Das freut mich
Ich bin ja gerade auch wieder am Dosis suchen, gestern habe ich gemerkt, dass ich doch überdosiert sein muss, obwohl ich ein paar Tage lang dachte, es geht. Aber meine Verwirrtheit wird schlimmer und ich bin Kräftetechnisch am Ende. Gestern auf der Arbeit war es so schlimm, und ich musste trotzdem konzentriert sein, mit Menschen arbeiten, koordinieren und wir waren unterbesetzt.
Mittlerweile versuche ich einfach, es mit Humor zu nehmen. Eine kleine Abgestumpftheit, wenn man eh nichts machen kann, kann der Psyche helfen, es durchzustehen, und sich darauf zu konzentrieren, was nicht passt, damit man daraus lernt.
So wie das Gurkenglas, was einem zu Hause runterfällt und kaputt geht. Ja, ich muss das weg machen, ja, ich hab keine Lust, wenn ich es nicht mache stinkt alles nach Gurkenwasser. Ja, ich würde es gerne ungeschehen machen, kann ich aber nicht. Bringt es was mich zu ärgern? Nee. Also Zähne zusammen beißen und einfach weg machen. Es dauert ja nicht ewig. Vielleicht hilft es dir auch, dir diese kleine, emotionale Härte zuzulegen um es durchzuhalten.
Zur Eindoserung bei Medikinet wollte ich noch was sagen (natürlich zählt primär was dein Psychiater sagt, ist nur meine harte Lernerfahrung).
Versuch mal, zuerst die erste Dosis so niedrig wie möglich zu machen und die gut hinzubekommen, evtl eben auch mit einem 5er Schritt, wenn du das verschrieben bekommst, und nicht bei jeder Unsicherheit hoch zu gehen, sondern mal in dich reinzufühlen, ob es nur ein kleines Wirkungsloch ist oder ob essen/trinken/entspannen hilft. Wenn die passt, nimm sie nochmal später. Die dritte (die habe ich auch relativ schnell mit eingebaut statt nur 2x) etwas geringer.
Versuch das mal über 2-3 Tage und beobachte das. Wenn du sagst, du hättest im Stehen schlafen können, wäre halt interessant gewesen, wie 25 gewesen wären. Die 30 sind evtl zu viel, fühlen sich aber erstmal besser an als zu wenig. Weißt du was ich meine?
Eine gute Dosis sollte dich nicht „wach“ oder „produktiv“ machen, sondern kaum spürbar sein, und trotzdem subtil dabei helfen, Sachen ohne große Anstrengung anzufangen, durchzuhalten, etc.
Beschreib bitte mal deinen Rebound besser, also das Gefühl, wenn die Dosis nachlässt.
Es gibt hier einen Thema das heißt „Nebenwirkungen bei Unter/Überdosierung MPH“, den würde ich dir ans Herz legen, damit dein Gefühl besser wird für die Symptome. Hunger und Müdigkeit sind zwar gut, aber wenn du gegessen hast wirst du keinen Hunger bekommen und Müdigkeit und „Sediert sein“ bei „zu viel“ ist manchmal schwer zu unterscheiden. Gerade wenn du mal das Präparat wechseln solltest, wird es schwer. Zu viel bei unretardiertem MPH, Medikinet und Concerta (alles MPH) fühlen sich für mich jeweils komplett unterschiedlich an. Bei Concerta ist „zu viel“ für mich sehr unangenehm, bei Medikinet und unretardiertem MPH ganz ok, ich räum dann halt meine Bude auf
Wenn du so bist wie ich (zumindest lese ich das ein bisschen so raus) und das „rumfummeln“ nicht lassen kannst, überleg dir, ob ein 12h Präparat nicht vielleicht besser wäre. Wenn ich selbst entscheiden kann, wie viel ich wann nehme, hör ich nicht auf rumzufummeln. Es gibt mir das Gefühl von Kontrolle, aber ich habe mittlerweile gemerkt, es tut mir nicht gut, weil ich zu ungeduldig bin. Und es führt dazu, dass ich den ganzen Tag in mich hinein höre, nicht los lassen kann und die Wirkung für mich den ganzen Tag im Vordergrund steht.
Ein weiterer Vorteil von z.B. Concerta ist die Freisetzungsmenge. Ich glaube Medikinet hat 50% unretardiert am Anfang und den Rest retardiert. Concerta hat nur 30% (leg mich nicht genau fest, aber deutlich weniger) und den Rest retardiert. Das hat mein Rebound Problem gelöst. Es verschwindet, ohne dass ich es bewusst merke. Und es kommt, ohne dass ich es bewusst merke. Damit fühl ich mich nicht so wie „ich hab was genommen“.
Naja, ist jetzt wieder super lang geworden, aber ich hoffe, es ist was für dich dabei gewesen was dir evtl hilft