Kürzlich erreichte mich diese Nachricht einer Ex-Mitrehabilitantin (Auszug):
Bin bei der Barmer und die wollen mir die Medikamentenkombi Strattera und Ritalin nicht genehmigen und meine Psychiaterin will mir die Rezepte nicht ausfertigen, angeblich offlabel weil ich 60 bin. Jetzt hat sie mir Atomoxetin auf Privatrezept verordnet, da kosten 58 Kapsel 140€… das kann ich mir nicht leisten… Mit Ritalin ists noch blöder, das ist nur bis 60 zugelassen, weil es keine Studien über 60 gibt… da fällt man doch vom Glauben ab…
Bei Ritalin habe ich eine Altersbeschränkung gefunden. Wie sieht es bei
Medikinet adult
Concerta
Kinecteen
Elvanse adult
aus?
Das Privatrezept für das ATX kann ich auch nicht nachvollziehen?
Interessantes Thema!
Wäre schon interessant wenn Menschen nur bis 60 Medikamente erhalten,
aber bis 67,5 arbeiten müssen.
Vielleicht muss man dann in jungen Jahren damit beginnen Vorräte anzulegen,
wie der Herr mit den Mentholzigaretten im Keller.
Definitiv. Nur scheint es damit immer wieder Probleme zu geben. Wurde das Alter in dem ADHS aufhört zu “existieren” vor paar Jahren von 18 auf 60 verschoben?
Hier und ich wurde ja erst mit 60 diagnostiziert, es war nie die Rede von einer Altersobergrenze, die da angeführt wird.
Das würde ich direkt mit der Krankenkasse klären, wenn ich das gesagt bekommen würde.
Hört sich eher nach Willkür der Ärztin an. Geht ja etwas in Richtung „Off Label“ also so wenig Aufwand wie möglich. Um BTM zu vermeiden dann erstmal teuer ATX auf Privatrezept. Ohje
Bei Ritalin Adult hatte ich auch was von 60 im Beipackzettel gelesen und mich gefragt, wie das dann nächstes Jahr wird, wenn ich 60 werde. Bei Elvanse Adult, Medikinet Adult, Concetta, Kinecteen und Atomoxetin habe ich grad auf die Schnelle in der Roten Liste nichts zu einer Altersbeschränkung gefunden.
Danke @BrainBuzz, bedeutet das dann für die Leute, die damit gut ihr Leben gemeistert haben, mit Schlag Geburtstag müssen die auf ein anderes Medi wechseln oder bezieht es sich nur auf Spätis, das die gar nicht erst Ritalin für sich testen können…
Da steht auch anderer Unsinn drin wie dass eine Kapsel pro Tag genügt. Betroffene, die wegen ihres Alters ein Medikament nicht bekommen, haben sich hier aber noch nicht gemeldet.
Also könnte man nicht die kassenärztliche Vereinigung oder eine Krankenkassenorganisation da einbeziehen?
Ansonsten VDK oder SOVD mal fragen… Mitgliedschaft ist ja nicht teuer und dann bekommt man auch ohne Aufschlag rechtliche Beratung und Vertretung, spart sich im Bereich Sozialrecht die Rechtschutzversicherung…
Hm also ich persönlich „glaube zumindest“, ohne mich jetzt wirklich auf irgend etwas „handfestes“, heisst mit Quellen, ernsthaft beziehen zu können, dass bei einer Verschreibung bei ADHS Medikamenten, vermutlich letztendlich unabhängig vom Alter, immer die allgemeine eigene gesundheitliche Verfassung eine sehr grosse Rolle spielt.
Aber wie gesagt, das was ich hier schreibe bezieht sich „nur auf meine eigene Einschätzung“, die mir mein eigener gesunder Menschenverstand im Moment gerade hier eingibt.
Wie auch immer, auf jeden Fall ist dies hier ein sehr interessantes Thema, vermutlich für jeden hier, aber eben, besonders von uns älteren Semestern.
Von daher ist natürlich eigentlich jeder Beitrag wertvoll, wo sich sowohl auf eigene Erfahrungen mit seinem Behandler:in stützt, als natürlich auch auf überprüfbare Quellen von Seiten der Medikamenten Hersteller, oder behandelden Ärzten wo die Medikamente verschreiben, wo irgendwie möglichst gut Aufschluss geben könnten.
Hallo Silberlocke,
mein Therapeut (sehr erfahren) schwärt auf Elvanse - alle anderen Med. schneiden in kontrollierten Studien deutlich schlechter ab. Er war mit dem Verschrieben sehr vorsichtig - erst o.k. vom Kardiologen eingeholt. Er sagte, der Älteste, dem er Elvanse mit Erfolg verschrieben hat, war 93. Brachte aber leider bei mir nix. Nun komme ich aber seit 87 Jahren recht gut auch ohne Therapie aus, weil’s bei mir nicht so schlimm ist…
Interessant fand ich noch, dass du dir bei ADHS Cannabis locker übers Internet verschreiben lassen kannst (nur online-Sprechstunde), Elvanse aber nicht, weil’s unters Betäubungsmittelgesetz fällt.
Das geht in Deutschland sehr einfach. Aber auch viele Ärzte sind da offen wenn man es anspricht. Problem ist halt die Zahl der Möglichkeiten an Sorten.
Am Ende ist Ritalin Adult ab 60+ eine off-label-Verordnung. Wir wissen, dass es sehr vom Arzt und weiteren Faktoren abhängt.
Weitere Faktoren sind der gesundheitliche Zustand, ob Medikation bereits vorher bestand, Prüfer der Rezeptabrechnung….
Manche Ärzte blockieren alles andere als Medikinet Adult ohne Grund, andere weigern sich Elvanse zu verordnen und andere wollen gar keine Stimulanzien geben.
Damit wollte ich nur sagen, es steht im Beipackzettel drin, ohne dass es bisher Schwierigkeiten gab, wenn Ärztinnen (m/w/d) zwei am Tag verordnen.
Und so wird es auch bei Menschen über 60 sein. Glücklicherweise haben wir hier noch nichts gelesen von Patientinnen, deren Ärztinnen die Verordnung von Ritalin mit dem 60. Geburtstag schlagartig einstellen.
Im Übrigen ist das Argument, es habe keine Studien bei Menschen über 60 gegeben, seltsam. Die allermeisten Studien werden mit jüngeren Menschen gemacht. Trotzdem kriegen die ältesten Patientinnen die meisten Medikamente.