Mehr Schmerzen durch Elvanse

Ich habe mal ( wohlmöglich blöde ) eine Frage:

Seit ca. 8 Monaten habe ich massive Schmerzen in der rechten Hüfte, weil diese auf Dauer operiert werden muss ( HD ).

Als ich anfing das Ritalin/ MPH zu nehmen, fiel mir auf, dass die Schmerzen in den Hintergrund rutschten und ich kaum noch Schmerzmittel nehmen musste.

Nun wurde ja leider meine Depression verschlimmert, wodurch ich seit einer Woche Elvanse nehme und jetzt kommt mein Problem:

Tatsächlich habe ich seitdem solche Schmerzen in der Hüfte, dass ich nachts aus zwei Gründen nicht schlafen kann. Zum einen wegen dem Elvanse, zum anderen durch die Schmerzen, die mich irre machen.

Gestern habe ich aus Verzweiflung 1/5 Quetiapin genommen in der Hoffnung dadurch das Problem zu lösen, was ein totaler Schuss vor den Bug war, weil auch die Muskelverspannungen wieder dazukamen, die ich unter Quetiapin immer bekomme ( RLS ). Die Kombi RLS und Schmerzen war nicht schön.

Kann irgendjemand hier erklären, woran das liegt? Ich möchte ungerne abends auf Opiate zurückgreifen, weil Ibu hier überhaupt nicht geholfen hat.

Einen Grund kann ich dir leider nicht nennen. Stimulanzien können die Schmerzempfindung beeinflussen. Dass sie Schmerzen auch verstärken können, ist mir allerdings neu.
Hilft vielleicht ein Wärmekissen?

Ich bin jetzt mal ganz pragmatisch: Mph wird dein Hüftleiden nicht bessern und Elvanse wird es nicht verschlimmern. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich das persönliche Empfinden auf verschiedenen Ebenen verändert. Elvanse hat mir geholfen, mehr auf meinen Körper zu achten - mehr Sport, regelmäßige Übungen für Stretching und Kräftigung. Das Ergebnis ist, dass ich viel weniger Rückenschmerzen habe und in Situationen, in denen sich früher mein Bandscheibenvorfall meldete, bin ich achtsamer und flexibler geworden. Vielleicht ergibt ja auch für dich die Chance, deinen Hüftschmerzen entgegenzuwirken? Ich drücke dir die Daumen.

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Hmmmm

Eine direkte plausible Erklärung mit Elvanse ist wahrscheinlich nicht direkt möglich.

Ich glaube aber @ads66 hat hier schon einige Punkte genannt.

Vielleicht sind bei dir jetzt langsam mehr und mehr „Kanäle“ frei, so dass du viel deutlicher deinen Körper spürst und merkst, wo doe Probleme liegen? Vielleicht hat sich durch die Wahrnehmung auch die Schmerzwahrnehmung verändert?

Ich kann mich jedenfalls ads66 anschließen, was die Erfahrungen von Rückenschmerzen angeht. Durch das gebesserte Körperempfinden habe ich die Schmerzen viel eher als „problematischer“ wahrgenommen und kann sie tatsächlich momentan mehr und mehr reduzieren. Auch schon alleine durch generell mehr Bewegung, bessere Ernährung und den dadurch resultierenden schleichenden Gewichtsverlust. Das hilft ungemein.
Das wurde alles ins Rollen gebracht durch die Medikamente. Hauptsächlich durch Elvanse.

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Vielen Dank für die Erklärungen.

Tatsächlich hatte ich so etwas in der Richtung auch im Hinterkopf.
Durch das MPH wurde ich so depressiv, dass das Scherzempfinden in den Hintergrund rückte.
Auch war meine Ernährung nicht die gesündeste, was bisher zwar nie ein Problem darstellte, aber jetzt eins wird.

Ich werde mir die Tipps annehmen und mehr auf den Körper achten, Übungen absolvieren und die Ernährung umstellen. Vielleicht hilft das ja meiner Hüfte.

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Oh ja, Depressionen können da richtig übel sein und meiner Erfahrung nach ziemlich das Körpergefühl dämpfen und vorallem die Wichtigkeit für die Pflege des eigenen Körpers in den Hintergrund schieben…

Ich drück die Daumen. :hugs:

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hallo shutterfly, deine Anfrage ist schon eine weile her, trotzdem interessiert es mich: wie geht es deiner hüfte inzwischen? ich habe nämlich genau das gleiche Phänomen, dass ich ein chronisches schmerzsyndrom bekam, hüfte und unterer rücken, als ich elvanse anfing zu nehmen. und mph hat mich auch depressiv gemacht.
aber elvanse, meine ärztin hatte mich letztes jahr bis auf 70 mg aufdosieren lassen, hat mich zum ersten mal in so eine richtige depression begleitet. nach zqei klinikaufenthalten und diversen medikationskombinationen bin ich jetzt wieder an dem punkt, dass sport mein nonplusultra ist. Außerdem spielt bei mir ausreichend schlaf und die auditive reizfrequenz eine große Rolle.
Daran merke ich übrigens auch nachmittags immer, wenn das elvanse nicht mehr wirkt: der fernseher meiner schwerhörigen nachbarin als dauerbeschallung macht mich dann extrem agressiv und dann kommen auch die schmerzen wieder.

Mal gespannt, wie und ob du einen weg gefunden hast, deine schwierigkeiten zu managen…?
RLS hab ich übrigens auch…!
Aber von opiaten würde ich die finger lassen, da hab ich nur schlechte erfahrungen mit gemacht und das wieder absetzen ist so hart.

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Ich bin nich shutterfly, habe aber jetzt auch mit Elvanse angefangen und die Gelenkschmerzen, die unter MPH aufgetaucht sind, sind jetzt bei mir stärker.

Ich nehme dagegen Loratadin, da ich eine Histaminabbaustörung habe und MPH/Elvanse beide das Histamin im Körper erhöhen, was sehr schmerzhaft sein kann. Dieses Problem haben alle Histamin-Patienten, wenn sie ADHS mit Medikamenten behandeln.

Ich hätte vermutet, dass shutterflys Schmerzen ebenfalls da herrühren, denn Histamin verstärkt auch vorhandene Entzündungen.

Histamin kann auch Depressionen auslösen, da der Körper auf innere Entzündungen mit Ruhe und Rückzug reagiert. Darum ist bei Depression auch die Ernährung sehr wichtig und dass der Stoffwechsel auf Lücken geprüft wird (Schilddrüse, Methylierung, Vitamine…). Sport hilft natürlich gegen so einiges, da eine verbesserte Durchblutung den Körper besser versorgt.

Meine Referenz, ich bin pharmazeutisch-technische Assistentin und lese viele aktuelle medizinische Paper jedes Jahr.

Viel Glück dir!

danke tnowion für deine Antwort,

das ist extrem interessant, da bei mir die schmerzen genau in den Monaten nach dem start mit mph begonnen haben, ein jahr später mit der umstellung auf elvanse (50 mg) und den opiaten kam dann auch noch die depression dazu. Ich habe mich von allem zurückgezogen, war nicht mehr in der lage, die hohe Verantwortung zu tragen, für meine partnerschaft, meine tochter nur in begrenztem Maße aber beruflich habe ich mir gar nichts mehr zugetraut.
Und wegen der Entzündung: meine schmerzen sind nachts so stark geworden, dass ich kaum mehr als 5-6 stunden liegen konnte, die ersten stunden nachdem aufstehen total steif in allen gelenken war und dann wurde es mit bewegung aber auch immer besser. Meine Hausärztin meinte, das liegt an den steigenden(oder sinkenden) cortisolwerten i den frühen morgenstunden. Ich bekomme jetzt seit 8 monaten gabapentin zusätzlich zu duloxetin und das hat mich echt gerettet.

mit demduloxetin biich gerade sehr unzufrieden weil der wirkspiegel selbst bei der höchstdosis am unteren rand geblieben ist. daher jetzt die idee meines arztes, auf bupropion umzustellen. da bin ich gerade seit zwei wochen drann, kann also bisher nur von meinen nebenwirkungen berichten.
Wie bist du zu der diagnose histaminabbaustörung gekommen? welche symptome haben dazu geführt und welcher arzt hat das diagnostiziert? Ich bin daran interessiert, weil ich natürlichimmer noch auf ursachensuche bin, versuche einen ansatzpunkt zu finden, wie ich da wieder rauskomme und meine arbeitsfähigkeit bzw. berufliche umorientierung gerade auch thema sind.