Neurotransmitter ~> Wirkung

Vielleicht ist der Titel etwas ungenau formuliert.
Mir geht es um die Fragen, welche Auswirkungen Joggingeinheiten oder aber Spaziergangeinheiten auf die Neurotransmitter oder auch allgemein haben ?

Wenn ich zum Beispiel nur(!) 20-30 Minuten Jogge oder „Walke“(sodass ich ins Schwitzen komme) bin ich konzentriert, wach und meine Gedankengänge sind schnell.
Gehe ich aber ca 45 Minuten spazieren, fühle ich mich im Anschluss müde, erschöpft und benommen.
Auch mein Wohlbefinden leidet darunter.

Warum ist das so? Wird zu viele GABA produziert/ausgestoßen?

Kennt das noch jemand?

Naja ich glaube ich würde einfach sagen, dass es auch was mit wirkung von sympathikus und parasympathikus zu tun hat, beide systeme sprechen unterschiedliche neurotransmitter an.

Hallo texel,

zur Wirkung des Spaziergangs kann ich nicht viel sagen, aber Sport generell erhöht den Dopaminspiegel, der bei ADHS’lern ja eher zu niedrig ist. Deswegen wundern mich die Auswirkungen nicht, die Du genannt hast. Sport gehört zum ADHS-Pflichtprogramm :wink:

Beste grüße von Tom

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Das geht mir auch so. Ich habe aber eine Idee, weshalb:

Beim Joggen nimmt man relativ wenig Außenreize wahr. Es gibt die eigene gleichförmige Bewegung, gelegentlich muss man jemandem ausweichen. Insgesamt ist es ein fokusierter Prozess.

Beim Spazieren gehen sind Reize präsenter, andere Leute, Stimmen, Hunde usw
Das ist zwar auch schön, strengt aber mehr an. In meinem Fall bin ich immer genervt, wenn ich andere Leute treffe, Autos vorbei fahren. Alles ist näher dran und der Erholungseffekt bleibt aus.

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Interresantes Thema, nach 45 min. Spaziergang fühle ich mich auch müde, jedenfalls wenn es wo ist wo ich zu vielen Eindrücken ausgeliefert bin.

Extrem unangenehm finde ich es z.B. wenn mir dann Leute begegnen die mir ins Gesicht sehen oder mich von oben bis unten mustern, mich in meinen Gedanken stören denen ich während des Laufens gerne nachhänge, oder anscheinend erwarten das ich ihre Blicke erwiedere und Grüsse.

Keine Ahnung, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber manche Leute empfinde ich zum Teil als EXTREM aufdringlich, wenn sie anscheinend UNBEDINGT einen Blickkontakt herstellen wollen, eine Reaktion von mir zu erwarten scheinen, dabei kenne ich ja diese Leute nicht mal und werde sie wahrscheinlich auch nie mehr wiedersehen.

Also kommt man irgendwie fast immer in den Zwang wildfremde Menschen anlächeln zu müssen und natürlich auch zu Grüssen, denn das gehört ja zum guten Benehmen, so wird man ja erzogen, wird in jeder Lebenslage so von einem erwartet, egal wie dumm man das auch findet wenn man wildfremde Menschen immer und überall Grüssen muss.

Ich verstehe das ja wenn ich wirklich wo hin muss, wo ich wirklich mit Mitmenschen agieren „muss“, dann macht das ja auch Sinn und ist auch kein Problem für mich.

Aber bei einem Spaziergang wirklich „jeden“ zu Grüssen der gerade um die Ecke kommt oder meinen Weg kreuzt?, „muss“ das wirklich immer und jedesmal so sein?.

Wenn selbst kleine Kinder einen dann mit ihren grossen Kulleraugen anstarren und irgendeine emotionale Reaktion wie ein Lächeln oder grüssen von mir zu erwarten scheinen?.

