Nun bin ich gerade wieder genau in er Situation, was ich nicht möchte.
Vielleicht Elternmuster, sich beobachtet fühlen, in einer Pflicht zu stehen, u.ä.
Vielleicht hat es mit AD(H)S zu tun, weil es schwierig ist, sich unangenehmen Situationen zu fügen, also man verbraucht mehr Energie, sich ab etwas aufzuregen, über Dinge, die eigentlich „nicht so schlimm“ sind. Und man durch Entscheid, nicht zulassen müsste… aber die Muster repetieren sich und repetieren sich.
Seit Jahren arbeite ich eigentlich daran, mehr Abstand zu meiner Freundin zu bekommen.
Letztes Wochenende verbrauchen wir ja ein Wochenende in Belfort, was ganz nett und insprierend war. Ich war das WE recht happy, auch gestern noch.
Freundin kam nach der Reise zu mir ins Haus, und ging nicht in ihre Whg, was sie vorgängig wollte oder sagte. Also sie bliebe Sa und dann noch den Sonntag bei mir, obwohl sie am Nachmittag gehen wollte).
Nun ist Montag – und sie macht bei mir HomeOffice (obwohl eigentlich abgemacht war, dass sie in ihre Whg geht, und von dort aus arbeitet). Ich empfinde es so als aufsässig.
Zum einen bin ich in einer Situation, wo durch die Umstände – meine Freundin zog von einer Dachwohnung in eine Clusterwhg (mit wenig Platz) – und alles Material landete bei mir.
Das Material ist nun zumindest in einer Form, wo es mich nicht mehr behindert.
Aber meine Freundin geht da quasi ein und aus, was ich eigentlich nicht möchte.
Vor allem nervt es mich, und ich hatte das auch schon thematisiert, dass ich es unangenehm finde, wenn ich nie weiss, wann sie geht. Also wenn ich davon ausgehen, dass sie geht aber sie doch bleibt, und über mehrere Tage.
Es gibt viele Gründe, warum ich die Situation unangenehm finde. Zum einen gibt es halt Muster, die sich immer wiederhole, und die ich zulasse. Ich komme dann gerne so in ein Dienstleistungsmodus, oder fühle mich irgendwie gebunden.
Dann gibt es optische Trigger, wenn ich Freundin im Bett sehe, was ihr Lieblingsplatz für HomeOffice ist.
Was nun heute anbetrifft: ich war am Morgen gut drauf, hatte viele Ideen, was ich tun könnte, wollte und nun fühle ich mich in einer Anhaftung und nerve mich ab der Situation. Es ist ein gedankliches Phänomen, dass ich so in einer Reaktivität bin, wo von meinem eigenen denken getriggert bin.
Der «Zustand» wird eher schlimmer, wie alles im Laufe des Tages schlimmer wird, wenn der Energielevel fällt.
Eines meiner Hauptprobleme ist, «in die Gänge» zu kommen, was massiv gestört ist, wenn z.B. jemand hier anwesend ist.
Durch die Reaktivität des Denkens, hab ich total Mühe die Sachen aufzunehmen, was ich eigentlich möchte. Oder mich auf das zu fokussieren, was erledigt werden soll.
Am Morgen hatte ich Energie, und ich hatte ein Gefühl dass alles möglich ist.
Nun fühle ich mich in einer Anhaftung, die Energie hängt da drinnen.
Oft resultiert das, dass ich mich der Situation hingebe – und morgen ist Freundin ja weg (vielleicht).
Wenn das mehrere Tag so geht, nervt mich das natürlich noch mehr.
Man kann nun schon sagen, ich muss mich klar ausdrücken. Allerdings habe ich mich schon öfters klar ausgedrückt. Und immer manövriert sich Freundin in Situationen, wo ich sie quasi rausschmeissen müsste. Hier scheint sie überhaupt nicht sensibel zu sein, für sie scheint es zu stimmen, hier HomeOffice zu machen.
Dann kommen ja noch andere Aspekte dazu, die mich oft nervten. Eine Weile haben wir ja zusammen gewohnt. Sie bezahlte was an den Unterhalt der Whg und Lebenskosten, ich hatte dann etwas die Rolle des Hausmannes – es war auch zur Zeit, wo mein Vater noch lebte, und mein Vater kam zwei, drei Mal hier essen und ich kochte.
