Medikinet wirkt mittags schlechter?!

Hallo zusammen,

Ich bin seit ca einem Monat dabei, Medikinet adult einzudosieren. Mein Arzt ist da etwas komisch in seiner Vorgehensweise, denn ich sollte zunächst 10-10-0 für sechs Wochen nehmen (bis zum nächsten Termin).

Da ich nach einigen Tagen kaum noch Nebenwirkungen hatte (bei subtiler Wirkung - etwas mehr innere Ruhe) und mich „zurecht gewurschtelt“ hatte, was Einnahmeintervall, Essen und Koffein betrifft (lasse ich nun komplett weg), bat ich ihn nach 3 Wochen, die Dosis etwas erhöhen zu dürfen.

Nun nehme ich seit einer Woche 20-10-0. Die ersten Tage kehrten Nebenwirkungen zurück, verschwanden dann aber schnell wieder. Mit der Dosis morgens bin ich nun sehr zufrieden (zusätzlich zur inneren Ruhe kann ich mich besser konzentrieren, alles fällt etwas leichter). Jedoch fühle ich nun nach der Mittags Einnahme katastrophal. Total vernebelt/verwirrt, alles ist anstrengend, irgendwie introvertiert. Veränderungen von Einnahmeintervall und mehr Essen, Zucker zu mir nehmen machen null Unterschied.

Nun frage ich mich ob das mittags eine Überdosierung ist, wobei sich die bei mir eher durch verspannten im Nacken und Kiefer, Tunnelblick äußert (hatte einmal morgens kaum gegessen und dadurch eine Überdosierung).

Oder kann es sein dass die Dosis mittags nun, im Vergleich zur Dosis morgens, zu niedrig ist und trotz der Einnahme eine Art rebound Eintritt? Wenn das überhaupt möglich ist…

Ergibt es Sinn, mal 5 und mal 15mg mittags auszuprobieren und zu schauen, was passiert? Oder noch irgendwelche anderen Tipps?

Danke für eure Hilfe!

Wann nimmst du die 1. und die 2. Dosis ein? Nicht dass die 2. Dosis zu spät genommen wird und der Rebound sich bereits entwickelt?

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Hatte einen Tag nur morgens die Dosis genommen und geschaut wann die Wirkung endet. Nach 4h fängt die Wirkung langsam an nachzulassen, nach 6.15h beginnt der Rebound. Habe folgende Einnahmeintervalle probiert:

4:45
5:15
5:45

Und immer genau dieselbe Wirkung. Vielleicht muss ich sie echt noch früher nehmen… bei 10-10 war der optimale Zeitpunkt nach 4.30h, hatte aber das Gefühl die 20mg wirken deutlich länger…

Der Zustand hält dann halt auch 5h an, was ja wiederum eher für eine Überdosierung spricht, als für einen Rebound… ich bin echt überfragt

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Wie fühlten sich die 10mg vormittags im Vergleich zu den 20mg an? Mein Gedanke ist, dass die 10mg morgens vielleicht ausreichten. Es kommt halt noch drauf an wie alt man ist, Größe und Gewicht. Je mehr Masse, desto besser kann sich der Stoff verteilen und eine höhere Dosis notwendig sein. Je älter, desto weniger Wirkstoff wird benötigt. So zumindest mein Psychiater über seine Erfahrungen.

Mein Psychiater hat mir einen gewissen Raum für Experimente gelassen. Das wäre bei mir auf jeden Fall in dem Rahmen und ein richtiges Risiko sehe ich nicht. Würde das allenfalls an keinem Arbeitstag probieren.

Vielleicht würde dir ein anderes Mittel eher passen, Elvanse wirkt länger und da reicht die Einnahme morgens.

Bei den 10mg hab ich eigentlich nur gemerkt dass ich nach Ende der Wirkzeit wieder reizbarer wurde und während der Wirkzeit mein Kopf minimal ruhiger war. Beim Lernen habe ich aber keinen Unterschied gemerkt.

