Seit nun über einem halben Jahr probiere ich mit Elvanse rum, bin aber nach wie vor ratlos und überfordert und weiß nicht so ganz, wie ich damit umgehen soll. Das ewige Googlen bringt mich inzwischen nicht mehr weiter, daher hoffe ich auf euren Input. Außerdem habe ich eine weitere Kondition, weswegen es mir teilweise schwer fällt, mich an manche Dinge zu erinnern. Ist wohl auch mit der Grund, wieso das hier bei mir so lange dauert.
Aktuell soll ich eigentlich 40mg nehmen, nachdem ich bei 30 abgesehen von der Honey Moon Phase letzten Sommer keinen Effekt mehr gespürt hatte. Das war dann so als ob ich kein Medikament genommen hätte.
Mein Arzt hat mir leider nicht geglaubt, dass Elvanse ohne Adult schon für Erwachsene zugelassen ist, also bekam ich ein Rezept für Elvanse Adult 30mg und sollte den Inhalt einer zweiten Kapsel schön in 3 aufteilen, um somit auf 40 zu kommen. Habe also eine 30er Kapsel in Wasser aufgelöst und immer 10ml zusätzlich am Tag genommen. Das war zuerst auch nicht gut, dann aber habe ich angefangen zu frühstücken. Bin eigentlich ein Mensch, dem eine Mahlzeit pro Tag ausreicht, also musste ich mich dazu ganz schön zwingen. Momentan esse ich jedenfalls noch einen Joghurt mit viel Haferflocken direkt nach Einnahme des Medikaments und damit ging es dann ganz gut.
Blöderweise muss ich gestehen, dass ich es dann nicht mehr gepackt hab, mir diese Aufziehspritzen vorzubereiten. Dass ich Dinge nicht erledigt bekomme, ist auch mein größtes Problem… Dachte dann aber, dass mein Arzt mir hoffentlich fürs nächste Mal die normalen Elvanse 40mg verschreibt, da ich ja nun wusste, dass ich mit der Dosis ganz gut zurecht gekommen bin.
Nun habe ich mir vor ein paar Tagen doch nochmal die 40mg angerührt und normal gefrühstückt. Erster Tag war ok, am zweiten allerdings als der Peak eintrat, fühlte ich mich innerlich plötzlich wieder sehr unwohl. Ähnlich war es mir mit 50mg ergangen nur ohne die anderen Symptome einer Überdosierung; keine Aggressivität, Reizbarkeit oder Überemotionalität, ich war auch nicht schneller irritiert. Ich fühle mich nur unwohl. Kann das gar nicht richtig beschreiben, denn ich würde es weder als Nervosität noch als innere Unruhe beschreiben. Außerdem fühle ich es im Kieferbereich sehr.
Das hat mich total erschreckt und am nächsten Tag (letzte Spritze) war das Gefühl zwar auch wieder da, aber schon weitaus abgeschwächter. Hab mich gefragt, weil sich das Pulver nicht vollständig im Wasser auflösen lässt, ob am zweiten Tag evtl zu viel drin war?
Jedenfalls habe ich dann nicht nochmal was angemischt, sondern nehme stattdessen seit gestern wieder 30. Überraschen tut es mich, dass ich sowohl gestern als auch heute von den 30mg eine Wirkung verpüre obwohl ich doch sonst keinen Effekt mehr von den 30mg hatte. Dieses unwohle Gefühl ist seit heute auch kaum noch vorhanden. Was aber noch vorhanden ist, ist diese Spannung im Kiefer und ich verhaspel mich viel schneller als ohne Medikament, vor allem während des Peaks stolpere regelrecht über meine Worte. Positive Effekte hatte ich jetzt über die letzten 5 Tage trotzdem; kriege mich viel besser dazu, Dinge anzufangen (zwar leider weiterhin nicht optimal, aber es ist ein Anfang) und bin besser konzentriert, obwohl ich sagen muss, dass ich den größten Effekt darin merke, dass ich stark verminderte soziale Ängste habe. Das Gefühl, dass mein Kopf generell ruhiger wäre, hatte ich unter Elvanse aber noch nie und auch jetzt nicht. Irgendeine Melodie spielt im Hintergrund mindestens doch immer noch mit.
Kann sich darauf jemand einen Reim machen? Bin ich evtl doch überdorsiert? Mein Arzt hatte gesagt, dass wenn ich keinen Effekt von 30mg verspüre und mit 50mg überdosiert war, wir ggf. die Diagnose in Frage stellen müssten, auch wenn ich noch keine anderen Medikamente ausprobiert habe. Ehrlich gesagt macht mir das etwas Angst, daher würde ich mich gerne schon im Vorfeld etwas darauf vorbereiten, indem ich das für mich selbst schon mal einordnen kann. Sorgen darüber, ob ich eigentlich gar kein ADHS hab, mach ich mir so oder so schon zu genüge, erst recht weil ich immer noch nicht die perfekte Dosis für mich gefunden habe und die Erfahrungsberichte bei anderen immer so toll klingen.
Im Internet habe ich gelesen, dass die Wirkung von Medikamenten auch mit dem Zyklus zusammenhängen kann. Zwar nehme ich die Minipille und sollte daher keinen Zyklus haben, allerdings vergesse ich die ab und zu auch mal zu nehmen. Könnte das vielleicht auch ein Grund für die Schwankungen sein?