Leicht OT: Soziale Phobie...

Mir brennt dieses Thema zur Zeit unter den Nägeln, bzw. ich bin einfach gezwungen, das mal anzugehen.
Mal kurz zusammengefasst:

Mitte 30
ADHS
Überempfindlich
Messie-artiges Verhalten, Planlosigkeit
Sozale Phobie

ADHS ist das eine, aber soziale Phobie ist eigentlich das wesentlich schwerwiegendere.
Das hat sich bei mir irgendwann im Kindesalter entwickelt und war für mich irgendwie ebenso unangenehm wie normal.
Ich hatte niemals Ansätze, etwas dagegen zu tun, ich hätte auch nicht gewusst wie.

Man schämt sich ja irgendwo auch für seine Scham, und diese fiese Rückwirkung tut ein übriges.

Das Ding ist, diese Diagnose stelle ich mir selber, aber der Fall ist sowas von klar.
Ich habe im Rahmen von ADHS + Depression diverse Ärzte & Neurologen besucht, seit mittlerweile 10 Jahren.
Keiner von denen hat mir diese Diagnose gestellt. Warum?

Eigentlich wollte ich hier meinen alten Tread aus der AW
„Große vs. kleine Firma für Eigenbrötler m. autistischen Zügen“ weiterführen, aber ich weiß gar nicht mehr so genau was ich eigentlich
geschrieben hatte und die Anderswelt ist ja nun nicht mehr da.

Abgesehen davon, das ich seit ewigen Zeiten praktisch kein soziales Umfeld habe ist die Arbeit das drängenste Problem.
Genaugenommen wurde ich gerade entlassen, bzw. mein Vertrag wird nicht verlängert, obwohl mein Arbeitgeber dringend Leute braucht und keine bekommt. Das passiert mir in dieser Form zum ersten mal - aber es war eigentlich auch überfällig.

Probleme:

-Ich kann nicht zuhören
-Ich habe in Sekunden vergessen was man mir sagt (-> die anderen kommen sich verarscht vor)
-„Flache Hierarchie“ (bzw Anarchie), ich muß mir meine Arbeit selber suchen…
-Ich traue mich nicht zu fragen, ich vermeide das in endloser Vermeidungstaktik (Angstschweiss)
-Ich führe keinen Smalltalk, gar nicht, und halte ihn auch nicht am Laufen, wenn jemand anderes damit anfängt
-Ich ziehe mich insgesamt zurück
-Obwohl ich rein von der Arbeit im Grunde gar nicht viel Stress habe bin ich nach der Arbeit völlig fertig.
-Durch Überempfindlichkeit wird man quasi übersteuert und kriegt offensichtliche Signale nicht mit. Andere empfinden das als regelrecht abgebrüht/unsensibel.
-Ich bin mir nicht sicher ob andere meine Angst durchschauen. Ich bemühe mich natürlich sie zu verbergen. Tatsache ist wohl, das die anderen denken, ich lehne sie ab.
-Ich werfe anderen Leuten extrem knappe Antworten entgegen, weil ich mehr oder weniger unbewusst den Kontakt so kurz wie möglich halten will. Was die Kommunikation natürlich erschwert.

Bisher bin ich noch immer irgendwie klargekommen, diesmal waren aber auch z.T. recht fiese Kollegen am Start, es wurde abgelästert ohne Ende, wer etwas versaut wird gedisst, aber nur wenn er selber nicht dabei ist… Derjenige selber erfährt es dann auf Umwegen.
Nun kommt so ein Typ wie ich da rein-> klar was dann passiert.

Mich würde mal interessieren, ob es hier Leute gibt, die ähnliche Probleme haben und wie sie damit klarkommen (oder auch nicht).
Ich versuche gerade einen Platz für eine Verhaltenstherapie zu bekommen, aber… Versucht sowas mal berufsbegleitend, Termine nach Feierabend, nicht weit zu fahren ect. - praktisch unmöglich, einfach nicht zugänglich.

Oje Gargamel, gar nicht einfach, dein Situation! So gemeine Kollegen!! Und doof, dass Therapie nicht zugänglich ist…

… aber natürlich auch erstmal willkommen hier auf dem grünen Seiten, aber wir kennen uns wahrscheinlich schon… du erkennst mich vielleicht am Avatarbild wieder… :slight_smile:

… sag mal… klar, soziale Phobie ist das Eine… aber wenn du auch nicht so gut mitbekommst, was zwischen den Zeilen geredet wird und vielleicht deswegen mit den andren nicht gut klar kommst und lieber alleine bist… kommt mir eine ganz leise Assoziation, ob es da nicht vielleicht eine Überlappungmit Autismus gibt … hast du dazu mal ein Wenig gelesen…?