Bei 20mg habe ich noch etwas mehr diese innere Ruhe, bin beim Lernen nicht mega fokussiert aber komme leichter rein und kann besser dabei bleiben. Es fällt mir leichter mich für den Haushalt aufzuraffen, fühle mich aber nicht euphorisch oä. Nach meinem Gefühl sind die 20mg schon ganz gut…

Bin 25, 174cm, 60kg

Ja, an Elvanse hatte ich auch schon gedacht, würde aber eigentlich gerne noch etwas mit mph rumprobieren da ich mit dem Wirkstoff an sich sonst gut klarkomme und es auch glaub ich fürs Studium besser geeignet ist als elvanse (was ich so gelesen hab)

Medikinet retard?

20 mg sieht eher nach deiner Dosis aus

Wieso auch? :grinning:

Auf was ich da achten würde:

  • Einnahme mit Mahlzeit

  • Wirkzeit, Wirkeintritt und Rebound Beginn genau beobachten

  • Was isst du zum Mittag? Hochkalorisches Kohlenhydratreiches Essen sorgt dafür, dass dein Körper auf Verdauung umschaltet, weniger Blut im Gehirn-> schlechtere Wirkstoffverteilung
    Durchgängiger Fokus/ Kopfarbeit erhöht den Glutamatspiegel im Hirn-> Neurotransmitter werden blockiert

aktive Pausen, rechtzeitig/ Powernaps/ 30 Min intensive Bewegung/Meditation(geordnet nach meiner Wahrnehmung von Wirksamkeit gegen Leistungsaufwand) helfen beim Abbau von Glutamat und der Verdauung. Nicht vergessen notieren wenn du es gemacht hast.

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Kommt eigentlich darauf an, was beim Individuum besser funktioniert. Wenn man in Google Foren aufsucht, findet man gute Erfahrungen bei zahlreichen Wirkstoffen. Eine Tendenz erkenne ich nicht. Nur ist Elvanse neuer, womit man weniger dazu findet.

Wie schön gesagt, probiere deine Idee aus deinem Eingangsbeitrag ruhig aus. Ich war bei Medikinet, bin bei Elvanse. Überlege ob ich nicht noch Concerta ausprobieren sollte.

Dachte Euphorie könnte schon auf eine Überdosierung hindeuten, deswegen wollte ich das ausschließen :joy:

Einnahme zur Mahlzeit mache ich immer (bis auf das eine Missgeschick)

Mache mir schon fleißig Notizen:

  • Nach 1,5h erst wirkeintritt
  • Nach 3h hab ich Hunger und esse ein Brötchen
  • Nach 4h lässt konzentration langsam nach, ich werde immer müder
  • Nach 6.15h werde ich reizbar/rebound (wenn ich die zweite Einnahme weglasse)
  • Zur zweiten Einnahme Mittagessen (meistens Nudelgerichte)
  • Bei zweiter Einnahme, egal zu welcher Uhrzeit nach 15min kurz angenehme Wirkung, nach weiteren 15min Katastrophe wie oben beschrieben
  • Nach 5h bin ich wieder normal/nüchtern

Könnte also tatsächlich mit dem Kohlenhydratreichen essen zusammenhängen. Das mit dem Glutamatspiegel wusste ich noch gar nicht. Guter Tipp!

Das werd ich mal alles im Auge behalten.

Danke euch beiden schonmal für eure Hilfe!

eher bei Elvanse aufgrund der Wirkweise.

Aber ja ich würde dir schon empfehlen, mal Concerta zu probieren. Die Konstruktion der Pille ist Patentgeschützt.
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Die Retardierende Wirkung ist daher etwas konstanter.

Kommt auch häufiger während der Honeymoon-Phase am Anfang der Medikamenteneinnahme vor.

Ich will keine Honeymoon-Phase mehr, ich will das als Dauerzustand.:joy:

Bei Elvanse ist die Nahrungsaufnahme nachrangig, da kann durch Nahrung der Wirkeintritt nur hinausgezögert werden.

Concerta ist ein Ganztagesretard und wirkt deutlich länger als Medikinet oder Ritalin adult als Halbtagesretardpräparate.

