Elvanse / Eindosierung / Agoraphobie mit Panikstörung / Überforderung

Hallo,

ich weiß es gibt schon sehr viele Einträge über die Eindosierung von Elvanse, allerdings bin ich mit meinen aktuellen Symptomen komplett überfordert, da ich keine Ahnung mehr habe, ob ich über- oder unterdosiert bin. Meine Angststörung ist dabei natürlich auch keine große Hilfe.

Ich nehme jetzt seit ca. 2,5 Wochen Elvanse.

1-5 tage (20mg)
Hier wurde ich ziemlich ruhig, auch meine Angst hat sich um einiges verbessert, meine Konzentration war eine Katastrophe ich habe mich wie bekifft gefühlt und ich war sehr müde, am 5 Tag bin ich jedoch wegen einer Kleinigkeit die mich aufgeregt hat komplett ausgerastet, dass ich gedacht habe ich packs nemmer und dann habe ich einfach nochmal 10mg Elvanse nachgenommen, welche mich dann komplett ruhig gestellt haben, aber mich auch so überfordert haben, dass ich eine Panikattacke bekommen habe.

  1. Tag (25mg)
    Es war okey, ich war ziemlich ruhig, ich war aber immer verpeilt/unkonzentriert

  2. Tag (30mg)
    ich war kurzzeitig komplett erschlagen, aber im positiven Sinne, ich konnte endlich mal richtig entspannen.

8.-11. tag (30mg)
ich war immer sehr müde und konnte mich kaum konzentrieren, aber meine Unruhe war besser, wurde jedoch von tag zu tag auch wieder schlechter. am letzten Tag habe ich gefühlt gar nichts mehr von dem Medikament gemerkt und wurde einfach nur noch müde, ca, 3-4h nach Einnahme.

  1. Tag (35mg)
    ich war total erschöpft, aber meine innere Unruhe war wieder etwas besser kontrollierbar

  2. Tag (40mg)
    ich konnte mich endlich etwas besser konzentrieren, allerdings war ich wieder etwas hippeliger und leichte Kopfschmerzen

  3. Tag (40mg)
    Ich war etwas hippelig, meine Ängste waren wieder etwas stärker, aber ich konnte mich zumind. mal für 2h konzentrieren, danach ist der Kreislauf komplett in den Keller, habe dann etwas gegessen und auch direkt Traubenzucker, dass konnte es nochmal kurz verbessern, danach war ich einfach nur noch fix und fertig. Meine Angst wurde wieder stärker. Dann kam es zu einem Unfall neben mir, wo ich allerdings sehr konzentriert und ohne weitere Probleme, die Situation als Zeuge händeln konnte. Danach bin ich nach Hause und habe einfach nur noch schlafen wollen.

  4. Tag (40mg)
    Die Angst, dass ich überdosiert bin, hat mich komplett eingenommen, und ich war ziemlich drüber. Konnte aber zum Glück kurz mit meinem Arzt sprechen, welcher mir meine Sorgen zum Großteil genommen hat. Dann habe ich mir immer wieder gesagt, dass alles gut wird und somit konnte ich den Tag ziemlich entspannt zu Hause verbringen. (ich habe auch zum ersten Mal konsequent darauf geachtet mind. alle 2h etwas zu essen)

  5. Tag (40mg)
    ich habe die 40mg genommen, war dann zwar erst kurz etwas erschöpft, dann bin ich einkaufen gegangen, was echt ziemlich gut funktioniert hat, ich hatte seit langem mal wieder das Gefühl „normal“ zu funktionieren. Dieser Zustand hielt dann ca. von Stunde 1,5-3 an, danach wurde ich extrem Müde ,erschöpft und habe Kopfschmerzen bekommen. Mein Blutzucker war nur bei 80, obwohl ich mehr als normal gegessen hatte. Danach musste ich nochmal in die Stadt was ziemlich stressig für mich war (Angststörung), habe Hitzewallungen bekommen und einen kompletten mentalen Breakdown, habe alles angezweifelt, 2h wieder alles gut.

