Medikinet Adult 10 mg seit ca. 11 Jahren - Wirkung lässt wohl nach

Hallo zusammen,

Mein Name ist Samy und ich bin neu im Forum. Ich bin 29 Jahre alt und mit 18 wurde bei mir diagnostiziert, dass ich „leichtes ADS“ habe. Seit 11 Jahren nehme ich Medikinet Adult 10 mg (ab und an auch mal 5 mg, aber eher selten. Zuletzt jedoch eher 5 mg).

Schon mein ganzes Leben litt ich unter Aufmerksamkeitsdefiziten. Ich verstand einfache Spiele nicht, nach dem sie mir gut erklärt wurden. Ich kam in der Schule nicht so gut mit, da ich leicht abgelenkt werden konnte. Mit 18 fing ich also mit Medikinet an und die Situation verbesserte sich auf jeden Fall. Ich konnte endlich „mein Potenzial“ ausschöpfen. Ich habe mein Abi gemacht, studiert und arbeite nun seit 2,5 Jahren. Seit 1 Monat bin ich bei meinem „Traum-Arbeitgeber“. Die Aufgaben sind ziemlich komplex, weshalb ich unbedingt meine volle Gehirn-Kapa benötige…

Mir war es im laufe der Zeit wichtig die Dosierung nicht zu erhöhen, da ich Respekt vor solchen Medikamenten habe.

Nun habe ich jetzt folgende Probleme:

  • Zuletzt konnte ich mich nicht mehr gut konzentrieren
  • ich bin häufig zerstreut (wie man wohl auch an meinem Text erkennen kann)
  • ich fühle mich dümmer als vorher
  • mein Gedächtnis ist schlechter geworden (zumindest glaube ich das)
  • mittlerweile werde ich immer leicht depressiv, habe Selbstwertprobleme
  • bei vielen Sachen komme ich nicht mehr so gut mit
  • Habe ein Engegefühl in der Brust, bin stark aufgeregt, besonders vor Meetings auf der Arbeit
  • Auch privat wenn ich mich mit Menschen treffe, verliere ich die Lust an der Unterhaltung, weil es mir schwer fällt mich zu konzentrieren

Nun zu meinen Fragen:

  • Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
  • Kriege ich ggf. nun die Langzeitfolgen zu spüren?
  • Könnte es daran liegen, dass ich zusätzlich Kaffee trinke?
  • ist medikinet vllt nicht das richtige für mich? Gibt es mittel, die einen nicht so zerstreuen bzw. Verunsichern/ aufgeregt machen?

Bitte helft mir… Ich verzweifle wirklich. Ich möchte einfach nur konzentriert und nicht aufgewühlt sein… Bin schon am überlegen Medikinet abzusetzen, allerdings tritt dann der Rebound Effekt ein und meine Konzentration wird dadurch auch nicht besser.

Ich freue mich auf Eure Antworten…

VG
Samy

Willkommen, @Samynho7.

Es gibt ein wunderbares Video von Lachenmeier zu ADHS im Beruf, in dem er erklärt, warum gerade zu Beginn einer neuen Stelle schnell eine Reizüberflutung einsetzt, die erstmal komplett verwirren kann.

Die Lernkurve bei ADHS kann einfach etwas anders verlaufen: am Anfang etwas flacher, weil sich die vielen neuen Reize, Personen, Laufwege, Aufgaben, Zuständigkeiten, etc. erstmal schwer sortieren lassen. Das kann sich aber recht bald mit besonders tiefem Einblick bezahlt machen, weil eben weniger „weggefiltert“ wurde und man ein bigger picture hat.

<LINK_TEXT text=„https://www.facebook.com/KollegDATeV/vi … 025888273/“>https://www.facebook.com/KollegDATeV/videos/1541476025888273/</LINK_TEXT>

Der ursprüngliche Link zum Handout, das noch spezieller zur Lernkurve beim Job-Wechsel ist, hat sich verschoben. Du findest es aber noch hier: https://hugepdf.com/downloadFile/adhs-im-job_pdf Insb. S. 17ff. sind sehr hilfreich.

Ich finde, schon das Wissen darum kann sehr entlastend sein. Was Du erlebst, ist vielleicht „normaler“ als Du denkst. Du hast Deine Diagnose länger als ich meine. Dass Kaffee der Medi-Dosierung dazwischenfunken kann, usw. weißt Du sicher selbst.

Aber v.a. könntest Du mit dem Vertrauen auf Deine eigene Lernkurve vielleicht das Gedankenkarussell „Traumjob - Probezeit - ADHS - keine Medi-Wirkung mehr - Hyperfokus auf Startschwierigkeiten - etc.“ wieder anhalten. Wir sind alle schon mal mit dem gefahren, und meistens kotzt einer wegen der Fliehkräfte. Steig da wieder aus, und mach Schritt für Schritt Dein Ding.

Kann vielleicht nicht schaden, Deinen Arzt zu kontaktieren wg. der Dosis oder falls Du ein neues Rezept brauchst, einfach als zusätzliche Beruhigung. Gerade zu Corona-Zeiten geht ja auch viel mit Online-Termin und Rezept-Schicken, wenn Du gerade nicht frei nehmen kannst. Und wenn Du dann so konstant weitermachst wie in den letzten Jahren, die ja auch mit Uni, etc. kein Spaziergang waren… volle Kraft voraus in Sachen Traumjob.

Du bist nicht dümmer als vorher. Du hast einfach viel auf dem Teller gerade… Und sich für Erfolge feiern können ADHSler ja angeblich auch nicht besonders gut. Also erschreck Dich nicht zu sehr selbst vor Dir, dass Du Dir einen Traum erfüllt hast.

Von Lachenmeier gibt es auch ein aktuelles Buch, wenn Dir sein Ansatz gefällt.

Hallo Samy,
Ersteinmal: ich denke, Du brauchst keine Befürchtungen zu haben, dass Medikinet Schaden anrichtet - die Wirkstoffe sind schon sehr lange auf dem Markt und gut getestet.
Mit den Befürchtungen tust Du Dir keinen Gefallen, wenn Du auf das oder ähnliche Medikamente angewiesen bist.
Die Vorbehalte gegen Psychopharmaka sind „landläufig“ sehr hoch - wobei da sehr viel Fake News und Halbwissen eine Rolle spielt, daher wird sehr schnell abgesetzt - auch wenn es andere, näher liegende Gründe und Ursachen gibt. Die Folgen sind drastisch - Du kennst ja selbst das Vorher / Nachher … Da müssen wir sowas wie Gedankenhygiene kultivieren und unsere Compliance aufrechterhalten - sonst schaden wir uns selbst.

Neben der von @Elementary angebotenen Erklärung fällt mir noch folgendes ein:
Wenn Du vom „Ziel Deiner Träume“ sprichst, dann spielt da sicher eine Menge Druck mit rein.
Du bist gestresst - und Stress hindert am „tiefen“ Denken und macht auf Dauer doof. Vielleicht spielt da auch etwas Arbeits- oder Versagensangst mit rein?
Ich bin seit einem halben Jahr auf meinem Traumjob und kann das voll nachvollziehen - langsam wird es besser… man hat zeitweilig den Eindruck, alles mit Schwung mit dem Hintern einzureißen, was man sich mit den Händen aufbaut - und je verzweifelter man dagegen kämpft, desto schlimmer wird das.

Stimulanzien und Kaffee verstärken Stress. Den Kaffee kannst Du reduzieren und zeitgleich alles tun, was Dich „runterbringt“:
Meditation / Achtsamkeit
ruhigen Ausdauersport
ab und an mal ein Bad…
alles was Dir sonst noch guttut.


Wenn Du mit der Medikation bisher klarkamst, würde ich sie nur im absoluten Notfall umstellen. Versuche, eine positive Einstellung dazu beizubehalten.

Dass man nach der Arbeit platt ist und nicht mehr aufnahmefähig, das ist in der Einarbeitung ganz normal.
Ich hatte jetzt Urlaub und arbeite heute wieder… seit 3 Tagen bin ich nicht mehr ansprechbar, fürchterlich maulfaul… Demnächst „droht“ Präsenzarbeit, dann wird es mir ähnlich gehen wie Dir …

Wenn die Aufgaben komplexer werden, brauchst du ggf. eine höhere Dosierung. Es gibt nicht wenige, die am Wochenende weniger nehmen, weil sie dann einfach nicht so viel brauchen.

10mg bzw. 5 mg MPH täglich sind eine sehr geringe Dosis. 20mg oder 30mg täglich sind eher Standard und aus meiner Sicht auch unbedenklich.

An deiner Stelle würde ich auf Kaffee verzichten und stattdessen die tägliche Dosis erhöhen und gucken, wie du klarkommst. Ggf. kannst du Kaffee später wieder dazunehmen.

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Ich kenne die beschriebene Gefühlswelt und kann deine Sorgen verstehen.

Ich hatte während der letzten 1,5 Jahre zum ersten Mal im Leben einen Bürojob und dachte erst ich würde alles falsch machen, zumal ich einen sehr negativ fokussierten Chef hatte mit dem ich auch noch zu zweit war.
Ist zwar anders als bei dir nicht der Traumjob gewesen (den habe ich außerhalb Corona, als Musikpädagoge) aber das Gefühl auf rohen Eiern zu laufen hat mich auch sehr begleitet. Einmal hatte ich das Medikinet vergessen und hatte fast eine Panikattacke.

Das Ende vom Lied: nach 9 Monaten Gehaltserhöhung und ein sehr trauriger Chef als ich diesen Monat aufgehört hab…

Persönliche Meinung (das werden hier sicherlich einige anders sehen):
Falls dein Vorgesetzter einen netten Eindruck macht, Versuch ihm ruhig mal deine Situation zu erklären.
Das hat bei mir schon öfter mal den Druck rausgenommen und KANN dazu führen dass viele deiner „Probleme“ richtig eingeordnet werden. Ich persönlich sehe es so dass ich gar nicht irgendwo arbeiten will wo man meiner Neurodiversität nicht zumindest neutral gegenüber steht. Idealerweise interessiert sich dein Umfeld sogar dafür und will lernen deine Besonderheiten zu berücksichtigen.

Übrigens zum Thema dumm fühlen:
Bei mir kommt zum ADHS noch eine „fast Hochbegabung“ und ich fühle mich trotzdem sehr regelmäßig richtig dumm, weil ich nicht folgen kann oder mich dumm dranstelle.

Nimm doch einfach versuchsweise mal 15mg oder 20mg und schau was passiert. Ich persönlich dosiere mittlerweile komplett nach Bedarf. Am Wochenende 2x10mg unter der Woche 1x 20-30mg und nach 6h nochmal 10mg
Manchmal mach ich die Kapsel auch auf und leg noch minimal nach, wenn ich nach 30min merke ich hab meine Dosis noch nicht erreicht. Allemal besser als einen Unfall zu bauen oder auf Arbeit das Internet zu löschen :smiley:

Hallo Samy,

Hier hast du dir doch die Frage womöglich selbst beantwortet. Wenn du in letzter Zeit runterdosiert hast ist nicht wunderlich, dass du plötzlich adxslersicher drauf bist. Sogar bei mir ist es so, dass sich eine Unterdosierung fast so wie eine Überdosierung anfühlt.

Sorry, aber es ergibt für mich keinen Sinn. Was nutzt dir eine so geringe Dosis, wenn sie nichts bewirkt, du belastest damit deinen Körper dann irgendwie umsonst. Wenn du dir unsicher bist, wie du dich mit 20 mg. fühlen würdest, teste es doch am Wochenende oder im Urlaub. Angst brauchst du aber wirklich nicht haben.

Nimmst du MPH nur ein Mal am Tag? Wenn Medikinet, dann auch mit Essen?

Super gesehen, @allmighty, vielen Dank! Ich denke bei „Jobeinstieg“ immer als erstes an Lachenmeier, weil für mich die Lernkurve und seine Tipps zur Kommunikation so ein Aha-Erlebnis waren. Kann aber natürlich mindestens parallel sein, dass die Medi-Stellschraube erstmal in sich noch von einem Update profitiert.

Viel Erfolg, @Samynho7, mit der Summe unser aller BestOf- und Lieblings-Tipps.

Hallo zusammen,

Erstmal bin ich natürlich überwältigt von den schnellen und vielen hilfreichen, nein eigentlich sehr hilfreichen Antworten!
Es tut mir sehr gut zu lesen, dass ich mit dieser Situation nicht alleine bin. Das gibt dann irgendwo auch wirklich Kraft.
@Elementary
Vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich werde mir das Video auf jeden Fall mal anschauen, habe mir auch den Vortrag schonmal angeschaut und finde es mehr als nur zutreffend.
Ich glaube auch dass ich zurzeit „vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen kann“. - Eigentlich sehe ich nur Äste, davon jedoch eine Menge. Und genau das verunsichert mich gewaltig. Diese Selbstzweifel nerven einfach… eigentlich liebe ich es zu analysieren, aber ich komme erst garnicht in diesen „Analyse-Modus“. Evtl. Startet der Motor kurz und dann säuft er wieder ab. Aber mit der passenden Einstellung bzgl. Meiner eigenen Lernkurve könnte es doch etwas werden… Ich werde mir das auf jeden Fall mal vergegenwärtigen, wenn ich wieder extrem an mir Zweifel.

@Hibbelanna
Vielen Dank für die ganzen Tipps. Ich werde sie auf jeden Fall beherzigen. Dieses ständige Zweifeln an dem was ich tue, sei es die eingenommene Medikation oder die Entscheidungen, die ich treffe. Die treiben mich auch in den Wahnsinn. Ich muss mehr zu dem stehen wer ich bin und mich auch einfach akzeptieren und versuchen, den Stress loszuwerden. Auf Kaffee werde ich erstmal verzichten.

@Addy_Haller

Ich würde ungern die Medikation erhöhen. Von 5mg auf 10 traue ich mich, von 10 auf 15 ggf. Auch noch aber mehr mache ich generell nicht. Eventuell mal testweise, aber wenn ich es nicht so gut vertrage und die Aufregung so wie weitere Symptome noch stärker werden, dann sehe ich am besten davon ab.
Auf Kaffee verzichten werde ich aber, auch wenn es mir schwerfällt und ich Kaffee echt liebe… Danke dir!

@f_luxus
Schön dass ich mit dir einen weiteren Gleichgesinnten habe! Danke dir für die ganzen Tipps. Mit der Erhöhung der Medikation… das muss ich mir echt noch überlegen…
Dem Chef würde ich es vorerst nicht sagen, erst, wenn er merkt, dass ich nicht mitkomme und er mich ggf zur Rede stellt. Dann würde ich nicht die Opfer-Rolle einnehmen aber erklären, woran es zum diesem frühen Zeitpunkt hakt…
Dem Chef die eigenen Probleme mitzuteilen kann halt in meinen Augen ein Glücksspiel sein… entweder wird es gut aufgenommen (wovon ich sogar ausgehe, bisher schätze ich ihn als korrekten Typen ein) oder aber auch schlecht… das Risiko ist mir dennoch zu groß.
Ja das mit dem Dumm fühlen… manchmal glaube ich auch, dass ich vollkommenen mist laber, und bekomme das dann auch bestätigt. Kann aber auch anders sein: ich erzähle (meiner Meinung nach) vollkommenen Quatsch und werde dafür gelobt. Das ist immer schwankend…

@allmighty

5mg sind wirklich zu wenig. Da hast du vollkommen Recht. Ich werde wohl vorerst wieder auf 10 mg umsteigen…
Tatsächlich habe ich häufig Medikinet auf nüchternem Magen zu mir genommen, da ich einfach kein Morgensesser bin. Zumindest habe ich das eine zeitlang so gemacht. Mittlerweile esse ich wieder vorher was. Mein Arzt wird mir nun Ritalin statt Medikinet verschreiben, das kann man doch auf nüchternem Magen nehmen, oder?

Vielen lieben Dank für eure ganzen Antworten. Ist echt ein tolles Forum hier!

VG
Samy

Lachenmeier hat mir seinerzeit auch die Augen geöffnet. Bei mir ist es tatsächlich so: Erst habe ich eine richtig lange Leitung, aber wenn ich irgendwann alles kapiert habe und die Abläufe sitzen, laufe ich zur Höchstform auf.

Wenn man einmal weiß, woran da liegt, kann die Welt plötzlich ganz anders aussehen. Kann. Dummerweise grätschen mir immer wieder andere ADHS-Eigenheiten dazwischen:

  • die Fixierung auf die Gegenwart, die aktuelle Probleme grundsätzlich in den Fokus rückt und die Chancen der Zukunft gar nicht wahrnimmt
  • das unerklärliche Verschwinden solcher Erkenntnis aus dem Bewusstsein

Daher: Danke fürs Auffrischen! :slight_smile:

Danke auch Dir für die nette Rückmeldung, @Samynho7. Ist auch nicht selbstverständlich. Ab und zu schreiben wir hier die bewährten Top 5 - Tipps und wir scheinen uns dann schon nur noch gegenseitig zu lesen :wink:.

Zu „Medikinet ohne Frühstück/Mittag“ haben wir hier schon mal was gesammelt: <URL url="Was tun wenn MPH, Elvanse, Strattera nicht funktionieren - #9 von Elementary text=„viewtopic.php?f=18&t=2445&p=31374&hilit … ung#p31374“>Was tun wenn MPH, Elvanse, Strattera nicht funktionieren - #9 von Elementary
Ob die retardierte Hälfte dann zu schnell einsetzt oder gar nicht mehr, scheint mir immer noch nicht ganz prognostizierbar, ist wohl auch individuell. Daher kann man aus den Wirkproblemen auch schwer etwas für die Dosierung ableiten.

Mit Ritalin wäre wg. anderer „Retard-Technik“ dieses Grundproblem schon mal behoben, ja. Aber @Anders z.B. erinnert auch gern daran, dass ein konstanter Blutzuckerspiegel für alle Gehirne wichtig ist, egal welche Medis. Manchmal kommt man ja hier so ein bisschen auf die Idee, man müsse nur bei/wg. Medikinet regelmäßig essen. :wink: Vermutlich profitierst Du aber auch noch mit Ritalin davon. Gutes Gelingen!

Me too. Kürzlich habe ich zufällig gehört, wie jemand seine Reiseziele priorisiert mit „Wandern in soundso kann ich auch noch mit 70.“ Hat mich total überrascht, so viel Weitblick. :oops: Klar, man soll seine Zukunft auch nie für selbstverständlich halten, aber da habe ich wieder realisiert, wie tiefgehend sich diese „Jetzt ist immer“-Zeitblindheit auswirkt. Seitdem male ich wieder Flipcharts mit Timelines voll, um mir das irgendwie zu erschließen.

A propos Job: ich habe auch schon bevor ich was von ADHS wusste, immer allen gesagt, dass ich ein Langsamkapierer bin und dass ich Neues immer nach ein paar Tagen auf einmal kann.

Ich kapiere oft nicht, wenn mir andere etwas erklären. Deshalb schreibe ich immer alles ganz genau auf, um es dann alleine nochmal durchzugehen. Dann kann ich es in ein paar Tagen verinnerlichen.

Als ich das vom Lachenmaier gelesen habe, musste ich echt schmunzeln :slight_smile:

@Samynho7
„Evtl. Startet der Motor kurz und dann säuft er wieder ab.“
guck mal nach der Benzinpumpe und dem Kraftstofffilter

Huch, das ist ja gar nicht das Corsaforum :mrgreen:

Aber auf eine Gewisse Weise bekommt das AD(H)S Hirn ja auch zu wenig Kraftstoff (Neurotransmitter) und die Filter funktionieren nicht richtig :wink:

Wegen Outing: Klar, das ist eine wackelige Sache. Ich bin da mit Sicherheit auch radikal. Wer mich weniger mag, weil ich ADS hab, der kann mich mal :aufsmaul :mrgreen:


Hallo Samy und herzlich willkommen,

ich habe dir eine lange Antwort geschrieben, und jetzt ist der Text weg. :cry:

Also nochmal die Essenz: Die richtige Dosis MPH ist wie die richtige Brillenstärke oder die richtige Schuhgröße. Da aus Vorsicht zu wenig zu nehmen ist nicht sehr klug.

Daher empfehle ich dir, zusammen mit deinem Arzt langsam und kleinschrittig Erhöhungsschritte zu unternehmen und mindestens eine Woche bei einer Dosis zu bleiben, bevor du erneut erhöhst. Wenn es zu viel wird merkst du das, das ist nämlich ziemlich unangenehm.

Aber solange du die für dich optimale Dosis noch nicht erreicht hast, wäre zu erwarten dass du bei einer Erhöhung ruhiger wirst und nicht unruhiger.

Du schreibst übrigens nichts von einer zweiten Dosis. Mit einer Kapsel morgens kommt man doch nicht über den Tag? Nachmittags keine Wirkung mehr zu haben, ist doch auch sehr unbefriedigend?

Eine gute MPH-Einstellung ist, alleine schon wegen der Unfallvermeidung, nicht ungesünder, sondern gesünder als eine schlechte! Denn zu wenig MPH nehmen und dann aus Unachtsamkeit mit der Hand in die Kreissäge geraten ist nicht das was du möchtest.

Viele Grüße
Falschparker

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