Elvanse in den Ferien absetzen?

Hallo ihr Lieben,

habe eine spontane Frage zum Medikament Elvanse.
Leider hat uns unser Arzt nicht aufgeklärt, dass dieses Medikament, anders als Medikinet, einige Tage dauert, bis die volle Wirkung eintritt. Meine Tochter nimmt es nun genau eine Woche und somit hat es gerade jetzt seine volle Wirkung entfacht. Ihre Bauchschmerzen, die sie die ganze Zeit hatte, werden langsam auch weniger.

Nun zu meiner Frage: Kann Elvanse in den Weihnachtsferien abgesetzt werden oder ist das eher unsinnig, da sie dann erneut 7 Tage braucht, bis es wirkt?

Ich kann keine fachliche Literatur dazu finden, nur, dass man Elvanse nach ca. 1 Jahr in den Ferien wegen der Toleranzgrenze absetzen kann.

Hat jemand Erfahrung mit Elvanse?

Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Huhu :adxs_wink:

Hier sprießt es nur so vor Themen rundum Elvanse & Co. und auch dieses Thema kommt regelmäßig auf.

Oben in die Suche bitte z.B. „Medikamente pausieren“ oder „Drug Holidays“ eingeben und nach Relevanz filtern.

Oder dem Link folgen :slight_smile:

https://adhs-forum.adxs.org/search?context=topic&context_id=24570&q=Medikamente%20pausieren&skip_context=true

Habe das Thema in die passende Kategorie verschoben. In der Kategorie „Forum“ soll es um andere Dinge gehen.

Wenn man ein Thema erstellt kann man oben die Kategorie + Unterkategorie einstellen. Oder gleich in die passende Kategorie gehen und da dann auf „+Neues Thema“. Dann braucht man es nicht manuell auswählen :slight_smile:

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Vielen Dank für deine Rückmeldung zu dieser
Uhrzeit und danke für den Link.:smiling_face_with_three_hearts:

Laut einem Beitrag sollte Elvanse in der Eindosierung also nicht abgesetzt werden. Das war auch mein erster Gedanke, trotz Ferien. Aber mein Mann will es gleich morgen wieder absetzen. Muss mich noch mal umschauen und weiter stöbern. Möchte natürlich das Beste für meine Tochter und ihr nicht noch mehr zumuten. Sie hat die letzten 1 1/2 Monate viel mitgemacht wegen Diagnose ADS: Arzttermine, dann Einstellung mit Medikinet Retard mit Testphase, anhaltende Bauchschmerzen und Verstopfung und Wechsel zu Elvanse.

Vielen Dank nochmal!

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Nein, natürlich nicht. Warum nur sollte man das tun? In den Ferien macht ADHS Urlaub? Unsinniger Gedanke, oder? Lasst ihr eure Brillen und Hörgeräte weg, weil Ferien sind?

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Sie nimmt es grade mal ne Woche, da würde ich noch keine Experimente mit wieder Absetzen machen , sondern die Ferien nutzen dass es sich in Ruhe setzen kann.

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Vielen Dank für eure Antworten! Das hat mir wirklich sehr weitergeholfen!

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Hey @Manolya

Das ist mir neu. Das Medikament hat eine längere Wirkdauer, weshalb sich nach etwa drei Tagen das sogenannte „Steady State“ einstellt – der Zeitpunkt, an dem die maximale Konzentration des Wirkstoffs im Blut erreicht ist. Es handelt sich jedoch nicht um ein klassisches Medikament, das dauerhaft einen bestimmten Spiegel im Körper halten muss. Das bedeutet, dass man es bei Bedarf auch problemlos pausieren oder absetzen kann.

Ich handhabe das tatsächlich öfter so und habe damit immer gute Erfahrungen gemacht.

Wenn das Mädchen das Medikament nicht gut verträgt und beispielsweise Bauchschmerzen bekommt, könnte es sinnvoll sein, erst einmal eine Pause einzulegen. Gerade zu Weihnachten, mit weniger Stress und viel Liebe, gutem Essen und der Nähe der Familie, braucht sie es möglicherweise gar nicht.

