Kombinationstherapie Concerta und Intuniv -Erfahrungen?

Hallo zusammen,

ich bin hier ganz neu im Forum und habe leider zu meinem Thema keinen Thread gefunden.
Ich hoffe daher das ich hier gleichgesinnte finde, die mir etwas über die kombinationstherapie von Concerta und Intuniv erzählen können.

Kurz zur Geschichte meines Sohnes (8 Jahre / 128cm / 25kg).

Bei ihm wurde im April 2023 ADHS ohne Autismus (beides wurde getestet) diagnostiziert.

Nachdem es in der Schule sehr sehr schwierig war, haben wir uns damals für eine medikamentöse Begleitung entschieden.

Zu Beginn hat er Medikinet (unretardiert) bekommen, dieses wurde schrittweise über Wochen auf bis 20mg erhöht. Leider haben die Nebenwirkungen die positive Effekte so sehr überschattet, dass unser Arzt einen Umstieg auf Elvanse empfohlen hat.

Elvanse (auch 20mg) hat so schlimme Nebenwirkungen ausgelöst (starke Depressionen, Verlust der Lebenslust), dass das Medikament nach 6 Wochen wieder abgesetzt wurde.

Seit Oktober letzten Jahres bekommt er nun Concerta (Anfangs 18mg und 1 Monat später dann die Erhöhung auf 27mg).

Das Concerta wird ohne Nebenwirkungen gut vertragen und reicht für die Schule aber alleine nicht aus.

Als Starter bekommt er noch 10mg Ritalin zusätzlich am Morgen. Beide Medikamente werden ohne Nebenwirkungen sehr gut vertragen.

Diese Kombination hat nun einige Monate sehr gut gewirkt, seit einigen Wochen haben wir aber leider wieder einen Abfall der Konzentration (arg verträumt und nicht bei der Sache) in der Schule und am Nachmittag die Hausaufgaben sind eine Katastrophe.

Unser Arzt hat uns nun empfohlen, dass wir es mit Intuniv zusätzlich am Abend versuchen könnten, da er mit dem Methylphenidat nicht noch höher gehen möcht, da mein Sohn mit den 25kg schon 37mg Methylphenidat bekommt und er das bezüglich des kleinen Organismus kritisch bewertet.

Er meinte, wir sollen nur noch morgens die 27mg Concerta (kein Ritalin mehr) und es anfangs mit 1mg Intuniv versuchen. Nach 1 Woche dann die Steigerung auf 2mg.

Er ist ohne Medikamente sehr impulsiv, unkooperativ, sehr zappelig oft auch verträumt/anwesend und stark unkonzentriert.

Er ist in der Regel nur wenig aggressiv gerät aber oft in Konflikte (die er selbst, ohne es zu wollen, auslöst).

Im Raum steht auch noch eine Teilhochbegabung (sprachlich und mathematisch) - dafür ist er in der Verarbeitungsgeschwindigkeit und Arbeitsgedächtnis im unteren Durchschnitt.

Der letzte IQ Test wurde im Februar gemacht (während der Wirkdauer der Medikamente).
Zwei Jahre zuvor wurde einer ohne Medikamente gemacht und er war katastrophal weil mein Sohn einfach nicht richtig mitmachen konnte.

Lange Rede…
Sorry…

Ich möchte eigentlich nur Fragen, ob jemand mit der Kombinationstherapie Concerta und Intuniv Erfahrungen hat und wie die Einstellung auf Intuniv abgelaufen ist und wie es geklappt hat.

Liebe Grüße und Danke
Carina

Hallo und herzlich willkommen,

kann es sein, dass der Arzt etwas konfus ist?

Erst einmal: 20 mg MPH unretardiert bei einem 8-jährigen - das ist absolut heftig!

Aber dann will er nicht von 27 auf 36 mg Concerta erhöhen? Dazu muss man wissen, dass die Milligramm-Angabe bei Concerta irreführend ist. 27 mg Concerta entsprechen 7,5 mg MPH unretardiert, in Abständen von mehreren Stunden dreimal gegeben.