Unabhängig davon könnte dir beim Messieproblem und einigen anderen genannten ADHS Themen die Seite Online-Selbsthilfe.de weiter helfen. Es kostet 10 Euro pro Monat und man kann es eigentlich auch recht zügig durcharbeiten. Klar raten die zum langsamen bearbeiten der Unterpunkte, man soll erst den einen abgearbeitet haben, bevor der nächste kommt, was auch sinnvoll ist, aber wenn du knapp bei Kasse bist… schau es dir halt mal an… ich habe damit angefangen und versuche aber, es langsam zu machen und mich sozusagen über das laufend und kostende Abo auch etwas zur Umsetzung zu zwingen. Daher kenne ich bis jetzt nur die Sachen zum Aufräumen bzw der darauf folgenden Ordnung-Ratschläge. Ich habe bewusst noch nicht vorausgelunzt…

Hi Gargamel,

ja, das klingt nach nem ganz schön soliden Päckchen, das Du da mit Dir rumschleppst…
Aber so alles in allem dürften sehr viele (oder sogar die meisten) AD(H)S-Betroffene diese Symptome haben

Was machst Du denn mit oder gegen Dein AD(H)S ?
Therapie, Sport, Medis - was ist Dein Programm ?

Und welcher Typ bist Du ?
Aufmerksamkeitsprobleme beschreibst Du, also kein reiner ADHS Typ.
Bleibt noch ADS und Mischtyp…

Viele Grüße

UlBre

Was rein ADHS angeht, da hat es niemals eine 100% Diagnose gegeben.
Allerdings habe ich aus meiner Schulzeit Berichte, wo man die typischen Dinge beklagt, es folgten diverse Begutachtungen & Klassenkonferenzen.
In den frühen 90ern hat aber noch niemand von ADHS gesprochen.

Mein Neurologe hat mich vor 10 Jahren mal getestet, anschliessend Versuche mit Methylphenidat & Amphetaminsaft.
IMHO ist die ganze Vorgehensweise hochgeradig unwissenschaftlich. Ich bin damals mit den Medis nicht glücklich geworden, ich hab nix gemerkt - daraus hat der Arzt seine Diagnose in Frage gestellt.

Heute nehme ich manchmal 10mg retardiert, und nicht 60mg verteilt über Stunden - plötzlich wirkt es doch, und zwar gewaltig. Es scheint wohl auch so zu sein, das man eine Unterdosierung stärker spürt wie eine Überdosierung, verstehe ich alles nicht.
Mein Problem ist blos, das ich das nicht regelmässig nehmen kann/will. Der Rebound Effekt macht vieles wieder zu nicht und auch sonst merke ich das mein ganzer Körper irgendwie schneller läuft.

Ich bin vermutlich umgänglicher. Vermutlich. Ohne Sport ist der Rebound kaum zu ertragen. Ich kann aber nicht immer Sport machen.

Als kind war ich wohl zumindestens Teilweise Hyperaktiv, heute eher Träumer.

Autismus eher nicht. Aber wenn man immer alles alleine macht und vermutlich schon als Kind zu wenig soziale Kompetenzen gelernt hat wird man halt irgendwo komisch.

Die ADHS-Behandlung habe ich aufgegeben. Ich habe auch keine Lust, einen Termin immer Monate im Vorraus planen zu müssen, 2 Stunden fahren zu müssen, der Arzt spricht dann 5min mit mir und das wars…
Nächster Termin in 6 Monaten. Dann wieder 5min. Usw.
Geht nicht. Bringt nix außer Ärger.
Glücklicherweise kriege ich Ritalin Adult von meinem Hausarzt.

Vor einem Vorstellungsgespräch oder ähnlicher Stresssituation nehm ich 10mg und bilde mir ein, es hilft.
Wenn ich schwer depressiv bin hilft es auch.

Aber dauernd - nix für mich. Außerdem habe ich Angst, das sich mein Körper dran gewöhnt und dieser „Joker“ dann irgendwann nicht mehr gezogen werden kann…

Normalerweise müsste ich mich jetzt bewerben. Das AA nervt auch schon mit Vermittlungsvorschlägen.
Ehrlich gesagt hab ich null Bock, in bin froh wenn mein Vertrag zu Ende ist.