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Ganztagesretard ist ein Euphemismus. Wirkt bei mir 8h.

Das ist eine Frage der Verstoffwechselungsgeschwindigkeit, nicht der Retardierungsklasse.

SO ganz logisch ist das aber nicht.

Denn bei Concerta bestimmt ja die Tablette im Zusammenhang mit Magenflüssigkeit, denn die sorgt ja dafür das der Treibkörper sich ausdehnt, die Dauer.

Und Sie wird auch überall mit 8h angegeben.

Die letzte Dosis aus der Kapsel untersteht dann dem Prinzip der Verstoffwechselungsgeschwindigkeit in Sicht auf die Gesamtwirkungsdauer.

Muss mich übrigens korrigieren. Bei mir sind es eher 7h15min ± 15min von der Wirkzeit.

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Die Proteine, die die Wirkstoffe abbauen, werden von verschiedenen genvarianten unterschiedlich stark exprimiert. Daher sind Genunterschiede eine Ursache für unterschiedliche Abbaugeschwindigkeiten.

Daneben gibt es Einflüsse durch den Säurehaushalt und etliches mehr.

Bedeutet also im Falle Schnelle Verstoffwechselung, die Dosierung über Zeit kann also dazu führen das man sich die ganze Zeit in dieser problematischen Phase befindet, wo der Rebound eintritt, bevor die Nachschubdosis wirkt?

Hatte hier schon gelesen, dass zu spät eingenommenes MPH weniger wirksam ist, da der Abbaumechanismus dann schon vorrangig am Arbeiten ist.

Weil die Pille drückt das ja genauso wenig nach Bedarf raus sondern einfach nur so schnell wie der Treibkörper anschwillt?

Was meinst du damit? Das sagt mir nichts.

Naja, ich hab da was falsch abgerufen.

Es sind mehr die Erfahrungsberichte aus der SHG zu der Ich gehe.

Da sind 3-4 Personen dabei, die halt teilweise sehr stark auf die Medikamente reagieren in Wirkung und Nebenwirkung, deswegen weniger nehmen.

Gleichzeitig berichten sie aber auch davon, dass sobald der Rebound eingesetzt hat, eine zusätzliche Einnahme weniger positiven Effekt zeigt, weswegen sie z.B. alle 90 Minuten 1/4 Medikinet 20 mg nachwerfen. Klar geht die eigentliche Wirkung länger. Aber der Medikamentenspiegel nimmt ja nach Peak-Event wieder ab und die Betroffenen scheinen auch einen sehr schmalen Bereich zu haben beim Spiegel zu haben, was gefühlt unterstützende Wirkung angeht.

Eine Person berichtete von ähnlichem, was Medikamentation angeht kommt aber noch 20-25 mg Atomoxetin hinzu und zur Zeit erhöhter Stress wegen geplantem Arbeitsplatz-/Wohnortswechsel hinzu.

Im Forum selber habe ich schon eine ähnlich beschriebene Erfahrungen gelesen was die abgeschwächte/andersartige Wirkung zusätzlicher Medikamentation angeht während man sich im Rebound befindet, jedoch ohne diese Sensibiliät auf das Medikament (Annahme meinerseits aufgrund der angegebenen Dosierung).

https://adhs-forum.adxs.org/t/moin-moin-und-anfaengerfrage/10554?u=fomoshlo

Natürlich ist mir klar, dass Erfahrungsberichte jetzt keine ausreichende Grundlage sind, aber mir kam es in den Sinn, weil ich das einfach schonmal gehört hatte.

Um Rebound abzumildern ist unretardiertes MPH besser geeignet…
Und außerdem kurz vor dem erwarteten Einsetzen des Rebounds genommen…

Ja Medikinet ist unretardiert. Medikinet – ADHSpedia. Ich versuch darauf zu achten.

Wenn ich Medikinet retardiert meine, schreibe ich halt auch Medikinet retard/adult.

Ja, die beiden Fälle mit den alle 90min. Sind schon länger dabei und haben sich das wohl sehr genau ausgefuchst in Zusammenarbeit, mit der Trainerin die unsere SHG leitet.