Merry Christmas für euch :sparkles:

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Ich konnte auch bei Befarf problemlos pausieren . Ich lese im Forum aber auch , das einige das bei Elvanse nicht so gut vertragen.

@Manolya
Die Eindosierung und der individuelle Umgang mit den Medis bis alles passt ist auch immer ein wenig „Try and Error“
Wichtig ist vor allem auch , was der Arzt sagt.

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Dann kommen bestimmt die Bauchschmerzen und Nebenwirkungen wieder.

Zudem möchte sie doch bestimmt auch für sich und nicht nur für die Schule eine schöne und entspannte Zeit empfinden.

Will dein Mann sie quälen? ? ?

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Vielen Dank für all eure Antworten!

Ja, für mich als Mutter und Neuling in diesem Bereich ist es nicht immer einfach, die richtigen Entscheidungen zu treffen, besonders, da der Arzt keine Anweisungen mehr zu Elvanse gegeben hat. Die andauernden Bauchschmerzen, die Verstopfung und der Schuldruck meiner Tochter mitzuerleben, ist ganz schön belastend. Mein Mann war eigentlich zu Beginn gegen Medikamente, weshalb ich mit ihm einige Gespräche führen musste, damit er die ganze Tragweite versteht.
Da meine Tochter wegen ihrer Verstopfung/ Bauchschmerzen immer noch eine Woche lang Medikamente zur Darmförderung nehmen muss und sich die Bauchschmerzen langsam bessern, werde ich ihr Elvanse weiterhin geben, in der Hoffnung, dass sich nun langsam alles einspielt. Wir gehen schon davon aus, dass es psychosomatisch ist, da sich die Bauchschmerzen nach Absetzen von Medikinet nicht besserten. Ich hoffe, dass sie im Laufe der Ferien nun abschalten, die Bauchschmerzen hinter sich lassen und im Neujahr die Schule ohne Druck beginnen kann.

Vielen Dank nochmals!

Ich hatte mit Elvanse auch Probleme mit der Verdauung. Mir hat Magnesium geholfen. (Von meiner Hausärztin dafür auf Privatrezept verordnet)
Ich weiß nur nicht welches Präparat in welcher Dosis für ein Kind richtig wäre, wenn du das ausprobieren möchtest .

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Hi @Manolya

Wenn Deine Tochter erst mit der Eindosierung angefangen hat, sollte sie jetzt keine Pause machen. Der Körper braucht Zeit, um sich an das Medikament zu gewöhnen. Dann verschwinden auch meist die Nebenwirkungen. Das kann aber ein paar Wochen dauern.

Wenn ihr die passende Dosis gefunden habt, mit der sich Eure Tochter wohl fühlt, dann sind (bei den meisten) auch Pausen möglich, ohne dass wieder Nebenwirkungen auftreten.

Deinem Mann scheint nicht klar zu sein, dass die Medikamente weder Gift noch Drogen sind und Eurer Tochter helfen sollen und dass ADHS keine „Schulkrankheit“ ist.

Die Entscheidung, ob sie nach der Eindosierung die Medikamente in den Ferien pausieren möchte, sollte Eure Tochter treffen und nicht Dein Mann. Eure Tochter muss dann nämlich mit den vollen ADHS-Symptomen „funktionieren“ - er nicht.

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Genau das!
ADHS hat man immer. Nur ist manch Umgebung schädlicher als andere, manch Umgebung förderlicher und heilsam. Deshalb funktioniert das Hirn aber trotzdem dauerhaft anders als das neurotypischer Menschen.