Wenn ich die Stellenanzeigen lese finde ich nur Dinge, die ich zwar theoretisch könnte, praktisch aber wegen meiner „Macken“ sofort wieder Stress hätte.
Ich bin einfach nur Müde.

@gargamel
Ok, dann habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich.

Welche möchtest Du zuerst hören ?

Jedenfalls gibt es ja auch noch Elvanse… ich empfand MPH (in meinem Fall Medikinet Adult) ähnlich wie du, irgendwie gab es was unterschwellig Erschöpfendes. Ich nahm 5mg bis 7,5 mg, 10 waren schon zu viel. Der Wechsel zu Attentin und dann Elvanse war irgendwie eine Erlösung.

Also ich hab ja letztens was von Dyspraxie geschrieben und da gibts auch ähnliche Syptome.
Und es gibt ja auch noch andere Sachen.
Also ich denke man sollte schon mal richtig abklären, irgendwie einen Facharzt suchen, der einem wirklich hilft. Ist das denn nicht möglich?
Lg

@UlBre bin auch auf die Nachricht gespannt? :smiley:

… das richtete sich an @gargamel

Frohe Weinachten :slight_smile:


Wie Du es für richtig hälst. Bin offen für alle guten Ratschläge :wink:

Dieses Lisdexamphetamin ist ja ein ganz neues Ding.
Ich hatte seit einigen jahren in der Anderswelt gar nicht mehr mitgelesen…

Diese extrem langen Wirkzeiten schrecken mich etwas ab, aber gut, mal probieren. Ich hab demnächste einen Termin bei meinem alten Neurologen, vielleicht geht da was. Das ganze Läuft auf Kasse, richtig?

Das soziale Problem ist allerdings ein separates. Da muß ich irgendwas tun.

Das könnte gut sein, dass die soziale Phobie mit Medikamenten weggeht.

Hallo Gargamel,

aaaaalso - eigentlich könnte ich es jetzt kurz machen und mich Nono anschliessen.
Aber vielleicht hilft Dir eine zweite Formulierung noch weiter.

Die gute Nachricht ist: da ist noch ganz viel Land hinter dem Horizont.
Die schlechte ist, dass Du dafür den Mut aufbringen müsstest, es nochmal mit einer richtigen Medikamenteneinstellung zu probieren.
Ja, das ist kein Spaziergang, das ist ne Wanderung. Manchmal kriegst Du Blasen an den Füssen, vor allem, wenn Du zu schnell losläufst. Aber wenn Du durchhältst bekommst Du mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit etwas, was Du Dir so gar noch nicht vorstellen kannst:
Ein neues Leben.
Ernsthaft, so wird es sich anfühlen, wenn Du die richtigen Medis in der richtigen Dosierung gefunden hast - und vielleicht auch noch ein paar andere Sachen angefasst hast.

Zuerst einmal kann ich Dich aber beruhigen: Stimulanzien (MPH wie AMP) in medikamentöser Dosierung sind nichts, woran ein Körper sich gewöhnt. Klar

Heute ist AMP (Elvanse - idR 10 bis 12 Stunden oder Attentin - idR 5 - 6 Stunden Wirkdauer) das Mittel erster Wahl für Erwachsene.
Das haben viele Ärzte, und selbst viele AD(H)S-Spezialisten noch nicht ganz mitbekommen.
Ich kenne welche, die dafür offen sind, und ich kenne ihren Patientenkreis - da stellen immer mehr auf AMP um und sie sind fast durchgängig sehr viel glücklicher damit als mit MPH.
Frag mal Deinen Hausarzt. Wenn er es Dir verschreibt, wäre es das einfachste.
Falls er das noch nicht kennt, dass Amphetaminmedikamente bei Erwachsenen inzwischen die erste Wahl sind, könntest Du ihm den „Aktualisierten europäischen Konsens zur Diagnose und Behandlung von AD(H)S bei Erwachsenen“ ausdrucken und mitbringen:
<LINK_TEXT text=„https://www.sciencedirect.com/science/a … 3818301962“>Updated European Consensus Statement on diagnosis and treatment of adult ADHD - ScienceDirect</LINK_TEXT>, dort unter 7.1.4., mit weiteren Quellen.

