Meditation statt Medikamente?!


:shock: :o
Ich bezweifle es stark, aber welcher Adxsler kann sich 45 Minuten auf sowas konzentrieren? Und auch täglich?

Warum will die gute Frau dir die Medikamente ausreden?
Ich finde ihre Ratschläge daneben und sogar schädlich.


klar, und bei 7,7 Stunden Achtsamkeitsübungen brauchst Du nicht mal mehr arbeiten zu gehen :mrgreen:

Achtsamkeitsübungen sind ne tolle Sache und helfen wirklich - aber aus meiner Sicht gegen Komorbiditäten wie Ängste, Depressionen.
Ich bin der Ansicht, dass man eine deutlich klarere Medikamentenwirkung erreichen kann und auch aus dem medikamentierten Zustand mehr rausholen kann.
Es ist ja nicht so, dass mit Medis alles Knorke ist!!! - sonst bräuchten wir ja das Forum nicht. Mit Medis fängt die Arbeit ja erst richtig an, sie ermöglichen ja eigentlich die Meditation überhaupt.
Wenn sie vorher schon regelmäßig und länger als 5 Minuten meditieren kann, ist sie wirklich nicht so stark - oder anders gelagert - betroffen.

Heißt:
Ohne alles ist Dein Glücks- oder Funktionsfähigkeitsindex (max 10) bei … 2 (bei Deiner Ärztin vielleicht bei 5?)
Mit Meditation kommt sie - weil sie nicht so betroffen ist und damit besser meditieren kann - auf Stufe 7 - Du aber nur auf Stufe 4.

Heißt: mit niedrigerem Basiswert (also größerer Betroffenheit) wird auch Dein Zugewinn kleiner sein.

Mit Medikation kannst Du ihren Vorsprung kompensieren und kommst mit Meditation vielleicht auch auf 7.

Dass die Leute das mit dem „Handicap“ einfach nicht verstehen wollen…

Erinnert mich etwas an jemanden, der einem Migränepatienten sagt „Ich habe heute auch ein bissl Kopfschmerzen.“ Spektrum ist eben Spektrum.

Medikation ist ja eigentlich nicht ihr Beritt. Ich finde es dann auch immer vertrauenserweckend(er), wenn z.B. Physiotherapeuten, Hormonyogalehrer, etc. so eine Haltung haben von „Ich bin überzeugt von meiner Technik, aber wenn Ihr die nicht realistisch und konstant in Euren Alltag unterkriegt, dann ist es kein Ersatz für ggf. erforderliche Medikation.“ oder „Gucken wir mal, wie Sie hier profitieren können. Was dann ggf. überflüssig wird, ist eine andere Frage.“

Eine andere Frage ist aber vielleicht auch, ob man sich Psychologen mit dem wünschenswerten Vertrauensverhältnis wirklich backen kann und ggf. wieder neu suchen muss mit Wartezeit, etc… Eine Garantie hat man dann ja auch nicht. Hängt vielleicht auch individuell davon ab, ob der Beziehung ein wesentlicher Heilungsfaktor zukommen soll oder ob es eher um Vermittlung von Fertigkeiten und konstruktiven Verhaltensweisen geht. Bei letzterem könnte man vielleicht mit bestimmten „Meinungsverschiedenheiten“ leben?

…es ist wohl einfach ihre eigene Meinung.
Das Unverständnis über ADHS kenne ich leider schon zur Genüge… Aussagen wie „Jeder ist mal unkonzentriert“, „Geh einfach spazieren“ und „Man sollte seine mangelnde Funktionalität nicht auf ADHS schieben“ etc. kenne ich gut.

Oh Mann heute morgen um 07 hatte ich eine halbe Stunde lang getippt und abgeschickt und gar nicht gemerkt dass es wegen Hibbels Post noch nicht durch war… mal schauen, ob ich das noch irgendwo finde…

(Ha, ein Glück, hier ist es…)

Die Medikation durch diese Übungen ersetzen zu können, ist eine Frage, wie stark man betroffen ist und, wenn man nicht ganz so stark betroffen ist, eine Frage, wie reizarm man sein Leben gestalten kann. Nicht jedem ist das möglich.

Ich finde es zumindest äußerst sinnvoll, mit Medikation sowas zusätzlich zu machen bzw. wirklich ernsthaft zu versuchen.

Als ich meiner Ärztin vom MBSR Kurs erzählte, den ich gebucht hatte, war sie begeistert und empfahl mir die App Insight Timer. Ich bin ihr total dankbar dafür.

Jeder MBSR Kurs beinhaltet den Einstieg mit täglich so einem Body Scan von einer CD, wo man einfach zuhört und mitmacht.