Wir haben heute mit Elvanse begonnen. Bewusst in den Ferien. Weil jetzt die Ruhe da ist, die Wirkung richtig einschätzen zu können. Psychosomatische Symptome fallen bei meiner Tochter in den Ferien erfahrungsgemäß komplett weg. Wenn jetzt also was auftritt, dann wissen wir, dass es vom Elvanse kommt.
Nach den ersten Erholungstagen nach der Schule, in denen die Tochter meist nur schläft, wird erstmal nicht viel passieren. Aber dann hat sie eigentlich immer Lust, irgendwas zu tun. Ihre Antriebsstörung verhindert das aber oft. Jetzt in den Ferien ist der beste Zeitpunkt, hier eine eventuelle Besserung beobachten zu können.
Da wir alle zu Hause sind können wir auch gemeinsam beobachten und reflektieren, ob und wie das Medikament wirkt.
Bestenfalls schafft sie es sogar, sich ihren Hobbies zwangloser widmen zu können.
Nach den Ferien kommt dann der Faktor Schule dazu und kann beobachtet werden. Bis dahin hat sie aber eventuelle Belastungen (auch psychisch, drüber nachdenken, sich selbst genauer beobachten etc.) durch das neue Medikament schon hinter sich gebracht.

Ich halte es also tatsächlich für einen Vorteil, in den Ferien beobachten und einschätzen zu können.

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Vielen Dank für den Tipp! Das ist sehr hilfreich. Ich werde meinen Arzt darauf ansprechen. Hoffentlich haben die Bauchschmerzen bald ein Ende.

Vielen Dank für deine Rückmeldung. Gut zu wissen, dass es Wochen dauern kann, bis Nebenwirkungen verschwinden können. Ich hoffe, dass es bald überstanden ist.

Mein Mann hatte keine Ahnung von der Krankheit und es waren viele Gespräche und ein gemeinsamer Termin beim Arzt möglich, bis er die Tragweite verstanden hat. Mittlerweile sieht er aber die positiven Veränderungen bei unserer Tochter, schulisch sowie auch charakterlich, und hat verstanden, dass mit ein bisschen mehr lernen ihre Lernschwierigkeiten nicht in den Griff zu kriegen sind.

Ich hoffe, dass sich die Schmerzen bald legen und die Einstellungsphase bald überstanden ist.

Vielen Dank für deine Mitteilung! Ja, ich finde es auch einen guten Zeitpunkt, in den Ferien mit der Einstellung eines neuen Medikamentes anzufangen. Ohne Druck und mit der Möglichkeit, sein Kind besser beobachten zu können.
Bei uns ging es leider nicht, da meine Tochter sehr unter schulischem Druck stand. Zum Jahresende hin haben sie noch so viele Arbeiten geschrieben und die Lehrerin hatte schon angedroht, sie aufgrund der schlechten Mathenote und weil sie im Unterricht schlecht mitkommt nach dem 1. Halbjahr sitzen zu lassen. Ich hoffe, dass meine Tochter in den Ferien zur Ruhe kommen kann und sich auch die Bauchschmerzen legen.

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Ich freue mich, dass es bei euch langsam bergauf geht! Das sind tolle Neuigkeiten und zeigt, dass ihr auf dem richtigen Weg seid :+1:

Ich weiß, dass ADHS als Krankheit gilt. Trotzdem möchte ich euch ans Herz legen, euch nach und nach damit zu befassen, dass es mehr eine andere Funktionsweise des Gehirns ist als nur eine Erkrankung.
Ja, ADHS kommt mit vielen Schwierigkeiten und Herausforderungen. Dies liegt aber nicht nur am Hirn selbst, sondern vor allem an unserer Gesellschaft, wie sie aktuell funktioniert.
Wenn man ADHSler in eine perfekte Umgebung setzen würde, dann könnten sie ihre Stärken ausspielen und die Schwächen würden ausgeglichen werden können.
Es gilt, einen guten Mittelweg zu finden.
Das bedeutet, dass sich nicht nur der Betroffene anpassen muss, sondern auch sein Umfeld. Das seid vor allem ihr als Eltern. Ihr könnt es eurem Kind leichter machen, wenn ihr nach und nach Rahmenbedingungen schafft, die die Stärken eures Kindes fördern.
Ihr werdet merken, dass der „normale“ Weg und „das macht man so“ nicht immer funktionieren werden. Eben, weil das Hirn eures Kindes nicht der allgemeinen Norm entspricht. Wir ADHSler brauchen manchmal eigene Wege, um ans Ziel zu kommen.