Auch bei Elvanse gilt: bitte langsam und geduldig eindosieren. Es kann gut sein, dass Du eine Dosis benötigst, die zwischen den Kapselgrössen liegt. Dazu gibt es hier im Forum einen Thread, der sich recht ausführlich damit auseinandersetzt, wie man Elvanse dann aufteilen kann.
Und wie bei jeder Eindpsierung gilt: Nie nach einem einzelnen Tag beurteilen, immer den Durchschnitt von mindestens 3 Tagen nehmen. Und selbst wenn eine höhere Dosisstufe sich nicht mehr so gut anfühlt wie die vorhergehende, immer noch 1, 2 Stufen weitergehen und abwarten, ob es dann nicht nochmal besser wird. Kommt häufiger vor als man gemeinhin annimmt. Wenn Du dann sicher weisst, nee, das ist jetzt zuviel, dann hast Du sehr viel gewinnen und kannst Dich drauf konzentrieren, um Deine Zieldosis herum die ideale Dosis zu finden.

Wenn MPH was gegen Deine Depression tut, dann wird Elvanse genau so helfen.
Das Symptom der Dysphorie bei Inaktivität ist ein originäres AD(H)S-Symptom. Depression kann unterschiedliche Ursachen haben - Noradrenalin- oder Dompaminmangel sind eine Möglichkeit (insbesondere bei ADS). Es muss nicht immer Serotoninmangel sein (und wenn, dann eher bei ADHS-Betroffenen).

Falls Du nochmal sichergehen willst, ob es wirklich AD(H)S ist, könntest Du den Onlinetest auf ADxS.org machen:
<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/adhs-onlinetest-um … test-lang/“>https://www.adxs.org/adhs-onlinetest-umfragen/adhs-online-test-lang/</LINK_TEXT>
Dauert ne halbe Stunde, ist aber schon ziemlich genau (auch wenn es immer noch nur ein Onlinetest ist und er daher keine Diagnose geben kann).

Ich drücke Dir die Daumen.

Beste Grüße

UlBre

Hey,
du klingst, als hättest du schon einiges hinter dir.
Ich bin zwar vermutlich um einiges jünger als du, aber ich traue mich trotzdem, dir einen Ratschlag zu geben:
Nicht aufgeben!

Stell dir vor, ich hatte auch eine Sozialphobie. Ich konnte nicht vor anderen Leuten essen, ohne total Angst zu haben und habe mich deshalb dafür versteckt. Ich war nach 2 Stunden sozialer Interaktion total fertig. Habe mich zurückgezogen, meine Therapeutin war der Mensch der mich am regelmäßigsten gesehen hat. Und die sozialen Ängste hatte ich schon seit der Grundschule.

Aber jetzt bin ich völlig anders, kann telefonieren ohne mich stundenlang davor zu drücken, kann Gespräche führen, ohne mir das was ich sagen will vorher „zwanghaft“ zurechtzulegen. Ich habe einen Freundeskreis, lade spontan jemanden zu mir ein.
Das alles hat bei mir vermutlich ganz andere Gründe als bei dir, aber ich habe zumindest gelernt, es ist so viel machbar, das Gehirn ist so plastisch - ich habe optimistisch alles versucht was die Therapeutin mir empfohlen und was Ärzte mir verschrieben haben - es hat (nach 2 Jahren oder so) funktioniert.

Ob es bei dir eher Medikamente oder eher kognitive Umstrukturierung ist, was helfen könnte, kann ich nicht einschätzen. Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass du von einer Therapie profitieren könntest. Da muss man auch nicht unbedingt hinfahren - gibt es auch online. Meine Ex-Therapeutin bietet das zum Beispiel an.

Schön @julai dass du das so gut in den Griff bekommen hast!!

… ich habe kürzlich einen Thread zum Thema Online Selbsthilfe eröffnet, vielleicht postest du die Web-Adressen der Online Angebote, von denen du weißt, dort?

Also ich hatte jetzt vor der Medikation auch wieder eine Sozialphobie. Das war bei mir so phasenweise, mal mehr mal weniger. Und die ist seit der Medikamenteneinnahme weg. Ich hatte auch beim Ritalin sogar daran gemerkt, wenn die Wirkungsdauer vorbei war.
Das Elvanse vertrag ich aber besser.
Du kannst dich vom Arzt auch krankschreiben lassen…

Was julai schreibt ist natürlich ermutigend.