3x 7,5 wären zwar nur 22,5, aber die restlichen 4,5 mg sind jedenfalls nicht wirksam.

36 mg entsprechen 3x 10 mg unretardiert. Und das ist nicht unbedingt zu viel für einen 8-jährigen. Vermutlich sogar zu wenig, denn was macht ihr denn am späten Nachmittag und Abend?

Vielleicht könnt ihr bei 36 mg auch auf die morgendlichen 10 mg unretardiert verzichten. Oder 5 mg reichen auch. Jedenfalls lasst euch nicht von einer vermeintlich zu hohen Tagesdosis irritieren. Wenn der Junge es braucht, dann braucht er es.

Nichts gegen Intuniv, aber nur um nicht zu viel Milligramm MPH am Tag zu nehmen, das wäre in meinen Augen die falsche Begründung.

Danke @Falschparker dass Du Dir die Mühe gemacht hast, das so detailliert zu beschreiben.

Mich erstaunt, dass Intuniv vor Atomoxetin versucht werden soll… irgendwie heißt es ja immer, Atomoxetin kommt an 3. Stelle und danach erst Intuniv…

Bei meinem Sohn hatten wir das Problem, dass der Arzt den Tag nicht mit MPH abdecken wollte, weil unser Sohn im untersten Perzentil war bei Gewicht und Größe und nicht genug wuchs und zunahm.

Er reagierte auch sehr sensibel auf Wirkungsschwankungen.

Erstmal wechselten wir auf nur Atomoxetin, was zu wenig Fokus brachte, aber auch keine NW machte.

Dann kamen einige Wirren, die hier nichts zur Sache tun, und dann kam Concerta mit Intuniv.

Das Intuniv war nicht ganz schlecht soweit. Nur war es im November/Dezember leider nicht mehr lieferbar, sodass wir auf die Kombi aus Atomoxetin plus Concerta umstellten.

Ich habee den Eindruck, dass Atomoxetin in Kombination mit MPH bei meinem Sohn eigentlich besser ist als die Kombination aus Intuniv mit MPH.

Dafür bzw. dagegen fand ich Intuniv gut.
Mein Sohn hat damals Intuniv mit Medikinet bekommen. Ich würde nicht so schnell erhöhen. Du siehst erst nach 3 Wochen die komplette Wirkung und evtl. Nebenwirkungen. Mein Sohn wurde leider aggressiver damit.

Intuniv macht müde und sollte abends bzw. Nachmittags gegeben werden.

Ich meine, inzwischen ist es anders. Ich habe jetzt aber nicht danach gesucht.

Guten Morgen und vielen lieben Dank für die Antworten.

Das ist so schwierig und frustrierend mit den Ärzten :pensive:
Man fühlt sich schon oft sehr alleingelassen…

Also ich kann nur so viel sagen…
Der Arzt (Kinderpsychiater) der die Diagnose gestellt hat, hat Anfangs mit 5mg Medikinet (2 Wochen - keine Wirkung), 10mg (2 Wochen - keine Wirkung), 15mg (2 Wochen - bisschen Wirkung aber nicht gut - ab jetzt auch Nebenwirkungen > oft traurig (sonst war er fast nie traurig), niedergeschlagen, Bauchschmerzen, Übelkeit ), 20mg ( Wirkung war da, aber mit dem genannten Nebenwirkungen aber stärker.
Mein Sohn war nicht mehr er selbst.
Daraufhin habe ich mit dem Arzt gesprochen und er meinte damals wir können Elvanse versuchen (weil er seiner Meinung nach das MPH nicht verträgt).
Also haben wir das Elvanse bekommen, zum Start 20mg und die Nebenwirkungen waren katastrophal. Mein Sohn hat ganz oft gesagt er möchte sterben, er war überhaupt nicht mehr fröhlich - wie ein andere Mensch.
Das hat mir große Sorgen bereitet daher habe ich den Arzt kontaktiert und er meinte nach 2 Wochen darf man da noch keine Rückschlüsse ziehen man muss das Medikament mindestens 4-6 Wochen geben um zu sehen ob es sich einspielt.
Ich bin leihe, war verzweifelt und habe getan (aber mit keinem guten Gewissen) was der Arzt gesagt hat. Ich habe mich so schlecht gefühlt und wurde damit vom Arzt so alleingelassen.
Das Ende vom Lied war, er hat das Elvanse nicht vertragen. Die Wirkung war nicht wirklich da, aber dafür die Nebenwirkungen.
Daraufhin habe ich den Arzt gebeten, dass wir es nochmal mit einem anderen MPH Medikament versuchen.

