Meinungen zur Behandlung vom Psychiater

Guten Tag zusammen,

ich bin nun seit drei Wochen in medikamentöser Behandlung.

Mein Psychiater hat mir anfangs 10mg Medikinet Retard HVW verschrieben. Einnahme 1x morgens, unabhängig vom Frühstück, für 3 Wochen. Zusätzlich habe ich bei der Amnamese angegeben, dass ich 20mg Omeprazol jeden Morgen zu mir nehme.

Nebenwirkungen durch Medikinet hatte ich keine bis auf möglicherweise manchmal einen gereizteren Magen (wie als wenn man zu viel Kaffee getrunken hat) und streckenweise das Gefühl nach 3-4 Stunden einen Rebound zu erfahren (erhöhte Nervosität, Unruhe, Wortfindungsstörung stärker als sonst).

Jetzt nach drei Wochen hatte ich meinen Nachfolgetermin. Ich wollte bestmöglich auf Ritalin Adult umsteigen (wegen meiner PPI Einnahme), morgens auf 20mg erhöhen und nachmittags noch einmal 10mg (wegen Rebound) nehmen.

Mein Psychiater hat mir nun allerdings erst mal weitere 4 Wochen 10mg Medikinet Retard verordnet, um zu schauen, wie sich mein Magen entwickelt. Danach könnte er sich vorstellen auf möglicherweise 20mg zu erhöhen. Die zweite Einnahme musste ich mir erkämpfen, habe sie jetzt aber bekommen. Wobei er anfangs ständig dagegen argumentiert hat, dass es ja dann den selben Effekt wie eine einmalige 20mg hätte, die er ja erst mal nicht möchte, auf Grund der Magengeschichte.
Die zweite Einnahme soll laut ihm 12 Stunden nach der ersten Einnahme erfolgen. Erste Einnahme ist bei mir um 07:30 Uhr. Sprich zweite Einnahme 19:30 Uhr.

Wie ist eure Meinung dazu. Macht das alles Sinn?
Ich bin auch etwas verunsichert, da für ihn die PPIs kein Problem darstellen und er auch dabei bleibt, dass eine Einnahme zum Essen nicht wichtig ist. Ich lese allerdings immer wieder und fast ausschließlich gegenteilige Argumente.
Auch sollte doch die Einnahme spätestens wöchentlich erhöht werden, um die Perfekte Dosis zu finden, oder nicht?

Danke schon mal für das Lesen und Auseinandersetzen.

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Nein. Der Arzt hat offensichtlich keine Ahnung von Medikinet Adult/Retard.

Zumal was du erwähnst nicht nur unserer Meinung und Erfahrung entspricht, sondern sogar auch im Beipackzettel zu finden ist (was nicht immer deckungsgleich ist, aber hier schon).

Viel Spaß mit der zweiten Einnahme um 19:30. :adxs_wand:

Also eigentlich sagen wir hier im Forum immer, der Arzt ist Chef, hör nicht auf Leute im Internet, die du gar nicht kennst, sondern auf den Fachmenschen usw.

Aber hier würde ich sagen, du weißt schon deutlich mehr als dieser Arzt.

Hi @concentration_owl und herzlich Willkommen! :adxs_wink:

Schnapp Dir mal den Beipackzettel, markiere die Stellen zur Einnahme mit einer Mahlzeit, zu den Tageszeiten und der Gegenanzeige bei Einnahme von PPI in leuchtendem gelb/grün/rot und packe den Zettel Deinem Doc auf den Tisch.

Die Einnahme mit einer Mahlzeit ist wichtig, weil sonst die Retardtechnik nicht funktioniert. Ist bei Einnahme mit PPI aber wahrscheinlich auch schon wurscht, weil die PPI schon die Retardtechnik torpedieren.

Eine zweite Einnahme am Nachmittag ist natürlich nicht das gleiche wie 20 mg morgens. Schließlich dümpeln die ersten 10 mg nicht bis dahin in Deinem Magen rum und warten auf die 2. Dosis, bevor sie sich auf den Weg machen, um zu wirken.

Nach max. 6-8 Stunden ist die Wirkung der ersten Dosis weg. Wenn die Retardtechnik „ausgeschaltet“ ist, dann sind es wahrscheinlich nur 3-4 Stunden - was sich (oh Wunder :adxs_rolleyes:) mit Deinem Rebound-Gefühl deckt.

Eine zweite Einnahme um 19.30 Uhr ist absolut sinnfrei. MPH ist kein Spiegelmedikament und die Wirkung brauchst Du tagsüber, nicht wenn Du schläfst - falls Du nach der abendlichen Einnahme überhaupt schlafen kannst.

Ich schließe ich mich also Falschparker an: :adxs_wand:

Man kann auch längere Zeiträume wählen, insbesondere wenn Nebenwirkungen auftreten, die evl. noch verschwinden könnten. Das wäre aber eher sowas wie Kopfschmerzen oder erhöhter Blutdruck/Puls, Schwindel… was durchaus länger braucht als 7 Tage, um sich wieder zu normalisieren.

Alles Gute und viel Glück beim Überzeugen des Arztes oder bei der Suche nach einem neuen! :four_leaf_clover:

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Hallo @Falschparker und @Schusselflummi,

vielen Dank für eure Antworten.

Entgegen der Richtlinie meines Arztes nehme ich die zweite Tablette nun Mittags/ Nachmittags und es federt tatsächlich in der Hinsicht meinen Rebound ab, dass ich den Rebound erst verstätet kriege und da beim Sport bin. Da fällt es mir nicht so stark auf. Abseits davon, dass ich dann manchmal etwas unkonzentrierter bin :smiley:

Ich habe vor Monaten in weiser Voraussicht schon einen zweiten Psychiatrischer terminlich angefragt; da habe ich den Termin allerdings erst mitte November. Dieser Psychiater schmückt sich allerdings damit auch ADHS speziell im Erwachsenenalter zu behandeln. Hier pflege ich große Hoffnungen. Bis dahin werde ich bei dem aktuellen Psychiater bleiben und schauen wie sich die Geschichte entwickelt. Hauptsache ich kriege bis November überbrückend die Medikamentation.

Übrigens @Schusselflummi, mein Psyichiater meinte auch zu mir, dass die Wirkung von Medikinet ja auch etwas brauche, um komplett zu wirken. Ich habe das Gefühl der Psychiater glaubt, dass Medikinet ein Spiegelmedikament ist, wie du schon so schön gesagst hast.

Also vielen Dank noch mal für die Bestätigung. Falls der Doc beim nächsten mal noch was spannendes raus haut, gebe ich hier ein Update :slight_smile:

LG

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