Ihr als Eltern seid gerade dabei, euer Kind neu zu entdecken und neu kennenzulernen. Das macht ihr ganz wunderbar und ich wünsche euch alles Gute auf dieser spannenden Reise!

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Vielen Dank für deine Worte! :heart:
Ja, wir entdecken unsere Tochter und auch uns ( mein Mann und ich und unsere beiden anderen Kinder, die wahrscheinlich auch ADS haben :smiley:) neu und sind sehr dankbar über Hilfen und Austausch mit anderen. Die Diagnose ADS hat uns die Augen geöffnet und wir sind gerade dabei, uns tiefer mit diesem Thema zu beschäftigen.
Kürzlich wurde meiner Tochter schon das Sitzenbleiben nach dem Halbjahr angedroht. Durch die Diagnose ADS und der Behandlung mit zuerst Medikinet und dann Elvanse hat sie dieses Problem mit guten Noten abgewendet. Arbeiten darf sie nun in separaten, ruhigeren Räumen schreiben. Sie bekommt zudem etwas mehr Zeit und die LehrerInnen zerschneiden die Arbeitsblätter, so dass sie immer nur eine Aufgabe vor sich liegen hat und sich besser konzentrieren kann. Zudem darf sie nun in die Ganztagsschule, was sie sich immer gewünscht hatte und hat dort Hausaufgabenbetreuung, was viel besser klappt als zuhause. Das hat ihr sehr weitergeholfen. Im Unterricht fällt die neuerdings durch ihr konzentriertes Arbeiten auf. Nach der ersten Mathenote 5, hat sie nun tatsächlich eine 2+ geschrieben. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Wir dachten schon an Dyskalkulie.

Wir stehen noch am Anfang und hoffen, viele Erfahrungen sammeln zu können und unsere Kinder bestmöglich unterstützen zu können.

Vielen Dank für eure Hilfe!

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Das liest sich doch richtig toll! :adxs_wub:

Was ich noch erwähnen möchte: ADHS hat auch eine genetische Komponente. Wenn Eure 3 Kinder ADHS haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch (mindestens) ein Elternteil betroffen ist.

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Ja, wir sind gerade am Forschen.:blush: Ich denke, über kurz oder lang werden wir uns alle testen lassen. Wir gehen davon aus, dass mein Mann ADS hat. Auch in seiner Familie gibt es Auffälligkeiten, weshalb ich auch das Gespräch mit seiner Familie suche.
Ich kann mich teilweise auch in meiner Tochter wiederfinden. Manches typische ADS-Merkmal passt jedoch nicht zu mir. Zum Beispiel kann ich sehr gut hyperfokussieren. In der Schule war ich sehr langsam und bin oft nicht mitgekommen. Erklärt habe ich es mir immer damit, dass ich immer die Jüngste in der Klasse war, manchmal ein Jahr jünger als andere. Mathe war ein Graus für mich. Unpassend ist, dass ich immer durch meine innere Ruhe aufgefallen bin, ich immer Pluspunkte aufgrund meiner Heftfūhrung und Schrift bekam und im Diktat die Beste war. Und diese Blackouts, die meine Tochter hat, dass sie Erlerntes nicht abrufen kann, ist mir auch fremd. Aber jeder ist ja individuell.

Unsere Zwillinge sind gerade Vorschulkinder. Ich habe noch keinen Test machen lassen, werde es aber bald in Angriff nehmen. Ich habe schon im Kindergarten das Gespräch gesucht und die Erzieherinnen darauf angesprochen, beim Beobachten der Kinder genauer zu arbeiten und auch das Thema ADS/ADHS zu berücksichtigen, damit Kinder nicht in eine falsche Niesche reingeschoben werden. Das ist mir sehr wichtig. Im Kindergarten wurden bei Elterngesprächen von recht aktiven Kindern (auch bei einem meiner Zwillinge) Empfehlungen ausgesprochen, die Kinder von einer Mitarbeiterin der Sonderschule begutachten zu lassen. Das fand ich unerhört, da es keinen Anlass dafür gab.

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