Rebound mit stärkerer ADHS Symptomatik?

Ich bin aktuell bei der Eindosierung, gerade 15-5 Medikinet, Ziel vorläufig wäre bis 30-10, die Wirkung ist bisher immer noch eher gering, aber vorhanden, ich merke es nach dem Rebound, dass man doch ruhiger ist mit Medi.
Allerdings nach Verstoffwechslung innerhalb von ca 5h bin ich dann tatsächlich signifikant verpeilter und auch impulsiver. Den Herd zB hatte ich seit Jahren schon nicht mehr angelassen beim Verlassen des Hauses :see_no_evil: . Auch Sachen, die man eigentlich mit links macht, vergisst man.
Deshalb mittlerweile eine zweite, kleinere Dosis.

Mein Eindruck ist, dass ich das nicht bloß so wahrnehme. Könnte es sein, dass es mit MPH besser läuft und man es quasi nicht auf dem Schirm hat, dass es ohne eben schwieriger ist? Aus dieser Diskrepanz entsteht dann diese neue, temporäre Selbstüberschätzung?

Habe zudem noch ein leichtes Ziehen im Kopf rechts, das korreliert bisher mit der Höhe der Dosis morgens und wandert dann im Laufe des Tages in den Hinterkopf. Kein Drama, nur strange, sind ja erst 3 Wochen.

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Ja

Es kann ein subjektiver Eindruck sein im Rebound dass die Symptomatik stärker ist als ohne Medikation. Es kann aber auch objektiv teilweise so sein.

Die 5 h sind bei Medikinet Adult/Retard tatsächlich typisch, auch der starke Rebound. Da lässt sich nicht viel machen, außer ausreichend zur Einnahme zu essen. Das verlängert die Wirkung.

Die Probleme des Medikinet Ad/Re haben wir hier im Forum mehrfach angesprochen. Tendenziell nehmen viele dann auch doch noch eine dritte Dosis.

Mir war dieses Mittel damals nicht alltagstauglich und auch unpraktisch. Alle anderen Präparate sind nicht so kompliziert. Der Rebound sanfter, die Wirkung länger. Man muss nicht so sehr auf die Uhr schauen.

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Ok, dann beobachte ich das bei steigender Dosis und gegebenenfalls versuche ich ein anderes MPH Präparat. So rein von dem, was ich hier lese und wie ich mich einschätze, könnte LDX ohnehin etwas besser passen. Da werde ich allerdings Überzeugungsarbeit leisten müssen.

Hallo,

es kann sein dass LDX besser passt, aber allein wegen Rebound musst du den Wirkstoff nicht wechseln.

Erst einmal zu deinem Threadtitel - ja, im Rebound (übersetzt Rückstoß) kann die ADHS-Symptomatik eine kurze Zeit schlimmer sein als nähme man gar kein Medikament. Und deswegen sollte man den Rebound soweit möglich vermeiden oder abmildern.

Erstens indem man rechtzeitig nachnimmt. Wenn das Medikinet bei dir nach fünf Stunden nachlässt, darfst du nicht erst dann die nächste Kapsel nehmen, sondern eine halbe bis ganze Stunde vorher.

Zweitens, und das machst du ja schon, indem die letzte Dosis geringer ist. Ziel sollte eine gleichmäßige Wirkung über den ganzen Tag und ein mildes Abflauen am Abend sein. Ich selbst nehme morgens eine Kapsel, mittags eine Kapsel und am frühen Abend eine kleine Menge unretardiertes MPH.

Und was das Ziehen im Kopf betrifft, das ist in den ersten Wochen normal und wird später besser.

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Nein, ein Wechsel natürlich nicht nur wegen des Rebounds. Fände eine Variante wie Concerta oder Kinecteen langfristig auf jeden Fall praktischer, sofern ich damit klarkomme. Zu LDX tendiere ich primär wegen des Wirkprofils.

Problem bei der zweiten Dosis ist bisher das übereinbringen von Essen und Medikament. Aber da finde ich noch einen Weg.

Kinecteen/Concerta und jegliche Generika sind in der letzten Zeit etwas problematisch wegen Lieferengpässen. Nicht dass du damit anfängst und einen Monat später die nächst höhere Dosis nicht erhälst.

LDX ist da aktuell sehr zuverlässig bei der Verfügbarkeit. Ritalin Adult und Generika ebenfalls.

Danke, aber soweit ich das verstanden habe, sind die jetzt wieder verfügbar. Sollte eigentlich kein Problem sein, zumal ich ja jetzt auch keine Eile habe, bleibe ja noch min 2 Monate bei Medikinet. Und hoffentlich sind die in Zukunft verlässlich verfügbar, da hat man ja die Gesetzeslage angepasst.
Aber wer weiß, wohin die Reise geht - bezogen auf die Medikamente…