Polarisiert Ihr?

Danke für diese Schilderung, finde ich total interessant! Man lernt nie aus!


Ich verstehe aber nicht ganz, warum du dich überhaupt auf diese „Mein Haus, mein Studium, meine Kinder“-Diskussion eingelassen hast. Das kann man ja auch souverän abblocken.

Sie hat nachgefragt und ich fand sie nett und ich habe mir nichts dabei gedacht, von mir zu erzählen. Wenn man Stunden wandert, ist das normal.
Ich habe ja auch nicht gesagt, mein Garten hat x Quadratmeter, sondern wir hatten es vllt vom Rasenmähen oder sie hat Gespräche mit den anderen mitgehört.

Ich kann sowas nicht gut abblocken. Dann wirke ich arrogant und das mit Leuten, mit denen man in einem Raum schläft, finde ich unhöflich.

Normalerweise bedauern mich Leute auch eher für meine Situation.

Ich erzähle Fremden auch nie das ‚ganze Paket‘, sondern nur Teile. Menschen, die mich näher kennenlernen kriegen dann aber mit, dass ich dies und jenes noch kann.
Auf der Wanderung geschah das durch die Nähe und ‚Langeweile‘ am Berg Im Zeitraffer.

na ich denke die Ö-Tante hatte da ein wenig auch den Selbstwert im Keller.
Wenn sich jemand an jemand anderem aufwerten will und dieser einfach nur Sachlich erzählt wie es bei ihm ist, also sich nicht mal mit den Dingen aufwerten will, dass ist noch viel schlimmer.

Mein Haus, mein Auto, meine Yacht einfach nur so zu haben nur so für sich das ist eine ganz böse böse Sache :o :shock: :sunglasses: :wink:

Der ganze Stress ist ja bei der Ö-Tante selbst entstanden , sie hat den Herman gemacht und sah dich als Konkurenz und mutierte zu einer selbstinizierten Dramaqueen.

Aber ich finde das voll nervig sowas, als wenn man dann für so was quasie benutzt wird, weil man ja nichts böses vor hatte.

Wenn die Ö-Tante gewusst hätte was du so ADHS -Typisch an easy Dingen im Alltag nicht hinbekommst , dann wäre sie bestimmt glücklich gewesen.
:lol:

Hab mal von einer Organistenprüfung und Trompete eines jungen Talentes gehört, dem vieles so zufiel. Der Prüfer wollte ihn in der Prüfung besonders fies prüfen und verlangte eine Transpostion in H-Dur . Dies gelang dem Prüfling mit Leichtigkeit und Fehlerfrei und Anstatt das sich der Prüfer mit Respekt über so ein Talent freut war er angepisst, das sein fieser Plan nicht aufging. Und ich denke das schlimmst war wohl die Leichtigkeit unter der es gelang.

Ich hatte mal eine sehr kurze BEgenung zu einer Therapeutin, die war voll angepisst das mein positiver Werdegang nicht zur Biografie passte.
Je positiver ich meine Ressourcen ins Spiel brachte um so schlimmer wurde das Gespräch.
War voll unheimlich diese Begegnung, weil ich ja nun wirklich nichts böses gemacht hatte also eigentlich sich jeder Therapeut ja freut wenn was funktioniert.

Vielleicht sind wir zu mindestens in diesen Situationen gar nicht immer das Problem, sondern der andere hat das Problem ???

Ja, das Gefühl habe ich auch.
Ich glaube auch, dass diese Menschen ihren Frust auf uns projizieren, weil Ihnen diese „Leichtigkeit“ und oft auch der Mut fehlt. Ich musste mir auch schon von Männern öfter anhören, dass ich ihnen, was meine Entscheidungsfreudigkeit und meinen Mut, mein Leben so zu führen, wie ich es tue, einiges voraus habe. Zitat: „Du bist mir immer mindestens einen Schritt voraus, was deine Entwicklung betrifft.“
Und damit können Männer meistens nicht gut leben… aber es spricht schon mal für diese Männer, wenn sie es wenigstens zugeben. -;

Aber ich denke es ist nicht Männerspezifisch , weil das Problem hatte ich mit Frauen ja auch.

In meiner Wiedereingliederung war es mir gelungen mich bewusst in allem zurückzunehmen , auch in dem Vordenken , bzw . Wenn es kam einfach mal kam meinen Mund halten.
Ich hatte im Rahmen der Wiedereingliederung ja auch noch keine Verantwortung.