Nun, wo seit Freundin nicht mehr hier wohnt, bezahlt sie hier auch keine Miete mehr, und auch wen sie grosszügig ist, kann ich nicht von Kisten von Wein leben.
Es sind 1000 Punkte, die und Vektoren, die einfach eine Reaktivität erzeugen.
Ein wesentlicher Aspekt ist, dass ich mich schnell in die Butler-Rolle begebe, und eigentlich gar nicht so ungerne – ABER ICH WILL DAS JETZT NICHT.
Zum anderen bin ich recht frei, aber durch diese Art von Anhaftung fühle ich mich total genervt.
Zum Dritten, wäre es nicht gesagt, dass ich, wenn ich alleine wäre, meine Sachen in Angriff nehmen würde.
Also es ist sehr strange, und es liegt eigentlich weitgehend an meinen Gefühlen, Bewertungen, und der Störung. Dennoch ist es ein Punkt der mich immer sehr nervt.
Kommt auch dazu, wenn ich eine Woche angehen, und mich diese Art von Belästigungen dermassen stören, schürt es in mir das Gefühl, dass ich wegen Freundin, in meinen Sachen nicht vorankomme.
Irgendwie hat es auch etwas, wie wenn «meine Mutter» sich hier eingenistet hätte, nach eine schönen Zeit, einfach bleibt und nicht geht…
Es hat ja nicht mal was damit zu tun, ob man die Person nett oder nicht nett findet. Wie gesagt, wir leben eigentlich genau deswegen nicht mehr zusammen. Nur meine Freundin lebt viel öfters hier, als mir recht ist.
Sind dann noch andere Aspekte – wir essen ja beide gerne, aber für Freundin ist das Essen sehr wichtig. Und wenn ich auf gestern Abend schauen – es ist immer etwas exzessiv, mit Sekt und Wein. Selbst wenn ich das ab und zu gerne habe, bei meiner Freundin, sie braucht immer ein «Festli», wenn ich eigentlich mal das Bedürfnis hätte, mich etwas zu mässigen.
Hier stellt sich die Frage, wie gehe mich mit dem um.
Ein Hausverbot ist vielleicht etwas hart. Aber die Situation dauert nun schon lange so, und seit wir und ja wieder etwas angenähert haben, erst recht.
Hier fängt es eben an, mit dem «sich positionieren» , wenn sie mir sagt, «sie hätte uns gerne» (wobei da der Hund noch dabei ist). Ich hasse sie ja nicht, ich mag sie ja auch, aber eben permanent diese Situation.
Der Hauptstressfaktor ist vielleicht effektiv, dass ich ja nie weiss, wenn sie kommt, wann sie wieder geht.
Heute wird es wieder das gleiche sein, vermutlich wird sie hier essen wollen, am Abend bin ich auch nicht sicher ob sie geht. Morgen wird sie ins Geschäft gehen, vielleicht aber von hier aus…
Mir ist schon klar, dass das ganze in meinem Kopf abspielt. Ich könnte weg, ins die Stadt, ins Schwimmbad, der Vorteil wäre sogar, dass der Hund nicht alleine ist.
Es sind sehr oft diese Art von inneren Konflikten, die mich bremsen… aber der Ehrlichkeit halber trage ich auch Konflikte aus, wenn ich alleine bin.
Dennoch hilft es mir «alles genau nach meiner Manier und ohne jegliche Erwartung zu machen.
Heute hab ich schon das Gefühl, die halbe Woche sei gelaufen… Am Wochenende ist vielleicht ein Besuch im Camping angesagt.
Diese verdammten Termine. Ich möchte mich einfach frei fühlen.
Umgekehrt kann ich mich fragen, warum fühle ich mich (sehr oft) so unfrei, und gestört???
Nun höre ich sie telefonieren, könnte die Türe im Dachboden zu machen, oder Kopfhörer, heute bin ich sehr empfindlich. Kommt ja immer alles dazu.
Früher bin ich wohl solchen Situationen einfach geflohen. Heute fühle ich mich solchen Situationen eher ausgeliefert.
Und doch: es ist eigentlich EINE GEDANKE, der mich in einen anderen Gedankenkontext bringen kann. Vielleicht eine Handlung, das Haus zu verlassen… Wenn nicht alles so unangenehm wäre, eben dieses «sich unfrei und verpflichtet fühlen, wohl weil es sich eben in meinem Haus abspielt, und es mich einfach STÖRT.