Entdeckermodus "an"!

Hallo ihr Lieben,

Wir haben vor zwei Wochen an der deutschen Küste Urlaub gemacht und und es war herrlich: ein Spaziergang folgte dem nächsten, die Städte mit ihren einmaligen Häusern, die Deichbauten, die Leuchttürme und Hafenanlagen waren einfach wunderschön. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen und wollte am liebsten jede Ecke zu Fuß erkunden. Und mit “jeder Ecke” meine ich auch jede Ecke :slight_smile: es gab so vieles zu bestaunen und meine Neugierde wurde mit jeder Sekunde größer: ich wollte alles lesen, alles sehen und alles lernen (bis hin zum Thema “Deichbau” oder “Küstenschutzanlagen”). Die tägliche Rückfahrt in die Unterkunft hat mir jedesmal ein Stückchen meines Herzens gebrochen. Seit diesem Urlaub bin ich Feuer und Flamme für diese Region.

Nun, da wir wieder zuhause sind, merke ich, dass mir dieses Unterwegssein, Erkunden und Entdecken unglaublich fehlt. Es ist wie ein innerer Drang, den ich hinunterdrücken muss, um ihn zurückzuhalten. Und während ich diese tolle Zeit unseres Urlaubs Revue passieren lasse, fällt mir auf, dass ich mich immer nur dann -auch in meiner Freizeit- am wohlsten fühle, wenn ich auf Entdeckungstour gehen und alles bis in den letzten Winkel erkunden kann.. Geschichte, Kunst, Architektur, Ingenieurbauten, Natur, Tierwelt.. alles ist dabei und ich will so viel wissen! Dabei muss es nicht mal weit weg sein: HAUPTSACHE ich bin draußen und kann meine Fragen beantworten und lernen.

Jetzt kommt die Krux: die Sehnsucht danach ist dieses Mal so groß, dass ich meinem “normalen” Alltag, der wie bei den meisten hauptsächlich durch meinen Job und den Haushalt/Familie etc. bestimmt wird, und sogar meinem Job selbst kaum noch etwas Interessantes abgewinnen kann. Dementsprechend habe ich momentan ein regelrechtes Motivationsloch auf der Arbeit und der Job ödet mich förmlich an.. Ich habe das Gefühl, je mehr ich in meiner Freizeit von der Welt und der Natur entdecke, umso kleiner und sinnloser ist die Bedeutung von dem, was ich in meinem Beruf eigentlich mache.. Nun geht es aber natürlich auch nicht, ohne Geld zu verdienen ( und der Lottogewinn ist leider auch noch nicht eingetreten). Und leider kann mein Rucksack weder meine Miete, noch mein Essen, noch den Rest bezahlen, der monatlich so anfällt..

Daher wollte ich gerne mal ein paar Meinungen von euch hören. Wie seht ihr das, bzw. kennt jemand diesen -ich nenne ihn- “Entdeckermodus” (und vielleicht auch die Jobflaute danach)? Und falls ja, wie habt ihr euch da raus geholt?

Ganz liebe Grüße an euch alle und ich richte euch schon einmal ein großes Dankeschön für eure Rückmeldungen aus!

Wenn du es dir leisten kannst , nimm dir einen Monat oder länger unbezahlten Urlaub und geh auf Entfeckertour, oder reduziere ein paar Stunden.

Kommst du grade aus deinem Hamsterrad nicht raus , kannst du dir vielleicht kleine Mini Micro Entdeckertourrn gönnen .

Lass dich ein paar Tage noch krankschreiben, vielleicht benötigst du einmal eine längere Pause aus dem Trott.

Eine berufliche Veränderung könnte auch einen Kick geben .

Hallo,

das kenne ich gut. Ich liebe es, unterwegs zu sein und zu entdecken. Wobei ich auch ein leidenschaftlicher Fußgänger bin und auch in meiner Stadt über sehr bekannte Wege immer wieder gerne gehe und Neues sehe.

Vielleicht kannst du das mehr in deinen Alltag integrieren und den Arbeitsweg immer wieder variieren, eine andere Linie nehmen oder eine Haltestelle früher aussteigen (oder eine weiter fahren). Vermutlich hat dein Arbeitsweg keine Deiche und Leuchttürme, aber andere interessante Dinge.

Kannst du deine Kinder (falls vorhanden) oder deinen Mann da einbeziehen? Vielleicht ist dein Kind ganz begierig, dir Interessantes auf seinem Schulweg zu zeigen, was du noch gar nicht kennst.

Mein Kind und meine Frau sind leider nicht sehr begierig, in ihrer Freizeit das Grundstück zu verlassen. Ich muss meinen Sohn austricksen, zum Beispiel indem ich sage, ich muss einen Brief wegbringen und ob er mich begleitet. Wenn er erst einmal draußen ist, können wir auch schon mal einen Umweg nehmen.

Welche „deutsche Küste“ meinst du denn, es gibt ja mindestens zwei. Ich nehme mal an du meinst die Nordsee, denn an der Ostsee sind Deiche nicht so das Thema.

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Ich entdecke gerade den Herbst mit all seinen Farben. Die Blätter, den Wind, die Früchte an den Sträuchern.

Im Urlaub war ich jeden Tag mit einer Freundin im Wald, das habe ich zu Beginn sehr vermisst, doch mit der Zeit, habe ich mich auf meine Umgebung eingelassen. Das ist nicht immer leicht, aber beim Abholen von den Kindern mal 10 min auf eine Bank sich setzen und die Bäume anschauen, auf der Wiese nach 4blättrigen Kleeblättern ausschau halten, eine Blume zwischen dem Laub entdecken. Innehalten und sich auf den Moment einlassen. Ich vermute das zählt schon zur Kategorie Achtsamkeit.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie mit den Kindern Äste und Blätter Sammeln, lustige Namen auf Klingelschilder entdecken, neue Wege gehen.

Das alles Ersetzt die Küste nicht, aber du kannst schon mal den nächsten Urlaub planen :wink:

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