Hallo in die Runde,
ich (Mitte 30) wurde im letzten Jahr mit Endometriose und vor 2 Monaten mit ADHS diagnostiziert.
Seit der Endometriose-Diagnose nehme ich die Pille wieder und hatte von Anfang an starke Nebenwirkungen. Meine Grund-Laune war schlechter, am Anfang bin ich ständig in Tränen ausgebrochen, Verzweiflungsgefühle, Libido völlig im Eimer, krasse Erschöpfung und stärkerer Brainfog, Antriebslosigkeit. Ein sehr anstrengendes Jahr, verschiedene Pillen durchprobiert.
Sowohl meine Frauenärztin als auch mein ADHS-Arzt meinten jetzt, dass es nicht unplausibel ist, dass die Pille die ADHS-Problematik etwas schlimmer macht, weil Östrogen Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit hat und die Produktion durch die Pille unterdrückt wird. Studien zur Wechselwirkung oder Ähnliches habe ich bislang nicht gefunden und Erfahrungsberichte auch nicht außer ein Instagramthread einmal in den Kommentaren eines Beitrags, wo Frauen ähnliches berichtet haben.
Ich bin ziemlich verzweifelt deswegen, weil die Pille die Endometriose gut behandelt, aber sich negativ auf ADHS und meinen gesundheitlichen Grunzustand (psychisch und körperliche Erschöpfung) auswirkt. Am Liebsten würde ich die Pille gar nicht mehr nehmen, aber habe Angst vor chronischen Schmerzen nicht nur während meiner Periode wenn die Endometriose einfach wuchert.
Hat jemand Erfahrung mit beiden Diagnosen? Wie geht ihr damit um?
Vor 5 Wochen habe ich mit der Medikamenteneinstellung begonnen, bei Medikinet hatte ich schon bei 10 mg täglich sehr starke Nebenwirkungen, höhere Dosierung ging gar nicht, jetzt versuche ich gerade mit Elvanse klar zu kommen. Die Antriebslosigkeit ist weg, aber bin sehr sprunghaft und verwirrt, gefühlt impulsiver, und hab stärkere Zeitblindheit während der Wirkungsdauer. Abends wahnsinnig erschöpft und Reizüberflutung weiterhin. Versuche gerade, die richtige Dosierung zu finden.
Hab ein bisschen die Hoffnung, dass sich Pille und ADHS-Medikamente austarieren lassen, aber vermisse mein Libido und etwas mehr Lebensfreude.