Elvanse - Südamerika

Hallo zusammen,

ich bin seit ungefähr einem halben Jahr diagnostiziert und bin auf Elvanse 60mg eingestellt. Die Dosis passt, alles gut soweit.

Nun steht im Februar 2025 eine halbjährige Reise durch Südamerika für mich an. Mein Plan ist es grundsätzlich auch dort mit Elvanse versorgt zu sein. Im Moment lote ich die Möglichkeiten aus. Daher hier auch meine Frage ob von euch schon jemand Erfahrungen mit ADHS Medikamenten und Südamerika hat.

Ich habe schon mal im Forum quer gelesen und war auch auf der Seite der Bundesopiumstelle. Nach einem Gespräch mit meinem Doc wären zwei Optionen denkbar. Entweder ich nehme eine Halbjahresdosis mit oder ich versuche vor Ort an die Medikamente zu kommen. Grundsätzlich würde mein Doc mir Elvanse für 6 Monate verschreiben und mir eine Bescheinigung mit Tagesdosis etc. ausstellen.

Problematisch sind natürlich die unterschiedlichen Einfuhrbestimmungen der Länder. Soweit ich erfahren konnte liegen die Maximalmengen für BTM zwischen 15 und 30 Tagen, je nach Land. Die würde ich natürlich überschreiten. Dazu gibt es unterschiedliche Anforderungen an die Bescheinigungen.

An Ländern wird es wohl Chile, Argentinien, Peru, Uruguay und Bolivien werden, wobei das noch nicht in Stein gemeißelt ist.

War hier ggf. schon mal jemand in einer ähnlichen Situation oder hat schon mal jemand versucht vor Ort an Medikamente zu kommen?

Besten Dank schon mal.

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Mehr als 30 Tage darf man Medikamente grundsätlich nicht mitnehmen. Selbst würde es über die Einfuhr gehen wird die Krankenkasse große Probleme machen.

Da es nicht EU Land/ Drittstaaten sind wirst du für jedes Land eine Bescheinigung brauchen die a) vom Arzt b) Gesundheitsamt und wenn ich das recht erinnere c) von der Botschaft des Landes in das du reist bescheinigt werden muß. Somit ist eine Rundreise schwierig und du solltest zum Selbstschutz sowieso vorab die formalen Voraussetzungen in der Botschaft des jeweiligen landes abklären bevor du die Bescheinigungen und Reisen in Angriff nimmst, denn a) es kann sich was geändert haben b) du hadt es anders verstanden als das Land es gemeint hat (durch Übersetzungen etc) und wirst dann dort sehr genau erklärt bekommen was sie wollen, wie du dich bei der Einreise zu verhalten hast, was ggf. im Falle einer Kontrolle zu tun ist, auch wenn du durch das Land reist und bestimmt auch so noch von ihnen ein paar Informationen bekommen

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Kommt auf das Zielland und die dortigen Bestimmungen an. Würde ich daher nicht so pauschalisieren.

Wenn man selbst zahlt ist die KK raus.

Ja, weil unterschiedliche Bestimmungen bestehen. Da muss man sich für jedes Land informieren.

Pauschal nicht korrekt. Kommt auf das Zielland an. Diese Regel stimmt sonst nur für den Schengen-Raum. Für die USA braucht man keine amtliche Bescheinigung.

Auch hier zu pauschal. Ist wirklich individuell.

Für Staaten außerhalb von Schengen gibt es immer individuelle Regelungen. Bspw. schreibt die deutsche Bundesopiumstelle dass immer eine amtliche Bescheinigung einer Landesbehörde (Gesundheitsamt) mitgenommen werden muss. Das stimmt nicht. Deutschland kann das nicht bestimmen, ist Sache des Ziellandes.

Es gibt da auch nicht das eine Formular wie es die deutsche Behörde kommuniziert. Es gibt oft keine Formulare, sondern nur Bestimmungen für den Inhalt des Attests.

Die Bestimmungen sind oft schwammig und allgemein gehalten. Die USA wollen dass der Behälter entsprechend beschriftet ist wie es dort üblich ist. Da steht dann bei den Amis der Name des Patienten auf dem Behälter. Haben wir nicht. Auch fordern die USA die Mitnahme des Rezepts. Bekommen wir hier auch nicht. Dann geben die Amis an dass man sich bei der Einreise bei den Customs zu melden hat. Tut keiner und interessiert dort bei der Einreise keinen.

