Hallo zusammen,
Falls es schon einen ähnlichen Beitrag gibt tut es mir leid und ihr könntet diesen gerne verlinken.
Es geht darum, dass mir mein Kopf ständig sagt, dass ich alle Symptome nur für die Diagnose vorgespielt habe und nun jemandem, der es dringender bräuchte als ich, den Platz bei der Psychiaterin wegnehme / bzw dass ich allen Personen, die WIRKLICH Adxs haben, Unrecht tue und nur eine Ausrede für meine Unfähigkeit suche…(nicht falsch verstehen, ich höre keine Stimmen, aber ich fühle mich doch durch solche Gedanken eher „fremdbestimmt“, als wären das nicht meine wirklichen Gedanken)
Ich würde mich nun doch eher intelligent einschätzen, und ich habe vor der Diagnose viel zum Thema Adxs gelesen. Nun denke ich mir eben, dass es ja sein könnte, dass ich mir durch das viele Nachlesen genau die Symptome angeeignet habe, die ich zur Diagnose gebraucht habe…
Vielleicht kurz zu mir: ich bin weiblich, 25 Jahre, arbeite Teilzeit als Erzieherin, beide Geschwister mit ADHS diagnostiziert … Seit Ende 2022 habe ich die Diagnose Borderline Persönlichkeitsstörung (für die ich schon „kämpfen“ musste, weil die Therapeuten und Ärzte aus der Klinik damals mir nicht mit so einer „schweren Diagnose“ meine Zukunft verbauen wollten und ich außerdem nur wenige Symptome nach außen zeige - ich internalisiere eher). Seit 2016 schon rezidivierende Depressionen…
Und nun seit Juni/Juli 2024 die Diagnose ADHS.
… für die ich eben auch sehr kämpfen musste - meine ambulante Psychiaterin hat nach dem Ansehen meiner Grundschulzeugnisse gesagt, dass ich kein ADHS haben kann und alle Symptome dem Borderline geschuldet sind.
Also habe ich den Verdacht nochmal mit der Ärztin in der psychiatrischen Institutsambulanz, in der ich wegen Borderline in Behandlung bin, besprochen. Sie war sehr einfühlsam und hat mir zugehört und mit mir den DIVA 2.0 Test gemacht, bei dem 9/9 Symptome zum Aufmerksamkeitsdefizit und 6/9 Symptome zur Hyperaktivität festgestellt wurden.
Das war der einzige Termin, den ich zur Diagnose hatte… Sie hat noch meine Zeugnisse (in denen nichts in Bezug auf Adxs steht, außer dass ich sehr ruhig bin und mich öfter melden müsste - Konzentration und Aufmerksamkeit unauffällig) und Aussagen meines Partners und meiner Familie mit aufgenommen, aber ansonsten war das die Diagnostik… Es war dann auch die Aussage, dass die Diagnose ja doch recht eindeutig ist, aber wir jetzt trotzdem erstmal Elvanse ausprobieren, und wenn es anschlägt ist die Diagnose gesichert.
Von Aussenstehenden bekomme ich auch eher die Rückmeldung „Was, DU hast Adhs? Kann ich mir nicht vorstellen“
Nun nehme ich seit Juli Elvanse (40mg), was auch wirklich super im Alltag und endlich bei meiner Derealisation geholfen hat. Irgendwie ist das alles jetzt aber durcheinander gekommen mit einer Erhöhung meiner L-thyroxin Dosis (was ich jetzt wieder zurück auf 75mikrogramm zurück gesetzt habe).
Ich schlafe seit Wochen schlecht, seit ein paar Nächten sogar garnicht mehr und ich stehe selbst mit Elvanse nurnoch neben mir und bin noch unaufmerksamer, als ganz ohne Medikation.
Mein Kopf sagt mir also nun, dass ja die Medikamente garnicht helfen und ich kein Adxs haben kann…
Tut mir leid für den langen Text, ich bin nur so verzweifelt!
Kennt jemand hier vielleicht solche Gedanken, dass man ja kein Adxs haben kann, weil es nicht früher oder ohne „Aufforderung/Anfragen“ durch einen Selbst vom Arzt erkannt wurde?
LG