Tag 17 (38mg-> Angststörung, dachte 2mg verändern evtl. etwas)
Hatte einen wichtigen Termin, war dementsprechend nervös, habe aber meine Elvanse davor genommen was nach ca. 1h gewirkt hat, wurde langsam ruhiger , mir ging es dann insgs. 1h-2,5h nach Einnahme echt ziemlich gut, danach wurde ich wieder Müde, meine Augen waren wie automatisch immer geöffnet, aber mein Körper und Kopf war nur so halb wach da. Nach ca. 6h habe ich dann wieder Hitzewallungen, Zweifel an mir selbst und an der Medikation bekommen, nach ca. 8h geht es wieder, wie als wäre dieser ekelhafte Trip endlich vorbei (Die Zeit vergeht gefühlt auch sehr schnell), obwohl ich ja eig. weiß, dass es mir vorhin, wenn auch nur kurz ziemlich gut ging.

Ich stelle mir nun die Frage, bin ich über- oder unterdosiert, weil einerseits geht es mir ja kurzzeitig besser und ich kann mich auch um einiges besser konzentrieren, zumind. zeitweise. Dann sind jedoch auch die Nebenwirkungen, wie Hitzewallungen, oft aufs Klo Müssen (habe auch sehr viel durst), viel Hunger, zeitweise Kopfschmerzen, immer wieder Schwindel, welche ca. 3h nach Medikamenteneinnahme auftreten. Mein Arzt meinte vor 2 Tagen ich solle doch dann einfach nochmal erhöhen, aber ich habe nun echt Angst, dass ich dann noch fertiger bin. Bzw. dann komplett durchdrehe (Angststörung macht es nicht besser) vor allem diese 2h „Rebound?“ die ich gestern und heute hatte, haben mich komplett gekillt.
Vielleicht habt ihr ja Tipps oder Ideen für mich, ich habe echt Schiss mehr zu nehmen, es fällt irgendwie schwer zu glauben, dass es mir besser gehen kann, wenn ich mehr nehme, weil ich könnte ja auch überdosiert sein, aber dann würden ja dieser 1-2h wo es mir gut geht kein Sinn machen. Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen, ich wäre wirklich unendlich dankbar! Ich bin leider komplett verzweifelt, meine Angststörung macht mir schon genug zu schaffen (ich kann seit. Jahr kein normales Leben mehr führen und erarbeite mir langsam alles wieder zurück) und jetzt noch diese schwere Eindosierung. (Diagnose ADHS vor 3 Wochen bekommen)

Ich persönlich finde die hochdosierung ziemlich rasant. Versichtest du auf andere stimulazien wie kaffee? Ich habe gemerkt das Stress die Wirkung von Elvanse auch ziemlich beeinflussen kann. Vor kurzem einen neuen job angefangen und hochdosiert von 20 auf 30mg, jeden Abend fix und alle, keine energie mehr übrig. Daher denke ich dass es ratsam wäre mal zu schauen was es sonst so für einflusse gibt, die die Wirkung beeinflussen können. Vielleicht doch erstmal bei eine niedrige dosis bleiben und parallel andere Maßnahmen ergreifen. Sport, stressreduktion, Ernährung. Und dann langsam erhöhen falls notwendig. Entschuldigung falls es als Ratschlag rüber kommt, es sind nur meine Gedanken, sonst nichts.

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Ja, auf Kaffee usw. verzichte ich komplett, ans Rauchen muss ich auch kaum noch denken. (11 Jahre Raucher). Vielen dank für die Hinweise, mit der Ernährung schaue ich schon, dass ich es verbessere, und als „Sport“ gehe ich ca. 1-2h am Tag spazieren. Mit Stressreduktion ist es leider verdammt schwierig, da es so viele äußere Einflüsse gibt, die mir Stress machen durch meine Angsterkrankung. Ich habe auch überlegt, mit der Medikation etwas runter zu gehen, allerdings war ich davor immer so extremst müde und verpeilt vom Elvanse, dass ich es kaum noch ausgehalten habe. Ich habe halt Angst, dass es wieder so wird. Gestern Abend ist mir noch aufgefallen, dass ich ca. 12h nach Einnahme sehr wach war und seit langem mal wieder gute und lange Gespräche zu führen ohne wirklich den Faden zu verlieren. (das würde ja dafür sprechen, dass ich überdosiert bin) Früher konnte ich solche Gespräche nur führen, wenn ich durchgehend Zigaretten geraucht habe.