Es liegt in der Natur der Sache, dass man immer wieder abschweift, auch als Profi sozusagen. Das ist bei jeder Meditation so und wird auch meistens mit dazu gesagt.

Es geht darum, zu üben, gedanklich wieder zu der anderen Sache zurück zu kehren. Und dabei freundlich mit sich und seinem Geist zu bleiben.

Mir hat es extrem gut getan und den Einstieg in das tägliche Üben mit dem Insight Timer geebnet.

In Krisen war das Wissen aus dem MBSR Kurs hilfreich, dass meine Gefühle und meine Gedanken nicht untrennbar mit meinem „ich“ verbunden sind. Sondern dass ich versuchen kann, zu sagen, dass sind jetzt diese Gefühle und Gedanken und ich kann zumindest versuchen, sie sozusagen etwas von mir wegzuschieben - zum Beispiel auf die andere Seite des Zimmers… oder im Insight Timer empfiehlt die Trainerin Emina im Meditationskurs für Kinder, die Gedanken mit einem Heißluftballon hoch in den Himmel ziehen zu lassen. Sie erklärt ihnen, dass Gefühle durch Gedanken ausgelöst werden und dass wir demnach unsere Gefühle etwas steuern können, indem wir durch Meditation die Gedanken zu steuern üben.

So ein 45 Minuten Body Scan kann extrem erleichternd und befreiend wirken, wenn man sich mal drauf einlässt. Es ist nach ein paar Tagen wie ein kleiner Urlaub, weil das Gedankenkarussel zumindest in dieser Zeit mal ab und zu unterbrochen wird.

Und man kann das Schema nach einer Weile auch auf andere Situationen am Tag übertragen.

Dazu lernt man später auch ganz kurze Übungen, die man in den Alltag einbauen kann und mit den Erfahrungen aus einem 45 Minuten Body Scan kann man dann sehr viel Nutzen auch aus 1- oder 5-minütigen Übungen ziehen.

Das ist das Prinzip der MBSR Kurse, in denen man rund um den Body Scan einiges sehr interessante Wissen über die tatsächlich mögliche Steuerung der Gefühle und der Gedanken lernen kann.

Aber immer heißt es auch, dass es weiterhin immer bei jeder Übung ganz normal ist, wenn die Gedanken abschweifen.

… die App „Die Achtsamkeit“ ist von Ärzten und Erfindern des MBSR gemacht und die ersten Anfangsübungen sind kostenlos zugänglich.

Ich kann es wirklich, wirklich nur jedem raten, es ohne zu viel Erwartungen einfach täglich mit diesen nur 10 minütigen Übungen zu versuchen, den Einstieg zu bekommen.

So was ist ein unglaublicher Reichtum und Schatz, in schwierigsten Momenten und Zeiten, wie zum Beispiel Ausgangssperre und Frust bei Corona, immer wieder diese Übungen zu machen und alle Gedanken und damit die Last der Gefühle zur Erleichterung etwas von sich wegschieben zu können.

Im Insight Timer sind kostenlos solche Übungen mit den verschiedensten Sprechern und Varianten enthalten, meditative Musik, Entspannungsmusik, Traumreisen… eine riesen Fundus.

Und ich ahnte schon Schlimmes beim Lesen des Threadtitels. :wink:

Da würde ich mich auch unverstanden fühlen.

Also Adhs als „Handycap“ zu bezeichnen geht mir ehrlich gesagt schon seit längerem auf den Zeiger.
Adhs ist eine erblich bedingte Neurologische Erkrankung, bedingt durch eine Fehlentwicklung des Gehirns. Deshalb ist diese Fehlentwicklung „an sich“ auch keine psychische Krankheit, aber infolge der Fehlentwicklung des Gehirns, entstehen psychische Krankheiten, so zumindest habe ich das ganze verstanden, oder vielleicht interpretiert?. So oder so, von einem einfachen Handycap kann da wohl keine Rede sein. Wegen der Meditation, kann ich verstehen das @MelaMela sich von ihrer Psychologin missverstanden, oder garnicht verstanden fühlt. Die Psychologin sollte meiner Meinung nach zuerst mal die Bedürfnisse von @MelaMela ernst nehmen in punkto Medikation. Bekanntlich kennt man sich selbst am besten, und wenn @MelaMela für sich selbst momentan weder Interresse noch Sinn sieht sich mit Meditation zu befassen, dann sollte die Psychologin das respektieren und sie damit verschonen.

