Ich bin aktuell im Rahmen einer beruflichen Reha in regelmäßigem Gespräch mit einem Psychologen. An sich hatte ich bisher einen guten Eindruck. Der Ersteindruck war aber schwierig (Ausbildung zum Heilpraktiker Psychotherapie, erst später ein Fernstudium der Psychologie). An sich ist die Person definitiv intelligent, einfühlsam und hat gute Anregungen und Impulse gebracht.
ABER!
Als es um ADHS ging, sagte der Psychologe, dass er die Theorie vertritt dass ADHS eine Folge fehlender/unzureichender/falscher Aufmerksamkeit durch Bezugspersonen wie Vater und/oder Mutter ist. Neurobiologische Ursachen wurden faktisch abgelehnt. Bullshit-Bingo!
Mir geht es dabei nicht um Vermeidung über die Kindheit zu sprechen, sondern dass ich verstanden habe dass dieser Person die Qualifikation fehlt. Zu den Problemen/inneren Konflikten mit beiden Bezugspersonen habe ich mir einen guten Zugang erarbeitet. Meine Probleme haben vielfache Ursachen, die Eltern sind ein Baustein. Genauso wie mich das als Person geprägt hat. Es ist ein Teil von mir genauso wie ADHS + ASS.
Mit der Theorie hat sich der Psychologe für mich sehr disqualifiziert. Diese Theorie hat der Psychologe angeblich von einem Professor der sich angeblich mit ADHS gut auskennen würde. Ich werde da noch konkret nachbohren.
Ich hatte da einen Verdacht. Nun fragte ich andere Personen diskret ob die Eltern auch bei ihnen im Gespräch beim Psychologen als Ursache für ihre Probleme erklärt wurden. (Bullshit)Bingo! Die gleiche Theorie gabs auch bei jemanden mit BPS zu geben, Da scheint ein Schema F dahinter zu stecken und ich finde es sehr gefährlich wenn da jemand ohne Qualifikation herumpfuscht.
Nun werde ich entweder
- die Balance finden werde und die Gespräche so lenke, dass ich wie bisher Impulse empfange und dem Lieblingsthema des Psychologen ausweiche (anstrengend),
- das Thema dem Psychologen verneine oder
- den Psychologen komplett vermeiden werde.
Ich habe aktuell einen sehr klaren Kopf. Ich neige zur Variante „Thema verneinen“ mit Beobachtung der weiteren Entwicklung mit der Option der kompletten Vermeidung.
Ich habe das Selbstbewusstsein zu behaupten, dass ich mich mit ADHS erheblich besser auskenne als der Psychologe. Ich habe mehrere Fachbücher zu dem Thema gewälzt, bin hier wie auch im realen Leben im Austausch, habe Fachvorträge verfolgt und habe einige sehr qualifizierte Ärzte bzgl. ADHS gesprochen.
Was denkt ihr über diese Neudefinition?
Kennt ihr die Quelle dieser Theorie?
Wie würdet ihr vorgehen?
Was hält ihr von meinen Optionen?