Hallo und guten Morgen an Alle,
ich habe nach vielen Jahren unterschiedlicher Diagnosen, Medikationen und Therapien nun im Juni 2025 die Diagnose ADHS erhalten.
Aktuell besuche ich im Rahmen einer Gruppentherapie alle 14 Tage eine ADHS-Sitzung, welche von meiner Therapeutin geleitet wird.
Die Form der Gruppentherapie hilft mir sehr , da man gerade als “Anfänger” sehr viel über die die Symptome, Verhaltensmuster, usw. lernt.
Ich fühle mich in der Gruppe einfach verstanden und lerne mich dadurch auch selbst besser kennen, da man nicht mehr das Gefühlt hat “sonderbar oder anders” zu sein.
Zusätzlich nehme ich seit Juli 2025 Medikinet adult Retard. Auf Grund der bisherigen Fehldiagnosen habe ich die letzten 3 Jahre Venlafaxin 225 mg eingenommen und nun nach und nach ausgeschlichen.
Natürlich alles in Absprache und Begleitung meines Psychiaters, bei dem ich seit Juni 2025 in Behandlung bin.
Nach entsprechender Eindosierung nehme ich aktuell morgens 30-40 mg Medikinet und nachmittags 40-30 mg. Je nach Tagesplanung.
Meistens aber morgens 30mg und nachmittags 40mg.
Durch die Einnahme von Medikinet ging es mir von Anfang an deutlich besser. In Kombination mit Venlafaxin kam es jedoch immer noch regelmäßig zu impulsivem Verhalten, Substanzmissbrauch, aggresivem Verhalten, usw. Allerdings mit längeren Abständen als zuvor.
Seit ich das Venlafaxin vollständig ausgeschlichen habe, ist dies nicht mehr der Fall.
Ich kann mich viel besser konzentrieren, ich kann meine Gedanken kanalisieren, lasse mich nicht mehr so schnell reizen, …. . Zusammengefasst: In meinem Kopf ist endlich Ruhe eingekehrt.
Allerdings habe ich momemtan sehr starke Stimmungsschwankungen. Eine Stunde nach der Einnahme von Medikinet fühle ich mich zunächst sehr gut. Ich bin motiviert, freue mich auf den Tag, bin kommunikativ und sorgenfrei. Es fühlt sich dennoch sehr natürlich an und nicht überdreht.
Danach falle ich allerdings ziemlich schnell in ein Loch. Ich fühle mich plötzlich sehr angespannt und traurig. Ohne greifbare Gedanken. Ich fühle mich einsam und verletztlich.
Ich habe mit meinem Psychiater bereits darüber gesprochen und er hat mir daraufhin Escitalopram 10mg verschrieben.
Ich habe aber eher die Vermutung, dass es an einer zu hohen Dosierung des Medikinets liegt.
Da ich in der Vergangenheit auch hin und wieder Kokain konsumiert habe, habe ich den Verdacht der Überdosierung. Bei dem Konsum von Kokain hatte ich zunächst auch erst eine innere Ruhe und geordnete Gedanken.
Habe ich aber zu viel konsumiert, was bei Kokain ja der extreme Suchtfaktor auslöst, hatte ich genau diese negativen Gefühle, die ich teilweise mit Medikinet habe.
Diese Stimmungsschwankungen kommen immer Schubweise, mal mehr und mal weniger, aber sie belasten mich sehr.
Wie gesagt, ich bin auf dem Gebiet der ADHS Diagnostik noch sehr unerfahren. Grundsätzlich fühle ich mich mit Medikinet dennoch viel besser als all die Jahre zuvor. Meine Lebensqualität hat sich dadurch enorm verbessert. Ich kann mit mir selbst sein, ohne dabei in Panik zu verfallen. Ich kann Langeweile ertragen, ohne auf dumme Gedanken zu kommen.
Was ist euer Rat ? Dosierung ändern? Medikament ändern ? Oder ist das einfach normal ?
Sorry für den langen Text und Danke an Alle, die ihn bis hier gelesen haben.
Liebe Grüße
Kai