Ich habe das Gefühl, das MPH in der Tat umgänglicher macht. Aber das allein genügt nicht.
Ich weiß auch nicht, ob ich eigentlich wirklich mehr Kontakt mit anderen möchte. Ich kenne eigentlich nur meine Eigenbrödlerei.

Meine Gedanken gehen eigentlich erstmal kurzfristig, wie überlebe ich beim nächsten Arbeitgeber, wie vermeide ich es mir gleich mit den Kollegen dort zu verscherzen.
Im Grunde hab ich da fast null Kontrolle drüber, es passiert mir quasi alles. Ich reagiere nur auf die jeweilige Situation, aber ohne Plan.
Davor hab ich Angst, bzw. null Bock drauf.

Ich hätte eigentlich schon zig Bewerbungen schreiben können… Aber ich will eigentlich gar nicht.

Und gleich krankschreiben lassen um Therapie realisieren zu können - hmm ja. Im Grunde bin ich da gnadenlos rot eingestellt was Arbeitnehmerrechte und deren praktische Anwendung angeht. Aber…


Klar ist, das der Meachanismus ein anderer ist wie bei Opium oder Alkohol, das hab ich verstanden. Ich meine trotzdem mal in der AW gelesen zu haben, das Leute mit der Zeit immer höher dosieren.
Ich müßte das mal im Detail nachlesen.
Jeden Tag MPH ist in jedem Fall nix für mich.

Vor jahren hatte ich mal Amphetamin als Hustensaft, das hatte eher weniger die Rebound Probleme, aber die Dosierung mit Einwegspritze und der schlecht haltbare Saft, das war alles nicht so praxistauglich. Mein Arzt wollte das auch nicht mehr verschreiben

Nope.
Es gibt in der Regel eine einmalige Anpassung nach oben so nach 3 bis 6 Monaten. Ein ständiges höherdosieren ist komplett ungewöhnlich und absolut nicht typisch. Dann stimmt was anderes nicht.

OT, aber wichtig:
@gargamel
Es gibt bei der Arbeitsagentur übrigens eine besondere Möglichkeit der Betreuung. Das ist für „Kunden mit „Vermittlungshemmnissen““ gedacht. Diese Berater nehmen etwas mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse ihrer „Kunden“, coachen dich und bauen nicht diesen Druck bzgl. der Bewerbungsquantität auf. Das setzt jedoch voraus, dass du deine Probleme offenlegst und bei deinem Sachbearbeiter auf Verständnis stößt. Falls ja, nimmt das schon mal sehr viel Druck raus und du musst nicht ständig Alibi-Bewerbungen schreiben bzw. hast keine Sanktionen zu befürchten, wenn du das nicht tust.

Moin,

ich bin immer vorsichtig mit sowas, weil ich immer denke, das diese Informationen/Daten mir irgendwann schaden.

Meint ihr die können einem neben „mehr Rücksicht“ irgendwo auch effektiv weiterhelfen?

Das Problem mit dem AA ist ja das mit den ZAF-Rattenfirmen, die nehmen jeden den sie kriegen, selbst dann, wenn man durchblicken lässt das man kleine Lust hat/der falsche für den Jobn ist.

PS:
wart ihr schon mal länger Arbeitslos?
Länger als einen Monat halte ich das glaube ich nicht aus. Meine Erfahrung: am Anfang ist es total geil, dann kippt die Stimmung und nach 4-6 Wochen bin ich am Boden :wink:

Du bräuchtest jemanden, der Bewerbungen für Dich schreibt…
Gibts für so was nicht Dienstleister ? Falls nein, wäre es ne Marktlücke…
Klar, kostet, aber keinen Job kriegen weil es zu wenig Bewerbungen gibt ist am Ende deutlich teurer…

Nein, so einfach ist es leider nicht, UlBre.
So schnell wie möglich (irgend)einen Job zu kriegen, hilft gerade ADHSlern nicht weiter, sondern ist - im Gegenteil - absolut kontraproduktiv. Denn meistens führt gerade das dazu, dass man für den 1. Arbeitsmarkt verbrannt wird, denn zu häufige Jobwechsel machen nun wirklich alle Personaler - auch die Mutigen, die Bewerbern mit schwierigen Lebensläufen eine Chance geben - stutzig und man wird als Bewerber gnadenlos aussortiert.

Genau DAS führt auf gerader Strecke und mit absoluter Sicherheit ins soziale Abseits!

Ich werde gargamel jedoch noch ausführlicher antworten.