Hey Leute.![]()
Als frisch diagnostizierter ADHSler brauche ich mal eure Erfahrungswerte und Einschätzung zur Eindosierung von Elvanse 30mg.
Ich bin aufgrund eines massiven Burnouts nachträglich im August 2025 mit ADHS diagnostiziert worden. Auch wenn’s nicht ganz klar ist, welcher Typus, bin ich mir sehr sicher, dass ich der verträumte Bilderbuch Overthinker bin. Das Leben spielt sich defacto hinter einer Scheibe ab. Man bekommt nichts in der Umgebung mit und wandert ziemlich verkopft durch die Welt.
Ausprobiert habe ich bisher das Medikinet Adult 10mg. Am Anfang war ich dem Ganzen sehr kritisch gegenüber, aber nach einer Weile ausprobieren, habe ich es lieben gelernt. Keine Hemmschwelle bei unliebsamen Aufgaben, kein Overthinking, keine Gedankenspiralen. Einfach genial!
Am Dienstag bekam ich von meiner Psychiaterin 30mg Elvanse auf eigenen Wunsch zum ausprobieren. Eine lange Wirkungsdauer eignet sich einfach deutlich besser für lange Uni Tage, statt läppige 2-3 Stunden Wirkdauer.
Gesagt getan. Gestern mit Vorfreude ausprobiert. Morgens um 5:30 Einnahme. Aber ich habe die Pille erst aufgemacht und in Wasser auf 100ml gemixt, da ich nur die Hälfte nehmen wollte. Das hat auch super geklappt. Ich war absolut begeistert. Das ist es, dachte ich! Gegen 10:30, flachte die Wirkung schon langsam ab. Hmm. Wars das etwa?
Von wegen… Gegen 11:00 - 11:45 hat sich das Medikament als halbes Gift entpuppt. Statt dem langsamen anfliegen (wie am Morgen) kam es zu einem “Schub”. Vergleichbar mit Medikinet. Aber es hörte einfach nicht mehr auf. Das Gefühl schwenkte schnell von “oh cool ich kann jetzt nochmal eine Runde lernen” in “ scheiße ich brauche einen Rettungsdienst”.
Angefangen mit mit tiefen drückenden Augenringen, geweiteten Pupillen, Herzrasen, ab und zu ein leichtes zwicken am Herzen, kurzzeitiger Schwindel, extremen Bewegungsdrang und Atemnot. Ich bin bestimmt ne Stunde durch die Wohnung gelaufen, Arme hochgerissen, da ich dachte ich bekäme keine Luft mehr.
Ungelogen…. Ich dachte ehrlich in der Situation - das war’s jetzt. Überdosis. Aber von der Hälfte der eigtl Einsteigerdosis???! Und man muss dazu sagen, ich bin 26, fast 1,90 mit 92 kg und körperlich fit. Das kommt mir doch etwas suspekt vor?!
Meine Psychiaterin meinte ich hätte sehr sensible Dopaminrezeptoren. Was mich aber auch sehr verwundert, da ich mit 18-21 auch regelmäßig mit Amphetaminen zu tun hatte. Normalerweise prägt sich ein Konsum derselben Stoffgruppe doch in die Gehirnstruktur ein. Oder nicht?
Medikinet habe ich anfangs auch null vertragen, da mir die Einsteigerdosis zu hoch war, bis ich es normal einsetzen konnte. Aber selbst hier, nehme ich die Pillen nur dann, wenn ich sie brauche. Z.b. Uni oder Lernen. Dadurch baut sich keine große Toleranz auf. Bisher bin ich nicht über die 10mg hinausgekommen. Dennoch in keinster Weise mit dem Horrorszenario wie oben beschrieben vergleichbar.
Kann mir jemand weiterhelfen was das war? Hat jemand die gleiche Erfahrung gemacht? Wie war das bei euch? Würdet ihr die Finger davon lassen oder es mit einer niedrigen Dosis versuchen?
LG