Hallo Mela Mela,

ich bin noch dabei den richtigen Arzt für eine Diagnose zu finden.
Mein Neurologe hatte mir ja Escitalopram verodnet,
da ich ja mein Gedankenkarussel und meine innere Unruhe nicht in den Griff bekommen hatte.
Hatte es zunächst mit Johanniskraut , Achtsamkeitsübungen und Meditation versucht was bei mir aber ihne Medikament keinen Erfolg brachte!
Mein Psychotherapeute ist der Meinung mit Achsamkeit , Meditation, den Gedanken nur kurz beachten und weiterziehen lassen und in Paniksituationen mir immer zu sagen ich bin entspannt ich schaffe das sollte ich reichen aber dem ist bei mir nicht so .
In Stressituationen im Beruf fällt es mir schwer alles richtig anzuwenden :neiiin

Und wenn man in einem bestimmten Setting das mit dem meditieren nicht hinbekommt , dann heißt es man blockiert und sabotiert sich selber dagegen. Zack ist man wieder am mangelnden Selbstwert.

hallo ey, von einem ADHSler 45 min täglich was abzuverlangen , wo adhs im Sinne der Executiven Funktionen zugleich dazu führt das man es vergisst oder sich nicht drauf einlassen kann, ha ha ha Witz komm raus.

Aber die Medikation hilft gar bei der Meditation.

Viele begreifen einfach nicht das ADHS nicht nur eine Willenssache ist , sondern Transmittergewitter.

parallel zur Medikation zu Meditieren oder diese Achtsamkeitsübungen zu machen ist der inneren Ruhe definitiv dienlich.

Und schau mal hier, da seht auch was interessantes dazu …,

<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/neurologische-aspe … keit-adhs/“>https://www.adxs.org/neurologische-aspekte-von-adhs/neurologische-korrelate-von-adhs-symptomen/neurologische-korrelate-verzoegerungsaversion-genussunfaehigkeit-erholungsunfaehigkeit-adhs/</LINK_TEXT>

Ja, zurecht bist du wütend, weil das meiner Meinung nach Quatsch ist! Ich habe ADHS vor der Diagnose im Alter von 37 Jahren mit ganz viel Sport, Meditation, autogenem Training etc. pp. versucht in den Griff zu bekommen bzw. in Schach zu halten im Rahmen von insgesamt 3 Therapien, in denen ich ein mögliches ADHS von selbst mehrfach ansprach, was aber stets abgewiegelt wurde. Bei ADHS hieß es ja auch bis vor ein paar Jahren noch, das gäbe es im Erwachsenenalter nicht, würde sich quasi mit dem 18. Lebensjahr „auswachsen“ :lol: . Es gibt auch noch ADHS-„Experten“, die meinen mit ADHS könne man kein Studium schaffen, was Blödsinn ist.

Vor 3 Jahren googelte ich noch mal nach ADHS im Erwachsenenalter und so stieß ich in meiner Stadt auf eine Psychiaterin, die auf ADHS im Erwachsenenalter spezialisiert ist. Und siehe da, die Diagnose stand recht schnell + zusätzlicher Abklärung durch einen 2. Psychiater.

Bei mir war es dann so, dass ich eben Sport, Meditation etc. nicht mehr in diesem Ausmaß brauchte. Zumal es dabei vor der Diagnose auch kaum noch um „Genuss“ ging, sondern um die Kompensation der Symptome, die ja wohl u.a. durch einen Dopmanimangel im Hirn bedingt sind. Vor dem 1. Termin bei der Psychiaterin stand ich gefühlt kurz vor einer Depression, weil ich dachte, es kann doch nicht sein, dass ich all das (Sport, Meditation - quasi leben wie ein „Asket“ täglich tun muss, um mich normal sowie z.B. arbeits- und sozialfähig zu fühlen. Und ich war immer ein/e „Stehaufmännchen/-weibchen“. )

Wie sieht es denn bei dir aus? Nimmst du Medis oder steht das jetzt im Raum?

Jepp, genau.

Und meines Wissenstandes nach ist es auch so, dass z.b. progressive Muskelrelaxation nach Jacobson für ASHSler so gar nicht geeignet ist und auch nicht mehr empfohlen wird. Das entspricht auch meiner eigenen Erfahrung vor meiner Dianose. Es machte mich hibbeliger (!), nicht ruhiger und ich wusste dann nicht wohin mit meiner Energie…

Mit Yoga hingegen habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, aber vor der Diagnose auch erst wenn ich mich zuvor körperlich sportlich ausgepowert hatte, plus vor allem auch mit Chakrenmeditation. Zur Chakrenmeditation gibt es tolle Videos bei youtube - ohne Werbung.

