Man wird doch mal wütend werden dürfen....

Das ist mit meinem sehr großen Bedürfniss nach umweltbewussten und sozial-ethischem Verhalten nicht kompatibel.

Ja ich habe auch die Fleischportionen bis letztes Jahr gedeckelt. Aber wenn die Jungs im Wachstum sind, dürfen, ja müssen sie m. E. hochwertiges „Futter“ kriegen und dürfen bei uns jetzt mehr essen. De facto essen sie aber kaum mehr Fleisch als vorher. Mein Mann und ich essen weiterhin sparsam Fleisch.

Ich habe vor zig Jahren, als das grade so eine Welle war, mal ein Buch zur Blutgruppendiät gelesen. Darin wurden die Blutgruppen evolutionär erklärt, wie es mit Blutgruppe 0 losging bei den Jägern und Sammlern und dass die vor allem viel Fleisch gegessen hätten und dass deshalb Menschen mit Blutgruppe 0 Fleisch besser vertragen als die anderen. Dann kommen die anderen Blutgruppen, der Mensch wurde sesshaft und baute Getreide an, ab da wird dann auch Gemüse und Getreide vertragen…

Also da man heute nicht mehr von dieser Diät spricht, gehe ich davon aus, dass das so nicht ganz stimmt. Aber meines Erachtens gibt es doch Tendenzen, dass manche Menschen eher mehr Fleisch brauchen und andere eher weniger… so ganz ohne Fleisch… weiß ich ehrlich gesagt nicht… ich denke, man sollte ruhig gelegentlich wenig Fleisch essen. Ich selber brauche nur alle ein- bis zwei Wochen mal Fleisch… eigentlich mag ich es gar nicht so sehr…

Insofern denke ich, dass die Jugend erstmal gut gedeihen sollte und wir Erwachsenen müssen es ja nicht übertreiben…

Du handelst ebenso ethisch und wertvoll, wenn es deinem Kind dadurch besser geht.
Ebenso ist es ethisch wertvoll, wenn dein Kind so sein passendes Medikament nehmen kann

Ich leben manchmal sogar Vegan, aber ich glaube ein Tier wenn es einem Kind so helfen kann würde es dies tun .

Dein Kind kann nichts für das was ethisch nicht vertretbar ist . Vielleicht kannst du ja Fleisch bekommen , was fair und Bio ist.

Ich hätte da auch meine Schwierigkeiten aber wenn Fleisch nachweislich der Gesundheit in dem Falle dient ???

Ansonsten halt Astronauten Nahrung , irgend so ein Enrgiebrei damit mehr Energie reinkommt.

Wir haben mal so ein hochkalorisches Getränk aus der Apotheke gehabt, Frebini, das mochte er dann schon ganz schnell nicht mehr.

Dann so ein Eiweiß Pulver, das es beim REWE gibt, mit Himbeer-, Vanille oder Zitronengeschmack, das man in Milch oder Joghurt einrühren kann…

All diese Sachen sollte man nicht anstelle einer Mahlzeit einnehmen, sondern so als Nachspeise, vor dem Zubettgehen oder vor dem Sport…

Ob im Wachstum oder nicht, man kann ohne Fleisch gut auskommen. Ich bin seit 1988 Vegetarier (allerdings essen wir gelegentlich Fisch). Und in den letzten beiden Jahren haben wir aus Klimagründen auch den Konsum von Milchprodukten stark reduziert. Ich denke nicht dass ich jemals ohne meinen geliebten Käse leben möchte, aber es ist schon viel weniger als früher.

Unser großer Sohn ist ja ohnehin ein Obst- und Gemüsefreak, den man mit Knabbermöhren, Walnüssen, grünen Bohnen, Kartoffeln oder Kürbissuppe glücklich machen kann, wirklich. Unsere Erziehung und Prägung, wir haben alles richtig gemacht - dachten wir. :lol:

Aber seit wir unseren kleinen Sohn haben, der ja die gleiche Erziehung bekommt und dem wir die gleichen Lebensmittel geben bzw. es versucht haben, sehen wir dass wir unseren Einfluss stark überschätzt haben. Der lehnt, und zwar vom Babyalter an, fast alle Gemüsesorten ab, empfindet Vollkornbrot als Beleidigung und würde, wenn es nach ihm geht, manche Tage nur Süßes essen. Kartoffeln mag er nur mit Ketchup oder als Bratkartoffeln. Und er steht auf Würstchen und Schnitzel.

Na gut, da kriegt er bei uns die aus Tofu bzw. Weizen, in der Schule bzw. früher im Kindergarten natürlich die aus Fleisch. Da ist er nicht wählerisch, d. h. er besteht keineswegs auf totem Tier. :wink:

Sein Gewicht zu halten ist schwierig, weil er - wenn es sich nicht um Kuchen oder Kekse handelt - ADS-bedingt das Interesse verliert, sobald der erste Hunger gestillt ist. Die Ärztin denkt immer es liegt am Attentin, aber das war schon so bevor er überhaupt Stimulanzien genommen hatte.