Ein Problem dürfte sein, dass es Elvanse/Lisdexamfetamin nicht überall gibt. Selbst in der EU gibt es das nicht überall. Die Frage ist auch welche Ärzte lisdexanfetamina dort verschreiben dürfen. Nicht dass man am Ende eine Schnitzeljagd mit Ärzten macht und den Arzt noch bezahlt.

Wir sprechen hier im konkreten Fall von Staaten die etwas anders funktionieren als wir es hier gewohnt sind. Teilweise lockerer. teilweise strenger. Teilweise abhängig vom Beamten.

Würdest du 20 mg täglich brauchen, ließ sich das System austricksen in dem man behauptet man würde täglich 3x 20 mg benötigen. Damit hätte man 3 Monate abgedeckt. Weitere Möglichkeit wäre die Kombination mit einer weiteren Stimulanz wo man dann sagt, man bräuchte täglich 3 x 20 mg Elvanse sowie bspw. täglich 3 x 27 mg Kinecteen. Damit hätte man dann 6 Monate abgedeckt.

Hier gibt es eine mehr oder weniger gute Übersicht über die spezifischen Bestimmungen:

Persönlich würde ich auf Reddit (r/ADHD) fragen. Deutlich mehr Leser und internationaler.

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Dazu gibt es aber auch Deutsches bzw. EU Recht mit den 30 Tagen

Das steht in allen Dokumenten und ist fix.
Du darfst dann unter Besonderheiten 3 bis 5 Tage Reserve einplanen und dann hört es auf. Die Kassen werden böse bekommen sie Verschreibung über 6 Monate mit, das ist auch bei Ihnen schon ausgeschlossen für Urlaubsreisen.

Frag erst die Kasse mein Vater hatte auch harten Regress und viele Probleme mit der Kasse bei Insulin und den Messstreifen.
BTM wird viel strenger kontrolliert und da wird nicht gelacht. Ich erinnere mich gut wie die Apotheke mit Durchsung und Co auf dem Kopf gestellt wurde wegen eines Kundens und BTM Missbrauch und plötzlich viele auch ich in einem Ermittlungsverfahren waren. Wurde nach 3 Jahren eingestellt weil ich nichts gemacht habe, nur in der Apotheke auch BTM bezog sowie andere Medikamente, war nicht lustig, ganz im Gegenteil

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Ich würde im Internet dort nach einem Psychiater , Neurologen , Gesundheitsbehörde , Klinik etc… suchen wo jemand Englisch kann und

  1. erfragen wie Elvanse oder ein ähnliches Medikament dort heist
  2. Nach den BTM Verschreibungs Vorgaben fragen
  3. Ob eine Verschreibung bei so langem Aufenthalt möglich ist.

Vielleicht findest du dort auch eine ADHS Community?

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Schau mal in der PDF ab Seite 4 bei den Ländern , vielleicht ist da was bei wo du dich dran wenden könntest

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Wie begründen die Kassen das?
Es gibt seit 08.04.2023 keine Höchstmengenbegrenzung mehr für BTM-Verschreibung oder Abgabe (mit wenigen Ausnahmen, die aber nicht für die Abgabe an Patienten bestimmt sind).

War das vielleicht noch vor der Aufhebung der Höchstemengenbegrenzung?

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Das hat was mit dem Tagesbedarf zu tun, mehr als die Tageshöstmenge auf übliche Verschreibungspflichtige

Hab mal in Ruhe unbegründet so ein Verfahren weil sich einer zuviel BTM reingepfiffen hat, danach gehst du mit alkem vorsichtiger um, das gibt gleich Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen und ich wriß das die Person wirklich zusätzlich wegen Helerei mit BTM angeklagt war und erst nach gut 2 Jahren glücklicherwise diese extrem hohen Mengen in der Haaranalyse nachweisen konnte…

macht was ihr wollt beschwert euch dann nicht

Ja super, danke euch schon mal für die ausfürhlichen Infos.

Ich habe nicht vor dort unten gegen irgendwelche Einfuhrbestimmungen zu verstoßen. Deshalb dachte ich ich frag mal hier. Reddit ist auch ein guter Tipp, da schaue ich mal. Im Zweifelsfall würde ich auch ohne Medis reisen. Mit wäre aber schon besser.

Mein Doc meinte, dass er mir ohne Probleme Medis für 6 Monate verschrieben würde. Deshalb hatte ich das innerhalb Deutschlands nicht als Problem angesehen.