ich bin Mitte 50, bei mir wurde Mitte 30 ADHS diagnostiziert und nehme seit ca. 10 Jahren an jedem Arbeitstag eine Tablette Ritalin (und habe seit dem den gleichen Arbeitgeber, was vorher nicht möglich war)
Normalerweise nehme ich, wenn ich nicht arbeiten muss, keine Tablette.
Wenn die arbeitsfreie Zeit allerdings länger dauert (Urlaub, Krankheit) nehme ich im Regelfall normalerweise alle 3-4 Tage eine Tablette.
Des beruht darauf, dass ich vor Jahren einmal im Urlaub komplett abgesetzt habe und dann sehr aktiv wurde und im Prinzip meine Frau und mich nur in der Gegend rum gescheucht habe, weil ich keine Ruhe fand und immer Programm brauchte.
Jetzt steht nächsten Jahr unser Hochzeitsjubiläum an und wir würden gerne das erste Mal wieder eine Fernreise machen.
Da die Einreise mit Ritalin in vielen Ländern „etwas“ problematisch ist , habe ich mir den Plan überlegt den Urlaub im Prinzip in zwei Teile zu teilen.
In der ruhigen Phase wollen wir den Entspannungsteil der Reise machen und in der zweiten Hälfte, wenn die Unruhe kommt, die Ausflüge und Besichtigungen.
Jetzt zu meiner Frage
Um zu sehen, wie das funktionieren könnte, wollen wir das dieses Jahr schon einmal ausprobieren.
Hat jemand von euch eine Idee/Erfahrungen, was in Vorbereitung der bessere Weg wäre.
Bis zur Abreise täglich nehmen (vielleicht auch an arbeitsfreien Tagen) und dann auf einen Schlag Schluss
Kurz vorher schonmal anfangen, regulär tageweise auszusetzen (hatte in Notfällen schon mit der Arbeit geklappt, wenn ich vergessen hatte rechtzeitig ein neues Rezept zu besorgen und der DOC im Urlaub war)
So sehen meine Urlaube immer aus
Dachte bevor ich mir MPH angefangen habe auch im Urlaub lasse ich es weg, inzwischen denke ich Erholen ist so wichtig und ohne geht es nicht.
Ich würde mir ne Bescheinigung organisieren da gab es hier schon mal ne Diskussion mit guten Informationen und zumindest die Pillen mitnehmen. Wenn’s dann eskaliert kannst du sie nehmen. Würde schon mit schlechtem Gefühl los fahren ohne.
Wenn du sie nicht mitnehmen willst würde ich nen Testlauf machen ohne zu Hause und nicht bis am letzten Tag nehmen.
Hallo @KlotzWotz, warum nimmst du, da du siehst dass die Medikamenteneinnahme deiner Ehe gut tut, das Medikament nicht jeden Tag? Solltest du die Beziehung zu deiner Frau nicht mindestens so wichtig nehmen wie die Arbeit?
Oder gibt es gravierende Nebenwirkungen, weswegen du an arbeitsfreien Tagen aussetzt?
Ich rate dir, eine Fernreise langfristig zu planen und die für die Mitnahme des Medikamentes nötigen Formalitäten rechtzeitig zu erledigen. Das ist lästig, aber besser als ein versauter Urlaub.
ist ne lange Geschichte, aber unterm Strich tatsächlich so, dass ich, solange ich nicht lange am Stück konzentriert arbeiten muss, auch mal ein-zwei Tage ohne auskomme.
Ich hatte damals nach einigen misslungenen Experimenten mit verschiedenen Formen von Medikamenten ein Neurofeedback Training gestartet.
Im Laufe des Trainings habe ich dann mehrere Tests gemacht bezüglich der Konzentrationsfähigkeit, der erste ergab irgendwas um die 30% nach einigen Monaten Training war ich bei 60%.
Der Ergotherapeut hat dann mit mir gesprochen und meinte, ob ich es nicht doch noch mal mit Ritalin versuchen will und das (im Gegensatz zu den Experimenten zuvor) mit einem vernünftigen Plan.
