Hallo zusammen, habt ihr vielleicht Erfahrungen mit folgender Situation?
Mein Sohn hört ständig Mücken Geräusche. Wir haben das jetzt zum zweiten Mal… beide Male im Urlaub nachdem abends Mücken im Zimmer waren. Das Problem ist dass er das Geräusch danach ständig hört. Abends beim einschlafen aber tagsüber auch die ganze Zeit. Wenn er genug abgelenkt ist geht’s aber ansonsten leidet er extrem darunter. Letztes Mal wurde es dann nach einigen Wochen langsam besser. Er hört dann oft Geschichten an den Kopfhörern und abends brown Noise zum einschlafen aber es belastet ihn sehr. Wir waren heute im Urlaub sogar beim HNO um abklären zu lassen ob mit den Ohren alles ok ist aber das war nicht auffällig. Ich habe das Gefühl dass ihn das Geräusch so sehr stört dass er jetzt die ganze Zeit darauf lauscht ob er es hört und sich dass so sehr dahinein steigert bis er sich dann schon einbildet etwas zu hören. Kennt jemand das Problem?
Mücken ist ja quasi lustig, ich bin in den Alpen neben einen Stauwehr aufgewachsen. Literal White Noise. 23 Jahre lang. Wenn ich aber Mücken höre dann steh ich auf, schließ das Fenster, schalt das Licht ein und klatsch die Mücken an die Wand.
Wenn er mit Geschichten schneller einschläft, warum nicht? Meine Tochter darf mit 9 immer noch drei Betthupferl vom BR hören, ich brauch zehn Minuten von BBC Radio4 In Our Time bis ich weg bin, aber jeder soll hören was hilft beim Einschlafen. Hach, das Stauwehr war noch immer das Beste.
Interessant. Meine Tochter hatte früher etwas ähnliches mit Grillen. Sie fand das Geräusch sooo schlimm und hat es auch permanent wahrgenommen, selbst wenn ich es nicht hören konnte. Sie war zwischendurch richtig hysterisch deswegen. Ist bei ihr zum Glück von alleine besser geworden. Wobei sie es immer noch nicht mag, wenn sie es wieder hört.
- kinder hören hochfrequenter als erwachsene. kann durch aus sein, daß er etwas hört, was du nicht hörst. meistens ist die grenze bei 12000 khz (tonhöhe ist damit gemeint)
als autist würd ich sagen, er hört elektrisches brummen, und peilt nicht was das ist? oder meint er richtige echte mückenheräusche?
- der eine oder andere Nährstoffmangel löst tinitus aus, viellelicht meint er das?
kauf dir ne white noise machine, stell sie heimlich in sein zimmer, zb schrank, mach sie an bei schlafenszeit
Hi @tourne_sol
Ich hatte als Kind schon immer mal wieder Tinnitus und habe das bis heute.
Das blöde ist der Teufelskreis: es nervt —> man „lauscht“ immer wieder, ob es noch da ist —> ist gestresst, wenn es noch da ist —> bekommt Angst, dass es immer so bleibt —> es nervt noch mehr…
Bei mir ist der Tinnitus stressabhängig. Tatsächlich kommt er immer, wenn die Wirkung der ADHS-Medis nachlässt. Meist hilft es mir, gezielt die Kiefer- und Gesichtsmuskulatur zu entspannen - Grimmassen schneiden, Unterkiefer in alle Richtungen hin und her bewegen.
PMR (Progressive Muskelentspannung) als Entspannungsmethode kann auch helfen. Da gibt es auch Anleitungen für Kinder im Netz. Kann man gut selbst mit den Kindern machen, ohne professionelle Anleitung.
Vielleicht findest Du ein Misophonie oder Hyperakusis-Forum, das einen Begriff dafür hat, mit dem man mal suchen kann? So etwas wie „nachklingende Geräusche“?
Klar, ein HNO müsste das theoretisch abdecken, falls es das gibt, aber mit Blick darauf, dass auch nicht jeder Psychiater mit den Falten und Untiefen von ADHS vertraut ist…
Entschuldige, dass ich das hier platziere, aber ich bin in einem bewegenden Text auf ein Zitat gestoßen, das mich an Deinen Thread erinnert hat:
Unsere Sprache
„braucht ein Wort für die Einsamkeit, die man empfindet, wenn niemand sonst hört, was sich für einen wie das lauteste Geräusch im Raum anhört. Es passiert, wenn Ihr persönlicher Empfänger auf eine Frequenz eingestellt ist, die niemand sonst wahrzunehmen scheint“
Ich war mal bei einem Termin, bei dem sich jemand über den Krach des Kühlschranks beschwert hat, der seiner Konzentration im Weg stand. Und irgendwie sprach das sehr für die Gruppe, dass unterschiedliche Wahrnehmungen, Reizfilter und Störungsschwellen akzeptiert wurden und eine Lösung gesucht wurde.