Heute war es auch wieder interessant mit der Einnahme (40mg)

  • nach 1,5h super entspannt, alles schön ruhig
  • nach 2h mir wird schwindelig/benommen/Kopfschmerzen (Blutzucker „nur noch“ 93, obwohl ich sehr viel davor gegessen hatte (Habe dann noch mehr gegessen, 1 Banane, 1 Scheibe Brot, 1 Proteinriegel, 250ml Apfelschorle, 70g Erdnüsse)
  • nach 3h langsam wieder alles gut, keine wirklich gute Konzentration aber sonst alles relativ entspannt (Blutzucker 113)

Es ist so schwierig eine Entscheidung zu treffen ob noch höher (wie der Arzt empfiehlt, ich darf aber selbst entscheiden) oder doch niedriger (Habe halt Angst, dass ich dann wieder so extrem müde und verpeilt bin)

Gestern mit 40mg ging es mir noch extremst schlecht, wollte abbrechen, lag nur noch auf der Couch und war fix und fertig.
Heute habe ich dann auf 50mg erhöht (mit Arzt abgesprochen) und siehe da, mir gehts es um Welten besser als gestern, kann mich endlich besser konzentrieren und bin auch nicht mehr so fix und fertig, es fühlt sich endlich wieder nach Leben hat. Ich hoffe mal das bleibt so und wird nicht wieder schlimmer, ich werde berichten, vllt hilft es ja auch jmd. Ich hatte so Angst du erhöhen, konnte mir nicht vorstellen, dass es bei einer höheren Dosis besser wird, aber tada. Getraut euch zu erhöhen, diese 5mg Schritte sind nicht für jeden etwas. Heißt, nicht, dass es für den ein oder anderen super funktioniert, aber nicht für die Masse.

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Hey @Löwe,

Freut mich das zu lesen! Ich wollte gerade kommentieren, dass eine niedrigere Dosis nicht weniger Nebenwirkungen bedeutet. Aber jetzt weißt du es ja selbst :slight_smile:

Beim Lesen hatte ich auch den Eindruck, dass du Nebenwirkungen hattest und deine Angststörung sich dann darauf gestürzt hat. Und dann gings bergab. Schön zu hören, dass es dir jetzt soviel besser geht!

Eigentlich eine relativ normale Geschwindigkeit. Die meisten machen ja auch keine 5mg-Schritte und würden nach 5-7 Tagen dann von 30mg auf 50mg erhöhen. Das ist so die normale Vorgehensweise.

Ach und herzlich willkommen im Forum @Löwe :blush:

Hallo @Zoi ,
da hast du definitiv recht, es ist sehr schwer zu glauben, dass die Nebenwirkungen dann besser werden. Aber meine Ängste werden mittlerweile auch etwas besser seit 50mg. Nur gerade wirkt das Medikament wieder schlechter, immer noch besser als bei 40mg, aber vermutlich werde ich noch einmal erhöhen müssen. Es ist nur gerade alles etwas schwer zu differenzieren, da ich seit Montag Abend auch noch Magen-Darm habe (dachte erst es kommt von Elvanse, aber Entzündigswerte sind erhöht, also sehr wahrscheinlich Virus o.ä.).
Am Montag hat es aber immerhin für ca. 2,5h super gut gewirkt, danach wurde um mich herum wieder alles lauter und hat mich mehr genervt, nicht ganz so schlimm, wie ich es kenne, aber leider immer noch. Jetzt aktuell versuche ich erstmal mein Magen-Darm auszukurieren und hoffe, dass die Wirkung von Elvanse dann wieder besser wird. Im Moment bin ich zwar relativ entspannt, solang ich genug esse, aber meine Konzentration ist nicht ännähernd wie am Montag. Kann aber natürlich auch an der nicht ganz normalen Nahrungszufuhr und der aktuellen Schwäche von meinem Körper liegen. Ich werde definitiv weiter berichten.
Wer auch immer das liest, lasst den Kopf nicht hängen, es lohnt sich drann zu bleiben, vorallem das Gute ist, man ist nicht alleine! :slight_smile: Ich habe zwar auch noch nicht meine perfekte Dosis gefunden, aber es sind Kleinigkeiten die sich schon ändern und das freut mich extremst. Z.B. Einfach mal den Abwasch machen ohne sich aufzuregen, das hätte ich mir vor 3 Wochen noch nicht vorstellen können.