@Nono, ich habe Blutgruppe 0+, aber ein großer Fan von Fleisch war ich auch als Kind oder Jugendlicher, lange vor meiner Ökophase, nicht. Also an der Blutgruppe kann es nicht liegen.

Vor ein paar Monaten habe ich für mich den veganen Burger von McD entdeckt. Also nicht häufig, eigentlich nur wenn ich gerade an einem bestimmten Bahnhof mit entsprechender Filiale umsteigen muss.

Nicht dass das jetzt etwas Wertvolles wäre, Junkfood bleibt Junkfood. Aber den Geschmack haben die, jedenfalls soweit ich es nach so vielen Jahrzehnten beurteilen kann, ziemlich originalgetreu hingekriegt. Also das war ein ganz nostalgisches Gefühl als ich da reinbiss - wie Kindheit! :smiley:

Und das ohne totes Tier. Ich bin begeistert.

Ich verstehe die ethischen Bedenken, sehe aber auch ganz pragmatisch die andere Seite. Da muss man dann eben eine Entscheidung treffen, wenn beides gleichzeitig nicht geht.

Mir fallen aber auch noch jede Menge anderer Dinge ein, die ungesund und fettreich sind - ohne Fleisch.

Ich habe übrigens mal gelesen, dass sich viele Menschen mit ADHS sehr fett und überhaupt ungesund ernähren und erstaunlicherweise dabei dennoch ziemlich gesund bleiben. Hatte mich gleich an den 90jährigen Opa errinnnert, der angeblich täglich 50 Kippen geraucht und trotzdem bis ins hohe Alter gesund geblieben ist. Keine Ahnung, was da wirklich dran ist.

Ich selbst muss allerdings auch kaum auf die Ernährung achten, um mein Gewicht zu halten und bei den Routineuntersuchungen Top-Werte zu erreichen - nicht immer zur Freunde meines Umfelds. :wink:

Was nicht heißt, dass nicht dennoch möglichst bio und lokal eingekauft wird…

Ja lokal, vom Markt und wenn möglich Bio machen wir auch. Fleisch vom Schlachter hier, der eine eigene Charolais Herde hat und selber schlachtet. Brot backen wir oft selber. Die Kinder habe ich mit einer gewissen Sturheit an so ziemlich alle Gemüse gewöhnt… das klappt gut. Aber… sie sind beide sehr dünn und klein… und sie haben keinen Fleisch Jieper.

Nun denke ich immer, hach, wenn sie einfach mal beim Fleisch reinhauen würden… aber ist ja eben auch nicht… wir haben beim Fleisch eine bescheidene regelmäßige Menge.

Ich bin der Meinung, dass wir das auch nicht reißen werden, indem wir uns kasteien und gar keins mehr essen… die gesunde Mitte soll reichen, alles andere wäre zusätzlicher Stresd und den verkraftet hier keiner.

Heute gabs wieder Kopfschmerz und Erbrechen… Schule bis 16 Uhr… nachmittags nur Sport im Park… ich versteh das irgendwie nicht… solange jeden Tag bis Eins Schule war, war alles gut. Einen Tag bis 16 Uhr und gleich wieder das Theater… kein Abendessen gegessen, früh geschlafen und jetzt ist er wach, kann nicht schlafen, nichts essen, ihm ist immer noch übel… ich bin es echt leid…

Also von daher können wir uns beim essen keinen Stress durch Weltverbessern erlauben…

Na ja, Kettenraucher nehmen ja auch sehr gerne Helmut Schmidt als Beispiel dafür, dass Rauchen doch gar nicht so gesundheitsschädlich sein könne, wenn man damit fast 100 wird. Aber seine beiden Bypässe verschweigen sie dabei gerne…

Aber dennoch:
Ich vertrete ja auch die These, dass, wenn wir schon vom Schicksal so gebeutelt sind, sind wir wenigstens einem Körper ausgestattet, der unseren ungesunden Lebensstil auch aushält.
Ich bin überzeugt, dass die meisten Normalos meines Alters mit meinem Schlafdefizit, meiner Zuckersucht und meinen unregelmäßigen Essgewohnheiten zumindest viel schlimmer aussehen, wenn nicht sogar bereits unter der Erde liegen würden.

