer Rückzug, leichte Unruhe im Brustkorb (körperlich ansonsten ruhig), leicht müdes Gefühl). Die Wirkung war aber in den ersten 3-4 Stunden gut! Dieser doofe Zustand setze eben erst nach wenigen Stunden dann ein (das war bei 30 als auch bei 40 mg so).
Als ich dann 60 mg genommen habe, dachte ich, die Symptome werden bestimmt schlimmer (ich dachte nämlich zu erst, dass ich überdosiert bin). Ich war dann total verwundert, dass sie ausblieben. Ich bekam nicht nach einigen Stunden diese unangenehme Gefühle. War dann aber auf Dauer mit 60 mg und zusätzlich Kaffee überdosiert(was tatsächlich aber noch angenehmer war, als meine Erfahrungen mit 30 oder 40 mg). Diese Überdosierung zeigte sich dadurch, dass ich den Zustand im Körper irgendwie als too much erlebte und immer so komisch meine Muskeln angespannt habe. Abgesehen davon ging es mir eben auf psychischer Ebene viel besser. Man könnte also theoretisch sagen, dass die vermutliche Unterdosierung körperlich angenehmer war, aber die leichte Überdosierung psychisch deutlich angenehmer.
Ideal wäre wohl, die Ruhe im Körper, die ich bei 30 mg habe, aber die psychische Verfassung die ich eher bei 60 mg hatte. Ist denn meine Einschätzung vorstellbar oder wirkt meine Schilderung für euch anders ? Bedeutet es, dass 30 mg viel unangenehmer waren als 60 mg, dass es vermutlich wirklich unterdosiert war?
Ich werde jetzt wie gesagt neu eindosiert und wir bleiben jetzt wohl mindestens eine Woche bei 30 mg. Es ist wieder so. Körperlich ruhig, leichte Unruhe in der Brust, gute Wirkung ca.3 Stunden und dann wieder diese unangenehme Gefühle.
Ich frage mich, ob meine ideale Dosis vielleicht bei 50 mg liege könnte (da 40 zu wenig, aber 60 mg zu viel auf Dauer waren). Genauso denkbar wäre es vielleicht, dass ich 40 oder 50 mg in einer aufgeteilten Dosis bräuchte. Mich würde einfach mal andere Einschätzungen interessieren. Ich bespreche das natürlich mit der Ärztin, aber mein Impuls wäre, nach einer Woche mit 30 mg auf 50 mg zu gehen (und auch den Kaffee komplett wegzulassen. Zugegebenermaßen habe ich auf den bisher nicht verzichtet).
Ich dachte halt früher immer, dass schlechte Gefühle, die HINZU kommen - also ohne Elvanse so nicht bestehen- eine Überdosierung sein müssen. Erst durch diesen Forum lernte ich, dass das durchaus auch bei Unterdosierung passiert.

Tu dir was gutes in der Eindosierung und lass das Koffein weg.

Die 50mg wären tatsächlich der nächste Schritt.

Dann schaust du wie es geht.

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Da hast du Recht. Vermutlich kann ich sonst die Wirkung gar nicht mehr einschätzen.

Mh, komisch, dass, egal bei welcher Dosis, die ersten 3-4h als gute Wirkung empfunden wurden (wenn ich es richtig verstanden habe).

Da das der Zeitraum wäre wonach der Peak erreicht ist, also wo die Konzentration im Blut am höchsten sein müsste und es ab da unangenehm wird…

Man könnte ja sogar mal 20er verschreiben, diese in Wasser auflösen und mit 10mg starten. Dann 20mg probieren und wöchentlich in 10er Schritten herantasten? :adxs_gruebel:

Also bei 60 mg war es zwar auch so, dass die beste Wirkung in den ersten 3-4 Stunden lag, aber es danach neutraler und nicht so negativ war wie bei 30 oder 40 mg. Also psychisch gesehen länger stabiler, aber körperlich waren 60 mg -zumindest mit Kaffee dazu- zu viel.

Ich habe auch daran gedacht mit den 20 mg :slight_smile: geht das für Erwachsene?

Ja, seit diesem Jahr zugelassen.

Ach das wusste ich nicht :slightly_frowning_face:
Dann wäre das wohl nen Versuch wert!