Und dann ist es auch so, dass sich viele Psycholog*innen in z.B. Mutter-Vater-Kind-Kliniken damit überhaupt nicht auskennen. Ich habe eine Freundin, die in so einer Klinik arbeitet und die von meinem ADHS weiß. Wir haben soooooooo viel darüber gesprochen. Sie hatte dann dort eine Mutter, deren Kind von ADHS betroffen ist. Die Mutter wollte das Kind zum Kampfsport oder Klettern schicken (was ihr vom behandelnden Arzt des Kindes sogar auch empfohlen wurde). Meine Freundin riet davon sofort ab wegen der ADHS-Unfallgefahr. :roll: Ich habe ihr dann „den Kopf gewaschen“, weil genau solche Sportarten für ADHSler empfohlen werden. Da ist man dann nämlich im „Moment“, hyperfokussiert etc. was mE auch den aktuellen Erkenntnissen entspricht. Verletzt habe ich mich nie bei solchen Sportarten, die ich intuitiv bereits passend betrieb…

ADHS hat ja nichts mit einem ungeklärten Geist zu tun. Wir haben meist sehr viel klar und sehr viel Klahrheit in uns und oft auch eine klare Idee vom Leben. Es hapert doch meist „nur“ In der Umsetzung und Ablenkung durch Reize und Überinput.

Sie ist doch nicht die Definition für deine Ausprägung von ADHS .
So nach dem Motto, „Hey ich habe ADHS und keine Probleme damit und deswegen ist ADHS auch nicht schlimm oder Behabdlungsbedürftig!“

Sie soll nicht von sich ausgehen sondern fachlich diagnostizieren und deine Probleme eruieren.
Du bist der Maßstab nicht sie.

… also ohne Medikamente bin ich für Meditation und Aufmerksamkeit schwer zu gebrauchen.
Durch die Medikamente bin ich klarer im Kopf und kann mich besser fokussieren.
Es ist wohl das leider gut bekannte Unverständnis über die Thematik und auch den Leidensweg damit.
Sie ist u.a. buddhistisch orientiert und überzieht alles mit ihrer Überzeugung, zum Beispiel erzählte sie mir, egal wo man ist, kann man sich mit Meditation etc. gut fühlen.
Sie kenne einen Mönch, der ein Arbeitslager ohne Traumata überstanden hat auf diese Weise.

Es ist so oft der Input von außen: Wenn Du Dich genug anstrengst, dann hast Du das im Griff und es verschwindet.

Es frustriert mich einfach nur

:stirnkuss

Scheinbar braucht das Flaschenpost-Team drüben im (Arche)-Erbauungs-Thread dringend noch Verstärkung. Die Kollegen da visualisieren sich gerade was zusammen, das sehr nach @MelaMela aussieht. Jetzt schmieren sich auf einmal alle mit Tiroler Nussöl ein. „Damit das Onboarding anheimelnd ist“, sagen sie? Und sie rufen „Auf zu neuen Ufern!“ aus den Bullaugen. Die stellen sich das alle so einfach vor, … diese Leichtmatrosen.

Aber vielleicht habe ich auch nur Visionen - oder Visualisierungen ? - und sollte mal meinen Flaschenpost-Geist trainieren, um mein mehr als leichtmatrosiges ADxS endlich besser in den Griff zu bekommen. Dabei strenge ich mich echt an!

Mit sagte man mal sinngemäß aus spiritueller Sicht,

dass ich die Medikamente nicht brauch und wenn ich will, dass ich das Meditieren sehr wohl erlernen kann, und ein Nein zur Medikation der gesundere besser und erleuchtetere Weg wäre.

Als ich dann sagte, wenn ein ja zur Medikation mir vielleicht ja erst den Weg zur Erleuchtung ermöglicht wäre es doch fatal mir diesen Weg zu verbauen, gab es so recht kein Antwort :mrgreen:

…aber bloss nicht die Bullaugen mit Tiroler Nussöl putzen :o :lol:

Mich hat es auch Agro gemacht , vor allem weil dann auch immer noch jemand sagte wenn ich grade die Entspannung mal spürte , nun wieder anspannen.

Eine Ärztin in der Reha hat meine Aussage dazu sofort ernst genommen und Jacobsen für mich gestrichen. Es steht sogar in meinen Rehabericht das ich Jacobsen nicht vertrage. Hat die Ärztin extra reingeschrieben damit mich nie wieder jemand damit quält :wink:

Also das fällt jetzt zwar total out of Contest, aber ich nehme inzwischen auch wieder Concerta, und siehe da… es geht mir einfach besser. Nichts gegen Yoga, auch meditieren ist total ok. Oder Achtsamkeitsübungen sind nicht schlecht, aber das allein hilft einfach nicht, ich habe es probiert, viel Hoffnung da rein gesetzt, und ich habe sogar eine „Erleuchtung“ dabei erlebt, nämlich die das ich mit Medikation einfach besser „funktioniere“. Das Risiko dann wieder nach „Ersatzmitteln“ zur Dopamin,ect.ect.-Steigerung zu suchen, ist eben auch fast „zwangsläufig“ der Fall.