Ich muss noch dazusagen, dass der Arzt ein total Verfechter von dieser Regel 1mg pro Kg war. Ich hatte ihn mal gefragt, weil ich gelesen hatte, dass es viel vom Stoffwechsel abhängig und man das nicht an dieser kg-Regel festmachen sollte - das hätte ich besser noch getan.
Das war eine furchtbare Zeit, da der Arzt total unkooperativ war und meinte so quasi, es gibt Kinder da hilft kein Medikament. Das hat mich so getroffen und verunsichert das ich mich parallel auf die Suche nach einem anderen Arzt gemacht habe (es ist leider fast unmöglich einen Platz woanders zu bekommen).
Nach viel eigener Recherche bin ich dann irgendwie auf Concerta gestoßen und habe das (schon fast nach betteln) für meinen Sohn verschrieben bekommen.
18mg waren zu wenig, daher wurde vom Arzt erst auf mein drängen auf 27mg (nach 4 Wochen) erhöht (mein Kind hat da ungefähr 23 kg gewogen).
Das Medikament hat er von Anfang an gut vertragen.
Ich habe damals auch gelesen, dass viele Kinder einen Starter benötigen. So war es auch bei meinem Sohn. Vormittag war die Concerta alleine nicht ausreichend und daher musste ich wieder „betteln“ zusätzlich das Ritalin zu bekommen (Medikinet verträgt er ja nicht). Wir haben da mit 5mg gestartet, dass war zu wenig und sind nun bei 10mg.
Das war vielleicht ein Kampf das zu bekommen.
Diese Kombination hat jetzt allerdings monatelang gut gewirkt - Ohne Nebenwirkungen!
Nun hat die Wirkung aber leider vor einigen Wochen angefangen nachgelassen.
Vor ungefähr zwei Monaten sind wir dann endlich in eine neue Praxis untergekommen (Neuropädiatrie).
Dort sind zwei Ärzte.
Bei dem ersten Arzt hatte ich das Thema angesprochen und dieser meinte wir könnten versuchen auf 36mg Concerta zu erhöhen und zu schauen ob es besser wird oder Nebenwirkungen kommen (er hält von dieser 1mg - kg Regel nichts)
Ich habe daraufhin gesagt ich möchte nochmal darüber nachdenken (da war der Wirkungsverlust noch nicht so schlimm).
Jetzt ist es so das dieser Arzt nur 1x Woche als Vertretungsarzt da ist/war.
Ich habe dann letzte Woche in der Praxis angerufen und gefragt ob wir das so machen können wie der Arzt vorgeschlagen hatte und die Arzthelferin sagte ich werde zurückgerufen.
Daraufhin hat mich gestern der andere Arzt angerufen und mir eben dem Vorschlag mit dem Intuniv gemacht.
Ich habe ihm gesagt das der andere Arzt mit dem Vorschlag mit der Erhöhung des Concerta gemacht hat.
Daraufhin argumentierte er das er anderer Ansicht ist wie sein Kollege und er mit dem Concerta nicht höher gehen würde, da die Belastung durch die Medikamente er als zu Hoch einschätzt und er gute Erfahrungen mit Intuniv gemacht hat.
Ich muss sagen er hat mir das am Telefon erklärt und mich dann natürlich wieder total verunsichert im Bezug auf MPH.

