Medikinet als Dauermedikation?

Hallo, ich bin 69 und hab schon mal hier geschrieben, dass ich dauerhaft seit Jahren AD (Fluoxetin) nehme. Seit ca 2 Jahren nehme ich situativ, 2-3 × pro Woche Medikinet adult 20 mg. Zur Zeit ,wie immer vor dem Frühling, empfinde ich die depressive Stimmung wieder stärker und weiß schon beim Aufwachen, dass es kein guter Tag wird. Habe heute wieder eine Medikinet eingeworfen und weiß nach einer Stunde dann wieder, wie einfach das Leben sein kann. Ich habe mehr Energie für Haushalt und bin freundlicher und geduldiger. Jetzt spiele ich wieder mit dem Gedanken, die AD auszuschleichen und Medikinet dauerhaft zu nehmen. Beim nächsten Termin mit meiner Neurologin im April werde ich das thematisieren. Ich würde mich gerne mit jemandem austauschen, der in ähnlicher Situation ist und, der Medikinet schon länger täglich nimmt, und welche Erfahrungen es dazu gibt. Sonnige Grüße aus Rheinhessen Maggy

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Liebe Maggy,

das kann funktionieren - aber ich würde an deiner Stelle auch nicht von Vorneherein ausschließen, beides, und zwar beides täglich, zu nehmen, wenn (!) es nicht anders geht. Es sind gar nicht wenige ADHS-ler, die Methylphenidat und ein Antidepressivum kombinieren. Vermutlich wirst du die Dosis des ADs reduzieren können, wenn du etwas davon beibehalten müsstest ist es eben so - mit 69 würde ich mir das nicht verbieten lassen, schon gar nicht von mir selbst!

Gerade weil das MPH bei dir so eine eindrucksvolle Wirkung hat, sehe ich überhaupt nicht ein, weswegen du nicht täglich wissen darfst, wie einfach das Leben sein kann. Und das nicht nur einen halben, sondern den ganzen Tag lang!

Die richtigen Medikamente, oder eben auch die richtige Kombination von Medikamenten, sind keine Droge. Im Gegenteil, je ausgeglichener man ist, desto weniger kommt der Wunsch nach den erheblich gefährlicheren Alltagsdrogen Tabak, Alkohol, Cannabis oder zu süßem oder zu fettem Essen auf.

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Warum nimmst du es denn bisher nur unregelmäßig?

…weil es noch zusätzlich zu AD und Blutdrucksenker und Cholesterinsenker ist…
und ich bisher damit gut zurecht kam. Mein Mann hat seit ca 3 Jahren Alzheimer und ich fühle mich zunehmend überfordert, und dabei ist mir Medikinet schon eine Hilfe…

Ohje. Ja, das verstehe ich. Kommt schon immer auch auf die Belastungen an, die man noch so hat.
Ich nehme es auch oft am Wochenende nicht, bzw hab ja auch viele Jahre gar nichts genommen.

Das heißt, du handhabst es genau wie ich, nach Bedarf? Und nimmst du auch zusätzlich noch AD?

Ich nehme es in der Regel an den Arbeitstagen.

Nehme keine AD.