Hallo zusammen!
Ich wollte euch fragen, ob es möglich sein kann, dass man das Symptom der Hyperaktivität erst später entwickeln kann.
Ich bin 21 und weiblich.
In meiner Kindheit war ich sehr verträumt, ich habe mich regelmäßig im Unterricht, aber auch in der Freizeit „weggebeamt“, total versunken in meinen Träumen und Fantasien. Teilweise war ich schon hibbelig und bin auch im Unterricht regelmäßig „aufs Klo“, weil ich keine Lust mehr hatte im Unterricht zu sein. Aber nicht sehr auffällig, würde ich auch nicht hyperaktiv nennen. Ich war kein typisches, zappelndes ADHSKind.
In der Schule hatte ich bis zur 8. Klasse trotzdem keine Probleme, da ich recht klug bin und nie viel lernen musste. Erst später merkte ich, dass ich mich nicht gut konzentrieren kann, als ich eben zuhören musste und auch regelmäßig lernen. Besonders jetzt in der Ausbildung fällt mir das extrem auf. Seit ein paar Jahren habe ich eine ständige innere Anspannung, hibbel rum und schaffe es nicht mich zu entspannen oder mal etwas einfach zu genießen. Die Gedanken rasen auf hochtouren.
Im Unterricht spiele ich die ganze Zeit mit was rum, hibbel, male, muss beschäftigt sein. Teilweise habe ich mich auch am Bauch aufgekratzt, weil der Schmerz mir hilft fokussiert und ruhig zu bleiben. Außer das Thema interessiert mich, dann hör ich echt sehr gut zu und melde mich sehr oft. Wegbeamen geht nicht mehr, ich MUSS zuhören, sonst komm ich mit dem Stoff nicht mit. Regelmäßig bin ich ab mittags so erschöpft, dass ich im Unterricht einschlafe (nicht dösen, sondern KOMPLETT im Tiefschlaf). Meine Lehrer haben sich schon Sorgen gemacht, weil ich so oft einschlafe.
Ich dachte immer, ich sei einfach faul oder undiszipliniert, dabei habe ich mir auch selber Sorgen, um meine Tagesmüdigkeit gemacht, da ich das selbst ja auch nicht will. Meine Blutwerte waren immer gut.
Meine Theorie ist, dass ich mir in der Kindheit keine Mühe geben musste, um aufmerksam zu sein, es gab keinen Grund, weil ich die Anforderungen auch so erfüllen konnte. Ich konnte getrost in meinen Gedanken und Träumen versinken.
Und jetzt merke ich erst mein Defizit und bin angespannt und hibbelig, weil ich zuhören und aufmerksam sein muss, um die Erwartungen zu erfüllen.
Macht das Sinn? Geht es jemandem auch so?
LG Mückchen