Zu erwähnen ist noch, dass mein Sohn abends sehr schlecht einschläft und Melatonin leider bei ihm den Nebeneffekt hat, dass morgens noch müder ist als sonst.
Der Arzt meinte Intuniv könnte da ebenfalls eine Lösung sein.

Mein Sohn ist schon immer ein schlechter esser gewesen, daher eher klein und zierlich. Er ist aber noch im Rahmen, also nicht schlimm.
Durch die Medikamente die er jetzt bekommt isst er wie zuvor und hat keine Bauchschmerzen (das war bei Medikinet anders, da wollte er gar nichts mehr essen).
Sein Blutdruck ist trotz MPH eher niedrig und da das Intuniv ja auch noch den Blutdruck senken soll, verunsichert mich das zusätzlich.
Der Arzt meinte das ich am Anfang täglich Blutdruck messen soll um zu schauen das er nicht zu niedrig wird.

Wieder lange Rede :face_with_peeking_eye::sweat_smile:
Ich hab jetzt echt ein bisschen Angst und weiß nicht was ich machen soll.

Liebe Grüße
Carina

P.s. der Nachmittag war bisher immer schwierig. Ab 14-15 Uhr haben wir kaum noch Wirkung, was total schwierig ist mit den Hausaufgaben.
Das Intuniv soll ja 24 Std. wirken und da meinte der Arzt, das wäre in unserem Fall auch besser :person_shrugging:t2:

Ich würde es versuchen, aber erstmal nur 1 mg.
Intuniv hat nach 4-5 Stunden den Höhepunkt, deswegen sollte man es 4-5 Stunden vor dem schlafen geben. Die ersten Tage/Wochen macht es echt müde, mit der Zeit dann weniger.

Es ist unterschiedlich (such mal hier im Forum danach) manche vertragen es ganz gut, manche weniger gut. Mein Sohn hatte bei 2 mg schon blaue Lippen und lag nur rum. Andere Kinder vertragen auch 3mg.
Ich verlinke mal bezüglich Intuniv mit @Brotbox23 :blush:

Ich hab ein wenig bedenken wegen der Schule…
Wenn ich jetzt die Ritalin morgens weglasse und nur noch die 27mg Concerta gebe, läuft es in der Schule katastrophal…
Wenn das Intuniv erst nach 2-3 Wochen überhaupt wirkt ist das echt schwierig :see_no_evil:
Wir haben in Bayern ja noch bis Ende Juli Unterricht…

Die ersten kleinen Veränderungen kommen nach 5 Tagen.

Es bring aber wenig was für die konzentration, eher für Sozialverhalten und Mitarbeit allgemein.

Letzendlich hast du wohl keine andere Wahl, wenn der Arzt so unflexibel ist.

Ja das ist total frustrierend :disappointed:
Ich finde das so bedauerlich, dass die Ärzte nicht ein bisschen mehr auf die Eltern eingehen, die Ihre Kinder gut kennen und sie immer sehen.

Man ist dem so ausgeliefert und es fühlt sich an als ob die Kinder Versuchskaninchen sind :confused:

Wir hatten auch einen übervorsichtigen Arzt.

Irgendwie ist es ja auch gut, dass ein Arzt nicht einfach irgendwie so herumwurschtelt.

Aber bei unsren beiden Kindern hat es sehr schlimme Folgen. gehabt, dieses Herumgeeiere und bestehen auf irgendwelchen Prinzipien.

Es gibt ja andere Ärzte, die „wurschtiger“ sind - und wenn es um ADHS alleine geht, ohne lebensbedrohliche Gemütszustände oder ganz schlimme Ängste, Zwänge oder Tics, dann ist das glaube ich durchaus vertretbar, bezgl. Höchstdosierungen oder Kombinationen zumindest mal übergangsweise auch mal etwas auszuprobieren.

