Moin zusammen, seit kurzem wird bei mir ADHS vermutet. Bin schon über 30 und die typischen Anzeichen ziehen sich seit meiner Kindheit durch. Seit langer Zeit beschäftige ich mich mit Meditation. Ich hab mir viel Wissen über Achtsamkeit etc. angeeignet und meditiere schon seit 10 Jahren. Das hat mir schon oft wirklich gut getan. Ich bin mir was ADHS angeht in zwei Dingen unklar und hoffe, dass mir erfahrenere Leute hier etwas Klarheit verschaffen können:
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Da ich mich mit Achtsamkeit und Konzentration theoretisch so gut auskenne, fällt es mir schwer anzuerkennen, dass es die Krankheit ADHS bei mir überhaupt gibt, weil das ja nun mal nur ein Mangel an Konzentration ist. An sich ist der Vorgang, aus seinen Gedanken zu treten und Achtsam am Leben teilzunehmen, ja nicht schwer. Irgendwie bilde ich mir ein, dass ADHS nur eine Ausrede für mangelnde Disziplin ist. Doch jedes mal wenn ich mich dann zusammenreißen will, kommt die Unaufmerksamkeit durch die Hintertür und ich finde mich wieder in Tagträumen und Sorgen wieder. Deshalb meine Frage: Ist es wirklich so, dass es Menschen mit einer Krankheit ADHS gibt und dass es diesen Menschen, selbst wenn sie sich auskennen und es versuchen, einfach wirklich schwerer fällt sich zu konzentrieren?
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Wo eine Schwäche da auch eine Stärke. Meine Sorge bezüglich der anstehenden Diagnose und der folgenden Ritalin Therapie ist die, dass ich dadurch eine Stärke abstrumpfe, die ich bisher nur noch nicht richtig eingesetzt habe, z. B. weil ich im falschen Beruf bin aufgrund der Unkenntnis über ADHS. Ich weiß z. B. dass ich kreativ und sehr feinfühlig bin. Kann es die Lösung sein, mich zu „normalisieren“ indem ich eine Tablette einwerfe?
LG CHRIS