Haben ADHSler allgemein einen sehr guten Orientierungssinn?


Dankeschön, aber eigentlich hatte ich danach nicht gefragt.

Mein Orientierungssinn ist eher schlecht. Erst, als ich mir vor ca 7 Jahren ein Navi (so ein Modell zum wandern) gekauft habe, habe ich mich getraut, allein in mir unbekannten Gegenden herum zu laufen. Hatte es vorher auch mit (Stadt-) Karten versucht, war aber immer sehr unsicher und ängstlich dabei und habe mich oft verlaufen. Seit ich ein Navi bzw. nun auch Smartphone habe, muss ich diese Angst nicht mehr haben und kann mich gut zurecht finden. Dadurch habe ich das Wandern und Geocachen für mich entdeckt, interessiere mich für neue Orte und bewege mich insgesamt viel mehr als vorher. :slight_smile:
Ob das nun mit meinem ADS zu tun hat… keine Ahnung, glaube es eigentlich nicht.

Mein Orientierungssinn ist mies. Wenn man mich dreimal rumdreht, weiss ich nicht mehr, woher ich gekommen bin. Deswegen kann ich z. B. nicht mal einfach in eine fremde Stadt fahren. Ich verlauf mich dann nur und durch mein AS krieg ich dann einen Overload und dann geht gar nichts mehr. ADS/AS ist ein Sch…-Kombination.

Bei mir funktionieren weder die Orientierung noch mein Zeitgefühl. Zudem ist mein räumlich-anschauungsgebundenes Vorstellungsvermögen kaum ausgebildet. Ich habe den Eindruck, dass die räumliche Orientierung irgendwie mit dem Zeitgefühl zusammenhängt. Ebenso habe ich auch Prosopagnosie.
Allerdings weiß ich manchmal nicht, wo mein ADS aufhört und das AS anfängt, das kann ich nicht wirklich auseinanderhalten, mir scheint, dass die Übergänge fließend sind.


Das geht mir ganz genauso. Seit meiner Diagnostik weiß ich, dass das nicht meine ganz persönliche Blödheit ist, über die ich mich so oft geärgert habe sondern eine ganz konkrete Dysfunktion, für die ich nichts kann. Seit dem gehe ich deutlich gnädiger mit mir um.
Wenn ich paar mal im Kreis gelaufen bin, heule ich halt 'ne Runde und rufe mir dann zur Not ein Taxi …

Meine Orientierung ist ebenfalls mehr als bescheiden. Ich verlaufe mich an unbekannten Orten sehr schnell und fange dann auch schnell aus Angst und Verzweifelung an zu weinen. Allerdings bin ich dann leider gar nicht mehr dazu in der Lage, mir ein Taxi zu rufen (dafür hätte ich als HartzIV-Empfängerin eh kein Geld) oder mir anderweitig Hilfe zu holen. Ja, die Kombination AS/ADS ist wirklich sehr ungünstig, da sich beides in manchen Dingen leider gegenseitig verstärkt.

Also ich hab nen recht guten Orientierungssinn… sollte ja, wenn man der Hunter-Theorie Glauben schenken darf, auch logisch sein.

Ich merke mir einfach so Wegmarken. Gebäude, Weggabelungen, bestimmte Bäume und so. Ist halt teilweise unterbewusst und von daher kann ichs nicht komplett erklären.

Ich liebe es aber neue Wege auszukundschaften. Einfach so ein bissel wie ein Abenteuer.

Exakt so sieht es bei mir auch aus! :slight_smile:

Ist bei mir auch so, nur das einmal rumdrehen reicht :wink:

Also m.W. nach ist meine Orientierung auch überdurchschnittlich gut. Ich kann mit Karten, Schildern und Wegweisern auch nichts anfangen - alles was mir die Richtung angibt lehne ich ab (außer natürlich im Auto das Navigationssystem :wink:)
Zudem finde ich alle Wege wieder, auch wenn ich sie nur einmal gegangen bin.