Höchstdosierungen sind ja auch im Wachstumsalter immer nur für sagen wir mal das nächste Lebensjahr und dann ist man vielleicht ein Jahr lang in einem zwielichtigen Bereich, es kann nämlich gut sein, dass dann das für diese Dosis nötige Körpergewicht oder Alter erreicht ist, aber die Dodis nicht angepasst werden muss - und dann ist man wieder im grünen Bereich - denn da ja eben die Dosishöhe meist nicht wirklich vom Körpergewicht proportional abhängt, kann es sein, dass dieselbe Dosis dann nicht bei weiterem Wachstum immer weiter gesteigert werden muss, sondern es kann sein, dass man jahrelang dabei bleiben kann, bis in der Pubertät dann natürlich schon vieles sich ändern kann.

Kenne ich leider auch. Unser Arzt legt mehr Wert auf die ausgefüllten Fragebögen von der Schule ein, als auf meine Beobachtungen.

Nicht Mal das was die Schule ausfüllt wird wirklich berücksichtigt.
Mein Sohn hat eine wirklich tolle Lehrerin die super gut mit uns zusammenarbeitet, aber ihre Einschätzung wird auch nicht wirklich wahrgenommen - zumindest hab ich das Gefühl.

Mein Sohn hat ähnliche „Masse“, fast 9 Jahre, ca. 23 kg, 1.27m. Wir haben schon viel herumgetestet seit einem Jahr, bisher aber alles MPH-Präparate. Momentan sind wir bei 31.5 mg Concerta-Generikum (18 + 1/2 einer 27er-Tablette). Zusätzlich 5mg Medikinet unretardiert am Morgen, damit die Wirkung für die Schule früh genug erreicht ist. Gibt also total 36.5mg/Tag. Wir sind mit dem Concerta auch schon höher gegangen, bei 36 mg war ihm am Nachmittag immer sehr langweilig und er war schlecht gelaunt. 45mg war deutlich zuviel, haben wir nur 2 Tage getestet. Er war sehr kaltherzig und abweisend, nicht mehr sich selbst. Jetzt passt es momentan ganz gut, er kommt zwischenmenschlich viel besser zurecht und die Konzentration in der Schule ist meist ok, wenn auch noch nicht optimal. Tagsüber ist er viel entspannter als ohne Medi. Leider haben seine Tics ziemlich zugenommen seit dem Concerta, deshalb lese ich hier gerne weiter mit bezüglich Intuniv/ATX-Erfahrungen. Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich allerdings eher versuchen, irgendwie eine Dosiserhöhung „durchzubringen“ beim Arzt. Ein Wechsel (nur schon innerhalb der MPH-Präparate) bringt immer wieder einiges durcheinander, und wenn die Concerta/Ritalin-Kombi vorher so schön gewirkt hat, würde ich eher darauf aufbauen.

Vielen Dank für deine Nachricht :smiling_face:
Intuniv ist ja kein MPH, deswegen wollte ich gerne ein paar Erfahrungsberichte wie es vertragen wird und vor allem wie sich die Kombi mit Concerta gestaltet.
Ich fühl mich einfach so unsicher und von den Ärzten nicht wirklich ernst genommen :face_exhaling:

Ich persönlich wäre auch lieber erstmal mit dem Concerta hoch um es zu testen, aber der Arzt schreibt es mir nicht auf und hat mich wegen der Dosierung von MPH total verunsichert :disappointed:

Und wenn ihr den Wechsel erst in den Ferien machen würdet?

Das habe ich tatsächlich auch schon überlegt. Unser Arzt ist jetzt leider 3 Wochen im Urlaub, danach schließt die Praxis.
Ich hole die Tabletten am Montag aber trotzdem und dann warte ich vielleicht wirklich noch ab.
Ich will jetzt kurz vor den Sommerferien kein Risiko mehr ehrlich gesagt. In den Ferien kann ich das gut beobachten wie sich die Kombinationstherapie entwickelt.

