Vor der Frage stehe ich auch.
Mein Hyperfokus liegt gerade auf ADS - alles lernen, mich selber verstehen, mir verzeihen und wahrhaben wollen dass ich oft gar nicht anders konnte und nicht einfach nur faul oder egoistisch war.
Aber da liegt auch Arbeit auf meinem Schreibtisch und auch wenn ich der Chef bin und mich keiner kritisieren kann muss ich einige Dinge jetzt wirklich erledigen.
Solange ich oder auch nur Teile von mir keinen Bock auf etwas haben kann sich mein Innerer Antreiber auf den Kopf stellen. Die Bockigkeit gewinnt immer.
Die Grundfrage vor der Verschiebung des Fokus lautet für mich: Was kann ich tun, denken, verändern so dass ich die andere Aufgabe, z. B. diese Kundenanfragen mag.
Aus dem hier kürzlich vorgestellten Artikel (3 Defining Features of ADHD: Rejection Sensitive Dysphoria, Hyperfocus) habe ich gelernt:
Mich motiviert:
- Interesse am Thema
- Wettbewerbe
- Neues
- Dringlichkeit
- Etwas für andere tun
- Hingabe
Also gut, ich kann warten bis die Dinge so dringlich werden dass ich sie tun muss (Erschießungskommando). Aber das mach keinen Spaß.
Ich kann mich darauf konzentrieren dass ich es für die Kunden (für andere) tue. Der Ansatz ist gut und funktioniert bei mir im direkten Kontakt und am Tag danach auch sehr gut.
Wenn ich die Sache aber schon 1-2 Wochen liegen gelassen habe, dann schlägt mein RSD voll zu. Dann denke ich der Kunde mag mich nicht mehr weil ich mich noch nicht gemeldet habe und ich bin enttäuscht weil ich meine eigenen Erwartungen nicht gerecht werde. Dann werden diese Tasks toxisch.
Ich kann einen. Wettbewerb raus machen: Wetten ich schaffe zwanzig Aufgaben in 2h abzuarbeiten. Wetten ich leere die 90 Mails in einem Tag.
Was kann ich neues lernen an der Aufgabe? Welches neue Tool kann ich ausprobieren beim erledigen der Aufgabe?
Hingabe empfinde ich immer abwechselnd für gewisse Themen (wie gerade ADHS, vor ein paar Woche war es Investments in Gold, davor IT Automatisierungen). Wenn ich jetzt das Thema Stressabbau irgendwie zu meinem Lieblingsthema machen könnte, dann wäre das Abtragen der Altlasten da auch mit enthalten. Und das Thema ist nicht weit weg von ADHS. Und es überschneidet sich gerade mit den Interessen meiner Frau.
Aber hier habe ich noch innere Blockaden. Irgendwer in mir fühlt sich davon verarscht. „Ist doch nur ein Taschenspielertrick vom inneren Antreiber um uns ans Arbeiten zu kriegen.“
Ich schätze ich finde aktuell nicht den großen Wurf.
Ich werde mir morgen zunächst zwei einzelne Aufgaben heraussuchen und schauen was thematisch daran interessant ist, was neu ist und für wen ich es tue. Und dann mache ich ein Zeitlimit mit mir aus.