Das kommt mir persönlich manchmal dann doch irgendwie „strange“ vor, dann denke ich mir "warum zum Geier scheinen irgendwie ALLE Leute immer irgend etwas unterschwellig von einem zu erwarten?, irgend eine Reaktionen auf sie, auf ihre „Persönlichkeit“, warum?, wieso?, ich verstehe das nicht.

Dabei will ich doch einfach nur spazieren gehen und sonst nichts!, ich vermute das ich eben einfach zu Hypersensibel bin, denn schon als kleines Kind empfand ich neugiere und aufdringliche Menschen als extrem unangenehm und geradezu frech.

Fahre ich aber mit dem Fahrrad fühle ich mich viel besser, da kann ich solchen Kontakten schneller ausweichen, kann solche neugierigen Menschen umfahren, hinter mir lassen, muss weder grüssen noch ein Wort mit irgend jemandem wechseln, ausser wenn ICH das wirklich WILL.

Ansonsten kann ich flüchten, dann fühle ich mich frei, spüre meinen Körper, wie ich ins schwitzen komme, spüre meinen Herzschlag, meinen Puls, spüre den Wind der mir um die Ohren weht, spüre meine Körperkraft, meine Power, aber auch meine Grenzen, fühle mich glücklich, fast so als würde ich fliegen, muss nirgends länger verharren als es wirklich nötig ist, oder ich es so will, erreiche Orte zu denen ich alleine wahrscheinlich nie hin „spazieren“ würde.

Aber ja, lange Spaziergänge machen mich auch ehr müde, während sportliche Aktivitäten positiv auf mich wirken.

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In unserer Region ist dies beim Wandern üblich. An Wochenenden trifft man ständig entgegenkommende Wanderer. Ich bräuchte eine blinkende Plakette, mit der Anzeige : " Hallo auch!" :sweat_smile:

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@nephilim Von den beiden Begriffen Symphatikus und Parasymphatikus habe ich bisher nur flüchtig gehört, aber dadurch, dass du es jetzt geschrieben hast, habe ich mich ganz kurz eingelesen.
Definitiv, ein sehr guter Punkt.

@Tom108 Da hast du recht. :slight_smile:
Wobei ich denke, auch da kommt es auf die Sportart an.
Wenn man jetzt im Wald joggt oder eine Mannschaftssportart ausübt, ist das erstmal grundlegend Erholung fürs Gehirn. (Die genaue Erklärung kenne ich dazu nicht, nur gebe den Satz von meiner ehemaligen Neuropsychologin wieder.)
Laut Aussage eines Neurochirurgen beanspruchen die oben erwähnten Sportarten fast das komplette Gehirn. (Ich meine nahezu 90%.) - Als Vergleichsgröße kann man das klassische Lernen über wenige Stunden hinzuziehen. Dabei werden (ich meine) nur knapp 10% des Gehirns angestrengt.

Ich versuche gerade hierdurch Brücken als Erklärungen zum „Spazieren gehen“ zu schlagen.
Also warum man sich danach müde und benommen fühlt.
Ist es „nur“ die Reizüberflutung oder hat es auch etwas mit der Ausschüttung von bestimmten Neurotransmittern/Hormonen zu tun… :thinking:

Ich vermute dahinter die erhöhte Adrenalinflut beim joggen. Das merkt man ja auch daran, dass man kaum schlafen kann nach einer joggingeinheit am Abend, während man nach einem Spaziergang wohlig in die Federn sinkt.
Es wird ja tatsächlich empfohlen bei SchlafProblemen spazieren zu gehen :blush:

Beim Spazierengehen wird der Körper im gleichmäßigen Flow gehalten, der Puls ist gleichmäßig, es besteht keine hohe Anforderung an Körper & Geist, insoweit kann man ja auch so schön abschalten, während beim Joggen unser System auf Hochtouren läuft, der Puls hochfährt, die Konzentration geschärft wird.

Biochemisch kann ich das leider nicht erklären :sweat_smile:

Liebe Grüße & schönen Abend für euch alle :sparkles:

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