Und trotzdem habe ich später, als in einer anderen Gruppe eine Person gebeten hat, dass alle das Handy ausmachen wegen ihrer Hochsensitivität für Frequenzen, zuerst gedacht… „Ja, klar. Gut. Ich schalte es stumm, aber lasse es heimlich an. Das ist ja ohnehin nur in ihrem Kopf…“ Und dann habe ich es doch ausgemacht. Denn: Was, wenn nicht?
bereits so erlebt, obwohl bekannt, vergisst es auch mal jemand, oder eine neue Person weiß es noch nicht…
Ich vermochte es auch nicht zu glauben aber bisher kam, immer mal wieder, ein Gerät zu Tage.
Sie beschreibt das Geräusch (summen/brummen) und ebenso das Unwohlsein, es stelle sich so eine Art innere Unruhe/Rastlosigkeit ein…welche sich legt, wenn alle Geräte aus/weg sind.
Vielleicht ist das Geräusch der Mücke ja tatsächlich nur seine Beschreibung für das, was er wahrnimmt bzw hört @tourne_sol
Es könnte auch Angst oder Ekel eine Rolle spielen, vielleicht hat das Kind etwas gehört das Mücken Krankheiten übertragen können.
Es könnte aber auch einfach sein das dass Kind eine Mücke tatsächlich noch lange herum fliegen hört, und vielleicht sogar auch herum fliegen sieht, oder irgendwo sitzen sieht, während die Erwachsenen nicht mehr so gute Ohren und Augen haben wie ein Kind, was z.B. @ppaul weiter oben wegen dem Gehör bereits erwähnt hatte.
Jedenfalls kann ich ansonsten noch zu diesem Thema sagen, dass ich als Kind kein Auge mehr zu bekommen habe solange ich wusste das da irgendwo in meinem Zimmer noch eine, oder mehrere Mücken herum fliegen.
Als kleines Kind bin ich deshalb dann sehr schlecht eingeschlafen, konnte aber nichts gegen die Mücken machen, weil ich halt noch zu klein war.
Als ich dann grösser war versuchte ich die Mücken selbst zu erwischen, mit einem Handtuch oder ähnlichem, oder einer zusammen gerollten Zeitung.
Aber heutzutage gibt es ja Anti-Mücken Mittel oder Fallen, Fänger, ect., wo manche auch für Menschen ungefährlich sind, welche man vielleicht im Drogerie Markt oder so findet, wo gegen Mücken helfen, angeblich gibt es auch bestimmte Pflanzen usw. wo gegen Mücken helfen.
Vielleicht wäre sowas ja auch eine Lösung?, jedenfalls würde ich mit dem Kind über die Mücken Geräusche sprechen, ihm die Angst davor helfen zu nehmen, und dann mit dem Kind zusammen vielleicht irgendwelche Anti-Mücken Strategien ausprobieren.
Andernfalls alles in Erwägung ziehen was andere zum Thema bereits geschrieben haben.
Das finde ich sehr spannend. Der Teufelskreis beschreibt ziemlich genau seine Situation wobei ich eben nicht weiß ob es wirklich schon Richtung Tinitus geht oder es eben die Angst ist wieder eine Mücke zu hören dass er so intensiv lauscht und jedes Brummen oder Rauschen quasi als potenzielle Mücke wahrnimmt. Es ist auch wirklich nur die Angst vor dem Geräusch. Gestochen zu werden stört ihn gar nicht.
Kühlschrank ist aber auch echt schlimm! Noch schlimmer wenn man irgendwo übernachtet wo eine Uhr tickt oder man will sich unterhalten und da läuft. Oder in einer anderen Wohnung läuft sehr laut ein Fernseher… ich kenne das auch sehr gut aber bislang eben nur bei Geräuschen die wirklich da sind. Ich glaube bei ihm ist es eben auch eher so ein „nachklingen“ als tatsächlich immer das Geräusch selbst.
So einen Mücken Stecker habe ich gerade gekauft. Aber dummerweise für den Urlaub vergessen und hier ist es wieder besonders schlimm.
Vielen Dank für die Erfahrungen und Hinweise. Das war wirklich interessant! Es ist eben doch etwas anderes mit der Wahrnehmung und Empfindung von solchen Belastungen.
Neuerdings muss ich immer Chat GPT fragen was man da machen kann… das war ein großer Fehler ihm das zu zeigen.