Hinzuzufügen:
Ich habe fast die Vermutung, dass es ein Rebound und keine Unterdosierung ist. Denn es wirkt ja erst mal gut und dann nicht mehr. Eine höhere Dosis wirkt halt länger und deswegen spüre ich vermutlich keinen Rebound. Nach 7-8 Stunden der Einnahme hat sich das nämlich nun verschlimmert: extrem niedergeschlagen und traurig!, keine Lust zu irgendwas, total ko und müde und totale Reizüberflutung (ich kann nichts mehr filtern!). Und übrigens auch das Gefühl als würde eine Lupe auf meine Probleme gehalten werden und da ich sehr stark unter Traumafolgen leide, habe ich gerade das Gefühl die Symptome platzen so richtig heraus(als würde ich viel klarer sehen, was das angeht. Gott sei dank ist das aber eben nicht so, während Elvanse noch gut wirkt).

Ich denke dann, dass das verstärkte Symptome sind, weil Elvanse abklingt.
Das würde aber bedeuten, dass Elvanse bei mir nur 3-4 stunden wirkt und nach 7 Stunden schon wirklich eine richtige Art Rebound entstanden ist. Bei 60 mg hatte ich das wie gesagt nicht oder kaum, aber 60 mg wirken vermutlich einfach länger und decken den Tag mehr ab.
Vielleicht bin ich ein Kandidat, der zwei Dosen braucht.
Also diese Fokussierung auf die negativen Dinge in meinem Leben zusammen mit dieser unfassbaren Niedergeschlagenheit sind schwer auszuhalten. Ich muss unbedingt eine zweite Dosis irgendwie gegen 13 Uhr nehmen, sonst bleibt das vermutlich so, solange die Dosis nicht höher ist.
Ich habe mal etwas von einem „Kanalratteneffekt“ gelesen, was vor allem bei Patienten mit PTBS passieren kann. Meinem Gefühl nach ist es das, aber irgendwie komischerweise erst nach 6-8 Stunden. Die ersten 4 Stunden sind echt toll!

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Vlt. hilft dir dieser Beitrag. Blutabnahme mit Ermittlung der Wirkstoffkonzentration nach x Std wäre vielleicht hilfreich.

Interessant! Dann muss ich bestimmt bei einem Fachmann sein. Aktuell verschreibt Elvanse leider meine Hausärztin:(
Ich suche mal einen Psychiater in Berlin, der noch Patienten aufnimmt. Das ist ja fast unmöglich, aber ich setze mich nächste Woche mal daran!

Hey!

Ich bin auch noch in der Eindosierung und mir gehts genauso!

Bis 50 mg Katastrophe - nach spätestens 6 Stunden am „runterkommen“, super zittrig innerlich und unsicher, ängstlich & verstört. Ich hab jetzt selbst auf 70 mg hochdosiert. Jetzt sind zwar alle unangenehmen Nebenwirkungen weg und die Wirkdauer ausreichend, allerdings kann ich keinerlei Verbesserung beim Fokus und Konzentration feststellen…

Hey :slight_smile: das scheint ja öfter vorzukommen, dass das „Runterkommen“ zu früh passiert und dass man das eben doch merkt (eigentlich wird ja gesagt, dass man das bei Elvanse weniger merkt, als bei Ritalin/Medikinet).
Scheint so zu sein, dass 70 mg bei dir lang genug wirken. Blöd ist natürlich, dass der Fokus nicht besser ist. Der Fokus war in den ersten 6 Stunden bei 50 mg auch nicht gut ?!

Hello :slight_smile: was mir auffällt ist, das ich teilweise die Dinge im Job schneller und pragmatischer anpacke

  • ohne mich vorher in Gedankenschleifen zu verlieren. Aber sowas wie lange Texte für die Arbeit zu lesen fällt mir immer noch so schwer wie vorher auch

Hast du mal darüber nachgedacht, ob vielleicht beides zu hoch dosiert ist?
Ich weiß, es ist nicht so häufig, dass 30mg zuviel ist, aber es kommt vor.

Nur als Anregung, falls du nicht die richtige Dosierung findest.

Eigentlich sollte das oder ein Gentest zum Standard gehören. Oder zumindest sollten die Ärzte mehr Ahnung von extrem unterschiedlicher Verstoffwechslung haben.
Bei mir ist es umgekehrt, alles wirkt mindestens viermal so lange, wird kaum abgebaut.
Wär schön gewesen, wenn ich das vorher gewußt hätte, dann wäre mir eine massive Überdosierung mit Tachycardyanfall - bei eine Woche Medikinet 5mg und einmal 10mg) - erspart geblieben.

Woher weiß ich denn welche die beste Dosierung für mich ist? Ich nehme seit ca. 2 Wochen Elvanse 30 mg und muss ja jetzt schon neue Tabletten bestellen, da nur 30 Tabletten in der Packung sind. Ich habe jetzt das neue Rezept für 50 mg bestellt. Wie fühlt es sich an überdosiert zu sein ? Bin verwirrt :confused: