ich bin Sebastian 38Jahre alt, seit Ende 23 ist meine Vermutung ADHS zu haben gesichert und seit Anfang 2024 konnte ich das Einschleichen mit Medikinet Adult beginnen.
Ich habe leider keine spezialisierte Psychiaterin, jedoch konnte ich einen Kennenlerntermin bei einem Spezialisten bekommen. Dieser ist demnächst und da setze ich nochmal Hoffnung rein. Ich habe auch schon einige Jahre Erfahrung mit Verhaltenstherapie und habe einen zufriedenstellenden Werkzeugkoffer für meine Alltagsproblemchen. Somit ist das Medikament (Medikinet Adult) nur ein weiter Baustein für mich.
Da ich von meiner Psychiaterin nicht mehr mit bekommen habe als: „Hier nehmen sie erstmal 10mg“, habe ich mich selbst in das Thema eingelesen.
Also habe ich nach „Lehrbuch“ langsam Wochenweise um 10mg erhöht, irgendwann eine reduziertere Zweitdosis hinzugenommen und auch das Drumherum wie Essen organisiert. Durch meinen Sport habe ich kein Problem mit Essen.
Jetzt nach 7Wochen sieht mein Tag so aus: 40mg morgens ca. 4-4,5 std später 20mg. Diese Dosierung nehme ich auch schon zwei Wochen, da ich in dieser Höhe nicht mehr so schnell hoch dosieren wollte.
Grundsätzlich vertrage ich auch alles gut. Hier und da mal ein Rebound, aber nicht täglich und nicht schlimm. Nebenwirkungen habe ich kaum: Trockener Mund und Appetitlosigkeit.
Grundsätzlich hatte ich auf dem Weg der Eindosierungen zwei Erkenntnisse: Ab einer Einzeldosis von 30mg hatte es einen Effekt auf mein Privatleben, ab 40mg einen Effekt auf meinen Arbeitsalltag.
Nun zu meinem aktuellen „Problem“: In der ersten Woche der oben genannten Dosierung (40/20) war ich eigentlich zufrieden. Jetzt habe ich jedoch das Gefühl nicht mehr genau zu merken wann, ob und wie lange (in der Regel bei mir 5std) die 40mg wirken. Ich habe ein wenig den Fokus und die Konzentration der ersten Woche verloren.
Wie also jetzt weitermachen. Traue ich mich von 40mg auf 50mg zu steigern oder ist das nicht typisch weil zu hoch für ne Einzeldosis?
Oder nehme ich weiter 40mg lege aber schneller 20mg nach und dann nochmal nach 4-5std, sodass die Überlagerung größer und somit die Einwirkung gesteigert wird?
Ich könnte noch viel schreiben, jedoch würde ich das lieber im Dialog mit euch machen. Ich freue mich auf eure Meinung und Anregung.
also das Zweite finde ich nicht sehr plausibel, das gibt Kuddelmuddel.
Die Höchstdosis ist 80 mg, das könnten auch 50-30 sein. Du kannst es ausprobieren. Man soll ja bis zu der Dosis gehen, wo es nicht mehr besser wird oder sogar schlechter und dann wieder runter.
Wichtig ist aber, 1. zu jeder Dosis zu essen (ja, das macht die Sache unflexibel, deswegen nehme ich nur morgens Medikinet Adult und mittags Ritalin Adult) und 2. die zweite Dosis nicht zu spät zu nehmen, d. h. wenn du das Nachlassen bemerkst, ist es schon zu spät.
40-20 haben funktioniert? Ich nehme morgens auch 40, aber mittags 30 (wie gesagt Ritalin Adult) und am frühen Abend 5 mg MPH unretardiert. Ich wundere mich, dass dir die Nachmittagsdosis nicht zu gering ist bei der relativ hohen Morgendosis.
vielen Dank für deine Antwort. Ich bin heute nochmal in mich gegangen und habe über das weitere Vorgehen nachgedacht. Ich will nochmal etwas ruhiger an diese Dosierung gehen. Das wöchentliche Hochdosieren in den ersten Wochen hat mich etwas durcheinander gemacht wie was wirkte und wie sich was anfühlte. Obwohl ich sehr genau Tagebuch führe. Erst recht mit unterschiedlichem erhöhen der Morgen- und Mittagdosis.
Ich benötige Konstante. Ich weiß, dass ich gut esse (zu jeder Dosis), ich weiß das meine Tagesabläufe ähnlich sind und ich weiß dass ich durch meinen Sohn mal mehr mal weniger Schlaf bekomme. Da die Dosis schon höher ist und sie schonmal funktioniert hat, lege ich sie jetzt mal fest. Zumindest schonmal bis zum Termin mit dem neuen Psychiater in zwei Wochen.
Jetzt zu meinem Plan:
Ich nehme am ersten Tag nur die 40mg morgens und schreibe mir genau auf was ich bemerke. Wirkeintritt, Auffälligkeiten während der Wirkung, wann der Rebound kommt und wie lange er Dauert und welche Symptome im Rebound auftreten. (habe ich heute gemacht). Das ist jetzt mein „Nullpunkt“.
Ergebnis: Wirkeintritt nicht doll gespürt, leichte innere Unruhe nach 3std im Peak, nach 6std Wirkende. Dann ca. 2Std ganz leichter Rebound mit anfänglichem Kopfdruck, danach leicht schwammig im Kopf und danach müde. Aber alles sehr aushaltbar.
Morgen werde ich dann morgens 40mg nehmen und nach 5std 20mg hinterher. Dann würde ich darauf achten ob die 20mg den Rebound verbessern, verhindern bzw. verschieben.
Wenn es nicht verbessert wird steigere ich, wie du schon geschrieben hast, die Mittagsdosis auf 30mg und gucke was damit passiert.
Sollte das dann besser klappen, aber der Rebound stärker am Abend durch die 30 noch kommen, also einfach nur nach hinten versetzt wird, versuche ich das mit Sport aufzufangen oder nehme am späteren Nachmittag nochmal 20mg. Das sollte dann nach meiner Rechnung den Rebound auf ca 22-23 Uhr verschieben. Somit würde ich es dann meist nicht mehr merken, weil ich schlafe
Wenn die Wirkung sich in den nächsten Wochen nicht mehr verändert/ „verbessert“ kann ich immernoch auf 50mg gehen. Ich brauche mal etwas Ruhe in diesem System und Dosiere jetzt etwas langsamer. Hat mich schon beschäftigt diese vielen Stellschrauben.
Dann kommt ja noch mein Termin mit dem empfohlenen „Spezialisten“ und vielleicht probieren wir dann auch was anderes. Ich bin mal gespannt und hoffe das ich mit ihm einen Gesprächspartner auf Augenhöhe bekomme. Aktuell ist das leider nicht so, eher das totale Gegenteil.
Das stimmt natürlich nicht. Wenn du den Rebound kriegst und noch nicht eingeschlafen bist, wird genau dieser dich am Schlafen hindern. Das ist die unangenehmste Variante.
Drei Kapseln würde ich nur nehmen, wenn ich eine so lange Wirkung bräuchte. Zum Abfangen des Rebound sind 2,5 bis 5 mg unretardiert besser geeignet.
@Falschparker
Vielen Dank nochmal für die Tipps. Ich wollte nochmal ein kurzes Update schreiben, weil es auch mir geholfen hat ein paar positive Erfahrungen im Forum zu lesen.
Grundsätzlich kann ich sagen ich vertrage Medikinet gut. Ich fühle mich auch nach dem „kontrollierten Neustart“ sehr gut mit der Dosis. Die letzten Tage waren zwar nicht sehr repräsentativ, da ich auf der Arbeit stressigere Tage hatte als sonst. Aber so wurde es wenigstens voll getestet
Ich habe, nach deinem Tipp, die Nachmittagsdosis auf 30mg (40mg am Morgen) erhöht. Ich würde sagen, das sich die Wirkung annähernd so anfühlt wie mit den 20mg…ABER es ist irgendwie „gefälliger“. Auch der Rebound am Abend, der ja eh schon nicht wirklich doll bei mir war, ist deutlich milder.
Ich verstehe es nicht genau, da der Abfall von 20mg auf null weniger ist als von 20mg, aber es ist toll
So kann ich erstmal weiter machen. Jetzt blicke ich entspannt auf den Kennenlerntermin am 14.03. mit dem neuen Psychiater und werde da hoffentlich meine allgemeinen Fragen beantwortet bekommen und ein Feintuning besprechen können. Ich werde definitiv mal nach Ritalin fragen, da ich den Unterschied gerne mal spüren möchte.
Zwar habe ich kein Problem mir das mit dem Essen so einzurichten das es passt, aber Nachmittags wäre es schon angenehmer. Habe aber auch diese Woche Müsliriegel und Reiswaffel in einer Besprechung gegessen und es hat auch funktioniert.
Also…Vielen Dank für deine schnelle Begleitung.
Gerne gebe ich meine Erfahrung weiter, ich werde weiter lesen und kommentieren.