Dann haben er und die neue Psychologin, die mir meine Hausärztin vermittelt hatte, um an das Rezept für das Neurofeedback das zusammen koordiniert mit mir eingestellt. Endergebnis im Test deutlich über 90%.
Es scheint so zu sein, dass ich im normalen „Nichtarbeitsalltag“ möglicherweise vielleicht auch dank des Neurofeedbacktrainings noch genug Prozente „übrig“ habe, dass das keine „schwerwiegenden“ Auswirkungen hat, wenn wir allerdings einmal ein großes Programm (Hausputz, lange Autofahrten) nehme ich trotzdem eine.
Das mit der langfristigen Planung er Fernreise, ist ja genau das, was ich vorhabe.
Bescheinigungen sind schön und gut, ich möchte aber trotzdem dieses Jahr die Möglichkeit versuchen, ob es auch ohne geht.
Wenn ich merke, es macht kann seinen kann ich Reiseländer wie Indonesien, Singapur o.ä. , die extrem hohe Strafen haben ausschließen, weil ich keine Lust habe mich dort mit den Behörden rumschlagen zu, müssen, weil denen an den angebrachten Bescheinigungen dann doch irgendwas nicht passt.
zwar nimmst du MPH in sehr geringer Dosierung und tagelang nicht, wobei das Zusammenleben auch ohne MPH an einzelnen arbeitsfreien Tagen / Wochenende offenbar funktioniert. Aber ich würde es nicht wagen, ohne MPH in der Tasche und ohne die Möglichkeit, es kurzfristig zu beschaffen, in Urlaub zu fahren.
Neben den bekannten Folgen der Nichteinnahme wie Überaktivität etc. gibt es wohl auch hin und wieder Schlafstörungen. Das reduziert dann auch deine Erholung im Urlaub, nicht nur die deiner Frau.
Fundamentalistische, allgemeine Menschenrechte und rechtsstaatliche Grundsätze mißachtende und bestimmte Gruppen, Ethnien, Religionen diskriminierende Länder sollte man nicht durch Urlaubsreisen unterstützen. Indonesien, Singapur, Malediven, Türkei, Sansibar, Oman u.v.m. gehören da ganz eindeutig dazu.
Man darf sich dabei auch nicht von Märchen beeinflussen lassen, welche zu Zwecken der Werbung, Schleichwerbung und ideologischen Propaganda von vielen Seiten, auch dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verbreitet werden. So wird Indonesien typischerweise als Musterbeispiel beworben, wie verschiedene Religionen absolut friedlich zusammenleben, alles von Toleranz und gegenseitigem Respekt beherrscht wird. Wenn man sich aber näher damit beschäftigt und recherchiert, erkennt man dass das ein Märchen ist und es auch noch immer schlimmer, die Mehrheitsbevölkerung immer fundamentaler und intoleranter wird.
Neben dem weltweit schönsten und besten Reiseland Bayern sind z. B. Israel und Japan interessante Ziele, wenn es in die Ferne gehen soll.
Wir sind halt gerade am Überlegen, wo es hingehen soll.
Karibik scheidet aus, weil da gerade Sturmsaison ist.
Auf des Seychellen haben wir damals geheiratet, wollen aber vermeiden dort wieder hinzugehen, weil sich seid damals scheinbar sehr vieles negativ verändert hat (war zu unserer Hochzeit schon so verglichen mit 15 Jahre zuvor als ich das erste Mal dort war)
Malediven bekanntes Problem.
In der Überlegung ist noch Mauritius oder Südsee, wobei ich letzteres erstmal sehen muss, wie die Flugpreise zu dem Zeitpunkt sind und zusätzlich das Problem besteht, dass man einfach sehr lange unterwegs ist
Scheinst bei deiner Aufzählung „gefährlicher“ Länder äußerst selektiv vorgegangen zu sein. Ich war in vielen dieser Länder, top Menschen und Kulturen.
Es ist absolut ok wenn du in deiner Bubble lebst und bestimmte Vorstellungen pflegst, aber höre bitte auf, andere Länder so pauschal in den Dreck zu ziehen.
Insbesonder wir ADHSler sind einfühlsame und emphatische Menschen, pauschale Abgrenzungen haben hier nichts verloren.
