Hilfe bei medikamentöser Behandlung- Medikinet oder doch lieber was anderes?

Hallo an alle,

ich wurde im März diesen Jahres mit ADHS diagnostiziert und nehme seitdem Medikinet retard.
Meine Psychiaterin scheint nicht sehr kompetent zu sein. Beispiele hierfür:
Sie muss immer nachschlagen, wenn ich sowas erwähne wie Übelkeit als Nebenwirkung oder wollte den Chefarzt, der sich besser auskennt, wegen hormonellen Schwankungen und Wirksamkeit von Medikinet fragen, der meinte, dass er das nicht kennt und somit war das Thema erledigt. Ich fühle mich da nicht so wirklich ernst genommen.

Medikinet wirkt bei mir schwankend, je nachdem in welchem Tag im Zyklus ich mich gerade befinde, mal gut, mal gar nicht oder wie an einem Tag wie heute, dass ich durch Medikinet kurzzeitig gestresst und ängstlich werde. Ich war 2015 in Behandlung wegen Angststörung und Depressionen, hatte mich da ohne Medikamente und mit viel Sport raus gekämpft. Ich musste immer gegen meine Angst kämpfen, aber man könnte sie auch als reines RSD beschreiben. Ist dann halt fraglich, ob Medikinet das richtige Medikament ist.

Ganz am Anfang habe ich 10 mg morgens und 10 mg abends genommen, die erste Woche hatte ich teilweise Situationen, wo ich kurz vorm Heulen war, was so gar nicht zu mir passt und ich auch absolut nicht mag.
Aber ich konnte mich endlich auf meine Arbeit konzentrieren, zumindest die meiste Zeit.
Die starken Emotionen sind dann auch irgendwann weg gegangen(oder zumindest habe ich das so in Erinnerung). Ich war dann bei einer Dosis von 20 mg morgens und 10 mg abends gelandet und wollte in diesem Monat nochmal 10 mg morgens einbauen und mittags dann nichts mehr nehmen oder 20/20 nehmen(Meine Psychiaterin meinte dazu, dass man ja vorsichtig mit den Nebenwirkungen sein muss).
Starke Emotionen waren wieder da und das hat mich abgeschreckt neben anderen Sachen, wie das die Muskeln wieder stärker verspannt waren, deswegen bin ich wieder auf 20/10 gegangen.
Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass da noch was fehlt, ein Glücksgefühl. Und dann frage ich mich, ob ich jetzt einfach nur stabiler bin und die Sachen, die vorher Spaß gemacht haben, nicht mehr soviel Spaß machen.

Was ich mir wünsche ist ein Medikament, was mir die Konzentration von Medikinet gibt, aber auch nach Feierabend noch wirkt, sodass ich mehr im Haushalt schaffe. Weniger Schwankungen und ein bisschen mehr Glücksgefühl.
Meine Optionen sind jetzt abwarten, neues Medikament oder zusätzliches Medikament.

Was sind eure Erfahrungen dazu?

Ich habe in 1 1/2 Wochen den nächsten Termin und will mir bis dahin klar sein, was ich will.

Sprich die mal an ob du Elvanse mal versuchen kannst. da die die Wirkung zu kurz ist…
Elvanse wirkt bei vielen 10-12h.

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Ich war gerade bei meiner Psychiaterin und ich soll jetzt Strattera nehmen…
Sie meinte, dass sie Elvanse nicht verschreibt, weil das zu einer anderen Stoffgruppe zählt. Ihre Vorgehensweise wäre, dass ich erst Ritalin und dann Strattera bekommen hätte. Da ich nen Medikament für meinen Magen nicht mit Ritalin nehmen kann, war meine Option jetzt Strattera.
Letztes Mal hatte ich das mit meinem Magentabletten (nehme ich nur bei Bedarf) schon erwähnt und sie meinte, dass man da nichts machen kann. Heute war sie erst der Meinung, dass ich das ja zusammen mit Medikinet nehmen könnte.
Ich hatte mich jetzt schon auf Elvanse eingestellt und fand auch gut, dass ich das mit dem anderen Medikament nehmen kann. Strattera wäre für mich eine 3.Option gewesen, aber da es eine Langzeitwirkung hat, wollte ich Elvanse erst ausprobieren.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich werde das mit Strattera zwar ausprobieren, aber schau mich wahrscheinlich nach ner anderen Psychiaterin um.

Das die Psychaterin kein Elvanse verschreiben wundert mich ein bisschen da es für erwachsene als Erstlinienmedikation angesehen wird und genau weniger von den Nebenwirkungen hat die du beschreibst.
Ein Wechsel könnte nicht schaden auch wenn es momentan echt schwierig ist an einen Spezialisten zu kommen.

Viel Erfolg noch :v:

Strattera hat Atomoxetin als Wirkstoff. ( @DMN1002 ich vermute du verwechselst das mit Concerta oder Medikinet, die emnthalten beide auch MPH als Wirkstoff)
Atomoxetin ist ein Spiegelmedikament das nicht unter BTMG fällt.
Ich nehme es auch, allerdings in Kombi mit Elvanse.
Es braucht recht lange bis es eine Wirkung zeigt, das kann wirklich 4-6 Wochen dauern, aber mir hilft es auch sehr gut.

Ups sorry habe es mit Concerta verwechselt :sweat_smile:

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Wieso geht denn das Magenmedikament nicht mit Ritalin? Ich dachte Medikinet sei da kritisch wegen des ph-Wertes, bei Ritalin ist es doch egal?

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Da hast du Recht, habe gerade auch nochmal nachgeguckt. Sie hatte das vor sich hin gemurmelt als sie am PC nachgeguckt hat, dass Ritalin auch nicht geht.

Hallo zusammen,

Mal ein Update von mir nach einer Woche Atomoxetin. Noch merke ich nicht soviel was bessere Konzentration angeht, aber meine Laune ist besser geworden.
Zu den Nebenwirkungen:
Ich hatte in den letzten Tagen ein Brennen im Rachen und habe deswegen auch Omeprazol(gegen Sodbrennen) genommen, aber nicht vor der Einnahme von Atomoxetin.

Heute habe ich direkt nach der Einnahme von Atomoxetin ein heftiges Brennen am Reflux gehabt, mittlerweile ist es nur noch ein leichtes Brennen.

Mein Plan ist jetzt Atomoxetin während der Mahlzeit zu nehmen und vorher auch Omeprazol. Zuvor habe ich es immer nach der Mahlzeit eingenommen.

Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und evtl Tipps was dagegen hilft?

Leider habe ich mit den benannten Medikamenten keine Erfahrung.

Jedoch klingt es für mich logisch die Richtung der Mahlzeiten einzunehmen…

Was du beschreibst klingt auf den ersten Blick so als ob es ganz langsam zumindest etwas besser wird :slight_smile:

Drücke dir die Daumen dass es so weiter geht!

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