Elvanse // Wirkung // Nebenwirkung

Hallo Community,

und zwar bin ich aktuell etwas hin- und hergerissen.
Ich nehme seit knapp 2 Monaten Elvanse Adult.
Nun mehr als 2 Wochen nehme ich konstant täglich 30 mg Elvanse zwischen 8-11 Uhr Vormittags ein.

Mein Problem:
Die ersten 3-5 h habe ich eine optimale Wirkung. ADHS Symptomatik deutlich schwächer, Ängste und Sorgen sind weg.
Innere Unruhe schwindet und meine Handlungen werden überlegter. Ich packe Dinge an und erledige Diese auch.

Nach etwa 5 h der optimalen Wirkung schwingt langsam vor allem meine Gefühls- und Emotionswelt in eine vermehrte Ängstlichkeit und Unruhe um. Mach mir dann mehr Sorgen und Grübel wieder vermehrt nach. Meine Stimmung geht dann eher in die deprimierende Richtung.
Dieses Loch hält dann ungefähr 1-3 h an und schwindet dann wieder.
An manchen Tagen habe ich das nicht aber dennoch sehr häufig.

Kennst das jemand ? Bin ich Überdosiert ? Was kann man dagegen tun ?

Würde mich über Feedback freuen, vielleicht kann mich das etwas beruhigen.

VG
Chris

Entscheidene Frage:

Wann und was isst du am Tag?

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Hallo Nephilim,

ich esse grundsätzlich dreimal täglich.

  1. Mahlzeit:
    Immer vor der Einnahme von Elvanse.
    30 Minuten vorher.
    Meistens ein bis zwei belegte Brote.

  2. Mahlzeit:
    meistens zwischen 12-13 Uhr.
    Mittagessen normalgrosse Portion.

  3. Mahlzeit:
    Abendessen zwischen 17-19 Uhr.
    Warme Mahlzeit.

Trinken tu ich mindestens 2-3 Liter täglich.
Da achte ich sehr drauf.

Es gibt Tage an denen ich vor allem das Mittagessen nicht mit einer ausgewogenen Mahlzeit ausfüllen kann.
Einen Zuckermangel merke ich mit Elvanse deutlich stärker als im „nüchternen“ Zustand.
Schwindel, Unruhe und schwitzige Hände sind das Resultat.

Endet dann meistens nur in nem schnelle Corny Riegel weil ich keine „Zeit“ zum Essen habe.

Appetit habe ich trotz Elvanse ganz normal.

Schöne Grüße
Chris

Hey. Hmmh.

Wenn sich das mit den Stunden ungefähr zur Mittagszeit deckt, könnte es vielleicht damit zusammenhängen.

Ich merke nen Zuckerabfall auch viel stärker mit Elvanse. Mit nem Zuckerschub gehts kurz dann wieder, aber dann muss ich zusehen, dass ich an was ballaststoffreicheres komme, was den Zuckerpegel länger konstant hält. Sprich. Mittagessen mit Gemüse. Entweder frisch, oder gekocht. Hilft eindeutig.

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Sehr interessante These.
Ich achte nicht auf meine Mahlzeiten.
Ich esse nur viel Kohlenhydrate. :woozy_face:
Mittags schaffe ich meistens gut was zu essen, kommt nur ungefähr 1 mal die Woche vor dass ich es nicht richtig hinkriege. Diese komisches Emotionen habe ich aber mindesten 2-3 mal die Woche.
Kann das auch eine Art von Rebound darstellen ?

Weil man müsste ja bei einer Überdosis schon in den ersten 1-3 h unangenehme Nebenwirkungen verspüren. Aber da hab ich die beste Wirkung.

es kommt auf die art der kohlenhydrate an.

kurzkettige kohlenhydrate befinden sich in süßen sachen, weisbrot, obst mit hohem fructoseanteil, milchprodukte, backwaren die eher süß sind, müsli.
isst man das vorwiegend, dann hat man oft starke schwankungen im zuckerspiegel.
sind die zuckermolekülketten kurz, braucht der körper sehr wenig energie um die einzelnen zuckermoleküle voneinader zu trennen, sprich, das geht sehr schnell ins blut über, zuckerspiegel steigt schnell an, insulin wird viel ausgeschüttelt. aber so schnell das ansteigt, fällt es auch wieder ab, weil alles wurde gespalten, da ist nichts mehr über, was irgendwohin transportiert werden kann. folglich sinkt der spiegel schnell wieder. kohlenhydrate sind immer die ersten energielieferanten, die der körper zuerst spaltet. das fängt schon im mund mit der amylase an, die die ketten der zuckermoleküle aufspaltet.