Spannend war wie sich dann Dinge anders entwickelten , oder eben das die zu Wort kamen , die wegen mir vielleicht auch nicht so eine Chance haben und mit ganz anderen Ansätzen ebenso gute Ergebnisse erzielten.
das Vordenkern ist schon eine gute Sache wenn man das kann, aber denke ich nicht mit , geht alles auch irgendwie seinen Weg.
Das Schwierige ist eine gesunde Waage zu finden , zwischen Rücknahme oder etwas voranzutreiben.
Nicht jeder Input ist so wichtig wie ich denke.


Das ist ein guter Hinweis.
Seit der ersten Klasse nehme ich mich zurück (kann mich da noch an konkrete Situationen erinnern) und wäge heute im Berufsleben immer genau ab: Sage ich was und komme evtl. besserwisserisch rüber oder lasse ich es? Ist es wichtiger, dass die Firma 500€ spart oder dass der Kollege sein Erfolgserlebnis hat.

Privat geht es mir oft so, dass mir die Leute ungefragt Ratschläge geben. Morgens konnte ich das schon immer ganz gut ertragen, aber je nachdem wie ich drauf war, kam dann auch schon mal vor allem am späteren Nachmittag ein Konterschlag.

Gerade jetzt mit Elvanse kann ich noch effektiver arbeiten. Wenn ich anderen zuarbeite, lasse ich immer ein bisschen Zeit vergehen nach der Beendigung, bis ich „liefere“ (z.B. sage, dass ich fertig bin oder die Datei/ Präsentation/etc. versende).
Mein Gefühl ist, dass mir unterstellt wird schlampig zu sein, wenn ich zu schnell bin.

Immer geht es darum, nicht aufzufallen, dabei fühle ich mich wie ein bunter Hund.

Selbstüberschätzung ist für mich auch eine Baustelle, wogegen ich noch kämpfe und mich nicht selten in gefährlichen Situationen gebracht hat.
Einige Schritte im Vorausdenken ist etwas was ich an mir hasse und für mich erkannt habe, dass mir enorm schadet. Auch wenn ich berufliche Vorteile damit habe, hoffe ich das mir Elvanse dabei hilft, es abzulegen.

Ich wage anzuzweifeln, dass das Verhalten der anderen mit Hochbegabung oder intellektueller Überlegenheit zu tun hat, oder auch nur mit einer höheren Leistungsfähigkeit - ich bin definitiv eher so semi begabt und trigger bestimmte Kandidaten exakt so wie Ihr.
Mansplaining und Mobbing kenne ich in der von Euch geschilderten Form durchaus - und auch häufig. Für gute Beziehungen bin ich bin immer auf sowas wie eine kommunikative Übereinstimmung angewiesen.

Allerdings interpretiere ich meine Erfahrungen (vermutlich aufgrund der fehlenden HB) deutlich kritischer bzw. weniger selbstwertdienlich. Was ein Fehler sein mag.

Wie meinst Du das, dass Selbstüberschätzung Dich in schwierige Situationen gebracht hat?

Meine Fähigkeit, Probleme vorherzusehen und diese rechtzeitig zu umschiffen, sehe ich als sehr großen Vorteil, sowohl beruflich als auch privat. Ich will nur lernen, es diplomatischer zu verkaufen.

Hast Du ein Beispiel, wo Vorausdenken schadet?

Das Vorausdenken bei mir führt leider nicht zu einer bestimmten Lösung im Privatleben. Es sind unterschiedliche Szenarien einer Situation, die ich mir ausmale. Dies bringt mich letztlich durcheinander. Oft kommt es dazu, dass ich zu schnell die Hoffnung verliere und aufgebe bevor ich angefangen habe.
Ich hoffe du verstehst wie ich das meine.
Selbstüberschätzung z.B. beim Autofahren, Kontostand :scream:, mit wem ich mich anlege usw.

Hhm ? Vorrausdenken oder im Voraus ausmalen ist glaube ich noch ein Unterschied.

Ich kenne beides an mir .
Ausmalen ist vielleicht ehr sich was schönes im Vorfeld ausmalen oder im Vorfeld schon mögliches Scheitern ausmalen , bis hin das man es Sogar psychisch/physisch spürt. Was vielleicht auch eher durch negative Vorerfahrungen oder angeknackstes Selbstwertgefühl gespeist wird ???!?

Vorausschauend denken ist für mich eher wenn man Sachliches kombiniert und Schlussfolgernd auf ein Ergebnis kommt , welches dann aufgrund der Sachlage auch Eintritt . Wobei Bauch und Intuition dabei auch eine Rolle spielen.

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Das es an meinem niedrigen Selbstwertgefühl liegt, kann sein. Schließlich ist immer alles perfekt machen wollen und Angst vor Fehlern auch Indiz dafür.