Ich muss dann eh schauen wie es weitergeht, die Praxis in der wir aktuell untergekommen sind wird wahrscheinlich Ende Juni geschlossen wenn sie niemanden finden der die Praxis übernimmt. Der Praxisinhaber ist vor einer Weile unerwartet verstorben und die zwei Ärzte die da sind machen das nicht weiter (sind beide schon über 65).
Das ist so ein Chaos hier. Wahrscheinlich müssen wir dann in die Ambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie das wir überhaupt noch Medikamente bekommen.
Die Situation hier im Allgäu ist furchtbar…

Hallo CariHa,

zu Concerta kann ich leider nichts sagen. Intuniv bekommt mein Sohn seit den Sommerferien letzten Jahres. Dazu bekommt er Atomoxetin. Meine Info ist, dass der PEAK nach 6 Stunden erreicht ist und das deckte sich über ein halbes Jahr auch mit dem Zeitpunkt des Einschlafens. Er schlief sechs bis sechs einhalb Stunden nach Einnahme ein.
(Bin mir sicher, dass das auch noch so wäre, wenn wir nicht Atomoxetin auf 25mg hätten erhöhen müssen.)
Intuniv hat nach knapp drei Wochen angefangen zu wirken. Ich persönlich würde daher NICHT nach einer Woche mit 1mg direkt auf 2mg steigern, sondern die drei Wochen abwarten, Blutdruck messen und dann entscheiden, ob wieder 1mg hochdosiert wird.

Die Müdigkeit war übrigens sofort da. Die eigentliche Wirkung kam später. Intuniv eignet sich aus unserer Erfahrung sehr gut dazu, den Schlafrhythmus zu regulieren. Es wäre schön, wenn mein Sohn insgesamt noch ne Stunde länger schliefe. Deshalb haben wir einen frisch gescheiterten Versuch mit Melatonin hinter uns. Aber wenn ich bedenke, wie wir gestartet sind (Kind nie vor halb elf schlafend). Dann ist es eine wahnsinns Verbrsserung.

Zur „eigentlichen“ Wirkung kann ich sagen, dass das Intuniv das „H“ aus dem ADHS entfernt hat. Außerdem sind Tics und Zwänge damit so gut wie verschwunden. Und das Kind wirkte entspannter. Die Konzentrationsfähigkeit fehlte noch. Da er überhaupt keine Stimulanzien verträgt, gab es nur noch Atomoxetin zum Kombinieren. Das funktioniert aber zusammen sehr gut.
Der Blutdruck unter Intuniv hat sich gesenkt. Unter Atomoxetin ist er aber wieder zum Ursprungslevel zurück.

Mein Sohn hat inzwischen die Doppeldiagnose ADHS/ASS. Bei ASS wird -soweit ich das verstanden habe- davon ausgegangen, dass die Medikamente anders wirken, als bei ADHS.

Den Schlafrhythmus steuern wir zusätzlich über konsequentes Aufstehen zwischen 6 und halb sieben morgens. Das ist der Schulrhythmus, den wir leider auch am WE beibehalten müssen :see_no_evil:.

Ich hoffe, die Infos helfen Dir weiter :heart:

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Guten Morgen,
ich habe dir ja gestern schon in einer Nachricht geantwortet (leider konnte ich in Thread nicht antworten, da dass System am ersten Tag nur 12 Nachrichten erlaubt :face_with_peeking_eye: bin ja noch ganz frisch hier im Forum.
Aber nochmal danke für deine ausführliche Antwort.

Eine Frage habe ich noch, falls damit jemand Erfahrung hat:

Bei der Kombinationstherapie von MPH und Intuniv, wurde da das MPH von Anfang an runter dosiert beim Start von Intuniv?