kennst du das wort „hangry“?

das ist genau das phänomen. du wirst knartschig, weil dein hirn hunger hat. kohlenhydrate sind für nervenzellen die einzige art der energieversorgung. die können nur kohlenhydrate verstoffwechseln für ihre energiegewinnung. fette und proteine von außen werden so per se nicht in nutzbare energie für die funktion der zellen umgewandelt.

das merkt man dann auch besonders, wenn man stimulanzien nimmt.

daher sollte man sachen essen, die langkettigere zuckermoleküle haben. dazu gehört gemüse, karoffeln, vollkornbrot, nüsse, hülsenfrüchte. das wird auch gerne als ballaststoffe bezeichnet. der körper ist dann wesentlich länger damit beschäftigt die zuckermoleküle zu spalten und somit wird über einen längeren zeitraum immer eine gewisse menge ins blut geschleust, somit sinkt der zuckerspiegel nur langsam ab. du wirst nicht so schnell „hangry“.

vielleicht hilft ne hand voll nüsse?

man muss ausprobieren, was für einen funktioniert. :wink:

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Ich habe das was du beschreibst auch oft.
Das hat sich eingeschlichen so nach 6 monaten und ist auch nicht immer so.

Auf jeden fall kommt mir das bekannt vor.
Anfangs hatte ich das nicht (Ich nehme elvanse seid ca 1 Jahr).

Merkwürdig, ich kann mir das nicht erklären, aber ich freue mich dass ich nicht allein bin und es mir nicht einbilde :wink:

Es ist auch nicht immer so, Elvanse wirkt schon sehr perfekt, aber manchmal hab ich das exakt so, wie du beschreibst.

Bei mir schlägt es dann auch in eine Unsicherheit um, die so garnicht typisch ist für mich. Ich ziehe mich dann auch zurück. Nach 1-2 Std ist der Spuk dann auch vorbei…
Komisch, ist es ein Rebound? Aber kann doch nicht sein, oder?

Liebe Grüße einer „Leidensgenossin“ :wink:

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Auf mich wirkt das eher wie eine recht kurze Wirkdauer von Elvanse.
Knapp 30 % der Elvanse-Nutzer haben eine Wirkung von 5 Stunden und weniger, weitere knapp 30 % von 6 bis 7 Stunden je Einzeldosis.

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Plus: erhöhter Glukosebedarf mit Stimulanzien?

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Ja das kann sein.

Bei mir machen die Umstände und die Grundlaune viel aus.
Das ist mir durch viel Reflektion die letzten Wochen aufgefallen. Ich nehme gewisse Situationen bewusster und dadurch auch etwas unangenehmer war.

Vielleicht muss das so sein.

Grundsätzlich stelle ich mir immer die Frage „Wie sollte es wirken ?“, „Wie wirkt es bei Menschen ohne AD(H)S ?“

Schöne Grüße
Chris

Hallo Lea,

vielen Dank für deine Nachricht.

Auch gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht.
Elvanse wirkt an sich auch echt top bei mir. Zumindest unterstützt es mich in vielen Bereichen, in denen ich sonst Probleme hatte.

Nur hoffe ich dass sich diese Empfindlichkeit der Emotionen und Gefühle nach 4-6 Stunden weggeht bzw. man sich mit der Zeit dran gewöhnt.
Muss auch dazu sagen trotz der täglichen Einnahme wirkt Elvanse jeden Tag anders.

Bin auch ein Overthinker, daher habe ich viele Fragezeichen und „beobachte“ zu viel.

Viele Grüße
Christoph

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Hallo Nephilim,

vielen Dank für den hilfreichen Post.

Essen habe ich die letzten Tage gemerkt, macht einen riesen Unterschied.

Dennoch habe ich je nach Umstände und Gefühlslage trotzdem diese ängstlichen und Unruhigen Phasen nach etwa 4-5 Stunden.

Schöne Grüße
Christoph

Wenn ich körperlich sehr aktiv bin, was in der letzten Zeit häufiger vorkommt, bin ich eher „leer“.

Gerade mit Elvanse ist es schlimmer als ohne. Daher ist es wichtig die Glykogenspeicher einigermaßen gefüllt zu halten, weil die werden bei Energiemangel durch Ernährung schnell aufgebraucht. Für Notfälle habe ich daher im Auto, Rucksack usw Traubenzucker zur Überbrückungy

Bis die Proteine der Muskulatur als Energie in Kohlenhydrate umgewandelt werden dauert es und braucht zusätzliche Energie. Das laugt noch mehr aus. Körperfette zur Energiegewinnung sind das letzte was (leider) in Angriff genommen wird.

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