Liebe Grüße
Liebe @tourne_sol , ich persönlich bin sehr Geräusch empfindlich, dass selbe mit hellem oder grellem Licht, auch bestimmte Gerüche (welche ich nicht mag, oder mich z.B. an etwas negatives in meinem Leben erinnern), sowie auch bestimmte Berührungen am Körper, oder fettige Gesichtscreme, Body Lotion, Sonnencreme, ect. können mich z.T. regelrecht in den Wahnsinn treiben, weil ich einfach extrem empfindlich bin.
So eine übermässige Empfindlichkeit auf bestimmte Sachen, die kann man sich ja nicht aussuchen, oder macht das womöglich extra.
So eine Veranlagung hat man dann einfach, und wenn man sie hat ist es schwierig solche Gefühle die bestimmte Dinge bei einem auslösen, sich Quasi „abtrainieren“ zu können.
Bei manchen Sachen schafft man das vielleicht im Laufe seines Lebens, bei anderen Sachen bleibt eine innere Ablehnung vielleicht Zeitlebens erhalten.
Ich persönlich kann z.B. seit meiner Kindheit bis heute keine rohen Zwiebeln im Salat, oder auf Burgern, oder was weiss ich was essen.
Und bei sowas wie Zwiebel Wurst muss ich mich erbrechen, ich kann diesen Brechreiz dann nicht unterdrücken.
Aber zurück zu den Geräuschen, da ist es bei mir persönlich auch heute noch möglich, dass ich ein Geräusch meine länger zu hören als das andere hören.
Das kann das ticken einer Uhr/Wecker sein, ein „Raschelgeräusch“ in freier Natur, dass Summen einer Hummel, Biene oder Wespe, dass tropfen von Wasser, dass Summen von Lampen oder irgendwelchen Elektro Haushaltsgeräte, oder von Hochspannungsleitungen.
Jedenfalls, keine Ahnung, ich war da schon als kleines Kind sehr empfindlich, und bin es auch heute noch, von daher, extra macht man das jedenfalls nicht, und schon gar nicht um andere zu ärgern, oder anderen deshalb den Schlaf zu rauben.
Meine beiden Kinder sind früher sehr gut mit Hörspielen eingeschlafen, meistens sogar wenn sie immer wieder die selben hörten, welche sie besonders gerne mochten.
Und ab einem gewissen Alter, ich glaube das war nach der Einschulung, weiss ich aber nicht mehr so genau, da überliess ich es meinen Kindern selbst was sie erstens hören wollten, und auch das sie sich noch mal unentscheiden durften, und dann ihre Playlist Quasi selbst zusammen stellten, aus ihrer persönlichen Top 10, wenn man so will.
Bei meinen Kindern hatte das dann gut geklappt, wenn auch nicht immer sofort, denn welcher Mensch kann schon auf „Knopfdruck“ abschalten und dann sofort einschlafen?, dass können ja nicht mal wir erwachsenen, und deshalb muss man da seinen Kindern auch ein bisschen vertrauen, damit sie für sich mit der Zeit eine eigene Methode entwickeln können wo ihnen hilft.
Natürlich verstehe ich das sowas anstrengend als Eltern ist, denn selbst hatte ich ja auch mal zwei kleine Kinder, aber eben, es ist wichtig das sich mit der Zeit gewisse Routinen einspielen, gewisse „Schlafrituale“, wie vielleicht vor dem Einschlafen noch zusammen in einem Buch zu lesen, oder ein Glas warme Milch, oder Tee zu trinken.
Hauptsache etwas wo dem Kind ein Gefühl von Geborgenheit gibt, ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Sicherheit gibt, dass sind Dinge die Kinder lieben, und sie mental stärken, und dann klappt das irgendwann hoffentlich auch mit dem alleine einschlafen.
Ich drücke Dir jedenfalls alle Daumen.
Ich habe übrigens auch immer ein Nachtlicht eingesteckt und die Türe einen Spalt offen gelassen.
Wie auch immer, ich wünsche Dir und Deinem Kind viel Glück, Liebe, Kraft und alles Gute in eurem Leben.
Hi @tourne_sol,
ich kenne es nur während dem Auftreten des Geräusches nicht als „Nachhall“.
Je nachdem wie leise die Umgebung ist, kann ich sowohl kleine Insekten als auch „elektronisches Brummen“ hören.
Das Halluzinieren von Mückengeräuschen ist wohl stressbedingt.
Als Allergiker kenne ich dies auch. Mücken im Ohr sind fies, Stiche im Ohr können bei mir zu einem komplett geschwollenem Ohr und einer Kortisonspritze führen.
Wenn ich also in sehr warmen Umgebung vor dem Schlafengehen bereits Mücken im Gesicht und/oder hatte, werde ich beim Einschlafen das Mückensummen halluzinieren.
Was Abhilfe schaffen kann, mögliche Stressoren erkennen / dafür sorgen, dass kein Insekt ein Schlafzimmer betritt.
VG