Je weniger ich schlafe, desto besser sehe ich manchmal aus. Ich werde immer dann gefragt, ob es mir nicht gut gehe, wenn mal 7 oder 8 Stunden Schlaf hatte. Zitat meines ehemaligen Chefs zu Messezeiten, bei denen ich immer zu Höchstform auflief und auch immer am Abendprogramm teilnahm: „Ich frage mich immer, wann Sie eigentlich schlafen.“


Nachvollziehbar.
Ein paar nachdenkliche Sätze aus meiner eigenen Erfahrung:
Ich sehe es aus Sicht der Mutter einer Erwachsenen, die ihre Kinder mit ihrem (adhssig-überzogen, dabei absolutistisch schwarz-weißen, graustufenfreien) sozial-ethischen Idealismus fast über den Jordan gejagt und teilweise nachhaltig „beschädigt“ hat - und das nicht nur sprichwörtlich. DAS Gefühl willst Du nicht, das ist schrecklich! - wenn Du mehr wissen willst, dann per PN.
Und ich hatte ja eben so gehandelt, weil ich meine Kinder NICHT verletzen wollte - diese Verletzung aber außerhalb dieses ideologischen Rahmen nicht existiert.
Ich würde für mich in Anspruch nehmen, in vielen Bereichen ethisch zu handeln - aber nicht mehr auf Kosten der Gesundheit meiner Kinder.

Heute sage ich: Lass sie ihre Ethik selbst entwickeln und zwing ihnen nichts auf! Sie werden zu verantwortungsvollen Menschen werden weil Du es ihnen vorlebst, aber nicht, wenn Du es ihnen aufzwingst selbst wenn es für sie gesundheitlich angesagt wäre. Es ist das eine, was Du für Dich und aus Deiner Überzeugung heraus tust - das andere, was für Deine Kinder ansteht.


Das ist halt nicht das Thema - das Thema ist ein Kind, dass momentan fast nichts isst, massiv untergewichtig ist, daher auch für eine ADHS-Medikation nicht in Frage kommt… ABER gerne Fleisch isst (wenn ich das recht verstanden habe).
Da gäbe es für mich kein Nachdenken, nicht nach den Erfahrungen s.o.

Untergewicht und Gewicht halten trotz viel viel essen kenn ich auch. Ich habe immer viel mehr essen müssen als z.B. meiner Freundinnen und Mitschüler trotzdem war ich immer schlank.
Ich glaube es lag an der ständigen Unruhe und die Hyperaktivität bei mir.
Alles ist so geblieben bis ich mit Sertralin angefangen habe und etwas ruhiger und entspannter geworden bin. Ab da esse ich nach wie vor sehr viel, nehme aber leider zu. Nicht schlimm besser ruhig und dick als ständig nervös und schlank. Leider ist der große Appetit trotz Elvanse und co. geblieben.

Hier sind wir völlig einig!

Ich habe keineswegs gesagt, dass jede*r jetzt zum Veganer werden müsste. Oder dass ausgerechnet in einer solchen Situation, wo ein Kind Mangelerscheinungen hat oder so abgenommen hat, dass die Medikation in Frage steht, etwas ideologisch umgestellt werden soll.

Ich meine nur, grundsätzlich notwendig ist Fleisch weder für Menschen allgemein noch für Schwangere, Kleinkinder oder Pubertierende.

Dass in Deutschland 59 kg Fleisch pro Jahr und Einwohner gegessen und 85 kg (!) hergestellt wird - ich dachte immer wir sind ein Hochtechnologieland, aber wir sind auch ein Billigfleischexportland - ist weder ethisch noch ökologisch mehr verantwortbar.

59 kg, mehr als ein Kilo pro Woche, Kleinkinder und heutige Vegetarier schon mitgerechnet. Wenn das jetzt alles untergewichtige ADHS-Teenies wären, die man anders nicht satt kriegt, würde ich ja nicht meckern. ::sunglasses:

Ich glaub ich bin missverstanden worden. Wir leben keine extreme Ernährung und essen durchaus Fleisch - aber eben nicht täglich! Lieber esse ich wenig und dafür gutes Fleisch das aber eben auch entsprechend teuer ist.
Was ich aufgrund meiner persönlichen Einstellung nicht kaufen kann ist das billige Supermarktfleisch für 1,99€ das Pfund.
Ich koche auch gern für mein Kind Lieblingsgerichte, aber manchmal gibt es eben auch mal nur die langweiligen Spaghetti oder abends eine Brotzeit.

Shakes haben wir übrigens probiert, leider schmecken sie ihm nicht :frowning:

Ach schade @Zingaro … es ist einfach total schwierig… ich wünschte ja auch, uns gäbe jemand einfach mal einen Tipp, der die Wende bringt…

Ach, ich wollte das vor allem von der Seele schreiben :slight_smile:
DEN ultimativen Tip wird es kaum geben, mir hilft das aber schon dolle hier zu lesen um mich ein bisschen besser in mein Kind einfühlen zu können.